DE2857586C2 - Lagerstabile, aktivierte NCO-Voraddukt-Gemische - Google Patents
Lagerstabile, aktivierte NCO-Voraddukt-GemischeInfo
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Description
in welcher
A einen Rest
.•ο
bedeutet,
D einen zweiwertigen Rest darstellt, wie er durch
Entfernung der Hydroxylgruppen aus einer linearen Holyhydroxylverbindung mit einem
Molekulargewicht von 500 bis 6000 erhalten wird und
I· für eine ganze Zahl von 1 bis 5 steht,
b) gegebenenfalls monomerem 1,5-Naphthylendijsocyanat
und
c) 0,001 bis I Gew.-°/o, bezogen auf a) + b), einer Verbindung der allgemeinen Formel
R4
N —C —N
R1
R3
bestehen.
in welcher
in welcher
R' einen gegebenenfalls durch eine Harnstoffgruppe der Formel
W R4
NN -C-N
/ Il \
O R1
substituierten Alkyl . Cycloalkyl-. Aralkyl-. oder Aryl-Rcst mit I bis 15 C-Atomen darstellt und
, R2, RJ und R4 fur Wasserstoff, Phenylreste odef
gegebenenfalls verzweigte Alkylresle mit ! bis 6 C-Atomen stehen.
2. Vofaddukt-Gemische nach Anspruch I1 dadurch
gekennzeichnet, daß D einen zweiwertigen Rest darstellt, wie er durch Entfernung der Hydroxylgruppen
aus einem Polyesierdiol mit einem Molekulargewicht von 1000 bis 3000 erhalten wird.
60
es
3. Voraddukt-Gemische nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß η für die Zahlen 1 oder
2 steht.
Die vorliegende Erfindung betrifft mit Alkylhamstoffen
aktivierte, Isocyanatgruppen aufweisende Präpolymere auf Basis von l^-Naphthylendiisocyanat.
Die Herstellung von vernetzten, hochelastischen Kunststoffen durch Umsetzung von im wesentlichen
linearen, Hydroxylgruppen aufweisenden Polyestern oder Polyethern mit einem Oberschuß an 1.5-Naphthylendiisocyanat
und anschließende Reaktion mit Kettenverlängerungsmitteln ist seit langem bekannt. In der
ersten Stufe dieses Herstellungsverfahrens werden die Polyester- bzw. Polyetherketten über IJrethangruppen
verknüpft, und es entstehen im wesentlichen lineare Voraddukte. welche an den Kettenenden freie Isocyanatgruppen
enthalten. Das Molekulargewicht dieser Vorpolymeren ist um so großer, je kleiner der
Überschuß an Diisocyanat über die zur vollständigen Reaktion mit den vorhandenen Hydroxylgruppen
erforderliche Menge ist. Die so erhaltenen NCO-Präpo
Iymeren können im wesentlichen nach zwei Verfahren in hochwertige, vernetzte Polyurethanelastomere über
geführt werden.
Kine Arbeitsweise (DEPS 8 31 772) besteht dann, die
NCO Vorpolymeren (auch NCO-Voraddukte oder NCO-Präpolymere genannt) mit einer etwas weniger
als äquivalente Menge an Glykolen um/uset/en. Hierbe«
trit! zunächst eine Keltern erlängerung der Vorpolyme ren über Urethangruppen ein; in zweiter Phase
reagieren die überschüssigen Isocyanatgruppen mit den Wasserstoffatomen der I Irethangruppen unter Allopha
natbildung und bewirken se eine Vernetzung des Moleküls
fine /weite Möglichkeit ist die Umsetzung der
NC v)-Voraddukte mit einer etwas unterschussigei'
Menge an Wasser bzw. Diaminen. Auf diese Weise wirJ
eine Kettenverlangening der Vorpolymeren tiber
Harnstoffgruppen erreicht. Die Wasserstoffatome der Harnstoffgruppen reagieren in einer /weiten Phase
wieder mit überschussigen Ινκ vanatgnippen. was /ι.
