DE287974C

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Publication number: DE287974C
Application number: DENDAT287974D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 287974 ~ KLASSE 33 d. GRUPPE

Zeltbahn für Militärzwecke. Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1915 ab.

Es hat sich gezeigt, daß die in der üblichen gelben Farbe ausgeführten Zeltbahnen von Fliegern leicht gesichtet werden, weshalb man dahin gestrebt hat, schwerer sichtbare Farben für die Zeltstoffe zu wählen. So hat man z. B. wie Pfeffer und Salz gesprenkelte sowie feldgraue Stoffe zur Herstellung der Zeltbahnen verwendet. Ganz abgesehen davon, daß aber solche Farben für größere Zelte immer noch ein

ίο gutes Ziel für Flieger bilden, so haben sie besonders den Nachteil, daß sie kein Licht durchlassen. Es kommt also darauf an, als Stoff für die Zeltbahnen einen solchen zu wählen, der einerseits das Zelt für den Flieger unsichtbar macht und andererseits lichtdurchlässig ist.

Es ist zwar nun weiterhin zur Lösung der vorgenannten Aufgabe versucht worden, das Zelt durch Anstrich unsichtbar zu machen, jedoch verursachten die meist grünen Anstriche einen brüchigen Stoff. Alle Versuche, durch verschieden gefärbte Webfäden oder durch Anstrich den Stoff für den neuen Zweck geeignet zu machen, scheiterten.

Die Erfindung betrifft nun eine Zeltbahn für Militärzwecke, welche den Anforderungen voll und ganz gerecht wird, indem auf einen durchscheinenden Stoff Zweige und Blätterwerk in großer Ausführung und mit einem in die Faserschicht nicht eindringenden Farbstoff aufgebracht sind. Die Farbschicht ist hierbei nach der Mitte zu dünner aufgetragen, um die Lichtdurchlässigkeit möglichst ZVi erhöhen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben.

Ein gelber, gut durchscheinender Stoff α wird durch Düsenspritzverfahren mit Zweigen und Blättern 5 versehen. Hierbei ist es nun notwendig, diese Gebilde möglichst groß zu gestalten. Z. B. würde sich die Darstellung von Flieder- oder anderen ähnlichen Sträuchern für besagten Zweck nicht eignen, da ein derartiges Blattgewirr, aus größerer Höhe gesehen, wiederum nur den Eindruck einer gleichmäßig gefärbten Fläche ergibt. Im weiteren würde auch die Lichtdurchlässigkeit durch eng aneinandergereihte kleine Blattgebilde leiden. Es müssen somit größere Blätter gewählt werden, die auch unregelmäßige Zwischenräume von der Grundfarbe des Stoffes in genügender Weise frei lassen.

Wesentlich ist nun, daß die Farben der Blattgebilde selbst nur dünn aufgetragen werden, was zweckmäßig durch das Düsenspritzverfahren geschehen kann. Hierbei ist es nun vorteilhaft, die Blätter an den Rändern dunkler zu halten als in der Mitte, weil dann dieser mittlere Teil besser lichtdurchlässig ist und fernerhin, aus größerer Entfernung gesehen, der dunkle Rand schon den gewünschten Eindruck hervorruft. Hierbei kommt es nun nicht darauf an, nach der Mitte zu hellere Farbtöne zu wählen, soneiern, wie schon gesagt, das Auftragen der Farbe muß nach der Mitte zu schwächer werden, da nur dadurch der gewünschte Zweck wirklich erreicht wird.

Die neue Zeltbahn läßt sich nun für die verschiedensten Größen ausbilden, und dementsprechend auch würde man die Blattgebilde zu wählen haben. So lassen sich dieselben für die bekannten Flieger-, Stall-, Magazin-, Back- und Brot-, Entlade-, Kranken- und Verbinde-

Claims

zelte verwenden. Auch wäre es möglich, für | scheinenden Stoff (α) Zweige und Blätter-Luftschiffhallen den Erfindungsgedanken in werk (b) in großer Ausführung und mit einem entsprechender Weise auszubeuten. ί in die Faserschicht nicht eindringenden Färb-

_π . ■ I stoff aufgebracht sind.

Patent-Ansprüche: j ₂_ _{Zeltbahn nach} Anspruch i, dadurch

i. Zeltbahn für Militärzwecke, dadurch j gekennzeichnet, daß die Farbschicht im

gekennzeichnet, daß auf einen gut durch- j Innern der Blätter dünner aufgetragen ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.