DE2851729B1 - Blendgold,Verfahren zum Verblenden gegossener oder gesinterter metallischer Zahnprothesen oder Zahnprothesenteile und Anwendung des Blendgoldes - Google Patents
Blendgold,Verfahren zum Verblenden gegossener oder gesinterter metallischer Zahnprothesen oder Zahnprothesenteile und Anwendung des BlendgoldesInfo
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Description
ti)
Die Erfindung bezieht sich auf ein Blendgold zum Verblenden gegossener oder gesinterter metallischer
Zahnprothesen oder Zahnprothesenteile, insbesondere -?·
solcher aus Gold-Basislegierungen, mit Dentalporzellan, das kugelförmige Goldteilchen enthält und mit einem
bei Brenntemperatur sich verflüchtigenden oder verbrennenden Mittel angeteigt ist.
Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein (><> Verfahren zum Verblenden gegossener oder gesinterter
metallischer Zahnprothesen oder Zahnprothesenteile, insbesondere solcher aus Gold-Basislegierungen, mit
Dentalporzellan unter Verwendung des Blendgoldes.
Schließlich bezieht sich die Erfindung noch auf die «■
Anwendung des Blendgoldes zum Verblenden von Zahnprothesen oder Zahnprothesenteilen aus bestimmten
Legierungen.
Die Verblendung von Zahnprothesen oder Zahnprothesenteilen mit Dentalporzellan ist eine bekannte
Technik. Als Werkstoffe für die gegossenen oder gesinterten Zahnprothesen oder Zahnprothesenteile
werden sowohl Edelmetall-Legierungen, insbesondere auf Gold- oder Palladiumbasis, als auch Unedelmetall-Legierungen,
insbesondere auf Nickel- oder Kobaltbasis, verwendet. Diese metallischen Werkstoffe müssen
sowohl in bezug auf ihre mechanischen Eigenschaften als auch in Anpassung an das Dentalporzellan
bestimmte Bedingungen erfüllen.
Um die geforderten Festigkeiten zu erreichen, enthalten Goldbasislegierungen für Zahnprothesen
Metalle der Platingruppe der Elemente des Perioden-Systems und Unedelmetalle, wie Indium, Zinn und Eisen,
in abgestimmten Gehalten. Den Unedelmetallen wird außerdem eine Haftvermittlung zum Dentalporzellan
über Haftoxide zugeschrieben.
Vor dem Aufbringen einer ersten Dentalporzellanschicht auf eine gegossene oder gesinterte metallische
Zahnprothese wird diese einem Oxidbrand bei etwa 950 bis 9800C in Normalatmosphäre oder bei vermindertem
Druck unterworfen. Dabei bildet sich an der Oberfläche der Zahnprothese eine mehr oder weniger dicke Schicht
aus Unedelmetalloxid. Mit zunehmender Länge dieses Oxidbrandes nimmt die Dicke der Oxidschicht zu, und
die Verbundfestigkeit zum später aufgetragenen Dentalporzellan vermindert sich. Da diese Unedelmetalloxidschichten
dunkel gefärbt sind und bei dünnen Porzellanschichten grau durchscheinen, wird durch
dünne aufgetragene Schichten aus Blendgold versucht, eine goldfarbene Oberfläche der gegossenen oder
gesinterten Zahnprothese aus einer Gold-Basislegierung zu erhalten und die Verbundfestigkeit mit dem
Dentalporzellan zu verbessern. Das Blendgold wird vor dem Auftragen der Dentalporzellanschicht auf die
gegossene oder gesinterte metallische Zahnprothese aufgebracht.
Die eingangs als bekannt vorausgesetzten handelsüblichen Blendgolde sind sehr temperaturempfindlich. Bei
zu tiefen Brenntemperaturen, das sind solche unter 10600C, ergeben sie nur eine matte, nicht zusammenhängend
dichte, gelbe Schicht auf der metallischen Zahnprothese. Bei zu hohen Brenntemperaturen laufen
diese Goldschichten zu Tropfen zusammen, und die Oberfläche der Zahnprothese zwischen den Tropfen ist
unbedeckt und infolge der Unedelmetalloxidbildung dunkel.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Blendgold bereitzustellen, das in einem weiten Temperaturbereich
auf metallische Zahnprothesenteile aufgebrannt werden kann und dabei eine dichte, gleichmäßige Goldschicht
ergibt, ohne zu Tropfen zusammenzulaufen.
