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Strecke
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Die Erfindung betrifft eine Strecke mit einem Ausgangswalzenpaar für
das Faservlies, einem Bandtrichter zum Verdichten des Faservlieses zu einem Faserband
und einem Abzugswalzenpaar für das Faserband. Die Abzugswalzen können als glatte
Kalanderwalzen ausgebildet sein, es kann sich aber auch um eine Nutenwalze handeln,
in die eine Profilwalze eingreift.
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An das Abzugswalzenpaar schließt sich üblicherweise ein Drehteller
an, der als Vorrichtung zum Einlegen des Streckenbandes in eine Spinnkanne dient.
Das Streckenband läuft nach dem Verlassen des Abzugswalzenpaares durch einen Faserbandkanal
des Drehtellers. In diesem Faserbandkanal bauscht das verdichtete Streckenband wieder
auf. Je größer die Lieferung der Strecke ist, d. h. je größer die Fliehkräfte und
die Bandgeschwindigkeit sind, um so ungünstiger macht sich dieses Aufbauschen bemerkbar,
so daß auch Beschädigungen des Streckenbandes eintreten können. Das aufgebauschte
Streckenband mindert zudem auch noch das Fassungsvermögen der zu füllenden Spinnkannen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei gesteigerter Liefergeschwindigkeit
der Strecke das Fassungsvermögen nachgeschalteter Spinnkannen oder anderer Aufnahmebehälter
zu vergrößern, also die Möglichkeit zu schaffen, bei hoher Liefergschwindigkeit
recht viel Streckenband in einen vorhandenen Raum ohneQualitätsminderung abzulegen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 10 beschrieben.
Der erfindungsgemäß angeordnete Vliestrichter faßt zunächst das das Ausgangswalzenpaar
verlassende Faservlies zu einem Faserband zusammen, wobei ein gewisser Grad der
Verdichtung eintritt.
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Danach durchläuft das Faserband das erfindungsgemäS Drallorgan, das
dem durchlaufenden Faserband einen Falschdraht aufzwingt. In dem nachgeschalteten
Bandtrichter ist dieser Falschdraht bereits vorhanden, so daß das Streckenband keine
Möglichkeit mehr hat, beim Eintritt in das Abzugswalzenpaar aufzubauschen. Das Abzugswalzenpaar
setzt nun die Verdichtung des Streckenbandes fort und wenn auch der Falschdraht
nicht bis in den Faserbandkanal des Drehtellers wandert, bleibt die Verdichtung
doch weitgehend erhalten, so daß sich im Faserbandkanal des Drehtellers kein Aufbauschen
schädlicher Größe mehr bemerkbar macht.
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Der rohrförmige Hohlkörper, aus dem der Drallgeber zweckmäßigerweise
besteht, kann einen spiralförmig in die Wand eingearbeiteten Schlitz besitzen. Wenn
die Steigung der Spirale und die Drehzahl des Drallgebers aufeinander gut abgestimmt
sind, was durch Versuche ermittelt werden kann, treten an den Rändern des Schlitzes
keine Zerrungen der in den Schlitz hinein ausweichende Fasern ein. Der Schlitz stellt
aber eine Führung für das Streckenband dar und unterstützt so die Wirkung des Drallgebers.
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Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird
die Erfindung noch näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 einen Schnitt
durch den hier interessierenden Abschnitt der Strecke. Fig. 2 zeigt einen Schnitt
durch das Drallorgan und seine erfindungsgemäße Lagerung.
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Gemäß Fig. 1 ist das Maschinengestell einer nur ausschnittsweise dargestelAten
Strecke abgebrochen dargestellt und mit 11 bezeichnet. Ein Ausgangswalzenpaar 12,
bestehend aus einer Unterwalze 13 und einer Oberwalze 14, ist auf geeignete Weise
an dem Maschinengestell 11 gelagert. Das aus der eigentlichen Strecke kommende dünne
Faservlies 15 durchläuft das Ausgangswalzenpaar 12 und tritt dann in einen Vliestrichter
16 ein. Hier wird das Faservlies zu einem Faserband 17 verdichtet. Der Vliestrichter
16 ist mittels einer Pendelstütze 18 am Maschinengestell gehaltert.
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Das bereits vorverdichtete Faserband 17 läuft nun in ein zwischen
dem Vliestrichter 16 und einem Bandtrichter 19 gelegenes Drallorgan 20 ein. Das
Drallorgan 20 besteht aus einem rohrförmigen Hohlkörper, der einen spiralförmig
in die Wand eingearbeiteten Schlitz 21 besitzt. Der Hohlkörper ist gegen die Faserfließrichtung
trichterförmig aufgeweitet.
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Das Drallorgan 20 ist zweifach gelagert und besitzt einen Rotationsantrieb
22, der auch in Fig. 2 dargestellt ist. Der Rotationsantrieb 22 ist mit einem der
beiden Lager, und zwar mit dem Lager 23, vereinigt. Das Lager 23 besteht aus zwei
links und rechts des Drallorgans 20 angeordneten Zugmittelrollen 24, 25, deren Achsen
26, 27 parallel zur LEngsachse des Drallorgans 20 angeordnet sind, wobei ein Zugmittel,
in diesem Beispiel ein endloser Riemen 28, mit Teilumschlingung um beide Zugmittelrollen
24, 25 und das Drallorgan 20 geschlungen ist. Der endlose Riemen 28 ist außerdem
um ein Treibrad 29 geschlungen, das auf einer Welle 30 sitzt. Die Welle 30 wird
durch einen nicht näher dargestellten Antrieb gedreht. Die Längsachse des Drallorgans
20 liegt außerhalb der durch die Achsen der Zugmittelrollen gelegten Ebene, deren
Projektion in Fig. 2 als strichpunktierte Linie 31 dargestellt ist. Das zweite
Lager
des Drallorgans 20 ist ein Wälzlager. Das Lager 32 und der Bandtrichter 19 sind
am Maschinengestell 11 befestigt.
