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Sicherheitseinrichtung für mit einem Windrad als Steuerele-
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ment versehene Flugzeugbombe
Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung für mit einem Windrad als Steuerelement
versehene Flugzeugbombe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Luftwaffe werden Flugzeugbomben verwendet, welche mit einem
Windrad-versehen sind, das während der Abwurfphase durch die Luft angetrieben wird.
Durch die.Drehung des Windrades werden dann innerhalb der Flugzeugbombe gewisse
Steuervorgänge zur Entsicherung und Scharfmachung der Bombe vorgenommen, so daß
dieselbe dann bei Bodenberührung zur Explosion gelangt. Je nach der Art der betreffenden
Flugzeugbombe bzw.
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dem Einbau des Zünders innerhalb derselben kann das betreffende Windradbentweder
im Bereich der Nase der-Bombe oder unterhalb am Bauch derselben angeordnet sein,
wobei im ersteren Fall die Anströmung des'Windrades frontal und im zweiten Fall
lateral erfolgt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sicherheitseinrichtung
für derartige, mit einem Windrad als Steuerelement versehene Flugzeugbomben zu schaffen,
welche eine Auslösung der durch das Windrad bewirkten Steuervorgänge, d.h. insbesondere
das Entsichern und/oder Scharfmachen des Zünders zu einem vorzeitigen, nicht erwünschten
Zeitpunkt, d.h. inbesondere während der Befestigungsphase der Bomben an dem Flügel
eines Flugzeuges verhindert.
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Erfindungsgemäß wird dies durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale
erreicht.-Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist somit eine Riegelstange vorgesehen,
welche in das betreffende Windrad der
Flugzeugbombe eingreift und
somit eine Rotation des Flügelrades verhindert, solange das Flugzeug sich in jener
Zone befindet, in welcher die Befestigung der Bomben an den Flügeln derselben erfolgt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann dabei sowohl bei Bomben mit frontaler
wie auch lateraler Anströmung des Windrades eine Verriegelung des mit dem Zünder
der Bombe verbundenen Windrades erfolgen.
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Die Entaktivierung der Sicherheitseinrichtung gemäß der Erfindung
- d.h. die Verschiebung des Kolbens innerhalb des Zylinders und demzufolge die Zurückziehung
der Riegelstange aus dem Bereich des Windrades - erfolgt aufgrund der Explosion
einer innerhalb eines Gehäuses angeordneten Zündmasse,die mit der Endklemme eines
piezoelektrischen Aktivierungsmechanismus in Verbindung steht.
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Um zu erreichen, daß nach dem Verschieben des Kolbens und somit nach
Freigabe des Windrades durch die Riegel stange keine erneute Verriegelung stattfinden
kann, ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Arretierung vorgesehen, die
verhindert, daß der Kolben nach Zurückschiebung durch die Explosionsgase erneut
in seine Ausgangsposition zurückkehrt.
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Diese Arretierung besteht im wesentlichen aus einem federbeaufschlagten
Arretierstift, der im Fall eines Windrades mit frontaler Anblasrichtung in einer
Ringnut der Kolbenstange zum Angreifen gelangt, während im Fall eines Windrades
mit lateraler Anströmrichtung dieser Arretierstift auf eine Verjüngung der Riegelstange
selbst einwirkt.
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Die Erfindung soll nunmehr anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher
erläutert und beschrieben werden, wobei auf
die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen ist. Es zeigen: Fig. 1 eine seitliche Ansicht, teilweise im Schnitt,
der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung bei einer Flugzeugbombe mit einem im
Nasenbereich derselben angeordneten Windrad, Fig. 2 eine Vorderanslcht der in Fig.
1 dargestellten Sicherheitseinrichtung, Fig. 3 eine Teilschnittansicht des Arretiermechanismus
der Sicherheitseinrichtung von Fig. 1, Fig. 4 eine seitliche vergrößerte Ansicht
der in Fig. 1 dargestellten Sicherheitseinrichtung, Fig. 5 eine Teilschnittansicht
der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung bei einer Flugzeugbombe, bei der das
Windrad im Bereich der Seitenwandung angeordnet ist, Fig. 6 eine. Stirnansicht der
in Fig. 5 dargestellten Sicherheitseinrichtung, Fig. 7 eine Ansicht ähnlich Fig.
5 mit Darstellung der Sicherheitseinrichtung im entriegelten Zustand und Fig. 8
und 9 Teilschnittansichten des Arretiermechanismus der Sicherheitseinrichtung von
Fig. 5 in verschiedenen Betriebszuständen.
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Bei der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten ersten Ausführungsform der
Erfindung ist ein Zylinder 1 vorgesehen, der seitlich mit zwei Flanschen 2 versehen
ist, die mit Hilfe von Bolzen 3 an dem Bereich 4 der Bombennase 5 befestigt sind.
