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Flexibles Verpackungsbehältnis in Form
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eines Sackes oder Beutels sowie Verfahren zu seiner Herstellung Die
Erfindung betrifft ein flexibles Verpackungsbehältni in Form eines Sackes oder Beutels
aus zumindest drei konzentrisch zueinander angeordneten Lagen aus faltbarem Material,
die bereichsweise durch eine Verbindungsmasse miteinander verbunden sind, die sich
während der Herstellung der Lagenverbindung in einem pastösen oder fließfähigen
Zustand befindet, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Verpackungsbehältnisses.
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Werden bei bekannten Verpackungsbehältnissen der angegebenen Art Sperrscbichtmaterialien,
wie Kunststoffolien Metallfolien, Bändchengewebe oder Kombinationen dieser Materialien
bzw. Laminate, als mittlere Materiallage verwendet, so ist es vielfach erforderlich,
teuere, schwer zu verarbeitende Klebstoffe als Verbindungsmasse zu verwenden, um
eine ausreichende Festigkeit der Lagenverbindung zwischen den an sich aus gut verklebbareii
Material, insbesondere aus Papier, bestehenden anderen Lagen und dem Sperrschichtmaterial
zu erreichen. In eine Reihe von Fällen, wie z.B. bei dickeren Polyäthylenfolien,
ist es trotz einer Vorbehandlung der Folien z.B.
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durch Korona-Entladungen, zur Verbesserung ihrer Verkleb barkeit und
trotz des Einsatzes von Spezialkiebstoffen
insbesondere auf Latexbasis
vielfach nicht möglich, die erforderliche Festigkeit der Lagenverbindung zu erzielen.
Hinzu kommt, daß der Preis solcher Spezialklebstoffe etwa das Zehnfache normaler,
für die Paprverklebung verwendeter Stärkeklebstoffe beträgt und bei der maschinellen
Herstellung der Verpackungsbehältnisse bzw. Säcke oder Beutel durch die Spezialkleber
eine starke Verschmutzung der Maschinen mit Klebstoffspritzern, die eine Blockierung
wichtiger Maschinenaggregate verursachen können, eintritt, wobei ferner eine Reinigung
der Maschinen nur mit großem Aufwand durchführbar ist.
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Die Erfindung schafft hier Abhilfe und erreicht dies bei einem flexiblen'
Verpackungsbehältnis der eingangs angegebenen Art dadurch, daß eine zwischen einer
an ihrer Außenseite angrenzenden, äußeren Materiallage und einer an ihrer Innenseite
angrenzenden, inneren Materiallage angeordnete mittlere Materiallage im Verbindungsbereich
mit Löchern versehen ist und die Verbindungsmasse sich durch die Löcher der mittlere
Lage hindurcherstreckend zwischen einander zugewandten Flächen der inneren und der
äußeren Materiallage diese unter Einfassung der mittleren Materiallage verbindend
angeordnet ist.
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Bei dieser Ausgestaltung kann die mittlere Materiallage
ohne
weiteres aus einem schlecht oder nicht verklebbare Werkstoff, z.B. einer Kunststoffolie,
bestehen, da die Verbindungsmasse, insbesondere ein Klebstoff, durch die Löcher
der mittleren Materiallage hindurch die beiden angrenzenden Materiallagen, die hierbei
aus einem gut verklebbaren Material, insbesondere Papier, bestehen, verbindet. Da
diese Verbindung durch die Löcher der dazwischen liegenden Materiallage erfolgt,
wird diese in der Weise in die Verbindung einbezogen bzw. verankert, daß sie sich
weder in Längs- noch in Querrichtung aus der Verbindung herausziehen läßt.
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Diese Verbindung kann darüber hinaus mit einem normalen bei der Papierverklebung
üblichen Klebstoff auf Stärkebasis anstelle eines Spezialklebers auf z.B. Latexbasis
erfolgen, so daß sich dB Klebstoffkosten um etwa 90 verringern lassen und ferner
die Verschmutzung der Maschine durch Leimspritzer wesentlich herabgesetzt wird bzw.
solche Leimspritzer sich verhältnismäßig einfach entfernen lassen.
