DE2903226C2 - Verfahren zum Herstellen eines Stahlblechs mit Goss-Textur - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines Stahlblechs mit Goss-Textur

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Paul Prof. Dr.-Ing. Funke
Werner Prof. Dr.-Ing. Heye
Mostafa El-Nabawy Ahmed Dr.-Ing. 3392 Clausthal-Zellerfeld Metwally
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Stahlblechs mit Goss-Textur, und zwar ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Blechs von höchstens 0,2 mm Dicke mit 2,5 bis 4% Si, höchstens 0,02% C durch Kaltwalzen, einem dem Kaltwalzen vorhergehenden Erwärmen zwecks Erzielung der Primärkristallisation und einem Schlußglühen zwecks Erzielung einer Tertiärrekristallisation.
Auf den Seiten 11 bis 17 der Zeitschrift »Bänder, Bleche, Rohre« 12 (1971) ist ein solches Verfahren beschrieben, bei dem ein Blech nach dem üblichen Warmwalzen kaltgewalzt und dann zwecks Primärrekristallisation bei einer Temperatur zwischen 8400C und 900° C geglüht und nach einem darauf folgenden Kaltwalzen bei einer Temperatur von 850° C und 9000C geglüht wird, wobei die Dickenabnahme durch das Kaltwalzen jeweils mehr als 50% beträgt, und das Blech anschließend zwecks Sekundärrekristallisation bei 11200C bis 1220° C geglüht wird. Nach anderen Veröffentlichungen (DE-OS 19 21656 und DE-AS 08 363) wird die Anwesenheit von Aluminiumnitrid, Schwefel oder Selen als für die Bildung der Goss-Textur wesentlich angesehen.
Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren, nach dem
zuverlässig Siliziumbleche mit Goss-Textur aus einem Material herstellbar sind, an das keine höheren Ansprüche an den Reinheitsgrad gestellt werden, als sie bei Eisen-Siliziumlegierungen für Elektroblech üblich sind.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren zum Herstellen eines höchstens 0,2 mm dicken Stahlblechs, gegebenenfalls also eine Stahlfolie, mit 2,5 bis 4% Si, höchstens 0,02% C
ίο und Goss-Textur durch Kaltwalzen, einem zweimaligen Kaltwalzen mit 40 bis 85% Dickenabnahme und mit jeweils folgendem Erwärmen zwischen 700 und 900° C zur Erzielung der Primärkristallisation und einem nachfolgenden Schlußgiühen bei 1300° bis 1500° C zwecks Erzielung einer Tertiärrekristallisation.
Das Schlußgiühen erfolgt vorzugsweise im Vakuum, und zwar derart, daß das Blech im Laufe mehrerer Stunden allmählich auch die zwischen 1300°« id 1500° C liegende Maximaltemperatur gebracht und dann mehrere Stunden auf dieser Temperatur gehalten wird.
Vorzugsweise enthält das Ausgangsmaterial Aluminium, und zwar bis zu 3%.
Als Ausgangsmaterial kann grundsätzlich ein Blech mit beliebiger Textur benutzt werden; das Blech kann nichtmetallische Beimengungen bis zu 0,15% und bis zu 4% zusätzliche Metalle solcher Art enthalten, wie sie bei Siliziumblechen als Legierungsbestandteil benutzt werden.
Beispiel I
Ein warmgewalztes, 0,6 mm dickes Stahlblech folgender Zusammensetzung
0,017% C, 2,87% Si, 0,08% Mn,
0,012% P, 0,009% S. 0,0016% N,
0,005% Al, 0,01% Ti, 0,068% O
wird mit einem Verformungsgrad von 60% auf eine Dicke von 0,1 mm kaltgewalzt, anschließend im Salzbad auf eine Temperatur von 9000C gebracht, auf dieser Temperatur 1 bis 3 Minuten gehalten, dann von dieser Temperatur auf 13500C mit einer Temperaturzunahme von 10O0CZSt. erwärmt und auf dieser Temperatur dann 1 Stunde gehalten.
Beispiel 11
Ein kaltgewalztes, 0,05 mm dickes Band folgender Zusammensetzung
0,01 % C, 3,33% Si, 0,12% Mn, 0,011 % P,
0,006% S, 0,0026% N, 0,89% AI, 0,01 % Ti,
0,02% V, 0,021% O
wird durch Kaltwalzen um 60%, anschließender Primärrekristallisation im Salzbad bei 800°C mit einer Dauer von 90s, Wiederholung des Kaltwalzens um 60%, anschließender Primärrekristallisation im Salzbad bei 800°C und einer Dauer von 30 s und weiterem Kaltwalzen um 60% auf eine Dicke von 30 μιη gebracht. Diese Folie wird dann zur Einstellung der Goss-Lage durch Tertiärrekristallisation innerhalb kurzer Zeit im Vakuum auf eine Temperatur von 900° C gebracht und dann langsam mit einer Temperaturzunahme von 100°/Std. auf 1350'C erwärmt und bei dieser Temperatur 30 Minuten gehalten.

Claims (5)

Patentansprüche;
1. Verfahren zum Herstellen eines höchstens 0,2 mm dicken Stahlblechs bzw. Folie mit 1$ bis 4% Si, höchstens 0,02% C und Goss-Textur durch Kaltwalzen, einem dem Kaltwalzen folgenden Erwärmen zwecks Erzielung der Primärkristallisation und einem nachfolgenden Schlußglühen zwecks Erzielung einer Tertiärrekristallisation, wobei das Kaltwalzen mit 40 bis 85% Dickenabnahme erfolgt, und die Temperatur des genannten Erwärmens zwischen 700° und 9000C liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Schlußglühens bei 1300° bis 15000Cliegt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Verfahrensschritte des Erwärmens und des Kaltwalzens einmal oder mehrmals wiederholt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlußglühen im Vakuum stattfindet und das Blech dabei im Laufe mehrerer Stunden allmählich auf die Endtemperatur gebracht und anschließend mindestens 1/2 Stunde auf dieser Temperatur gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Schlußgiühen das Blech zunächst auf etwa 900° C und dann mit einer Geschwindigkeit von 100°C/h auf eine Temperatur zwischen 1300° und 150O0C erwärmt und auf dieser Temperatur 1/1 bis mehrere Stunden gehalten wird
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 auf einen Stahl, der zusätzlich bis zu 3% Al enthält
DE19792903226 1979-01-29 1979-01-29 Verfahren zum Herstellen eines Stahlblechs mit Goss-Textur Expired DE2903226C2 (de)

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