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TROCKENDOCK ZUM SCHIFFSNEUBAU
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Die Erfindung betrifft den Schiffbau, insbesondere Tro.kkendocks
zum Schiffsneubau.
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Es ist ein Trockendock zum Schiffbau bekannt (siehe BRD-Patent Gr.
1802034 Klasse 65a, 9/00, 1970), das aus einer Hauptkammer und einer an diese senkrecht
anschliessenden Seitenkammer besteht. Die Seitenkammer ist stets mit der Hauptkammer
in Verbindung. In der Seitenkammer erfolgt der Zusammenbau des arbeitsauswendigen
Heckstückes, das den Maschinenraum des Schiffes enthält; die Hauptkammer dient zum
Zusammenbau des Schiffskörper-Mittelteils, der die Laderäume enthält, sowie zur
Stoßverbindung von b chiffskörp er-Einze lstücken zur Bildung des ganzen Schiffskörpers.
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Nach Beendigung des Schiffsbaus wird das Drockendock geflutet, d.h.
die Haupt- und Seitenkammer mit Wasser gefüllt und das Schiff in die Hafenwasserfläche
ausgefahren.
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Das periodische Fluten der Dockseitenkaamer mit den im Bau begriffenen
Achterschiffen, die den in die Hafenwasserfläche ausgefahrenen Schiffen folgen werden,
verursacht eine Störung der Taktmäßigkeit des Zusar£mienbau-Ablaufes, Zeitverluste
für die Reinigung der Seitenkammer und der Schiffsbauteile von Anschwemmungen und
letzten Endes Betriebszeitverluste.
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Die Erfindung bezweckt eine Verkürzung der Stapelliegezeit beim Schiffbau.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Beseitigung der Notwendigkeit
des. periodischen Flutens der Seitenkslmer beim Ausfahren aus dem Dock des erbauten
Schiffes und der damit verbundenen Betriebsze itverluste.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß am Trockendock zum Schiffsneubau,
das eine Hauptkammer zum Zusammenbau des Schiffs körper-Mittelteils mit dem Bugstück
und mindestens eine mit der Hauptkammer in Verbindung stehende Seitenkammer zum
Zusammenbau des Achterschiffes enthalt, erfindungsgemäß die Seitenkammer durch ein
Zwischentor von der Hauptkammer getrennt und die Hauptkammer selbst durch ein Trenntor
in zwei Abschnitte geteilt ist, nämlich den B auausführungs- Kammerteil, in dem
der Zusammenbau des SchiffskörperMittelteils mit dem Bugstück erfolgt, und den Fertigstellung-Stappellauf-Kammerteil,
in dem die Fertigstellung des Schiffes und der Stapellauf ausgeführt werden, wobei
das Trenntor in der Hauptkammer so angeordnet wird, dalS es eine Verlängerung der
Seftenkammetwand darstellt, die beim Ausfahren
des Schiffes in
die Hafenwasserfläche am nächsten dem geschlossenem Hauptkammerende ist.
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Dadurch kamin der Zusammenbau des Schiffskörper-Mittelteils mit dem
Bugstück im bauausführenden Kammerteil der Haup kammer und des Achterschiffes in
der Seitenkammer ohne das Fluten von diesen beim Ausfahren des vorher fertiggestellten
Schiffes aus dem Fertigstellung-Stapellauf-Kammerteil der Hauptkammer erfolgen,
Für den Fall, daß eine Hauptkammer mit zwei Ausfahrtoren benutzt wird ("Canalocktt"-Bauart),
kann in beiden Kammerteilen ein unabhängiger vollständiger Zusammenbau von zwei
Schiffen und das Ausfahren eines jeden der Schiffe aus dem Trockendoch ohne Fluten
der anderen Trockendockräume ausgeführt werden.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
und der beigelegten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 den grundriß des
erfindungsgemäßen Docks mit einer Hauptkammer und einer einzigen Ausfahrt in die
Hafenwasserflache, in schematischer Darstellung; Fig. 2 den GrundriB des erfindungsgemäßen
Docks mit einer Hauptkaemer und zwei Ausfahrten in die Hafenwasserfläche in schematischer
Darstellung.
