DE2853431A1 - Ventil - Google Patents
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Description
Ventil
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ventil mit einem Gehäuse, einem Ventilsitz, einem hin- und herbeweglichen hohlen
zylindrischen Ventilglied, das mit dem Ventilsitz zusammenwirkt, und mit äußeren und inneren Dichtungen in gleitendem
Eingriff mit den äußeren bzw. inneren Oberflächen des Ventilgliedes.
Es sind Ventile von dieser Art bekannt, bei denen der Strömungsweg sich durch das hohle zylinderische Ventilglied erstreckt,
wobei dieses Glied mit einem stationären Ventilsitz zusammenarbeitet, der in einer geschlossenen Stellung die Querschnittsfläche des
Ventilgliedes abdeckt und den Strömungsweg absperrt. Solche Ventile
haben den Vorteil, daß sie in Bezug auf die auf das Ventilglied wirkenden Drücke im Gleichgewicht sind, wodurch das Ventilglied
nicht durch irgendwelche wesentlichen resultierenden Kräfte im öffnenden oder schließenden Sinne betätigt wird.
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In Verarbeitungsanlagen 1st es wünschenswert, verschiedene Abschnitte einer Anlage voneinander in einer zuverlässigen
Weise absperren zu können, um ein Mischen der verschiedenen Medien vermeiden zu können. Beispielsweise ist es manchmal
wünschenswert, einen Abschnitt der Anlage für das Reinigen abzuschließen, während der Rest derselben Anlage in Betrieb
ist und mit dem Prozeßmedium gefüllt ist. In solchen Fällen ist es notwendig sicherzustellen, daß die Reinigungsflüssigkeit
aus dem einen zu reinigenden Abschnitt nicht in das Prozeßfluid in dem arbeitenden Abschnitt der Anlage lecken kann.
Um dieses Erfordernis zu befriedigen werden Kolbenventile einer bestimmten Art gewöhnlich verwendet, die mit doppelten Dichtungen
und einer mit einem Abfluß versehenen Zwischenkamraer versehen
sind, wodurch eine mögliche Leckage an einer der Dichtungen abgeführt werden wird.
Die zu diesen Zweck bisher verwendeten Ventile besaßen eine
Anzahl von Nachteilen. So tritt oft eine kleine Flüssigkeitsmenge während der Umstellung des Ventils aus, entweder infolge
der Tatsache, daß das Innere des Ventils einen Augenblick lang mit einem Abfluß verbunden ist, oder weil ein zwischen den
zwei Dichtungsflächen eingeschlossenes Volumen durch den gleichen Auslaß über ein Leck austritt.
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Außerdem sind diese Ventile für Durckwellen empfindlich, da solche raschen Druckanstiege in einer Rohrleitung das Ventil
in öffnendem Sinne betätigen können, wodurch die Gefahr eines Lecks auftritt. Zusätzlich kann das Ventil selbst eine
Druckänderung in den Rohrleitungen infolge der Volumensänderung verursachen, die während der Umstellung auftritt,
was wiederum zu der Gefahr einer Leckage in anderen Ventilen in der Anlage führen kann.
Die oben beschriebenen Nachteile sind mit Hilfe eines Ventils der eingangs beschriebenen Art beseitigt worden, das erfindungsgeraäß
im wesentlich dadurch gekennzeichnet ist, daß der Ventilsitz ein bewegliches Element aufweist, das einen
Querschnitt besitzt, der dem des Ventilgliedes und der Dichtungen in gleitendem Eingriff mit den äußeren und inneren
Oberflächen des verschieblichen Elementes entspricht, wobei das Element durch das Ventilglied gegen eine federnde Kraft
während des Schließens des Ventils verschieblich ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Ventilglied durch eine Steuereinrichtung betätigbar, die eine Kammer aufweist, welche durch das Ventilglied eingeschlossen
und mit einer Quelle unter Druck gesetzten Fluides verbunden 1st, wobei die Kammer durch doppelte Dichtungen
abgedichtet ist und mit Abfluß versehene Kammern zwischen
den Dichtungen vorgesehen sind.
