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Handwerkzeug zum Abernten von Weintrauben oder ande-
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ren an einem kräftigen Stiel gewachsen gehaltenen pflanzlichen Produkten
Gegenstand der Erfindung ist ein Handwerkzeug zum Abernten von Weintrauben oder
anderen an einem kräftigen Stiel gewachsen gehaltenen pflanzlichen Produkten . Dabei
handelt es sich um ein Werkzeug, das versehen ist mit einer den Stiel der Traube
o.dgl. , der abzuschneiden ist, erfassenden und ihn dabei mit Klemmwirkung festhaltendenlsowie
eine Schneide aufweisenden Vorrichtung.
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Als Werkzeug für die Weinlese findet bisher, abgesehen von einem gewöhnlichen
scharfen Messer, die sogenannte Rebschere Verwendung. An sich ist auch schon eine
mit einer Klemmvorrichtung ausgestattete Rebschere bekannt, um damit den Stiel der
Traube während des Abschneidevorgangs und auch danach noch zusammen mit der daran
hängenden Traube festhalter zu können.
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Eine schon an sich schwere Rebschere wird durch an ihr angebrchte
Klemmbacken gewichtmäßig noch schwerer und mehr oder weniger unhandlich, sodaß ein
stunden- und tagelanges Arbeiten damit, wie dies bei der Weinlese erforderlich ist,
den pflücker handmüde macht und zwar.nach kurzer Zeit. Ausserdem bereitet es zeitraubende
Mühe, die Graubenstiele mit
Hilfe einer solchen kombinierten Rebschere
richtig und gut zu fassen, um deren Punktionstüchtigkeit zu gewährXisten.
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Dies trifft vor allem auch zu beim Abernten von Weinstöcken mit dicht
hängenden Trauben Es hat dies nachteilig zur Folge, daß die die Rebschere nicht
haltende Gegenhand des Pflückers zum Suchen und guten Festhalten des Stiels der
Traube zu deren Abschneiden näch wie vor für ein zügiges Arbeiten unerläßlich benötigt
wird, um das Schnittgut sicher in der Hand zu haben, um es nicht auf dem Boden aufsuchen
zu müssen. Es tritt dies aber bei Gebrauch der bekannten Kombi-Schere für einhändiges
Arbeiten , was unbedingt zu vermeiden ist, leicht ein, weil man mit dem Scherenkörper
allein kein Greifgefühl hat und der Traubenstiel durch Blätter o.dgl. vielfach gegen
direkte Sicht verdeckt ist Aus den dargelegten Gründen kann eine mit einer itielhalte-Klemme
kombinierte Rebschere daher den Erfordernissen der Praxis kaum gerecht weraen. Zweck
und Aufgabe der Erfindung ist deshalb demgegenüber die Schaffung eines zum genannten
Gebrauch dienenden Handwerkzeuges, bei dem die oben aufge-/handelt zeigten Mängel
und Nachteile optimal vermieden bleiben. Bg sich dabei um eine kleine, baulich einfache,billige
PEckhilfe,die gewichtmässig nicht nur leicht ausfällt, sonden die zu ihrem Gebrauch
auch keine von der Hand susätzlich mehr aufzuwendende Haltekraft mehr benötigt und
die für den abzuschneidenden Stiel die Schneidehandfinger , mindestens einen derselben
, selbst noch als iUhlorgan unmittelbar nutsbar machen lät.
