DE2909573A1 - Anordnung zur kompensation von messfehlern erster ordnung - Google Patents
Anordnung zur kompensation von messfehlern erster ordnungInfo
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Description
Titel der Erfindung; Anordnung zur Kompensation von Meßfehlern
erster Ordnung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Kompensation von Meßfehlern erster Ordnung, welche infolge der
Verletzung des Abbe'sehen Komparatorprinzips entstehen,
mittels optischer Teile, vorzugsweise für mit Xnterferometern
ausgerüsteten Koordinatenmeßgeräten und Werkzeugmaschinen·
Präzisionslängenmessungen mit Koordinatenmeßgeräten werden heute meist aufgrund der Meterdefinition als Vergleich
zwischen Meßstrecke und Lichtwellenlänge durchgeführt« Als Meßeinrichtung dienen hierzu Interferometer,
die vorzugsweise Laser als Lichtquelle verwenden« Dazu wäre es notwendig, derartige Messungen bei Einhaltung des
Abbe'sehen Konparatorprinzips durchzuführen, um durch
Führungsfehler bedingte Meßfehler erster Ordnung auszuschalten·
Die Anwendung eines Laserwegmeßsjstems an
Koordinatenmeßmaschinen bei Einhaltung des Komparatorprinzips
würde die Baugroße derartiger Maschinen nachteilig beeinflussen«
Weiterhin würde der frei im Baum verlaufende Laserstrahl durch Umwelteinflüsse in seiner optischen Länge
beeinflußt« Es erscheint daher sinnvoll, auch bei Anwendung interferometrieeher Längenmessung das Abbe'sehe
Komparatorprinzip zu verletzen und durch geeignete
&09846/0SB1 3303
Einrichtungen die Meßfehler der ersten Ordnung zu kompensieren·
Aus DD 118 464 ist eine derartige Einrichtung bekannt.
Im Maschinenbett ist eine laser- und Interferometereinheit
fest angeordnet, deren Meßstrahl von einem Tripelspiegel reflektiert wird, der pendelnd an einem
Meßschlitten aufgehängt ist· Dabei liegt die Pendelachse in der Meßachse, und die Interferometerachse und die Meßachse
liegen in einer gemeinsamen senkrechten Ebene· Durch die pendelnde Aufhängung des Tripelspiegel soll
vermieden werden, daß sich die durch Führungsfehler bedingte Kippung des Meßsehlittens auf das Meßergebnis negativ
auswirkt·
Nachteile, weil die Pendellage des Tripelspiegel nicht
ausreichend reproduzierbar und durch Schwingungen leicht beeinflußbar ist«
Es ist das Ziel der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und die Meßgenauigkeit bei Koordinatenmeßmaschinen
und die Einstellgenauigkeit bei Werkzeugmaschinen zu erhöhen·
zur Kompensation von Meßfehlern erster Ordnung zu schaffen, mit der mit optischen Mitteln eine Anpassung der Kompensationswirkung
an den Abstand von Meßstrahlengang zu Prüflings achse erzielt wird«
zur Kompensation von Meßfehlern erster Ordnung bei einem aus lichtquelle, Strahlenteiler und Interferometer bestehendem
Meßajsten dadurch gelöst, daß im Meßstrahlengang
3303
des Meßsystems vor dem Reflexionsspiegel eine Planparallelplatte
usd ein Vorsatzfernrobr angeordnet sind, die zusammen
mit dem Reflexionsspiegel starr mit dem Schlitten verbunden sind·
Dabei ist es vorteilhaft, daß die Planparallelplatte
und das Vorsatzfernrohr zwischen der Lichtquelle und dem Reflexionsspiegel im Meßstrahlengang angeordnet sind, und
daß die Planparallelplatte schräg, vorzugsweise unter 45°,
im Meßstrahlengang gelegen ist·
in seiner Vergrößerung variierbares, die Kompensationswirkung der Planparallelplatte veränderndes Vorsatzfernrohr
vorgesehen ist, wobei die Vergrößerung in Abhängigkeit des
Abstandes von Meßstrahlengang und Prüflingsachse einste11-bar
ist·
Biese Anordnung hat gegenüber der bekannten Einrichtung erhebliche Vorteile· So zeichnet sie sich durch eine
einfache und robuste Konstruktion aus, welche wenig Bauteile umfaßt· Bewegliche Teile sind nicht vorhanden« Durch
eine Veränderung des effektiven Lichtweges ist die Kompensationswirkung in Abhängigkeit des Abstandes von Prüflingsachse