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Das erfindungsgemäße Ventil bietet eine doppelte Sicherheit
gegen Leckage und während der Umstellung desselben tritt keine Flüssigkeitsleckage auf. Außerdem ist es im wesentlichen
unempfindlich gegenüber Druckwellen und es kann selbst keine Druckänderungen während der !Anstellung verursachen.
Andere Vorteile des erfindungsgemäßen Ventils werden aus der
folgenden Beschreibung ersichtlich werden, die unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen vorgenommen wird, in
denen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt, wobei Teile weggeschnitten sind,
Fig. 2 eine Draufsicht nach II-II in Figur 1 ist und
Fig. 3 und 4 entsprechende Ansichten einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Ventils sind.
Das in den Figuren 1 und 2 gezeigte Ventil weist ein Ventilgehäuse
1 mit einem Deckel 2 auf. Eine obere Bohrleitung 3
und eine untere Rohrleitung 4 sind mit dem Ventilgehäuse verbunden. In dem Gehäuse 1 ist ein zentraler Stösael 5 vorgesehen,
der von einem Ventilglied umgeben ist, das als zylindrische
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Hülse 6 gestaltet ist, die mit einem oberen, einwärts sich erstreckenden Flansch 6a versehen ist. Die Hülse 6 ist längs
des Stössels 5 verschieblich und ist mit Hilfe von Dichtungen 7,
8 und 9 gegen den oberen Abschnitt des Stössels als auch gegen zwei untere Vorsprünge 5a, 5b des Stössels 5 abgedichtet.
Das Ventilglied 6 wirkt mit einem Ventilsitz 10 zusammen, der
wie ein kanalförmiger Ring ausgebildet ist, der durch eine Schraubenfeder 11 in der gezeigten Position gehalten wird. In
dieser Position ist der senkrechte linke Flansch des Ventilssitzes 10 auf beiden Seiten durch Dichtungen 12, 13 abgedichtet
und Abflußöffnungen 10a sind vorgesehen, um eine mögliche
Leckflüssigkeit abzuführen.
Das Ventilglied 6 wird betätigt indem unter Druck stehendes
Fluid an eine Arbeitskammer 14 geliefert wird, die durch den Stössel 5 und den oberen Abschnitt des Ventilgliedes 6 umschlossen ist. Das Fluid, beispielsweise Druckluft, wird von
einer (nicht gezeigten) Druckquelle durch einen Kanal 15 in dem Stössel 5 herangeführt. Das Ventilglied wird in seine in Figur
gezeigte geöffnete Position bewegt, indem das unter Druck stehende Fluid an die Kammer 14 geliefert wird, wobei die
Bewegung gegen die Wirkung der Schraubenfeder 16 stattfindet, die zwischen dem Deckel 2 und dem oberen Teil des Ventilgliedes 6 vorgesehen it.
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Wenn das Ventil geschlossen werden soll, wird dem unter Druck gesetzten Fluid gestattet, aus der Kammer 14 auszuströmen,
wodurch das Ventilglied 6 durch die Feder 16 nach unten gedrückt wird. Der untere Rand des Ventilgliedes 6 greift dann am
Sitz 10 an, der nach unten gegen die Wirkung der schwächeren Feder 11 gedrückt wird. Die Abwärtsbewegung des Ventilgliedes
wird durch die Schulter 5c des Stössels 5 begrenzt. In dieser Position ist die Verbindung zwischen den Rohrleitungen 3 und 4
geschlossen und die Dichtungen 12, 13 greifen an entgegengesetzten Seiten des Ventilgliedes 6 an. Bei einem Leck auf einer
der Seiten der Dichtungen 12 und 13 wird das Leckfluid abwärts in die darunterliegende Kammer 17 und weiter durch die Auslaßöffnungen
18 in die Atmosphäre fließen. Somit besteht keine Gefahr, daß ein Leck von der Rohrleitung 3 zu der Rohrleitung
oder umgekehrt geschieht. Da die Dichtungen 12, 13 ständig
entweder gegen das Ventilglied 6 oder den Sitz 10 abdichten,
wird es auch kein Lecken während der Umstellung des Ventils geben.