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Es versteht sichJin diesem Zusammenhang, daR die mitte Lage nicht
notwendigerweise eine schwer oder nicht verklebbare Materiallage aus insbesondere
einem Sperrschichtmaterial sein muß, sondern daß auch eine entsprechend der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung mit Löchern versehene mittlere Lage aus gut verklebbarem Material,
insbesondere Papier, in gleicher Weise eine
feste Verbindung mit
den beiden angrenzenden Lagen durch ihre Löcher hindurch eingeht. Eine solche Ausgestaltung
ist z.B. zur Einsparung von Klebstoff von Interesse, da üblicherweise bei der Beutel-oder
Sackherstellung mittels eines Klebstoffauftrags auf eine Materiallage in gegebener
Menge stets nur zwei Materiallagen miteinander verklebt werden.
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In diesem Zusammenhang kann die erfindungsgemäße Ausgestaltung insbesondere
auch dann von Nutzen sein, und zwar unabhängig davon,ob die zwischen zwei gut verklebbaren
Lagen angeordnete Materiallage selbst ebenfalls gut verklebbar oder aber schlecht
oder nicht verklebbar ist,wenn insbesondere Säcke mit mehr als sechs Materiallagen
maschinell hergestellt und dabei durch Querklebungen untereinander verbunden werden
sollen. Die die üblichen Schlauchziehmaschinen zur Herstellung der Sackschläuche
besitzen zu diesem Zweck nur fünf in der Regel im wesentlichen senkrecht übereinander
angeordnete Klebstoffauftragwerke, so daß höchstens sechs Materiallagen in der Schlauchziehmaschine
die gewünschten Quernaht-Verbindungen untereinander erhalten können.
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Bislang wurde in den Fällen, in denen mehr als sechs, z.B. sieben,
Materiallagen verarbeitet werden sollten, der Klebstoffauftragstation der Schlauchziehmaschine
ein
gesondertes Klebstoffauftragwerk vorangesetzt, in dem zwei der zu verarbeitenden
sieben Lagen miteinander kaschiert wurden, woraufhin die beiden kaschierten Lagen
als eine Verbundbahn durch die Klebstoffauftragstation zu ihrer Verklebung mit einer
angrenzenden Einfachlage hindurch-gefördert wurden. Hiermit geht jedoch eine Komplizierung
und Verteuerung des Herstellung ~ Verfahrens bei keinesfalls verringertem Klebstoffverbrauch
einher. Die Erfindung ermöglicht es demgegenüber, ohne weiteres auf den herkömmlichen
Schlauchziehmaschinen mit nur fünf Klebstoffauftragwerken mehr als sechs Materiallagen,
z.B. acht oder zehn Materiallagen, miteinander zu verkleben, indem je nach Bedarf
eine oder mehrere Materiallagen gut, schlecht oder nicht verklebbarer Beschaffenheit
mit den Löchern versehen werden, durch die sich der Klebstoff zur Verankerung der
jeweils in dieser Weise zwischen zwei angrenzenden Materiallagen eingefaßten Lage
hindurcherstreckt.
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Grundsätzlich können in diesem Zusammenhang alle Klebstoffe Anwendung
finden, die in plastischem bzw.
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pastösem oder flüssigem Zustand aufgetragen werden und in diesem Zustand
die Verbindung zwischen den Lagen herbeiführen, die nach dem Abbinden oder Erhärten
des Klebstoffes in bekannter Weise durch Oberflächenhaftung fixiert wird. Hierbei
sind auch Schmelzkleber von einer Verwendung im Rahmen der Erfindung nicht ausgeschlossen.
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Handelt es sich bei den flexiblen Verpackungsbehältnisse der eingangs
angegebenen Art um solche, bei denen die äußere undloder die innere Materiallage
aus einer thermoplastischen Kunststoffolie besteht oder mit thermoplastischem Kunststoff
auf der der mittleren Materiallage zugewandten Seite beschichtet, imprägniert oder
kaschiert ist, so kann in entsprechender Anwendung der Lehre der Erfindung die Verbindungsmasse
von dem thermoplastischen Kunststoff der inneren undSoder der äußeren Materiallage
gebildet und die Verbindung der Materiallagen dementsprechend eine Verschweißung
oder Versiegelung sein. So wird beispielsweise eine mittlere Materiallage, die von
einer Metallfolie, insbesondere einer Aluminiumfolie, gebildet ist, mit Löchern
im vorgesehenen Verbindungsbereich versehen und von der äußeren und inneren Lage
eingefaßt. Eine-Erhitzung der äußeren undloder der inneren Materiallage im Verbindungsbereich
zur Herbeiführung einer Lagenverschweißung bewirkt in bekannter Weise ein Schmelzen
des thermoplastischen Kunststoffes der inneren undloder der äußeren Materiallage,
der in dieser Weise die zur Herstellung der Lagenverbindung pastöse bzw. plastische
oder fließfähige Verbindungsmasse bildet, die nach ihrer Erstarrung durch Abkühlung
in gleicher Weise eine feste Verankerung der mittleren Materiallage durch
deren
Löcher hindurch mit den beiden anderen Materiallagen und deren Verbindung herbeiführt,
Wie es eingangs in bezug auf die Verwendung eines Klebstoffes als Verbindungsmasse
erläutert wurde.