einer Vernetzung unter Ausbildung von Biuretgruppen führt Da Riuretgruppen thermisch stabiler sind als die
beim erstgenannten Verfahren entstehenden Allopha
nafgruppen, weisen die mit Wasser bzw. Üiaminen als
tCefienVerlängerungsrhittcl hergestellten Elastomere
ein besseres mechanisches Eigenschaftsbild, insbesondere im Hinblick auf die Strukturfestigkeit, Elastizität,
Dfuckvcffofinungsfesl und Abrieb auf. Um die Ausbildung
einer Zeltslfukluf im Elastomeren infolge des bei
der Umsetzung von Isocyanaten mit Wasser freiwerdenden Kohlendioxids zu vermeide^ kann man das
Material zur Formgebung unter Druck vefpressen.
Bei der Vernetzung von NCO-Präpolymeren mit
Glykolen oder Wasser in großtechnischem Maßstab ist es unbedingt erforderlich, daß die heißen Reaktionsansätze
einerseits ausreichend lange Gieß^eiten, andererseits möglichst kurze Verfestigungszeiten (Entformungszeiten)
besitzen. Nur eine rasche Entformbarkeit der Elastomeren ermöglicht kurze Zykluszeiten und
damit eine wirtschaftlich optimale Verfahrensweise. Es ist daher im allgemeinen erforderlich, die Kettenverlängerungsreaktion
in geeigneter Weise zu beschleunigen.
Es ist seit langem bekannt, daß die Reaktion zwischen
Isocyanatgruppen und Hydroxylgruppen bzw. Wasser durch die verschiedenartigsten Katalysatoren wie z. B.
tertiäre Amine, Phenolate, Alkoholate oder metallorganische Verbindungen, beschleunigt werden kann. Alle
bisher in der Praxis eingesetzten Katalysatoren weisen jedoch im Falle von 1,5-Naphthylendiisocyanat schwerwiegende
Nachtf'le auf:
Infolge des höhen Schmelzpunktes von 1,5-Naphthylendiisocyanat (127'C) muß sowohl bei der Herstellung
des Präpolymeren als auch bei der Kettenverlängerungsreaktion bei relativ hohen Temperaturen (ca. HO
bis 1200C) gearbeitet werden. Die üblichen Polyurethan-Katalysatoren
fuhren jedoch bei diesen Temperaturen zu unerwünschten Nebenreaktionen, wie beispielsweise
einer Trimerisierung der Isocyanatgruppen oder einer zu starken Allophanatisierung bzw. Biuretijierung.
Es werden daher vielfach übervernetzte Endprodukte erhalten, weiche ungenügende mechanische
Eigenschaften, insbesondere zu geringe Reißfestigkeit, aufweisen. Darüber hinaus win. die Entformbarkeit
der Polyurethane durch diese Kata'ysatoren zwar verkür/ί. die Gießzeil der Reakj jnsansätze wird
jedoch drastisch verringert. Die rasche Viskositätserhöhung des Ansatzes bewirkt, daß — insbesondere bei
größeren Reaklionsansät/en — eine kontrollierte Verarbeitung nicht mehr möglich ist. Außerdem ist
speziell bei Formteilen mit komplizierter Geometrie kein einwandfreier Gießverlauf gewährleistet.
