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Getteranordnung einer Katodenstrahlröhre
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Zusammenfassung: Die Getteranordnung einer Katodenstrahlröhre, die
im Trichterteil des Röhrenkolbens einen elektrisch leitfähigen Widerstandsbelag
besitzt, ist so ausgebildet, daß der Getterbehälter mittels eines isolierenden Verbindungsteils
am Ende eines langgestreckten, federnden Tragarms montiert ist und dieser mit seinem
entgegengesetzten Ende an der letzten Elektrode des Elektronenkanonensystems befestigt
ist, wobei seine Projektion mit der Röhrenlängsachse zusammenfällt.
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Das Verbindungsteil wird vom Röhreninneren her durch ein Abschirmungsblech
abgeschirmt, das nur auf der dem Elektronenkanonensystem zugewendeten, geschlossenen
einen
Schmalseite seiner etwa rechteckigen Grundform am Tragarm
befestigt ist und dessen andere Schmalseite offen ist. An dieser Seite ist der Getterbehälter
am Verbindungsteil befestigt und besitzt ein etwa halbkreisförmiges Abschirmblech
normal zur Ebene des Getterhehälters. Dieses Abschirmblech verhindert unerwünschten
Niederschlag von Gettermaterial auf dem Widerstandsbelag und Tei.len der Getteranordnung.
Das isolierende Verbindungsteil ist so angeordnet, daß es keine Randstrahlen abschattet.
Seine Abschirmung verhindert statische Aufladungen des Verbindungsteils. Der Tragarm
ist in der Nähe seiner Befestigung am Elektronenkanonensystem mit einer versteifenden
Längsriefe ausgestattet.
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Die Erfindung betrifft eine Getteranordnung gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
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Stand der Technik: Nach der DE--OS 26 52 277 wird eine elektrisch
leitende Verbindung zwischen Elektrodensystem und dem Getterteil durch Einfügen
eines Isolierteiles verhindert. Dieses Isolierteil ist nahe der Befestigungsstelle
des Tragarmes oder Getterhaltebügels angeordnet und kann so zwar die elektrische
Überbrückung eines gewissen Teiles der elektrisch leitenden Widerstandsschicht auf
der Innenwandung des Rhrentrichters verhindern, jedoch besteht die Gefahr, daß randnahe
Elektronenstrahlen abgeschattet werden. Derartige Widerstandsschichten im Trichterteil
haben bekanntlich den Zweck, die Wirkung von nicht ganz zu verhindern den Hochspannungsüberschlägen
im
Elektrodensystem insbesondere auf angeschlossene Halbleiterschaltungen wesentlich
zu vermindern. Außerdem kann diese Lösung mit ihrer teilweisen Abschirmung des Isolierteils
gegen Gettermaterialniederschlag nicht befriedigen.
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Das Isolierteil ist so nur ungenügend gegen Niederschlag von Gettermaterial
geschützt. Außerdem ist keine Maßnahme zur Verhinderung von elektrostratiscber Aufladung
des Isolierteils bei Betrieb der Röhre erkennbar. Die Lösung nach der DE-OS 26 52
277 hat zudem den Nachteil, daß der langgestreckte Tragarm für das Getter bei dieser
Anbringung des Isolierteils nicht die für die Montage des Elektronenkanonensystems
notwendigen Federeigenschaften besitzt und deshalb der Trichterkontur nur unbefriedigend
folgt, wobei auch leicht schädliche Kratzer an der Widerstandsschicht vorkommen
können.
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Aufgabe der Erfindung: Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe Zugrunde,
bei der Bildröhre mit sogenannter Soft-flash-Einrichtung die Konstruktion der Getteranordnung
dahingehend zu verbessern, daß die genannten Mangel der bekannten Lösung vermieden
werden, indem die federnden Eigenschaften des Tragarms fJr das Einbringen bei der
Montage sowie für den Betrieb der Röhre verbessert werden, die Abschirmung eines
isolierenden Verbindungstücks gegen statische Aufladungen wirksam verbessert wird,
ohne eine Abschattung von Randstrahlen zu erlauben und indem die Abschirmung gegen
Gettermaterialniederschl3g ebenfalls ohne die Gefahr von Randstrahlenabschattung
ausgeführt wird.