Gelöst wird diese Aufgabe für ein Blendgold der eingangs charakterisierten Art erfindungsgemäß dadurch,
daß sein Goldanteil 75 bis 95% und der Anteil an vollkugelförmigen Goldteilchen mindestens 95 Gew.-%
des enthaltenen Goldes beträgt, daß die Goldkügelchen einen mittleren Teilchendurchmesser von 0,8 bis 1,2 μπι
besitzen, mit der Maßgabe, daß ein maximaler Teilchendurchmesser von 2 μΐη nicht überschritten wird,
und daß es mit einem öl, das im wesentlichen aus Terpineol besteht, unter Zusatz von Äthylzellulose zu
einer streichfähigen Paste vermischt ist.
Das erfindungsgemäße Blendgold kann leicht mit einem Pinsel in dünner Schicht von etwa 5 bis 30 μπι
Dicke deckend auf eine metallische gegossene oder gesinterte Zahnprothese aufgetragen werden. Anschlie-
INSPECTED
ßend wird bei einer Temperatur von 950 bis 10700C
während 2 bis 5 min gebrannt. Bewährt hat sich das Auftragen von 10 bis 20 μπι dicken Blendgoldschichten
und das Einbrennen bei 960 bis 1000° C während 2 bis
3 min. Als Werkstoffe für die Zahnprothese oder das > Zahnprothesenteil, die in Kombination mit dem
erfindungsgemäßen Blendgold gute Ergebnisse zeigten, haben sich Legierungen bewährt, deren Hauptbestandteil
Gold ist und die neben einem oder mehreren Metallen der Platingruppe des Periodischen Systems id
der Elemente noch wenigstens ein Unedelmetall aus der Gruppe Indium, Zinn, Gallium, Germanium und Eisen
enthalten.
Eine Einbrenntemperatur für das aufgetragene erfindungsgemäße Blendgold von etwa 960° C während ι >
etwa 2 min hat sich als ausreichend erwiesen, um auf der Zahnprothese eine goldfarbene, glänzende, in sich
geschlossene dichte Oberflächenschicht zu erzeugen. Es wird angenommen, daß während des Brennprozesses
Unedelmetall-Anteile, wie Indium und Zinn, aus dem _>(>
Zahnprothesenwerkstoff durch die Blendgoldschicht diffundieren, ohne an der Oberfläche der äußeren
Blendgoldschicht sichtbare Oxide zu bilden. Außerdem diffundiert Gold aus der Blendgoldschicht in die
metallische Zahnprothese und beide werden auf diese 21S
Weise fest miteinander verankert. Die später aufgebrannte erste Porzellanschicht ergab eine außerordentlich
gute Verbindung zu der aus Blendgold hergestellten Schicht.
Außer den Vorteilen der Bildung einer dichten, m gleichmäßigen Goldschicht, die nicht zu Tropfen
zusammenläuft, wurde als weiterer Vorteil noch festgestellt, daß die dünne aus erfindungsgemäßem
Blendgold hergestellte Schicht Überlappungen, die durch Beschleifen der Zahnprothese entstehen, sowie r»
Gußporen, die zur Oberfläche der Zahnprothese offen sind, ausfüllt oder versiegelt, so daß ein Gefahrenpunkt
der Aufbrennkeramik, nämlich die Blasenbildung im Porzellan, im wesentlichen behoben ist.
Die Herstellung von erfindungsgemäßem verarbeitungsfertigem Blendgold wird an nachstehendem
Beispiel erläutert:
100 g vollkugelförmige Goldteilchen mit mittlerem Teilchendurchmesser von 0,9 μηι werden mit 10g
eines Öls, dessen Hauptbestandteil Terpineol ist und das 7,3 Gew.-% Athylzellulose enthält, gemischt
und diese Mischung einem Walzenstuhl zur Homogenisierung dieser Mischung zugeführt Diese
Mischung wird dann vor ihrem Auftragen auf die metallische Zahnprothese durch Zugabe von
Terpineol-Tropfen zu einer gut streichfähigen Paste verrührt, die dann mit einem Pinsel in dünner
Schicht auf die Zahnprothese aufgetragen wird.