Die in der Polyurethanchemie meist als Beschleuniger eingesetzten tertiären Amine und organischen Metallverbindungen
katalysieren bei den oben erwähnten hohen Temperaturen den oxidativen Angriff von
Luftsauerstoff auf die Reaktionsteilnehmer. Amine geben darüber hinaus oft zu störenden Verfärbungen
Anlaß und verleihen dem fertigen Kunststoff vielfach einen unangenehmen Geruch. Amine und insbesondere
organische Metallverbindungen beschleunigen auch die Verseifung hydrolysierbarer Reaktionsteilnehmer. so
daß insbesondere die iii der Praxis vielfach verwendeten
Polyesterpolyolc leicht hydrolytisch abgebaut werden.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß N-Alkylharnstoffe hervorragende Katalysatoren für die Kettenverlängerungsreaktion
von Präpolymeren auf Basis von 1,5-Naphthylendiisocyanat darstellen und die oben
geschilderten Nachteile der bisher üblichen Katalysatoren nicht aufweisen. Die Gießzeit der Reaktionsansätze
wird durch die N-Alkylharnstoffe trotz der hohen Umsetzungstemperatur nicht wesentlich verringert; die
Entformungszeit der Elastomeren wird hingegen
in deutlich verkürzt. Die N-Alkylharnstoffe beeinträchtigen
die Lagerstabilität von NCO-Präpolymeren auf Basis von 1,5-Naphthylendiisocyanat auch bei Temperaturen
von ca. 1000C nicht, im Gegensatz zu bisher üblichen Katalysatoren, weiche während der Lagerung
ii des Präpolymeren zu einer erheblichen Trimerisierung
und Allophanatisierung führen.
In der GB-PS 14 63 809 werden bereits N-Alkvlharnstoffe
als Aktivatoren für die Umsetzung von Isocyanaten mit Polyolen beschrieben. Als Isocyanate werden in
jo diesem Zusammenhang Toluylendiisocyanat und Diphenylmethandiisocyanat
genannt. Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich hiervon in der Verwendung von
1,5-Naphthylendiisocyanat. Es wurde gefunden, daß N-Alkylharnstoffe für dieses Isocyanat eine spezielle
2~> selektive Wirksamkeit aufweisen. Vergleicht man
Präpolymere auf Basi-, von 1,5-Naphthyiendiisocyanat
einerseits und 4.4' Diisocyanatodiphenylmethan an
derersei.s, welche jeweils durch Zusatz von N-Methylharnstoff aktiviert sind, so zeigt sich, daß die Gießzeit
to der Reaktionsansätze im Falle des Diisocyanatodiphenylmethans
für die Erfordernisse der Praxis zu gering ist und die Entformungszeit um etwa den Faktor 2.5
verlängert wird (s. den Beispielteil).
Gegenstand der DE-OS 16 94 249 ist ein Verfahren
r, zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen auf Basis von Polyetherpolyolen. Polyisocyanaten, Wasser
und/oder anderen Treibmitteln, wobei die Verschäumungsreakticn in Gegenwart von offenen oder
cyclischen Estern des öwertigen Schwefels erfolgt. Als
4-> Katalysator für die Verschäumungsreaktion können
dabei gegebenenfalls auch die verschiedensten N-substiluierten Harnstoffe eingesetzt werden. Die vorliegende
Erfindung unierscheidet sich hiervon in der gezielten
Verwendung von Naphthylendiisocyanat als Isocyanat
■r, komponente und schließlich auch darin, daß erfindungsgemäß
keine weiteren Katalysatoren mitverwendet werden.
Gegenstand der Erfindung sind somit lagerslabile, aktivierte Voraddukte-Gemische. welche dadurch ge
in kennzeichnet sind, daß sie aus
a) Verbindungen der allgemeinen Pormel
OC \
Λ Ml C -O- I) C) C -ΝΗ-ί— λ -NCC)
in welcher
A einen Rest
A einen Rest
bedeutet.