und Interferometerstraljlengang einstellbar und so
die Anwendung in mehreren übereinanderliegenden Heßebenen
möglich· Wie auch bei der bekannten Einrichtung, kann die Anordnung und das Interferometer, gegen Umwelteinflüsse abgekapselt,
Im Heßgeräte- oder Werkzeugmaschinenbett eingebaut werden· Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die
Anordnung unempfindlich gegen Parallelversetzungen des sie tragenden Schlittens in Seite und Höhe ist· Als separate
Baueinheit kann die Anordnung nachträglich ohne großen Aufwand in Heßgeräte und Werkzeugmaschinen eingebaut werden·
Die Anordnung ist ferner lageunabhängig·
3303
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Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
erläutert «erden· Es zeigen Fig. 1 die Lage der Anordnung in einem Meßgerät
?ig· 2 schematisch den Aufbau und Strahlengang
der Anordnung und
Fig« 3 den Strahlengang durch die Planparallelplatte·
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Koordinatenmeßgerät
besteht aus einem Gerätebett 1, auf dem sich ein verschieb»
bar gelagerter Schlitten 2 und ein Ständer 3 befinden· Im
oberen Teil des Heßgerätes ist zwischen dem Ständer 3 und
dem Schlitten 2 der zu messende Prüfling 4 angeordnet. Im Abstand f von der Prüflingsachse, welche gleichzeitig
die Meßachse ist, befindet sich im unteren Teil des Schlittens 2 der Heßstrahlengang 5 und starr am Schlitten 2 angeordnet die Anordnung zur Kompensation von Heßfehlern
erster Ordnung, welche durch Führungsfehler des Schlittens
oder durch Verformungen bedingt sind· Im Gerätebett 1 sind vorzugsweise die lichtquelle 6, ein Interferometer und
ein Strahlenteiler (nicht dargestellt) vorgesehen und mit diesen fest verbunden* Als Lichtquelle 6 wird vorteilhafterweise
ein Laser verwendet.
Die im Heßstrahlengang 5 angeordnete Kompensationeinrichtung
besteht aus einer Planparallelplatte 7 und einem Vorsatzfernrohr 8, welche optisch mit einem im
Schlitten 2 vorgesehenen Reflexionsspiegel 9 zusammenwirken und zwischen dem Reflexionsspiegel 9 und der
Lichtquelle 6 angeordnet sind (Figuren 1 und 2)· Hierbei sind die optisch wirksamen Flächen der Planparallelplatte
7 schräg, vorzugsweise 45° geneigt, im Meßstrahlengang
5 gelegen* Das Vorsatzfernrohr 8 besitzt vorteilhafterweise eine in Abhängigkeit des Abstandes f vom
Heßstrahlengang 5 und Prüflingsachse verstellbare Vergrößerung.
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Die Wirkungsweise der Anordnung kann wie folgt beschrieben werden:
Das von der Lichtquelle 6 ausgehende und den Strahlenteiler
durchlaufende Licht des Meßstrahlengangs passiert
auf seinem Wege das Vorsatzfernrohr δ und. die Planparallelplatte
7 und trifft auf den Reflexionsspiegel 9, welcher als XrlpeIspiegel ausgebildet ist« Vom Reflexionsspiegel
9 reflektiert, durchläuft es in entgegengesetzter Richtung die Planparallelplatte 7 und das Vorsatzfernrohr
zum Strahlenteiler durchlaufende kohärente Licht zweimal die FlanparaXIeIplatte 7 zu passieren hat· Bei der Verkippung
verändert sich der effektive Glasweg des Lichtes durch die FlanparaHelplatte 7· Diese Glaswegänderung
ist proportional dem Kippwinkel f des Schlittens· Das im lleßstrahlengang 5 angeordnete Vorsatzfernrohr 8
vergrößert den Kippwinkel Ψ auf optischem Weg und erhöht
die Effektivität der Planparallelplatte. Demzufolge kann,
je nach Fernrohrvergrößerung Γ , bei gleichem Kippwinkel
f des Schlittens 2 die optisch wirksame Dicke d der FlanparaHelplatte 7 scheinbar verändert werden·
In den Figuren 2 und 3 ist der Strahlengang in
der Planparallelplatte 7 und im Vorsatzfernrohr 8 schematisch dargestellt« Bei vorhandener Kippung des Schlittens
2 tritt das Licht der Lichtquelle 6 unter dem
Kippwinkel Ψ in das Vorsatzfernrohr 8 ein und verläßt
dieses unter einem Winkel f ^ = C/7+ 1) · f gegenüber
einem Lichtstrahl bei dem Kippwinkel ^ = 0· Das Licht
