DE2845784C2 - - Google Patents
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Description
Es ist bekannt, daß Polyurethan-Elastomere üblicherweise
durch Umsetzung eines Polyisocyanats mit einem Polyol unter
Zusatz eines Härters oder durch Umsetzung eines Härters
mit einem durch Umsetzung eines Polyols mit einer
überschüssigen Menge an Polyisocyanat hergestellten
flüssigen Polyurethan-Prepolymeren mit Isocyanatgruppen an
den Kettenenden hergestellt werden.
Als Folge der erheblichen Ausweitung der Anwendungsgebiete
für Polyurethan-Polymere in den letzten Jahren steigt die
Nachfrage nach großen Mengen an Materialien auf Poly
urethanbasis, wie etwa großer Formkörper aus Polyurethan-
Elastomeren, Mitteln zum Wasserfestmachen im Hoch- und
Tiefbau, elastischen Belagmaterialien, wie beispielsweise
Bodenbelägen und Abdichtmaterialien. Für die Verwendung
von Polyurethan-Zusammensetzungen für derartige Anwendungs
zwecke besteht die wesentliche Forderung, daß die
durch Zumischen des Härters rasch herzustellende Zusammen
setzung eine ausreichend lange Topfzeit aufweist, um ein
gleichmäßiges Gießen oder Beschichten mit derartigen Zusammen
setzungen zu erleichtern und um gleichzeitig Produkte
oder Beschichtungen gleichmäßiger Qualität während der
gesamten Verarbeitungszeit erhalten zu können. Zu den Beispielen
üblicher Härter gehören aromatische Diaminverbindungen,
wie 4,4′-Methylen-bis(2-chloranilin) und 3,3′-Di
chlorbenzidin, von denen die erstgenannte Verbindung in
sehr großem Umfang angewandt wird, da mit diesem Härter
ausgezeichnete Polyurethan-Elastomere hoher Härte und
Elastizität sowie mit guter Abriebfestigkeit zugänglich
sind.
Die Verwendung von 4,4′-Methylen-bis(2-chloranilin) bringt
allerdings das Problem mit sich, daß Zusammensetzungen mit
einem derartigen Härter eine nur ziemlich kurze Topfzeit
besitzen, was zu einer nur ungenügenden Verarbeitbarkeit
führt, wenn großdimensionierte Formkörper aus Polyurethan-
Elastomeren hergestellt werden sollen oder eine Verwendung
solcher Polyurethan-Zusammensetzungen in großen Mengen als
Materialien im Hoch- bzw. Tiefbau angestrebt ist.
Zur Vermeidung dieses Nachteils von 4,4′-Methylen-bis(2-chloranilin)
sind verschiedene Arten verbesserter Härter
in der JP-OS SHO 50-1 32 096 angegeben, zu denen Alkylen
dial-bis(4-aminobenzoate) gehören.
Die Verwendung von Alkylendiol-bis(4-aminobenzoaten)
bringt andererseits das Problem mit sich, daß die Schmelzpunkte
dieser Verbindung so hoch liegen, daß es erforderlich
wird, den Härter zum Mischen mit dem Prepolymer
zuvor bei einer relativ hohen Temperatur zu schmelzen, das
ebenfalls zuvor auf eine höhere Temperatur aufgeheizt werden
sollen, um eine Ausfällung des Härters während des Mischens
zu vermeiden. Der Nachteil des notwendigen Erhitzens
von Härter und/oder Prepolymer besteht nicht nur
darin, daß hierdurch in unwirtschaftlicher Weise Wärme
energie verlorengeht und die Verarbeitbarkeit verschlechtert
wird, sondern auch in zahlreichen Fällen die Gefahr
eines Abbaus des Prepolymers durch zu langes Aufheizen auf
höhere Temperatur besteht, was zu einer Verschlechterung
oder Eigenschaften der resultierenden Endprodukte führt.
