DE2901135A1

DE2901135A1 - Einrichtung zum entgraten von zylindrischen presskoerpern

Info

Publication number: DE2901135A1
Application number: DE19792901135
Authority: DE
Inventors: Gerhard Heller
Original assignee: Alkem GmbH
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1979-01-12
Filing date: 1979-01-12
Publication date: 1980-07-24
Also published as: DE2901135C2

Description

Einrichtung zum Entgraten von zylindrischen
Preßkö r>t>ern Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entgraten von zylindrischen Preßkörpern, insbesondere von Kernbrennstofftabletten. Bei der Herstellung solcher Preßkörper lassen sich sogenannte Preßgrate nicht vermeiden. Diese sind nicht nur für die weitere Handhabung solcher Körper hinderlich, sondern machen auch eine genaue Längenbestimmung derselben oftmals unmöglich. Es ist daher üblich, diesen Preßgrat vor der Weiterhantierung solcher Körper zu entfernen.
Es kann sich dabei um frisch gepreßte Körper, sogenannte Grünlinge, handeln, aber auch bereits um gesinterte Körper. Kernbrennstofftabletten aus Urandioxid, evtl. mit Plutoniumdioxid gemischt, seien hier beispielsweise genannt. Wenn solche Kernbrennstofftabletten radioaktiv sind, müssen sie in Handschuhkästen bearbeitet werden, so daß eine manuelle Entgratung zu umständlich wäre und außerdem für das Bedienungspersonal eine zu lange Strahlungsexposition bedeuten würde.
Es stellte sich daher die Aufgabe, die bisher von Hand geübte Entgratung zu automatisieren und gleichzeitig für eine stets gleichmäßige Entgratung zu sorgen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Einrichtung gelöst, die aus zwei zentral miteinander verbundenen, in horizontalen Ebenen rasch drehbaren Scheiben besteht, wobei die obere Scheibe eine Dicke von wenigstens der halben Höhe der Preßkörper aufweist und in nächster Randnähe mit einer Vielzahl von Bohrungen versehen ist, deren Durchmesser deutlich größer als der Durchmesser der Preßkörper ist und daß die untere Scheibe mit achsenparallel zu den Bohrungen nach oben stehenden, oben abgerundeten Bolzen als mittiges Auflager für die von den Bohrungen aufzunehmenden Preßkörper versehen ist und daß seitlich neben dieser Doppelscheibe eine rotierbare Doppelschleifscheibe angeordnet ist, deren zueinander geneigte Schleifflächen mit dem oberen und unteren Rand der Preßkörper in Eingriff stehen, wenn diese durch Fliehkraft in den Bohrungen nach außen verlagert sind.
In den Figuren 1 und 2 ist in einer schematischen Seiten- und Draufsicht eine derartige Einrichtung als beispielsweise Ausführungsmöglichkeit dargestellt.
Zwei horizontale Scheiben 2 und 3 sind übereinander angeordnet, sind an einer gemeinsamen Drehachse 31 befestigt und werden über eine nicht näher dargestellte Antriebsvorrichtung 32 während des Betriebes in Rotation versetzt. Die obere Scheibe 2 ist mit Bohrungen 21 zur Aufnahme der zu schleifenden Preßkörper 1 versehen. Sie haben dabei einen Durchmesser, der deutlich größer ist als der Durchmesser der Preßkörper 1.
Zur vertikalen Halterung dieser Körper 1 ist die untere Scheibe 3 mit oben abgerundeten Bolzen 5 versehen, deren Länge so eingestellt ist, daß die Preßkörper 1 etwa gleichmäßig nach oben und unten über die Scheibe 2 vorstehen.
Neben dieser Doppelscheibe, die der Aufnahme der zu schleifenden Preßkörper dient, ist in einem radial verschiebbaren Gehäuse 42, das gleichzeitig auch einen entsprechenden Antrieb enthält, auf einen Drehzapfen 41 eine Doppelschleifscheibe 4 angeordnet. Deren Schleifflächen stehen, wie dargestellt, in einem Winkel zueinander.
Für den Entgratungsvorgang versetzt die Antriebseinrichtung 32 die Scheiben 2 und 3 in eine rasche Rotationsbewegung von etwa 200 - 300 Umdrehungen pro Minute. Dadurch werden die Preßkörper 1 infolge der Fliehkraft in der dargestellten Weise nach außen gedrückt und kommen damit in Eingriff mit den Schleifflächen der Doppelschleifscheibe 4. Da sich diese Doppelschleifscheibe 4 ebenfalls dreht, wird damit gleichfalls eine Rotation der in die Bohrungen 21 aufgenommenen Preßkörper 1 bewirkt. Infolge der durch die Fliehkräfte bewirkten Reibung zwischen den Preßkörpern und der Bohrungswandung 21 findet immer noch eine ausreichende Relativbewegung zwischen dem Schleifkörper 4 und dem Preßgrat an den Körpern 1 statt. Auf diese Weise wird eine absolut gleichmäßige Anfasung der letzteren erreicht. Die ganze Einrichtung kann daher auch kurz als Fliehkraft-Fasenschleifer bezeichnet werden, da die Fliehkraft für den nötigen Anpreßdruck beim Schleifvorgang sorgt.
Nach Beendigung des Schleifvorganges ist es zweckmäßig - ebenfalls in automatisierter Weise - das Gehause 42 mit der Doppelschleifscheibe 4 etwas zur Seite zu fahren und die untere Scheibe 3 gegenüber der Scheibe 2 anzuheben und dadurch die geschliffenen Preßkörper auszuwerfen. Anschließend geht die untere Scheibe in die Ausgangsstellung wieder zurück und neue Preßkörper können in an sich bekannter Weise durch übliche Zubringereinrichtungen in die Aufnahmebohrungen 21 der Scheibe 2 eingeführt werden. Anschließend wird wiederum die Antriebsvorrichtung 32 in Gang gesetzt und gleichzeitig die Doppelschleifscheibe 4 wieder in Eingriff mit den Preßkörpern gebracht. Diese Einrichtung kann aber auch so aufgebaut sein, daß die Doppelschleifscheibe 4 ortsfest vorgesehen und die Scheibe 3 zur Entnahme der Körper 1 absenkbar gehalten ist.
Da diese Darstellung rein schematischer Natur ist, wurden die genannten Möglichkeiten zur automatischen Verstellung zum Auswerfen sowie zum Füllen der Aufnahmebohrungen, aber auch die Absaugeeinrichtungen für den entstehenden Schleifstaub nicht näher dargestellt.
Wenn es sich bei diesen Preßkörpern 1 um radioaktives Material handelt, wird diese Einrichtung in einer Handschuhbox angeordnet, die in bekannter Weise unter ständigem Unterdruck steht, so daß ein Austreten radioaktiver Teilchen in die Umgebung mit Sicherheit ausgeschlossen ist. Die Zubringung der zu behandelnden Preßkörper erfolgt dabei in an sich bekannter Weise über Schleusen und kann ebenfalls automatisiert werden, so daß das Bedienungspersonal lediglich Uberwachungsaufgaben zu erfüllen hat und sich auf die Behebung evtl.
eingetretener Störungen beschränken kann.. Die Strahlungsexposition wird damit auf ein absolutes Minimum begrenzt.
Die Anwendung der Fliehkraft als Andruckmittel läßt sich selbstverständlich konstruktiv auch noch in abgewandelter Weise durchführen, so daß die vorliegende Erfindung nicht auf die erwähnten Anwendungsbeispiele beschränkt ist. Insbesondere sei darauf hingewiesen, daß sich mit dieser Einrichtung selbstverständlich auch Formschleifarbeiten durchführen lassen.
3 Patentansprüche 2 Figuren Zusammenfassung Einrichtung zum Entgraten von zylindrischen Preßkörpern Die zum Schleifen bzw. zum Entgraten zylindrischen Preßkörper (1) werden in Bohrungen (21) einer rasch drehbaren Scheibe (2,3) eingesetzt, durch Fliehkraft an den äußeren Rand dieser Bohrungen (21) und damit gleichzeitig an seitlich angeordnete, rotierende Schleifscheiben gedrückt. Diese sorgen bei gleichzeitiger Drehung der kernbrennstofftabletten für die gleichmäßige Abnahme der Preßgrate. Leerseite