6n D einen zweiwertigen Rest darstellt, wie er durch
Entfernung der Hydroxylgruppen aus einer linea·
ren Polyhydroxylverbindiing mit einem Molekular*
gewicht von 500 bis 6000 erhalten wird und
/) für eine ganze Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 1 oder
f-5 2, steht,
b) gegebenenfalls monomeren 1,5*Naphlhylendiiso·
cyanatund
c) 0,001 bis 1 Ge\v.-°/o, vorzugsweise O1OI bis 0,5
Gew.-°/o, bezogen auf a) + b), einer Verbindung der allgemeinen Formel
R3
N —C—N
(II)
R3
R1 O
bestehen,
in welcher
in welcher
R1 einen gegebenenfalls durch eine Harnstoffgruppe
der Formel
RJ
N —C —N
/ Ii \
O R1
(III)
substituierten Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Aryl-Rest mit 1 bis 15 C-Atomen, vorzugsweise
einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, besonders bevorzugt eine Methylgruppe, darstellt und
R-, RJ und R4 für Wasserstoff. Phenyl oder gegebenenfalls verzwigte AlM«.cte mjt ι bis 6 C-Atomen, vorzugsweise für Wasserstoff, stehen.
R-, RJ und R4 für Wasserstoff. Phenyl oder gegebenenfalls verzwigte AlM«.cte mjt ι bis 6 C-Atomen, vorzugsweise für Wasserstoff, stehen.
Erfindungsgemäß geeignete Aktivatoren der obigen allgemeinen Formel (II) sind beispielsweise N-Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Hexyl- und Phenylharnstoff, N.N'-Dimethyl-.
Diethyl-, Dibutyl- oder Diphenylharnstoff. Ν,Ν,Ν'-Trimethylharnstoff, Ν,Ν,Ν,Ν'-Tetrabutylharnstoff;
weiterhin Harnstoffe, wie sie in an sich bekannter Weise durch Reaktion von aliphatischen, cycloaliphatischen
<-der aromatischen Monoaminen primärer oder
sekundärer Art mit Monoisocyanaten erhalten werden. Dabei können die Harnstoffe vorgebildet oder in situ im
Präpolymeren erzeugt werden. Höhere alkylierte Harnstoffe, wie Trimethyl- oder Tetramethylharnstoff,
sowie Arylharnstoffe, wie Diphenylharnstoffe, müssen infolg? ihrer geringen kataly.ischen Wirksamkeit in
höheren Dosierungen (0,5—1,0%) eingesetzt weiden. Sie beschleunigen in diesen Konzen'rationen die
Endverfestigung der erzeugten Harnstoffe ohne merklichen Einfluß auf die Gießzeit der Reaktionsansätze. Die
Lagerstabilität der Isocyanatgruppen enthaltenden Vorat'dukte kann dagegen in gewissem Maße beeinträchtigt
werden (siehe Beispiel 4).
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Voraddukte (I) wird das 1,5-Naphthylendiisocyanat mit einer im
wesentlichen linearen Polyhydroxylverbindung vom Molekulargewicht 500 bis 6000, vorzugsweise 1000 bis
3000, in an sich bekannter Weise umgesetzt. Das NCO/OH-Äquivalentverhältnis beträgt dabei im allgemeinen
1,2 : 1 bis 5 : !,vorzugsweise 1,5 : 1 bis 2,5 :1.
Als Polyhydroxyverbindungen kommen im wesentlichen 2 (in untergeordneten Mengen gegebenenfalls
auch 3) Hydroxylgruppen aufweisende Polyester, Polyether, Polythioether, Polyacetale, Polycarbonate
und Polyesteramide in Betracht, wie sie für die Herstellung vun homogenen Polyurethanen an sich
bekannt sind und in DE-OS 28 43 739 eingehend beschrieben werden.