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Grundsätzlich können bei einer Verschweißung oder Versiegelung zur
Lagenverbindung ebenfalls mehr als drei Materiallagen miteinander verschweißt werden,
wobei jeweils zwischen zwei verschweißbaren Materiallagen eine unverschweißbare
oder nur schwierig verschweißbare Materiallage angeordnet sein kann.
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Das nach der Erfindung vorgesehene Verfahren zum Herstellen eines
flexiblen Verpackungsbehältnisses geht aus von einem bekannten Verfahren, bei dem
die Materiallagen kontinuierlich im flachen Zustand bahnförmig durch eine Klebstoffauftragstation
einer Schlauchziehmaschine hindurchgefördert, zu einem Schlauch vereinigt und am
Ende der Schlauchziehmaschine in einzel e Sack- oder Beutelwerkstücke unterteilt
werden, die sodann zumindest an einem Ende einen Sack- oder Beutelboden erhalten,
und ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Materiallage im
vorgesehenen Verbindungsbereich perforiert bzw. gelocht und danach auf eine untere,
verklebbare Materiallage aufgelegt wird, sodann beide Materiallagen gemeinsam durch
ein Klebstoffauftragwerk hindurchgeführt werden, dabei durch die
Perforationen
bzw. Löcher der mittleren Materiallage hindurch Klebstoff auf die untere Materiallage
aufgetragen wird und schließlich eine dritte, obere Material lage auf die beiden
klebstoffversehenen Mateiallagen aufgelegt und an diese angedrückt wird. Es werden
hierbei mit einem einzigen Klebstoffauftrag auf eine Bahn in der üblichen Klebstoffmenge
drei Materiallagen miteinander verklebt, während üblicherweise so nur zwei Materiallagen
miteinander verklebt werden.
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Entsprechend kann daher in Ausübung des erfindungsgemäßen Verahrens
die Anzahl der in einer üblichen Schlauchziehmaschine mit fünf Klebstoffauftragwerken
miteinander quernahtförmig verklebbaren Materiallagen erhöht werden. In analoger
Weise kann eine den Sack-oder Beutélschlauch bildende Längsnaht hergestellt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der mehrere
Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung schematisch veranschaulicht sind.
In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein flachliegendes, dreilagiges
Sackwerkstück, Fig. 2 einen Längsschnitt nach der Linie II-II
der
Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt durch das Sackwerkstück nach den Fig. 1 und 2,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Längsnahtbereich in vergrößertem Maßstab, Fig.
5 einen Querschnitt durch ein ebenfalls dreilagiges Sackwerkstück mit einer abgewandelten
Ausführungsform der Längsnaht und Fig. 6 den Längsnahtbereich des Sackwerkstücks
nach Fig. 5 in vergrößertem Maßstab.
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Das in der Zeichnung veranschaulichte, als Ganzes mit 1 bezeichnete
Sackwerkstück in Form eines flachliegenden Sackschlauches, dessen Mittelachse bei
2 angedeutet ist, umfaßt bei dem dargestellten Beispiel drei konzentrisch zueinander
angeordnete Materiallagen 3,4 und 5, von denen die Materiallage 3 eine äußere Papierlage,
die Materiallage 4 eine mittlere Folien lage und die innere Materiallage 5 eine
innere Papierlage ist. Die Materiallagen 3,4 und 5 besitzen untereinander eine gleiche
Länge und sind in Längsrichtung in der dargestellten Weise zueinander versetzt.