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Der Abstand der Zugmittelrollen 24, 25 voneinander ist gleich dem
Durchmesser des Drallorgans 20. Zwischen Drallorgan 20 und Bandtrichter 19 ist ein
Faserstaumelder 33 angeordnet.
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Er besitzt eine Prallplatte 35 mit einer Öffnung 36. Die Prallplatte
35 ist an einem Drehgelenk 37 aufgehängt und besitzt einen Ausleger 38, der die
Verbindung zu einem Schalter 34 herstellt. Sobald sich die Prallplatte 35 in die
strichpunktiert dargestellte Lage begibt, wird der Schalter 34 durch den Ausleger
38 betätigt. Zwei am Bandtrichter 19 befestigte Federzungen 45, 46 führen das Faserband
17 bis in die Nut 47 der Unterwalze 40.
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Das Faserband 17 gelangt vom Drallorgan 20 aus durch die Öffnung der
Prallplatte 35 in den Bandtrichter 19, wird dort weiter verdichtet und durchläuft
schließlich das Abzugswalzenpaar 39, bestehend aus einer genuteten Unterwalze 40
und einer profilierten Oberwalze 41. Außerdem erkennt man noch eine Umlenkwalze
42, die dafür sorgt, daß das nunmehr noch weiter verdichtete Faserband 17 in die
senkrechte Richtung umgelenkt wird.
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Das Drallorgan 20 ist auswechselbar. Zu diesem Zweck wird der Vliestrichter
16 angehoben,die Gummimuffe 43 gebogen und das Drallorgan 20 in Richtung des Pfeils
44 aus dem Lager 32 gezogen. Nun kann das Drallorgan 20 nach oben aus dem Lager
23 herausgenommen werden, wo es wie in einer Schnappverbindung festgehalten wird.
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Während des Normalbetriebes rotieren alle erwähnten rotierbaren Teile,
so daß das Faserband laufend weitertransportiert und in dem Streckenabschnitt zwischen
dem Ausgangswalzenpaar 12 und dem Abzugswalzenpaar 39 mit einem Falschdraht
versehen
wird. Sobald der Bandabzug gestört ist, entsteht vor der Prallplatte 35 ,>in
Faserstau, wodurch die Prallplatte in die strichpunktiert dargestellte Lage gebracht
wird. Daraufhin bewirkt der Schalter 34 in Verbindung mit einer Schaltvorrichtung
48 den Stillstand der Ablieferung.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere aus
folgendem: Das durch den Falschdraht verdichtete Faserband hat einen größeren Widerstand
gegen die Einwirkung der Fliehkräfte, Luftreibungskräfte und Wandreibungskräfte,
die im nachgeschalteten Bandkanal des Drehtellers auftreten. Es wird daher eine
höhere Liefergschwindigkeit möglich. Außerdem ist das Bandvolumen kleiner, wodurch
der Füllungsgrad der Spinnkanne gesteigert werden kann. Die ermöglichte größere
Packungsdichte erlaubt es, die Drehzahl der Spinnkanne wähend der Füllung herabzusetzen.
Ein höherer Füllungsgrad der Spinnkanne bedeutet in der Weiterverarbeitung weniger
Ansatzstellen und im Fertiggarn weniger durch die Ansatzstellen bedingte Dickstellen
oder sonstige Ungleichmäßigkeiten. Die Laufzeit der nachgeschalteten Spinnmaschinen
ist aus den genannten Gründen länger und das Spinnen wird ganz allgemein effektiver.
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Die Laufruhe des Drallorgans 20 ist dadurch gewährleistet, daß das
Zugmittel das Drallorgan ständig mit leichtem Druck gegen beide Zugmittelrollen
preßt, wobei das Zugmittel selber noch als federnde Zwischenlage dient.
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Das besonders gestaltete Lager 23 vermittelt dem Drallorgan 20 nicht
nur einen ruhigen Lauf, auch sein Ein- und Ausbau wird dadurch erleichtert, daß
eine Art Schnappverbindung vorhanden ist. Daher ist auch die Annäherung der beiden
Zugmittelrollen 24, 25 bis auf einen gegenseitigen Abstand, der etwa dem Durchmesser
des Drallorgans 20 entspricht, von besonderer Wichtigkeit.
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Die Verbindung des Vliestrichters 16 mit dem Drallorgan 20 durch die
Gummimuffe 43 erleichtert das Bandeinführen vor Inbetriebnahme der Strecke. Beide
Teile werden gemeinsam ohne Zuhilfenahme eines Werkzeugs aus der Lagerung genommen,
dann wird das Band eingefädelt, anschließend werden die Teile wieder ebenfalls ohne
Wekrzeugbenutzung in ihre Lagerung eingesetzt. Alles dies ermöglicht das besonders
gestaltete Lager 23.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Das Drallorgan kann zum Beispiel kontinuierlich, aber auch alternierend
angetrieben werden.