-,ο
Krfindungsgemäß bevorzugte höhermolekulare Polyhydroxyverbindungen
sind Polyesteröle, insbesondere solche auf Basis von Adipinsäure bzw. Ethylenglykol,
1,2-Propylenglykol, 1,4-ButandioI, Neopentylglykol und/
oder 1,6-HexandioI. Vor der Umsetzung mit dem Naphthylendiisocyanat sollten die Polyesterdiole
zweckmäßig von gegebenenfalls vorhandenen Feuchtigkeitsspuren befreit werden. Dies geschieht z. B. durch
Erhitzen auf 100 bis 1500C im Vakuum oder indem man bei erhöhter Temperatur inerte Gase durch die
Polyesterschmelze leitet
Bei der Umsetzung des erfindungsgemäßen Voraddukts
auf Basis von 1,5-Naphthylendiisocyanat mit dem Kettenverlängerungsmittel wählt man vorzugsweise ein
solches Mengenverhältnis, daß die NCO-Gruppen im leichten Oberschuß vorliegen. In der Regel wird ein
Äquivalentverhältnis zwischen NCO-Gruppen und Zerewitinoff-aktiven Wasserstoffatomen zwischen 1,02
und 1,20 angewandt. Es ist jedoch auch möglich, das Kettenverlängerungsmitteln in f*wa äquivalentem Verhältnis
zn den vorhandenen Isocyr>,natgruppen einsetzen,
so daß zunächst ein im wesentlichen lineares Polyurethanmolekül entsteht In dieses lineare Polyurethan
werden dann vor der Formgebung noch ca, 1 bis 5 Gew.-% eines beliebigen Polyisocyanats als Vernetzer
eingearbeitet.
Als Vernetzer für die erfindungsgemäßen Voraddukte kommen neben Wasser insbesondere Glykole mit
einem Molekulargewicht zwischen 62 und 500 in Frage. Als Beispiele für derartige Verbindungen seien genannt:
Ethylenglykol,
Propylenglykol-(U)und-(U).
Butandiol-(1.4)und-(2.3).
Pentandiol-(1.5),
Hexandiol-(1,6),
Octandiol-(1,8).
Neopentylglykol.
1,4- Bishydroxy methyl-cyclohexan.
2-Methyl-1.3-propandiol.
Butendiol.
Butindiol.
Monochlorhydrin,
Glycerin-monoalkyl- oder -monoaryl- ether,
Xylylenglykole.
das Diels-Alder-Anlagerungsprodukt von Butendiol
an Anthracen,
Chinit.
Hexahydrobrenzcatechin,
4.4'-Dihydroxydiphenylpropan,
Di-hydroxymethyl-hydrochinon,
Hydroehii.on-bis-hydroxyethylether,
Diethylenglykol,
Triethylenglykol.
Tetraethylenglykol,
höhere Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 500,
Dipropylenglykol.
höhere Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht Hs 500.
Dibutylenglykol.
höhere Polybutylenglyköle mit einem Molekulargewicht bis 500 und
N-Methyldiethanolamin.
Besonders geeignet sind 1,4- und 2,3-Butandiol, cyclische
Glykole wie Rp.x.ahydrobrenzcatechin und Hydrochinon-bis-hydroxyethylether
und Thiodiglykol.
Als Kettenverlängerungsmittel sind jedoch auch die oben beschriebenen höhermolekularen Dihydroxyver-
bindungen geeignet, besonders wenn besonders weiche Verfahfensprodukte hergestellt werden sollen. Es ist in
diesem Fall häufig von Vorteil, bei der Ketlenverlängerungsreaktion
eine andere Dihydroxyverbindung einzusetzen als beim Aufbau der NCO-Präpolymeren (z. B.
Polyester und Polyether). Bei der Verwendung von Wasser als Kettenverlängerungsmittel ist die Bildung
eines Schaumstoffes zu vermeiden. Dies gelingt, indem man in an sich bekannter Weise das Produkt unter
Druck und Formgebung verpreßt.
Aus den erfindungsgemäßen Voraddukten hergestellte Polyurethan-Elastomere weisen ein hervorragendes
mechanisches Eigenschaftsbild und eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber organischen Lösungsmitteln
und ölen auf. Diese Eigenschaften eröffnen den Elastomeren ein breites Einsatzgebiet, beispielsweise als
Walzenbeläge, elastische Bauteile für Maschinen, Dichtungen, Puffer, Faltenbälge. Beläge für Kugelmühlen.