Die Verbindung der Materiallagen 3,4 und zu den schlauchförmigen Sackwerkstück 1
ist durch eine Längsnaht 6 vorgenommen.
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Rechtwinklig zur Längsnaht 6 sind bei dem dargestellten
Beispiel
eine obere und eine untere Quernaht 7 angeordnet.
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Die Quernähte 7 sind jeweils mit Abstand von den Schnittkanten der
Materiallagen 3,4 und 5 angeordnet und verbinden diese. Die Quernähte 7 dienen beispielsweise
der Lagenverbindung im Füllrandbereich bei offenen genäht n Flach- und Seitenfaltensäcken
sowie bei offenen Kreuz-oder Klotzbodensäcken bzw. -beuteln oder auch als Verbindung
für die Kraftübertragung der Bodenverklebung von Ventilböden oder auch der Standböden
von Kreuz- und Klotzbodensäcken.
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Die Quernähte 7 sind jeweils mittels punktförmig in einer Reihe aufgetragenen
Klebstoffs 8 gebildet. Die mittlere Materiallage 4 aus schlecht oder nicht verklebbarem
Sperrschichtmaterial ist hierbei im Quernahtbereich mit einer Reihe von Löchern
9 versehen, wobei der Klebstoff 8 jeweils punktförmig durch ein Loch 9 hindurch
-und dieses randseitig umgebend aufgetragen ist.
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Der Klebstoff 8 erstreckt sich somit durch die Löcher 9 der mittleren
Lage 4 hindurch zwischen den einander zugewandten Flächen 10 und 11 der äußeren
Materiallage 3 und der inneren Materiallage 5 und verbindet auf diese Weise sämtliche
Materiallagen; In der Längsnaht 6 weisen die einander überlappenden Ränder 12 und
13 der mittleren Sperrschichtlage 4 entsprechend der Klebeverbindung durch die Quernähte
7 miteinander
fluchtende Löcher 14 auf, durch die sich der Klebstoff
8 hindurch zwischen den einander gegenüberliegenden Flächen 10 und 11 der Außenlage
3 bzw. der Innenlage 5 erstreckt und auf diese Weise sämtliche Materiallagen 3,11
und 5 im Bereich der Längsnaht 6 mithin ander verbindet. Die gegenseite Verklebung
der einander jeweils überlappenden Längsränder der äußeren Lage 3 und der inneren
Lage 5 erfolgt mittels gesonderter Klebstoffaufträge 15.
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Bei der hinsichtlich der hier mit 6' bezeichneten rang naht abgewandelten
Ausführungsform nach den Fig. 5 und 6 sind die Klebstoffaufträge 15, die die einander
überlappenden Längsränder der äußeren Lage 3 und der inneren Lage 5 jeweils miteinander
verbinden, nicht fluchtend mit dem die mittlere Lage 4 einfassenden Klebstoff 8
angeordnet, sondern in Querrichtung zu diesem zur einen und anderen Seite hin versetzt.
Die Lagenverbindung mitte 5 des Klebstoffs 8 ist hingegen analog der Lagenverbindung
nach den Fig. 1 bis 4 vorgenommen.
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In beiden Fällen kann zur Herstellung der Längsnaht 6 bzw. 6' zuerst
die innere Materiallage 5 zum Schlauch gefaltet sowie mittels randseitig aufgetragenen
Klebstoffes 15 verklebt und sodann die mittlere Lage 4 um die innere Lage 5 mit
fluchtenden Löchern 14 in den einander überlappenden Randbereichen 12 und 13 gefaltet
und
Klebstoff 8 durch die fluchtenden Löcher 14 hindurch auf die innere Materiallage
5 aufgetragen werden, wobei auch die zum Sackäußeren hin gelegene Fläche der mittleren
Lage 4 rundum die Löcher 14 den Klebstoff 8 erhält. Daraufhin kann die äußere Lage
3 den Klebstoff 8 übergreifend aufgedrUckt und mit der mittleren Lage 4 und der
inneren Lage 5 in der bereits erläuterten Weise verklebt werden, wobei abschließend
noch mittels des Klebstoffes 15 die Verklebung der Außenlage 3 mit sich selbst in
ihren Überlappungsrandbereich erfolgt.
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Die gezeigten Werkstucke werden abschließend zu einendig offenen oder
Ventilsäcken bzw. -beuteln in an sich bekann ter Weise geformt.
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