Innerhalb des Zylinders 1 ist eine Kammer 8 vorgesehen, in der ein Kolben 9 verschiebbar
gelagert ist, der mit einer konzentrischen Kolbenstange 10 versehen ist. Diese Kolbenstange
10 führt durch eine Bohrung 11 eines Gewindeeinsatzes 12, der die offene Seite der
Kammer 8 verschließt. Der Kolben 9 ist auf der anderen Seite mit einer exzentrisch
angeordneten Riegelstange 13 versehen, die durch eine Bohrung 14 hindurch aus dem
Zylinder 1 herausragt. Diese Riegelstange 13 ist im vorderen Bereich mit einer Endverjüngung
15 versehen, welche in der vorgeschobenen Position der Riegelstange 15 in ein Windrad
16 eingreift, das im Bereich der Nase der Bombe vorgesehen ist. Innerhalb der Kammer
8 ist zwischen dem Kolben 9 und dem Gewindeeinsatz 12 eine Druckfeder 17 angeordnet,
welche den Kolben 9 und damit die Riegelstange 15 in die vorgeschobene Position
drückt. Von der Kammer 8 aus erstreckt sich in axialer Richtung ein Kanal 18, der
über einen radialen Kanal 19 mit dem Inneren eines an dem Zylinder 1 befestigten
Gehäuses 20 in Verbindung steht. Im Inneren des Gehäuses 20 befindet sich ein kleiner
Zündsatz mit einem piezoelektrischen Aktivierungsmechanismus, der über eine Rohrleitung
21 ausgelöst werden kann.
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Die konzentrisch zu dem Kolben 9 angeordnete Kolbenstange 10 ist mit
einer Ringnut 22 versehen, in der ein Arretierstift 23 zum Eingreifen gelangen kann,
der in einer radialen Gewindebohrung 24 des Gewindeeinsatzes 12 zu liegen gelangt.
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In diese Gewindebohrung 24 ist ein Gewindestift 25 eingeschraubt,
der über eine Druckfeder 26 den Arretierstift 23 beaufschlagt.
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Die Funktionsweise der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Sicherheitseinrichtung
ist wie folgt.: Aufgrund der Druckfeder 17 wird der Kolben 9 gegen den Boden der
Kammer 8 gepreßt, wodurch die Riegelstange 13 aus dem Zylinder 1 herausgedrückt
wird, sodaß dieEndverjüngung 15 in Eingriff mit dem Windrad 16 gelangt, so wie dies
in Fig. 1 dargestellt ist. Auf diese Weise erfolgt eine Blockierung des Windrades
16 so daß eine Aktivierung des Zündmechanismus verhindert ist.
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Beim Abwurf der Bombe wird die Sicherheitseinrichtung über die Rohrleitung
21 betätigt, indem mit Hilfe des piezoelektrischen Aktivierungsmechanismus die Zündkapsel
im Inneren des Gehäuses 20 zur Explosion gebracht wird. Die dabei entstehenden Explosionsgase
werden durch die Kanäle 19 und 18 in die Kammer 8 geleitet, wodurch der Kolben 9
gegen die Kraft der Druckfeder 17 zurückgedrängt wird. Durch diese Verschiebung
des Kolbens 9 wird die Riegelstange 13 so weit in das Innere des Zylinders 1 gezogen,
daß - so wie dies in Fig. 4 dargestellt ist - die Endverjüngung 15 denEingriff mit
dem Windrad 16 verliert.
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Gleichzeitig erfolgt der Eingriff des innerhalb des Gewindeeinsatzes
12 vorgesehenen Arretierstiftes 23 in der Ringnut 22 der Kolbenstange 10. Unter
dem Einfluß der Druckfeder 26 wird dabei der Arretierstift 23 in die Ringnut 22
gedrückt, was zu einer Arretierung der beweglichen Teile der Sicherheitseinrichtung
in bezug auf das Windrad 16 führt. Der Zündmechaniemus der Bombe ist somit freigegeben,
so daß die Bombe beim Aufprall auf dem Boden zur Explosion gelangen kann.
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Die in Fig. 5 bis 9 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Sicherheitseinrichtung dient für Flugzeugbomben,
bei welchen das
Windrad im Bereich der unteren Seitenwandung des Bombenkörpers angeordnet ist. In
diesem Fall erfolgt die Befestigung der Sicherheitseinrichtung an dem Bereich 6
der Bombenwandung 7. Im Gegensatz zu der zuerst beschriebenen Ausführungsform weist
die Kolbenstange 10' keine Ringnut auf, in der ein Arretierstift in Eingriff gelangen
kann. Ferner ist der Gewindeeinsatz 12' in diesem Fall nicht mit einer radialen
Gewindebohrung versehen, in der neben einem Arretierstift eine Druckfeder sowie
ein Gewindestift zu liegen gelangt. Bei dieser Ausführungsform sind diese Elemente
23', 26', 25' auf der gegenüberliegenden Seite des Zylinders 1' angeordnet, so daß
der Arretierstift 23' in diesem Fall mit der Endverjüngung 15 der durch die Bohrung
14' führenden Riegelstange 13' in Eingriff gelangt, so wie dies insbesondere anhand
von Fig. 6 sowie 8 und 9 erkennbar ist.
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Die Funktionsweise der Sicherheitseinrichtung gemäß dieser zweiten
Ausführungsform ist im wesentlichen identisch mit der zuerst beschriebenen Ausführungsform.
Während Fig. 5 den Zustand zeigt, in dem das Windrad mit Hilfe der Endverjüngung
15' der Riegelstange 13' blockiert ist, zeigt Fig. 7 jenen Zustand, in dem aufgrund
der Explosionsgase eine Zurückdrängung des Kolbens 9' gegen die Kraft der Druckfeder
17' erfolgt ist, was eine Zurückziehung der Riegelstange 13' und damit eine Freigabe
des Windrades 16' bewirkt. In diesem Zustand drückt gemäß Fig. 9 der Arretierstift
23' gegen die Endverjüngung 15' der Riegelstange 13', wodurch verhindert wird, daß
die Riegelstange 13' unter dem Einfluß der Druckfeder 17' erneut aus dem Zylinder
1' herausgedrückt wird, so daß eine erneute Verriegelung des Windrades 16' nicht
stattfinden kann.