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Das den vorgenannten Gegebenheiten zur Lösung der gestellten Aufgabe
entsprechende Handwerkzeug zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß es sich-von
selbst an der pflückenden Hand haltend getragen vorgesehen ist, indem es ihr oder
einem ihrer finger, insbes. dem Daumen, mittels einer Halteschlaufe o.dgl. überschiebbar
gemacht ist, wobei seine Stielhalte-Klemme durch die Gegenfinger der Hand bedienbare
Klemmbacken aufweist, denen längs zu sich seitlich Mittel zum fruchtstockwärts vornehmbaren
Abschneiden des noch klemmend festgehaltenen (Trauben)-Stiels beigeordnet sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann das der erfindung entsprechende
Werkzeug baulich in vorteilhafter Weise se aiagebildet sein, daß seine Klemmbacken
in ihrer an der Hand getragenen Stellung zwei einarmige, handwurzelseitig durch
ein Gelenk miteinander verbundene Hebel bilden, die zum erfassen des (?rauben)-Stiels
zwischen sich nach vornen hin geöffnet aufgabeln und in ihrer Schließstellung den
Stiel zwischen sich festgeklemmt halten, wobei die diesen Klemmbacken beigeordneten
mittel zum Abtrennen des Stiels eine vorzugsweise gegen das Klemmbacken-Gelenk hin
bewegbare Schneide aufweisen, Weitere ausbildungsmerkmale eines Werkzeugs nach der
Srfindung, wie diese Gegenständen der Unteransprüche entsprechen sind nachfolgend
anhand von Zeichnungen in Ausführungsbeispielen noch näher beschrieben und erläutert.
Bs zeigen im einzelnen i'ig. 1 ein Pflückwerkzeug entsprechend der Erfindung intiner
Längsschnittansicht gemäß der Schnittlinie I - I in jig. 2;
Pig.
2 dieses Werkzeug in einer Horizontalschnitt-Ansicht nach der Schnittlinie II-II
in Fig. 1 Fig. 3 eine Schnittansicht nach der Schnittlinie III - III in ig. 1 Fig.
4 eine Ansicht des Werkzeuges nach Pfeil IV in Fig. 1 von vorn gesehen; Fig. 5 bis
8 entsprechen einem anderen Ausführungsbeispiel eines Werkzeuges nach der Erfindung,versehen
mit einer vorderen Verlängerung;dabei ist Fig. 5 eine der Fig. 1 entsprechende vertikale
mängsschnitt-Ansicht; Fig. 6 ein schnitt nach der Schnittlinie VI - VI in Fig. 5
Fig. 7 eine Ansicht von vorn auf den oberen Teil des Werkzeuges nach Pfeil VII in
Sig. 5 gesehen und Fig. 8 eine Schnittansicht nach der Schnittlinie VIII - VIII
in 'ig. 6 gesehen.
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Das in den Figuren dargestellte Werkzeug hat eine obere und eine untere
klemmbacke 1 bzw. 2. Diese auf ihrer Greiffläche 3 zur Verbesserung der Klemmwirkung
längs mit einer Riffelung 4 versehenen Backen 1 und 2|sind an ihrem der Haltehand
zuweisenden Ende mit einem den Selenkzapfen 5 besitzenden Scharniergelenk 6 miteinander
verbunden. Die Backen 1 und 2 bilden so je einarmige Hebel. Der obere eil der Klemmbacke
1 hat zum Aufschieben auf den Daumen 7 der Pflückhand geeignet bemessene Bohrung
8 aufzuweisen, wodurch sich eine selbsttätige Haltefunktion für das Werkzeug an
der es tragenden Hand ergibt. Es kann dafür aber auch eine sich dem Daumen anschmiegende,
passend dimensionierte Durchsteckschlaufe aus
Gummi, Leder oder
aus sonst einem geeigneten Werkstoff vorgesehen sein.
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Von besonderem Vorteil ist es dabei ferner, wenn der gaumen 7 vorn
als Fühlglied für den zum Abschneiden klemmend richtig zwischen den Klemmbacken
1 und 2 zu erfassenden ruchtstiel 9 noch geeignet weit aus der Bohrung 8 heraus
zum Vorstehen kommt Die untere Klemmbacke 2 ist mit einem in ihr längs verschiebbaren
Schlitten 10 ausgestattet, der seitlich durch Nut und Peder 11 bzw. 12 geführt ist.