Claims

Patentansprüche 1. Einrichtung zum Einrichtung zum Entgraten von zylindrischen Preß-Körpen, insbesondere von Kernbrennstofftabletten, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß sie aus zwei zentralen miteinander verbundenen in horizontalen Ebenen rasch drehbaren Scheiben (2, 3) besteht, wobei die obere Scheibe (2) eine Dicke von wenigstens der halben Höhe der Preßkörper (1) aufweist und in nächster Randnähe mit einer Vielzahl von Bohrungen (21) versehen ist, deren Durchmesser deutlich größer als der Durchmesser der Preßkörper (1) ist, daß die untere Scheibe (3) mit achsenparallel zu den Bohrungen (21) nach oben stehenden, oben abgerundeten Bolzen (5) als mittiges Auflager für die von den Bohrungen (21) aufzunehmenden Preßkörper (1) versehen ist und daß seitlich neben dieser Doppelscheibe eine rotierbare Doppelschleifscheibe (4) angeordent ist, deren zueinander geneigte Schleifflächen mit dem oberen und unteren Rand der Preßkörper (1) in Eingriff stehen, wenn diese durch Fliehkraft in den Bohrungen (21) nach außen verlagert sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß die Doppelschleifscheibe (4) radial verstellbar und Justierbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß die untere Scheibe (3) mit den Bolzen (5) als Auswerfer für die Preßkörper (1) vertikal zur oberen Scheibe (2) bewegbar ist.