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Gleichzeitig sollte so erreicht werden, daß die wirksame Widerstandsbelagslänge
vergrößert wird und evtl. doch auftretende Überschläge aus der Nähe der Elektrodensysteme
in eine ungefährliche Zone verlegt werden.
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Lösung der Aufgabe: Diese Aufgabe wird nach. der Erfindung für den
Oberbegriff des Hauptanspruchs nach seinem Kennzeichen gelöst.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen sind den übrigen Ansprüchen
und der noch folgenden Beschreibung zu entnehmen.
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Vorteile. der erfindungsgemäßen Lösung: Nach der Erfindung ist ein
Verbi.ndungss.tück aus Isoliermaterial, vorzugsweise Glas, am Ende des federnden
Tragarms vorgesehen. An ihm ist der Getterbehälter befestigt, der kufenförmige Mittel
zur Abstützung an der Innenwand des Bildröhrenkolbens, beziehungsweise auf der Leitschicht
oder Widerstandsschicht auf derselben, aufweist. Am Tragarm ist eine metallische
Abschirmung mitbefestigt, die so ausgebildet ist, daß sie das Verbindungstück zum
Kolbeninneren hin, sowie die Seiten und dle Rückseite, die den Elektronenkanonen
zugewendet sind, mit geringem Abstand abdeckt und so elektrostatische Aufladungen
desselben bei Betrieb der Röhre verhindert. Etwa halbkreisförmig und normal zur
Ebene des Getterbehälters
ist an seinem den Elektronenkanonen zugewendeten
Rand ein Abschirmblech montiert, das Niederschläge des Gettermaterials wirkungsvoll
von dem Verbindungsstück fernhält. Diese Anordnung des Verbindungsstücks verbessert
die Soft-flash-Eigenschaft, weil mögliche Überschläge in die ungefährlichere Zone
der Widerstandsschicht, also weit weg von den Elektroden verlegt wird und somit
eine größere Strecke der Widerstandsschicht wirksam wird. Das Einführen und .Montieren
sowie Positionieren des Elektronenkanonensystems mit einer Getteranordnung nach
der Erfindung gewährleistet, da13 derGetterbehälter in die gewünschte Lage im Trichterteil
gelangt, der Tragarm die gewünschte Stellung einnimmt, dabei die Widerstandsschicht
nicht verletzt und in Betriebsposition nicht berührt, und daß keine Abschattung
von Randstrahlen bei Röhrenbetrieb stattfindet und die isolierende Funktion des
Verbindungsteils weder durch Getterniederschlag noch durch statische Aufladung gestört
werden kann. Zusätzlich kann in weiteren Ausgestaltungen nahe dem hinteren Ende
des Tragarms eine längslaufende Versteifungsriefe eingeprägt werden, damit sich
die Einführung der Getteranordnung durch den Kolbenhals sowie ihre endliche Position
mit möglichst gleichmäßigem Abstand zur Kolbenwand wie erforderlich erreichen läßt.
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Zeichnung: Ein hevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
anhand der Zeichnung beschrieben, die in nur einer Figur einen Teilschnitt durch
eine Farhbildröhre mit der Gtteranordnung in Betriebsposition zeigt.
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Beschreibung: Die Figur zei.gt nur die für das Verständnis notwendigen
Teile einer Bildröhre mit der erfindungsgemäßen Getteranordnung in der Betriebsposition,
also nach Einführen derselben mitsamt dem Elektronenkanonensystem.
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Wie Figur 1 zei.gt, ist auf der Innenwand des Glaskolbens 1 im Trichterteil
einer Bildröhre eine Widerstandsschicht 2 aufgetragen. Der für den Gettervorgang
bei der Bildröhrenfertigung notwendige Getterbehälter 3, der Gettermaterial in einer
ringförmigen Rillenscheibe besitzt, stützt sich.