Wenn das Ventil gereinigt werden soll, wird eine Reinigungsflüssigkeit
durch einen axialen Kanal 19 in den Stössel 5 eingeführt. Die Flüssigkeit wird von dem Kanal 19 über einen
radialen Kanal 20 zu der Kammer 21 innerhalb des Deckels 2 übertragen und wird dann durch Abflußöffnungen 2a in dem
Deckel 2 abgeführt. Die Kammer 21 ist gegenüber der oberen
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Rohrleitung 3 mit Hilfe einer Dichtung 22 abgedichtet. Gleichzeitig
wird Reinigungsflüssigkeit über einen zweiten radialen Kanal 23 zu einer Kammer 24 geleitet, die zwischen den zwei
VorSprüngen 5a, 5b des Stössels 5 angeordnet ist. Die Flüssigkeit
wird von der Kammer 24 über die Kanäle 25, 26 und 27 zu der Kammer 17 geleitet und wird durch die öffnungen 18 abgeführt.
Während des normalen Betriebs bietet die Kammer 24 eine doppelte
Sicherheit gegen ein Lecken des Steuerfluids aus der Arbeitskammer
14 zu den Rohrleitungen 3, 4, da eine mögliche derartige Leckage an der Dichtung 8 vorbei durch die oben erwähnten Kanäle
25, 26 und 27 abgeführt werden wird.
Eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ventils ist
in den Figuren 3 und 4 gezeigt. In diesen Figuren ist das Ventil in einer geschlossenen Stellung gezeigt. Die Hauptmerkmale
dieser zweiten Ausführungsform entsprechen denen des Ventils der Figuren 1 und 2 und die gleichen Bezugszeichen
werden für einander entsprechende Teile benutzt. Das Ventil nach den Figuren 3 und 4 unterscheidet sich jedoch von der ersten
Ausführungsform in Bezug auf die Reinigung und die Aufgabe hiervon besteht darin, eine doppelte Sicherheit gegen ein
Lecken der Reinigungsflüssigkeit vorzusehen.
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In diesem Fall wird die Reinigung des Ventils mit den». Ventilglied
6 in der geschlossenen Stellung nach Figur 3 durchgeführt. Gleichzeitig mit dem Hindurchströmen der Reinigungsflüssigkeit
durch die obere Rohrleitung 3 wird Reinigungsflüssigkeit über die Kanäle 40, 41 zu der Kammer 21 innerhalb des
Deckels 2 geführt. Die Reinigungsflüssigkeit wird von dort über senkrechte rohrfönnige Kanäle 42 zu einer Ringkammer 43
geleitet, die mit Abflußöffnungen 44 versehen ist. Eine mögliche Leckage, die die Dichtung 22 passiert, wird in diesem Fall
keine Schwierigkeiten verursachen, da die Kammer 21 und die Rohrleitung 3 Reinigungsflüssigkeit enthalten. Eine mögliche
Leckage, die die Dichtung 13 passiert, wird auch durch die öffnungen 44 abgeführt und kann somit nicht in die Rohrleitung
eintreten. Demzufolge kann die zuletzt erwähnte Rohrleitung in Betrieb sein und mit einem Prozeßfluid gefüllt sein, während
gleichzeitig die obere Rohrleitung gereinigt wird, ohne daß die Gefahr besteht, daß das Reinigungsfluid und das Prozeßfluid
gemischt werden.
Wenn die untere Rohrleitung 4 gereinigt wird, wird Reinigungsflüssigkeit
über die Kanäle 19, 23 zu der Kammer 24 und weiter über die Kanäle 25, 26, 27 zu einer ringförmigen Kammer 45
geführt, die unterhalb der Kammer 43 angeordnet und von dieser mit Hilfe einer Zwischenwand 46 getrennt ist, die mit einer
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Dichtung 47 versehen ist. Die Kammer 45 ist mit Abflußöffnungen
48 versehen, durch die die Reinigungsflüssigkeit abfließt. Ein mögliches/ die Dichtung 9 passierendes Leckfluid
wird nichts ausmachen, da Reinigungsflüssigkeit auf beiden Seiten dieser Dichtung vorhanden ist und ein mögliches, die
Dichtung 12 passierendes Leckfluid wird durch die öffnungen 48 abgeführt.
In dieser Ausführungsform hat der Ventilsitz 10 eine etwas andere Gestalt, wie sich aus der Figur 3 ergibt, aber
er wird durch eine Feder 11 wie in der ersten Ausführungsform
betätigt.