Dieser Schlitten 10 trägt unten einen Zughebel 13, mit dessen Hilfe er sich mittels
eines Gegenfingers zum Daumen 7 der Pfückhand zur Betätigung des Abschneidemessers
17 in Richtung des Pfeiles bzw gegen da. Scharniergelenk 6 hin ziehen läßt. Dies
geschieht entgegen einer Feder 15 und 16, die in der Bohrung 18 bzw. 19 untergebracht
sind. Diese Federn 15 und 16 spannen sich bei Betätigung des Zughebels 13 und führen
ihn , sobald er vom ziehenden finger freigegeben ist, zusammen mit dem Schlitten
10 wieder in die gezeichnete Ausgangsstellung selbsttätig zurück.
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Am Schlitten 10 ist seitlich, z.B. durch'nicht miteingezeichnete Schrauben
leicht auswechselbar, das scharfe Messer 17 angebracht, dessen Schneide 20 die aus
Fig. 1 ersichtliche Botenform haben oder auch einfach etwas einwärts geneigt schräg
stehend gewählt sein kann, um leicht einen kräftigen ziehenden Schnitt durch den
zwischen den Backen 1 und 2 festgeklemmt gehaltenen Stiel 9 zustande bringen zu
kennen. Dae Messer 17, den das auch noch mit einet besonders gut wirksam werde Säge
zahnschneide
ausgestattet sein kann, kann beim ochlieBen der Bak-Ken
1 und 2 und beim Qchneiaen in einen geignet in uer lacke 1 vorgesehenen Schlitz
21 eintreleno ;Den vorderen Abschluß der unteren klemmbacke 2 bilaet eine nach vorn
sich verjüngend abgerundete Kappenleiste 22, die abnehmbar angebracht durch die
seitlich sitzenden Schrauben 23 und 24 befestigt gehalten ist.
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Die Ausführungsform nach den figuren 5 bis 8 unterscheidet sich von
der vorstehend beschrietenen im wesentlichen nur dadurch, daß die Klemmbacken 1
und 2 nach vorn hin mit dem Teil 25 verlängert und schmaler gehalten ist, sodaß
eine Art Greifpinzette gegeben ist. Dadurch kann;-ias Arbeiten mit diesem Werkzeug
noch erleichtert werden, dies vor allem bei besonders aicht oder verwinkelt mit
Weintrauben behangenen Weintrauben. Bei diesen Figuren sind die zu Fig. 1 bis 4
analogen Bauteile mit uen gleichen Bez*gszeichen versehen, was die i'ig. 5 bis 8
sonst auch aus sich selbst verständlich macht.
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Naturgemäß ist der Zughebel 13 in diesem Fall zum Daumen passend gegenüber
dem vorderen Ende des Werkzeugs entsprechend etwas weiter nach hinten verlegt. Er
hat auch eine etwas andere Formgebung und ist mehr zum HineingreifeQdes ihn betätigenden
Gegenfingers geeignet. Auch nach diesem zweiten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
daß der Daumen mit seinem vorderen nde immerhin noch etwas frei bleibt, um ihm auch
hierbei unmittelbares Tastgefühl für richtiges Greifen des abzuschneidenden Traubenstiel
o.agl. zu belassen.
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Es sei noch ausdrücklich darauf hingewiesen, aaß die abgeschnittene
raube mit ihrem Stiel am Werkzeug gehalten bleibt, bis der Klemmdruck f-eigegeken
wird,sodab es der Mithilfe der zweiten Hand zum Wegheben der rAraube nicht mehr
bedarf und diese Hand daher für das Weiterrücken des Pflückgefäßes ganz frei bleibt.
Es kann aber auch beidhändig gearbeitet werden mit einem Pfückwerkzeug an der zweiten
Hand, was die Pflückleistung ganz wesentlich steigern läßt. Da das Werkzeug bis
auf das Messer auch aus Leichtmetall oder Kunststoff gefertigt sein kann, ergibt
sich durch sein Gewicht kaum eine Ermüdung der Hand.
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Der gebrauch des der Erfindung entsprechenden Werkzeuges braucht sich
nicht auf das Ernten von Weintrauben beschränken. Es kann auch zum Lücken anderer
pflanzlicher Produkte bei analog gegebenen Verhältnissen Verwendung finden , z.B.
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für Blumen , aie großflächig gezogen weraen und einen kräftigen Stiel
haben.