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mittels des kufenförmigen Teils 4 an der Innenwand bzw. auf der Widerstandsschicht
2 ab. Der Getterbehälter 3 ist mittels des is,olierßnden.Verbindungsstücks 7. das
vorzugsweise aus /oaer -- - keramik Glas ist, am einen Ende des langgestreckten,
federnden Tragarms 5 befestigt. Dieser ist mit seinem anderen Ende an der Peripherie
der becherartigen Abschirmung der letzten Elektrode 6 angeschweißt und so vorgebogen,daß
er samt Getterbehälter 3 bei achsialer Ausrichtung seiner Projektion gemeinsam mit
dem Elektronenkanonensystem durch den Hals des Glaskolbens 1 in die endgültige ausgerichtete
Position gebracht werden kann, wobei sich der Tragarm in geringem Abstand der Kontur
der Innenwand des Glaskolbens 1 anpaßt.
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Das Verbindungsteil 7 ist in Elektronenrichtunk und zum Röhreninneren
hin an vier Seiten seiner etwa rbchteckigen länglichen Form durch das Abschirmblech
8 abgeschirmt, das an seiner durch einen Steg geschlossenen Stirnseite mit dem Tragarm
leitend verbunden ist, indem es hier angeschweißt ist. An der den Elektronenkanonen
zugewendeten Randzone des
Getterbehälters ist normal zu seiner
Ebene ein etwa halbkreisförmiges Abschirmblech 10 montiert. In der Nähe seiner Befestigung
an der letzten Elektrode 6 ist der Tragarm 5 mit einer längsverlaufenden Versteifungsrippe
durch Formprägung versehen, die nicht dargestellt ist und dazu dient, daß die Biegung
des Tragarms 5.sich optimal der Kontur der Innenwand des Glas kolbens 1 mit gewünschtem
Abstanc zur Widerstandsschicht 2 anpaßt.
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Wie die Figur zeigt, erfüllt diese Anbringung des Verbindungsteils
7 mehrere Forderungen. Es isoliert den Getterbehälter 3 von dem Tragarm 5 und sorgt
dafür, daß dieser die Widerstandsschicht 2 auch bereits bei der Montage nicht berührt
und so verletzt.
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In der Zeichnung ist nur die letzte Elektrode 6 eines im Hals der
Bildröhre montierten Strahlerzeugungssystems gezeigt. Im Falle einer Farbbildröhre
können das drei Kanonensysteme sein. Die letzte Elektrode 6 ist mittels der Kontaktfinger
11, die wie die Figur zeigt, schleppend, also entgegen der Einführungsrichtung des
Strahlerzeugur.;.ssYstems gerichtet sind, axial positioniert und an die Wilderstandsschicht
2 elektrisch angeschlossen.
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Ein üblicher Potentialwert für die Elektrode 0, der über die Kontaktdurchführung
9 und den Widerstandsbelag 2 zugeführt wird, liegt beispielsweise bei 25 kV, während
die benachbarte Elektrode (nicht eingezeichnet) mit 4 bis E kV über Sockelstifte
gespeist ist.
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Bei Röhrenbetrieb landen auf der Elektrode 6 nur sehr wenige Elektronen,
dadurch fließt durch die Widerstandsschicht 2
kaum ein Strom. Es
fällt somit auch fast keine Spannung ab.
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Die Elektrode 6 weist folglich etwa die an der Kontaktdurchführung
9 anliegende Spannung auf.
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Hochspannungsüberschläge zwischen den einen hohen Potentialunterschied
aufweisenden Elektroden sind in Bildröhren, deren Elektrodenabstände bekanntlich
sehr gering sind, nicht ganz zu verhindern. Diese Überschläge können sowohl Beschädigungen
an den betroffenen Elektroden wie auch in den Halbleitern angeschlossener Speiseschaltungen
verursachen.
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Durch die Verwendung eines Widerstandbelages 2 statt einer Leitschicht
mit sehr geringem Widerstand kann jedoch die Gefährlichkeit dieser Überschläge durch
erhebliche Verringerung auftretender Spitzenwerte stark gemindert werden.