Als Werkstoffe für die Zahnprothese oder Zahnprothesenteile haben sich insbesondere folgende Legierungszusammensetzungen
bewährt, die in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Blendgold ausgezeichnete Resultate ergeben:
1.) Au39bis83%, PtObis 16%,
Pd 0 bis 45%, Ag 0 bis 20%,
In 0,4 bis 3,5%, Sn 0 bis 5%,
Fe 0 bis 0,4%, Cu 0 bis 0,4%,
Ga 0 bis 2%, Ge 0 bis 0,5%.
Pd 0 bis 45%, Ag 0 bis 20%,
In 0,4 bis 3,5%, Sn 0 bis 5%,
Fe 0 bis 0,4%, Cu 0 bis 0,4%,
Ga 0 bis 2%, Ge 0 bis 0,5%.
2.) Pd 55 bis 70%, Ag 25 bis 35%,
Sn 4 bis 6%, In 2,5 bis 3,5%,
Ga 0 bis 2%, Cu 0 bis 0,4%,
Fe 0 bis 0,4%, Ge 0 bis 0,5%.
Sn 4 bis 6%, In 2,5 bis 3,5%,
Ga 0 bis 2%, Cu 0 bis 0,4%,
Fe 0 bis 0,4%, Ge 0 bis 0,5%.
Claims (5)
1. Blendgold zum Verblenden gegossener oder gesinterter metallischer Zahnprothesen oder Zahnprothesenteile,
insbesondere solcher aus Gold-Basislegierungen, mit Dentalporzellan, das kugelförmige
Goldteilchen enthält und mit einem bei Brenntemperatur sich verflüchtigenden oder verbrennenden
Mittel angeteigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß sein Goldanteil 75 bis 95% und der Anteil
an vollkugelförmigen Goldteilchen mindestens 95% des enthaltenen Goldes beträgt, daß die Goldkügelchen
einen mittleren Teilchendurchmesser von 0,8 bis 1,2 μπι besitzen, mit der Maßgabe, daß ein
maximaler Teilchendurchmesser von 2 μπι nicht
überschritten wird, und daß es mit einem Öl, das im wesentlichen aus Terpineol besteht, unter Zusatz
von Äthylzellulose zu einer streichfähigen Paste vermischt ist.
2. Verfahren zum Verblenden gegossener oder gesinterter metallischer Zahnprothesen oder Zahnprothesenteile,
insbesondere solcher aus Gold-Basis-Iegierungen, mit Dentalporzellan unter Verwendung
eines Blendgoldes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen einer
ersten Dentalporzellanschicht auf die Zahnprothese bzw. das Zahnprothesenteil mindestens eine dünne
Blendgoldschicht von etwa 5 bis 30 μ m Dicke aufgestrichen und bei einer Temperatur von 950 bis
10700C während 2 bis 5 min gebrannt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine 10 bis 20 μίτι dicke Blendgoldschicht
aufgestrichen und bei einer Temperatur von 960 bis 1000° C während 2 bis 3 min gebrannt wird.
4. Anwendung des Blendgoldes nach Anspruch 1 zum Verblenden einer Zahnprothese oder eines
Zahnprothesenteils aus einer Legierung aus 39 bis 83% Gold, 0 bis 16% Platin, 0 bis 45% Palladium, 0
bis 20% Silber, 0,4 bis 3,5% Indium, 0 bis 5% Zinn, 0 bis 0,4% Eisen, Fe, 0 bis 0,4% Kupfer, 0 bis 2%
Gallium und 0 bis 0,5% Germanium.
5. Anwendung des Blendgoldes nach Anspruch 1 zum Verblenden einer Zahnpiothese oder eines
Zahnprothesenteils aus einer Legierung aus 55 bis 70% Palladium, 25 bis 35% Silber, 4 bis 6% Zinn, 2,5
bis 3,5% Indium, 0 bis 2% Gallium, 0 bis 0,4% Kupfer, 0 bis 0,4% Eisen und 0 bis 0,5% Germanium.
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