Demgemäß sind bisher keine Härter für die Herstellung von
Polyurethan-Elastomeren bekannt, die alle vorstehend genannten
Forderungen hinsichtlich des Schmelzpunkts, der
Topfzeit der fertig hergestellten Zusammensetzungen und
der Eigenschaften der resultierenden Polyurethanprodukte
erfüllen.
Der Erfüllung liegt entsprechend die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Elastomeren unter
Verwendung eines neuartigen Härters für Polyurethan
systeme, der die angegebenen Nachteile herkömmlicher Härter
nicht aufweist, einen relativ niedrigen Schmelzpunkt
besitzt, und möglichst eine längere Topfzeit ergibt, anzugeben,
und wobei die Polyurethan-Elastomeren verbesserte
Eigenschaften aufweisen.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Die Erfindung beruht auf umfangreichen experimentiellen
Untersuchungen zur Entwicklung eines verbesserten Härters
für Polyurethansysteme mit relativ niederem Schmelzpunkt,
der zu einer ausreichend langen Topfzeit der Zusammensetzungen
führt, die dann zu Polyurethan-Elastomeren mit ausgezeichneten
Eigenschaften gehärtet werden können.
Die erfindungsgemäß verwendeten Härter sind Polyethylen
glykol-bis(4-aminobenzoate) der im Anspruch 1 angegebenen
allgemeinen Formel, die beispielswiese durch Umsetzung von
4-Nitrobenzoylchlorid und mit einem Polyethylenglykol der
allgemeinen Formel
im Molverhältnis 2 : 1 zum entsprechenden Polyethylenglykol-
bis(4-nitrobenzoat) und anschließende Reduktion mit Wasser
stoff oder Eisen und Essigsäure leicht zugänglich sind.
Diese Verbindungen sind aus GB 11 82 377 B als Härter für
Epoxyharze bekannt; Triethylenglykol-bis(4-aminobenzoat)
ist ferner in GB 11 41 206 B, Beisp. 4(A), als Härter für
Epoxyharze genannt.
Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen der allgemeinen
Formel mit n = 2, 3 oder 4 sind Diethylenglykol-bis(4-
aminobenzoat) mit einem Schmelzpunkt von 119 bis 121,5°C,
Triethylenglykol-bis(4-aminobenzoat) mit einem Schmelzpunkt
von 99 bis 102,5°C sowie Tetraethylenglykol-bis(4-
aminobenzoat) mit einem Schmelzpunkt von 64 bis 67,5°C.
Wie aus den vorstehenden Angaben hervorgeht, besitzt der
erfindungsgemäß eingesetzte Härter einen umso niedrigeren
Schmelzpunkt, je größer der Index n ist, so daß
erfindungsgemäß die Möglichkeit gegeben ist, einen Härter mit
einem bestimmten, den jeweiligen Anforderungen entsprechenden
Schmelzpunkt selektiv auszuwählen, wodurch die
Vorheiztemperatur des Prepolymers verringert und somit ein
thermischer Abbau des Prepolymers bei zu hohen Temperaturen
vermieden werden kann.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren können die herkömmlicherweise
auf diesem Gebiet eingesetzten Polyisocyanate und
Polyole Verwendung finden. Beispiele für derartige Polyisocyanate
sind Hexamethylendiisocyanat, Cyclohexandiisocyanat,
2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6-Toluylendiisocyanat,
Gemische von 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat, das Dimer
und Trimer von 2,4-Toluylendiisocyanat, Xylylendiisocyanat,
m-Xylylendiisocyanat, m-Phenylendiisocyanat,
4,4′-Diphenylendiisocyanat, Diphenylether-4-4′-diisocyanat,
3,3′-Ditoluol-4-4′-diisocyanat, Dianisidindiisocyanat,
4,4′-Diphenylmetandiisocyanat, 3,3′-Diemthyl-4,4′-di
phenylmethandiisocyanat, 1,5-Naphthalindiisocyanat und
Triphenylmethantriisocyanat.