.Schuhsohlen. Zahnräder und Fahrzeugreifen.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die vorliegen- 20 AlkylhamstofT
de Erfindung. Wenn nicht anders vermerkt, sind
Mengenangaben als Gewichtsteile bzw. Gewichtspro- "
zente zu verstehen.
(Vergleichsversuch)
In 500 g eines Polyesters aus Ethylenglykol und Adipinsäure mit endständigen Hydroxylgruppen und
der OH-Zahl 56 werden bei 126°C90g 1,5-Naphthylendiisocyanat
eingerührt. Nach etwa 15 Minuten steigt die Temperatur des Reaktionsgemisches nicht weiter an,
d. h. die Reaktion ist praktisch beendet. Der dünnflüssigen Schmelze werden 10 g Butandiol-(1.4) zugesetzt und
der Reaktionsansatz in eingewachste Formen, die auf 100°C geheizt sind, ausgegossen. Die Gießzeit beträgt 5
Minuten;die Entformungszeit ca. 30 Minuten.
500 g eines Polyesters aus Adipinsäure und Ethylenglykol mit endständigen Hydroxylgruppen, der eine
OH-Zahl von etwa 56 hat, werden auf 126"C erhitzt und mit 0,25 g N-Methylharnstoff versetzt. Dann rührt man
90 g 1,5-NaphthyIendiisocyanat ein. Die Reaktion zu dem Isocyanat enthaltenden Voraddukt ist nach 6 Min.
beendet (anstatt 15 Min. ohne N-Methylharnstoff in Beispiel 1), d.h. die Temperatur steigt nicht weiter an.
Nach Einrühren von 10 g Butandiol-(1,4) kann in eingewachste Formen ausgegossen werden. Die Viskosität
des Reaktionsansatzes ist genau so niedrig und die Gießzeit etwa so lang (4 Min.) wie ohne Zusatz von
N-Methylharnstoff. Bei Mitverwendung des Aktivators kann der Formkörper bereits nach etwa 10 Minuten
entformt werden. Ohne Zusatz von N-Methylharnstoff dauert die Verfestigung etwa 30 Minuten.
Beispie! 3
Eine Produktionscharge eines Polyesters aus Adipinsäure und Ethylenglykol wird bei der Prüfung als zu
träge reagierend befunden, & h. der Temperaturanstieg ω
bei der Reaktion mit 1,5-NaphthyIendiisocyanat ist erst in etwa 15 Minuten beendet und ein mit Butandiol-(1,4)
vemetztes Material verfestigt sich erst nach etwa 45 Minuten. Dieser Charge werden 0,06% N-Methylharnstoff
zugemischt Jetzt verläuft die Umsetzung mit ip-Näphthyiendiisocyanät wesentlich rascher, d. h. die
Reaktion ist nach etwa 7 Minuten beendet und ein nach Vermischen mit Butandiol-(1,4) gegossener genormter
Formkörper kann nach etwa 12 Minuten aus der Form
entnommen werden.
Zu einer Lösung von 0,5 g N-Methylharnstoff in lOOOg eines Polyesters aus Ethylenglykol und Adipinsäure
(OH-Zahl=>56) werden in einem auf 126°C
beheizten Thermostaten Urtier Rühren 180 g 1,5-Naphthylendiisocyartat
zugesetzt. Die Reaktionstemperatur fällt zunächst auf 1150C, um dann wieder anzusteigen.
Nach 8-^9 Minuten ist die maximale Temperatur von
125—1260C (Reaktionsbeendigung) erreicht. Um die
kaialytische Wirksamkeit mehrfach Methyl-substituierter
Harnstoffe zu vergleichen, wurde nach obiger Methode diejenige Menge an Katalysator bestimmt, bei
der der Temperaturanstieg von 116 auf 126°C innerhalb
derselben Zeit (8-9 Minuten)stattfindet.