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Das erfindungsgemaße Trockendock besteht aus der Hauptkammer 1 (Fig.
1), die eine Ausfahrt in die Hafenwasserfläche aufweist, und mindestens einer mit
der Kammer 1 verbundenen und senkrecht zur letzteren angeordneten Seitenkammer 2.
Die Anzahl der Seitenkammern kann auch-gröBer sein, z.B. zwei
Seftenkammern,
wobei ihre Lage in bezug auf die Iiauptkammer 1 durch den für den Zusammenbau der
Schiffe angenommenen Arbeitsablauf bestimmt wird.
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Die Seitenkammer 2 ist durch das Zwischentor 3 von der Haupt kammer
1 getrennt.
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Die Hauptkammer l ist in zwei Abschnitte geteilt: Bauausführ ungs-
Kammerteil 4 und Fertigstellung-Stapellauf-Kammerteil 5 mit Trenntor 6 und Absperrtor
7, das gegen die Hafenwasserfläche abgrenzt.
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Im 3auausfuhrungs- Kammerteil 4 der Haupt kammer 1 erfolgt der Zusammenbau
des Schiffskörper-Mittelstückes 8 mit dem Bruchstück. Im Fertigstellung-StapellauS-Kammerteil
5 der Hauptkammer 1 werden die Verbindung des Schiffskörper-ifittelteiles 8 mit
dem Achterschiff sowie die Fertigstellung und danach der Stapellauf ausgeführt.
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Nachstehend werden in der ßeschreibung Teile, die zu einem und demselben
Schiff gehören, durch Position mit einem und demselben Index bezeichnet.
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Das Achterschiff 9 wird in der Seitenkammer 2 zusammengebaut.
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Das Trenntor 6 ist in der Hauptkammer 1 so angeordnet, daß es als
eine Verlängerung der einen die Seitenkammer 2 bildenden Wand erscheint, die beim
Ausfahren des Schiffes in die Hafenwasserfläche am nächsten dem geschlossenem Ende
der Hauptkammer 1 liegt.
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Der Zusammenbau der Schiffskörper im erfindungsgemäi3en Dock (Fig.
1) erfolgt in folgender Weise.
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Das Schiffskörper-Mittelstück 8 wird im Bauausführ ungs-
Kammerteil
4 der Hauptkammer 1 mit dem Bugstück zusammengebaut, das Achterschiff 9 aber in
der Seitenkammer 2 montiert. Nach dem Ausfahren des vorher gebauten Schiffes, aus
dem Fertigstellung-Stapellauf-Kammerteil 5 der Hauptkammer 1 und dessen Trocknen
wird aus dem Bauausführungs-Kammerteil 4 der Schiffskörper 8 mit dem Bugstück in
den Kammerteil 5 versetzt. Demselben Kammerteil 5 wird auch das Achterschiff 9 zugeführt.
Ein Achterschiff 9 wird in die frei gewordene Stellung verschoben. Im unbesetzten
Bauausführungs- Kammerteil 4 wird mit dem bau des nachstfolgenden Schiffes begonnen
und in der Seitenkammer 2 mit dem Bau eines neuen Achterschiffes.
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Nach der Stoßverbindung des Schiffskörperteiles 8 mit dem Achterschiff
9 und Fertigstellung des Schiffes werden die Tore 3 und 6 angeordnet, der Kammerteil
5 der Hauptkammer 1 geflutet und das Schiff nach dem Öffnen des Tores rj aus dem
Dock in die Hafenwasserfläche gefahren.
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Es ist auch der Fall möglich, wenn die Hauptkammer 1 zwei Ausfahrten
in die Hatenwasserfläche aufweist, die an den gegenüberliegenden Seiten vorgesehen
sind (Fig. 2) (Bauart "Canalock"). In diesem Falle wird das Trenntor 6 abwechselnd
in die Stellung I oder II so angeordnet, daß es dieVerlängerung der einen oder anderen
Seitenwand der Seitenkammer 2 darstellt.