Als Polyole können erfindungsgemäß die herkömmlicherweise
eingesetzten Polyole verwendet werden, beispielsweise aliphatische
Polyesterglykole mit großer Kettenlänge, wie
Polyethylenadipat, Polybutylenadipat und Polypropylen
adipat, die durch Kondensation eines aliphatischen Glykols
mit einer Dicarbonsäure erhalten worden sind, Polyalkylen
etherglykole, wie Polypropylenetherglykol und Tetramethylen
etherglykol, die durch ringöffnende Polymerisation
cyclischer Ether, wie Ethylenoxid, Propylenoxid und Tetra
hydrofuran, erhältlich sind, Polyesterglykole, die durch
ringöffnende Polymerisation von ε-Caprolacton erhalten
sind, Diolverbindungen, die durch Umwandlung terminaler
Gruppen in Polybutadienen in Hydroxygruppen erhalten sind,
Copolymere aus zwei oder mehreren Alkylenoxiden, Copolymere
aus zwei oder mehreren Glykolen und Dicarbonsäuren,
Polyesterpolyole, die durch Cokondensation von Dicarbonsäuren
mit Polyolen, wie aromatischen Glykolen, langkettigen
Diolen, Glycerin und Trimethylolpropan, erhalten sind,
sowie Polyetherpolyole, die durch ringöffnende Polymerisation
cyclischer Ether, wie Ethylenoxid, Propylenoxid und
Tetrahydrofuran, mit Polyolen, wie Glycerin oder Trimethylol
propan, als Initiator zugänglich sind.
Das erfindungsgemäß einsetzbare Polyurethan-Prepolymer mit
Isocyanat-Endgruppen wird durch Umsetzung eines der vorstehend
genannten Polyole, üblicherweise eines Polyetherglykols
oder eines Polyesterglykols, mit einer überschüssigen
Menge des Polyisocyanats hergestellt; Beispiele für
derartige Prepolymere sind solche, die aus Polytetramethylen
glykol und einer Überschußmenge Toluylendiisocyanat
erhalten worden sind, ferner Prepolymere aus Polyethylen
adipat und einer Überschußmenge an Toluylendiisocyanat
sowie Prepolymere aus Polycaprolactondiol und einer
Überschußmenge an Toluylendiisocyanat.
Die Bedingungen für die Herstellung von Polyurethan-
Elastomeren gemäß der Erfindung sind, abgesehen von der Möglich
keit einer Temperaturerniedrigung beim Vorerhitzen des
Prepolymers und dem Schmelzen des Härters, etwa gleich wie
bei herkömmlichen Verfahrensweisen. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann entweder gemäß dem sogenannten Prepolymer
verfahren oder gemäß dem Einstufenverfahren unter Verwendung
eines Polyisocyanats und eines Polyols anstelle eines
Prepolymers durchgeführt werden. Beim Prepolymer-Verfahren
wird der bei einer höheren Temperatur von 64 bis 122°C je
nach dem Wert von n in der angegebenen allgemeinen Formel
geschmolzene Härter mit dem auf eine Temperatur vorerhitzten
Prepolymer versetzt, bei der sich der Härter während
des Mischens nicht verfestigt, um die Härtungsreaktion
günstig durchführen zu können.
Die in diesem Fall eingesetzte Äquivalentmenge an Härter
liegt im Bereich von 0,8 bis 1,2 mol und vorzugsweise von
0,9 bis 1,0 mol, bezogen auf die Isocyanatgruppen im Prepolymer.
Das Härtungsverhalten derart formulierter Polyurethan-
Zusammensetzungen hängt stark von dem jeweiligen
Prepolymertyp ab; es ist jedoch üblicherweise ausreichend,
das Gemisch 3 bis 5 h auf 70 bis 80°C zu erwärmen, um
eine vollständige Härtung zu erzielen.