Menge [g|
1000 g Polyester
[m Mol]
N-MethylharnstofT 0,5
Ν,Ν'-Dimethylharnstofr 1,0
TrimethylharnstofT 4,0
TetramelhylharnstofT 6,0
etwa 7 11
39
52
39
52
Werden diese 1,5-NaphthyIendiisocyanat enthaltenden Voraddukte in bekannter Weise mit Butandiol-(1,4)
vernetzt, so sind die Gießzeiten (etwa 4 Min.) und Verfestigungszeiten (8—10 Min.) bei allen katalysierten
Systemen nahezu identisch. Bei der Langzeitlagerung in einem auf 110°C thermostatierten Behälter werden
jedoch Abweichungen in der Viskosität dieser Voraddukte festgestellt. Wird die Zeit bis zu einer festgelegten
Viskosität, als Maß für Allophanatisierung bzw. Trimerisierung, bestimmt, so zeigt sich folgendes
Ergebnis:
Zeit (Stunden)
NCO-Voraddukt ohne Katalysator 16
NCO-Voraddukt mit
N-Methylharnstoff i6
NCO-Voraddukt mit
N-Methylharnstoff i6
NCO-Voraddukt mit
N,N'-Dimethylharnstoff 12
N,N'-Dimethylharnstoff 12
NCO-Voraddukt mit
Trimethylhamstoff 10
Trimethylhamstoff 10
NCO-Voraddukt mit
Tetramethylharnstoff 8
Tetramethylharnstoff 8
Beispiel 5
(Vergleichsversuch)
(Vergleichsversuch)
0,6 g N-Methylharnstoff werden in 1000 g eines Polyesters aus Ethylenglykol und Adipinsäure vom
Molekulargewicht 2000 gelöst und danach bei 100—110°C 400 g 4.4'-Diisocyanatodiphenylmethan
eingerührt Nach Abklingen der exothermen Reaktion (etwa 10—12 Minuten) werden 85 g Butandiol-(1,4)
zugesetzt und der Reaktionsansatz in auf 1100C
geheizte Formen gegossen. Nach einer Gießzeit von nur 1,5—2 Min. kann der genormte Formkörper erst nach
etwa 25 Min. entnommen werden. Härte (Shore A)=83.
Ein einwandfreier Gießverlauf ist infolge der kurzen Gießzcii des Reaktionsansatzes nicht gewähr'eitstet
und die lange Zykluszeit von etwa 25 Min. ist für die Praxisbedingungen unwirtschaftlich.
Claims (1)
1. Lagerstabile, aktivierte Voraddukt-Gemische, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
a) Verbindungen der allgemeinen Formel
OCN-
•A—NH- C — O — D — 0 — C — NH
Il It
ο ο
-A-NCO
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782857586 DE2857586C2 (de) | 1978-10-06 | 1978-10-06 | Lagerstabile, aktivierte NCO-Voraddukt-Gemische |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2843739A DE2843739C3 (de) | 1978-10-06 | 1978-10-06 | Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen homogenen Polyurethan-Elastomeren |
DE19782857586 DE2857586C2 (de) | 1978-10-06 | 1978-10-06 | Lagerstabile, aktivierte NCO-Voraddukt-Gemische |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2857586C2 true DE2857586C2 (de) | 1982-04-22 |
Family
ID=25776000
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782857586 Expired DE2857586C2 (de) | 1978-10-06 | 1978-10-06 | Lagerstabile, aktivierte NCO-Voraddukt-Gemische |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2857586C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0199021A2 (de) * | 1985-04-18 | 1986-10-29 | The Firestone Tire & Rubber Company | Keimbildung in Urethanzusammensetzungen |
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DE1694249A1 (de) * | 1968-03-06 | 1972-03-02 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf Isocyanatbasis |
GB1463809A (en) * | 1974-04-25 | 1977-02-09 | Ici Ltd | Polymeric materials |
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1978
- 1978-10-06 DE DE19782857586 patent/DE2857586C2/de not_active Expired
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