Es sollte aus der obigen Beschreibung deutlich werden, daß
die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ventils nach den Figuren 3 und 4 eine ausreichende Sicherheit gegen unerwünschtes
Lecken der Reinigungsflüssigkeit selbst während der Umstellung des Ventils bietet. Es ist somit möglich, eine der Rohrleitungen
und den zugehörigen Teil des Ventiles zu reinigen, während die andere Rohrleitung mit Prozeßfluid gefüllt ist. Dies ermöglicht
es, einen Teil einer Verarbeitungsanlage in Betrieb zu halten, während ein anderer TiI der Anlage gereinigt wird, so daß Dnterbrechnungen
des Betriebes zum Reinigen des Ventils vermieden werden können.
Die folgenden Merkmale sind für beide Ausführungsformen des
oben beschriebenen Ventils charakteristisch.
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In der geschlossenen Stellung bietet das Ventil eine zufriedenstellende
Sicherheit gegen ein Lecken zwischen den zwei Rohrleitungen, was insbesondere in der Lebensmittelindustrie wichtig
ist. Infolge dessen kann ein Teil einer Verarbeitungsanlage zum Reinigen abgestellt werden, während ein anderer Teil der
Anlage arbeitet. Außerdem ist das Ventil nicht durch Druckwellen in den Rohrleitungen betätigbar, da die hierdurch erzeugten
Druckkräfte das Ventilglied 6 nur radial beaufschlagen und nicht
in seiner Bewegungsrichtung. Das Ventil selbst wird auch keine Druckänderungen infolge einer Volumensänderung während der Umstellung
verursachen· Es erfolgt keine Leckage während der Einstellung. Außerdem hat das Ventil kleine Abmessungen und kann
leicht für Inspektionen oder Wartungen auseinandergenommen werden. Nach dem Abnehmen des Deckels 2, 2* können die inneren
Teile des Ventils ohne weiteres auseinandergenommen werden, um Dichtungen oder dergl. zu ersetzen.
Ein weiterer wichtiger Vorteil besteht darin, daß das Ventil keinen äufieren Arbeitszylinder oder eine ähnliche Steuereinrichtung
für die Umstellbewegung benötigt, da die zylindrische Hülse 6, 6* gleichzeitig als eine Steuereinrichtung
arbeitet*
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Leerseite
Claims (5)
- Patentansprüchef 1.,Ventil, mit einem Gehäuse, einem Ventilsitz, einemhin- und herbeweglichen hohlen zylindrischen Ventilglied, das mit dem Ventilsitz zusammenwirkt, und mit äußeren und inneren Dichtungen in gleitendem Eingriff mit den äußeren, bzw. inneren Oberflächen des Ventilgliedes, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz ein bewegliches Element (10; 10') aufweist, das einen Querschnitt besitzt, der dem des Ventilgliedes und der Dichtungen (12, 13,- 12·, 13') in gleitendem Eingriff mit den äußeren und inneren Oberflächen des verschieblichen Elementes entspricht, wobei das Element durch das Ventilglied gegen eine federnde Kraft während des Schließens des Ventils verschieblich ist.98 2 7/070ORIGINAL INSPECTED
- 2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied betätigbar ist durch eine Steuereinrichtung, die eine Kammer (14; 14') aufweist, die durch das Ventilglied umschlossen und mit einer Quelle unter Druck gesetzten Fluides verbunden ist, wobei die Kammer abgedichtet ist durch doppelte Dichtungen (8, 9, 7, 22; 81, 91, T, 221), wobei mit Abflußöffnungen versehene Kammern (21, 24; 21', 24') vorgesehen sind zwischen den Dichtungen..
- 3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß diemit Abflußöffnungen versehenen Kammern mit Kanälen (19; 19', 40) verbunden sind zum Heranführen von Reinigungsflüssigkeit.
- 4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz in einer Kammer verschieblich ist, die mit einem Abflußauslaß (18; 44, 48) versehen ist.
- 5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied in der Schließrichtung betätigt ist durch eine erste Feder (16, 16') und der Ventilsitz in Richtung auf das Ventilglied durch eine zweite Feder betätigt ist, die schwächer ist als die genannte erste Feder.909827/0702
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