Erfindungsgemäß wird unabhängig von der Art der Härter in
einfacher Weise eine gegenüber herkömmlichen Systemen
etwas längere Topfzeit erzielt, so daß die Herstellung
großer Formkörper oder die Verarbeitung auf zahlreichen
Gebieten beispielsweise im Hoch- und Tiefbau durch die
erfindungsgemäß zugänglichen Polyurethan-Zusammensetzungen
erheblich erleichtert werden. Die erfindungsgemäß eingesetzten
Härter sind ferner für Menschen nicht toxisch.
Hinzu kommt, daß die Härter, die bei Raumtemperatur fest
sind, eine bemerkenswerte Unterkühlbarkeit besitzen, so
daß sie nach dem Schmelzen unter ihren Schmelzpunkt, d. h.
z. B. auf 40 bis 100°C oder sogar auf 20°C, ohne Verfestigung
abgekühlt werden können. Ein zusätzlicher Vorteil
liegt ferner darin, daß der durch allmähliches Abkühlen
aus dem geschmolzenen Zustand erhältliche stark unterkühlte
Härter im flüssigen Zustand mit einem Prepolymer bei
relativ niedriger Temperatur gemischt werden kann, wobei
keinerlei Probleme eines thermischen Abbaus des Prepolymers
auftreten können.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen erläutert.
In den Beispielen wurden die Eigenschaften der gehärteten
Polyurethan-Elastomeren sowie die Topfzeit der fertig
hergestellten Zusammensetzungen wie folgt ermittelt:
Das in den jeweiligen Beispielen angegebene Polyurethan-
Prepolymer wurde mit dem durch Erhitzen auf oder über den
Schmelzpunkt geschmolzenen Härter unter Rühren gemischt,
worauf das Gemisch eine 2 mm dicke, auf 70°C vorgeheizte
Metallform eingegossen und zur Härtung 5 h auf dieser
Temperatur oder 3 h auf 80°C gehalten wurde. Die nach
der Entnahme des gehärteten Produkts aus der Metallform
erhaltenen Teststücke wurden nach 15 h Nachhärtung in
einem Umluft-Trockenschrank bei 100°C gemäß der Norm
JIS K 6031 auf ihre mechanischen Eigenschaften untersucht.
Die Topfzeit wurde dabei als die Zeit bis zum Verschwinden
der Fließfähigkeit des hergestellten Gemischs aus Prepolymer
und Härter bestimmt, das in einem Umluft-Trockenschrank
auf 90°C gehalten wurde.
In einen 1-l-Reaktor wurden 40,0 g (0,277 mol) Di
ethylenglykol, 76,3 g (0,754 mol) Triethylamin und 200 ml
Toluol gegeben, worauf eine Lösung von 139,9 g (0,754 mol)
4-Nitrobenzoylchlorid in 200 ml Toluol in das auf 10°C
oder darunter gehaltene Gemisch unter Rühren während etwa
15 min eingetropft wurde; anschließend wurde zur Durchführung
der Reaktion 3 h auf 60°C erwärmt. Das so erhaltene
Reaktionsgemisch wurde zur Entfernung des Triethylamin
hydrochlorids heiß filtriert und anschließend zur Entfernung
des Toluols destilliert; es verblieben 150,0 g Diethylen
glykol-bis(4-nitrobenzoat); F. 94,0 bis 96,0°C.
Die Ausbeute betrug 98,4% der Theorie, bezogen auf
Diethylenglykol.
In einem 2-l-Reaktor wurden 268,0 g (4,80 mol) Eisenpulver,
5,0 g (0,08 mol) Essigsäure, 268,0 g (14,87 mol)
Wasser und 400 ml Toluol vorgelegt, worauf eine Lösung von
150,0 g (0,37 mol) des erhaltenen Diethylenglykol-bis(4-
nitrobenzoats) in 350 ml Toluol während 1 h in das Gemisch
unter Rühren am Rückfluß eingetropft wurde; anschließend
wurde weitere 2 h am Rückfluß gehalten.