trifft dann auf die, den Glasweg bestimmende Planparallelplatte 7 »it der Dicke d und der Brechzahl n, wobei die
FlanparaHelplatte 7 schräg, vorzugsweise unter 45° im
Strahlengang 5 angeordnet ist« Der Eintrittswinkel ist
mit £ bezeichnet (Fig· 3)· Die wellenoptische Weg-
3303
8 46/0
29Ö9573
länge S zwischen zwei Festpunkten durch die um den Winkel S geneigte Planparallelplatte 7 errechnet eich
entsprechend Fig· 3 nach der Beziehung S = a - b + nd^,
worin η die Brechzahl des Glases für die Wellenlänge des verwendeten monochromatischen Lichtes ist·
Für kleine Änderungen des LichteintrittswinkeIs £
ergeben sich durch Differentiation die Änderungen S der optischen Weglänge zu
s * d . sin € (1 - AS, worin d die
ΏΓ - sin^
Wenn sich z. B· durch unkontrollierte Kippung des Schlittens 2 der Reflexionsspiegel 9 effektiv von der
Lichtquelle 6 entfernt und so die Weglänge S zunimmt, muß diese optische Wegzunahme durch einen negativen
Wert- Δ S kompensiert werden· Das Vorzeichen von Δ S
ist je nach neigung der Planparallelplatte 7 zum Vorsatzfernrohr
8 hin bzw· von ihm weg umkehrbar« Weiterhin kann durch Wahl des Vorsatzfernrohres 8 das Vorzeichen
von Δ S variiert werden·
Fach der Anordnung gemäß den Figuren 1 und 2 ergibt sich für die kontinuierliche Kompensation der Fehler
erster Ordnung durch Verletzung des Abbe'sehen Komparatorprinzips
um den Abstand f folgende Beziehung
f - d . sin Ε (1 - ( P +1).
nd sin^
Tür Siskoordinatenmeßgeräte ist der Abstand f zwischen
Prüflings«ch8β und Meßstrahlengang 5 konstant·
Bei Zwei- oder Dreikoordinatenmeßgeräten wird er mit der Wahl der Meßebene in verschiedenen Prüflingshohen auch
ständig verändert. Wird die Vergrößerung P des Vorsatzfernrohrββ
8 mittels geeigneter Mittel kontinuierlich
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verändert, so ändert sich auch die Größe der !Compensationswirkung
der erfindungsgemäßen Anordnung und diese kann somit beliebigen Abständen f angepaßt werden· Das bedeutet
z* B., daß für Dreikoordinatenmeßgeräte die Führungsfehler
der x-j-Koordinaten für jede in der z-Koordinate zu wählende
ließebene eliminierbar sind·
Durch eine Kopplung der Einstellmittel für die Fernrohrvergrößerung
mit der Verstellung der Meßebene ist eine automatisierte Kompensation von Meßfehlern erster
Ordnung erzielbar·
909846/0551
Claims (2)
- 29Q9573Patentansprüche;/Ί7) Anordnung zur Kompensation von Meßfehlern erster Ordnung, die infolge Verletzung des Abbe»sehen Komparatorprinzips bedingt sind, bei einem aus Lichtquelle, Strahlenteiler und Interferometer bestehenden Maßsystem, vorzugsweise für Koordinatenmeßgeräte und Werkzeugmaschinen, wobei ein Reflexionsspiegel eines Meßstrahlenganges und die zur Kompensation benutzten Bauteile an einem beweglichen Schlitten außerhalb der Prüflingsachse (Meßachse) und die Lichtquelle und der Strahlenteiler fest im Gerätebett angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Meßstrahlengang des Meßsystems vor den Reflexionsspiegel eine Planparallelplatte und ein Torsatzfernrohr angeordnet sind, die zusammen mit dem Reflexionsspiegel starr mit dem Schlitten verbunden sind·
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Planparallelplatte und das Vorsatzfernrohr zwischen der Lichtquelle und dem Reflexionsspiegel im Meßstrahlengang angeordnet sind, und daß die Planparallelplatte schräg, vorzugsweise unter 45°, im Meßstrahlengang gelegen ist.3· Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Meßstrahlengang ein in seiner Vergrößerung variierbares, die Kompensationswirkung der Planparallelplatte veränderndes Vorsatzfernrohr vorgesehen ist, wobei die Vergrößerung in Abhängigkeit des Abstandes von Meßstrahlengang und Prüflingsachse einstellbar ist.3303£09846/0551
Applications Claiming Priority (1)
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