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Der Abschnitt 1' der Hauptkammer wird in der Zeit zwischen zwei Stellungen
des Tores 6 zur Anordnung der in der einen kammer 2 vormontierten Achterschiffe
9 und 9' und zur abwechselnden Verbindung mit den durch Bugstücke ausgestatteten
Schiffskörper-Mittelteilen 8 und 8' benutzt.
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Die Abschnitte 4 und 4' der Hauptkammer 1 werden in der Zahl zwischen
den Stellungen I und II des Tores 6 und der Absperrtore 7 und 7> zum Zusammenbau
der Schiffskörper Mittelteile 8 und 8' mit den Bugstücken benutzt.
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Dabei besteht die Aufeinanderfolge des Zusammenbaues und Stapellaufes
der Schiffe im nachstehend beschriebenen Betriebsverlauf.
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Bei Anordnung des Trenntores 6 in Stellung 1 erfolgt im Abschnitt
4' der Zusammenbau des Körpermittelteils 8' des zweiten Schiffes mit dem Bugstück.
D,h. der Abschnitt 4' wird als bauausführender Abschnitt zum Zusammenbau des zweiten
Schiffes bentitzt. Während dessen erfolgt im Abschnitt 4 + 1' die Fertigstellung
des ersten Schiffes, d.h. die Abschnitte 4 + 1' werden als Fertigstellung - Stapellauf-Kammerteil
5 zur Fertigstellung und Zusammenbau des ersten Schiffes benutzt.
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Nach dem Ausfahren des ersten Schiffes in die Hafenwasserfläche und
'2rockenlegung des Fertigstellung-Stapellauf-Kaiiimerteils 5 wird das Tor 6 in die
Stellung 1I verlegt, das Achterschiffstück 9' des zweiten Schiffes, in den Mittelabschnitt
1' verschoben, mit dem Körpermittelteil 8' des durch das Bugstück ausgestatteten
zweiten Schiffes verbunden und nach Anordnung des Zwischentores 3 und Offnen des
Absperrtores 7' aus dem Dock in die Hafenwasserflache gefahren. Das Tor 7 steht
dabei in Absperrstellung. Somit werden die Abschnitte 4' und 1' als Fertigstellung-Stappelauf-Kammerteil
5' der Kammer 1 zur ertigstellung und zum Stapellauf des zweiten Schiffes benutzt,
das Trenntor 6 aber, welches in Stellung II steht, erscheint als Verlängerung der
einen die Seitenkammer 2 bildenden and,
die beim Ausfahren des zweiten
Schiffes in eine Hatenwasserfläche am nächsten dem mit Absperrtor 7 versehenen Ende
der ziauptkammer 1 ist. In dem vorher frei gegebenen (unbesetzten) Bauausführ ungs-
Kammerteil 4 der Hauptkammer 1 erfolgt der Zusammenbau des Körperteiles mit dem
Bugstück des dritten Schiffes0 Es ist auch ein Fall möglich (der in den Zeichnungen
nicht dargestellt ist), bei dem die Hauptkammer 1 kein Trenntor 6 aufweist. Die
Reihenfolge des Arbeitsablaufes beim Zusammenbau ist ähnlich derjenigen, die für
Fig. 1 dargelegt wurde. Beim Ausfahren des Schiffes in die Hafenwasserfläcne aber
wird die ganze Hauptkammer geflutet.
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Die erfindungsgemäße Bauart des lirockendock£ ermöglicht es, ein
störungsloses Ausfahren auch von Schiffskörper-Einzelteilen in beliebigen Kombinationen
auszuführen: gesondert den ftajittelteil des Schiffskörpers, Achterschiff oder Bugstück
mit dem Mittelteil des Schiffskörpers.
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Der Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht in der Intensivierung
der Ausnutzung des große Investitionen beanspruchenden Docks durch Sicherung eines
unabhängigen Betriebsverlaufes in den Bauausführimgs und Fertigstellung--Stappellauf-Ka;Amerteilen
seiner Hauptkammer und eine Verminderung der Betriebskosten für den Stapellauf der
Schiffe durch Verkleinerung des aus dem Dock auszupumpenden Wassergehaltes sowie
durch Beseitigung der Dockreinigung von Anschwemmungen.