Das so erhaltene Reaktionsgemisch wurde zur Neutralisation
der Essigsäure mit 6,7 g Natriumhydrogencarbonat versetzt
und zur Entfernung des Eisenpulverschlamms heiß filtriert;
die beim Stehenlassen von der wäßrigen Phase abgeschiedene
Toluollösung wurde zur Entfernung des Toluols destilliert,
wonach ein kristallines Produkt anfiel. Das kristalline
Produkt war nach Umkristallisieren aus ethanolischer Lösung
hellbraun gefärbt und lag in einer Menge von 90,0 g
vor; F. 119,0 bis 121,5°C. Das Produkt war demgemäß Diethylen
glykol-bis(4-aminobenzoat). Die Ausbeute betrug
70,6% der Theorie, bezogen auf Diethylenglykol-bis(4-
nitrobenzoat).
Zur Herstellung von Triethylenglykol-bis(4-nitrobenzoat)
wurde wie im Herstellungsbeispiel 1 verfahren mit dem
Unterschied, daß anstelle der 40,0 g (0,377 mol) Diethylen
glykol 56,6 g (0,377 mol) Triethylenglykol eingesetzt
wurden. Das Produkt wurde in einer Ausbeute von
167,5 g entsprechend 99,1% der Theorie, bezogen auf Triethylen
glykol, erhalten; F. 98,0 bis 99,5°C.
Die Reduktion des erhaltenen Triethylenglykol-bis(4-nitro
benzoats) wurde wie im Herstellungsbeispiel 1 durchgeführt
mit dem Unterschied, daß anstelle der 150,0 g
(0,37 mol) Diethylenglykol-bis(4-nitrobenzoat) 165,9 g
(0,37 mol) Triethylenglykol-bis(4-nitrobenzoat) eingesetzt
wurden. Das so erhaltene Produkt war ein weißes Pulver und
wurde als Triethylenglykol-bis(4-aminobenzoat) identifiziert.
Die Ausbeute betrug 102,0 g entsprechend 71,0% der
Theorie, bezogen auf Triethylenglykol-bis(4-nitrobenzoat);
F. 99,0 bis 102,5 °C.
Zur Herstellung von Tetraethylenglykol-bis(4-nitrobenzoat)
wurde wie im Herstellungsbeispiel 1 verfahren mit dem Unter
schied, daß anstelle der 40,0 g (0,377 mol) Diethylen
glykol 73,0 g (0,377 mol) Tetraethylenglykol zugesetzt
wurden. Die Ausbeute des Produkts betrug 182,8 g entsprechend
98,5% der Theorie, bezogen auf Tetraethylenglykol;
F. 49,0 bis 52°C.
Die Reduktion des so erhaltenen Tetraethylenglykol-bis(4-
nitrobenzoats) wurde wie im Herstellungsbeispiel 1 durchgeführt
mit dem Unterschied, daß anstelle der 150,0 g
(0,37 mol) Diethylenglykol-bis(4-nitrobenzoat) 182,2 g
(0,37 mol) Tetraethylenglykol-bis(4-nitrobenzoat) eingesetzt
wurden. Das so erhaltene Produkt war ein hellbraunes
Pulver und wurde als Tetraethylenglykol-bis(4-amino
benzoat) identifiziert. Die Ausbeute betrug 113,3 g entsprechend
70,8% der Theorie, bezogen auf Tetraethylenglykol-
bis(4-nitrobenzoat); F. 64,0 bis 67,5°C.
Jeweils einer der Härter Diethylenglykol-bis(4-amino
benzoat) (Beispiel 1). Triethylenglykol-bis(4-amino
benzoat) (Beispiel 2) und Tetraethylenglykol-bis(4-amino
benzoat) (Beispiel 3) aus den Herstellungsbeispielen 1, 2
bzw. 3 wurde in den in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführten
Mengen bei 130°C geschmolzen und mit 100 g eines
handelsüblichen Polyurethan-Prepolymers (hergestellt aus
Poly(tetramethylenglykol) und 2,4-Toluylendiisocyanat mit
4,19 Masse-% Isocyanatgruppen, das auf 80°C vorgewärmt
war, unter Rühren gemischt, worauf das Gemisch in eine
Form gegossen und 5 h bei 70°C ausgehärtet wurde.
Die Topfzeit des fertig hergestellten Gemischs sowie die
mechanischen Eigenschaften der ausgehärteten Polyurethan-
Elastomeren gehen aus Tabelle 1 hervor.
Zu Vergleichszwecken wurden analoge Versuche unter Verwendung
des herkömmlichen Härters 4,4′-Methylen-bis(2-chlor
anilin) (Vergleichsversuch I) und 1,3-Propandiol-bis(4-
aminobenzoat) (Vergleichsversuch II) durchgeführt, deren
Ergebnisse ebenfalls in Tabelle 1 aufgeführt sind.
Es wurden Prepolymer-Zusammensetzungen unter Verwendung
von Diethylenglykol-bis(4-aminobenzoat) (Beispiel 4),
Triethylenglykol-bis(4-aminobenzoat) (Beispiel 5) und
Tetraethylenglykol-bis(4-aminobenzoat) (Beispiel 6) sowie
unter Verwendung von 1,3-Propandiol-bis(4-aminobenzoat)
(Vergleichsversuch III) und 4,4′-Methylen-bis(2-chlor
anilin) (Vergleichsversuch IV) hergestellt; die geschmolzenen
Härter wurden jeweils bei 80°C in den in Tabelle 2
angegebenen Mengen mit 100 g eines durch Umsetzung von
Polyethylenadipat mit Toluylendiisocyanat erhaltenen
handelsüblichen Prepolymers mit 3,1 Masse-% Isocyanat
gruppen gemischt. Die Gemische wurden in Formen gegossen
und 3 h bei 80°C ausgehärtet.
Die Topfzeit der fertig hergestellten Zusammensetzungen
sowie die mechanischen Eigenschaften der ausgehärteten
Polyurethan-Elastomeren gehen aus Tabelle 2 hervor.
Die Versuche wurden wie in Beispiel 2 unter Verwendung der
gleichen Härter Diethylenglykol-bis(4-aminobenzoat) (Beispiel
7), Triethylenglykol-bis(4-aminobenzoat) Beispiel 8)
bzw. Tetraethylenglykol-bis(4-aminobenzoat) (Beispiel 9)
wiederholt, wobei auch die gleichen, zu Vergleichszwecken
dienenden Härter 1,3-Propandiol-bis(4-aminobenzoat)
(Vergleichsversuch V) und 4,4′-Methylen-bis
(2-chloranilin) (Vergleichsversuch VI) eingesetzt
wurden; als Polyurethan-Prepolymer wurde in diesem Fall
anstelle des Prepolymers von Beispiel 2 ein durch Umsetzung
von Polycaprolactondiol mit Toluylendiisocyanat erhaltenes
Polyurethan-Prepolymer mit 5,2 Masse-% Isocyanatgruppen
eingesetzt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Elastomeren
durch Umsetzung eines Polyisocyanats und eines Polyols
oder eines darauf hergestellten Prepolymers mit Isocyanat
gruppen an den Kettenenden mit einer Bis(4-amino
benzoat)-Verbindung als Härter,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Härter ein Polyethylenglykol-bis(4-amino
benzoat) der allgemeinen Formel
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Härter Diethylenglykol-bis(4-aminobenzoat) ver
wendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Härter in einer Äquivalentmenge von 0,8
bis 1,2 mol, bezogen auf die Isocyanatgruppen der Prepolymers,
verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Polyethylenglykol-bis(4-aminobenzoat)
als stark unterkühlte Flüssigkeit mit dem
Prepolymer mischt.
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