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Vollbiologische Klein - Tropfkörperkläranlage
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für häusliche Abwässer Anwendunqsgebiet Die Erfindung betrifft eine
Kleinkläranlage, die überall dort eingesetzt werden kann, wo bewohnte Gebäude nicht
an das öffentliche Abwasserkanalnetz angeschlossen sind und ein Anschluß in absehbarer
Zeit nicht zu ermöglichen ist. Sie eignet sich daher für Einzelhäuser und Gehöfte,
Autobahnrastståtten, Jugendherbergen, Kasernen, Campingplätze und Gartenlokale.
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Sie bietet sich ferner als Alternativiösung für die Ortsentiässerung
finanzschwacher Gemeinden an.
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Zweck Die Anlage bezweckt die kontrollierte vollbiologische Behandlung
häuslicher Abwässer bei gleichbleibend hoher Reinigungsqualität unter Wegfall der
Vielzahl von Uerrieselrohrsträngen zugunsten eines einzigen Versickerungsrehres.
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Stand der Technik Die Abwasserklärung auf Tropfkörperbasis hat bisher
nur bei GroBanlagen der Kommunen zu guten Ergebnissen geführt. Dagegen sind Versuche,
diese Technik auf kleinkläranlagen zu übertragen, wegen der hier gegebenen zeitlichen
und mengenmäßigen Stoßbelastungen unbefriedigend verlaufen.
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Der Nachteil aller gegenwärtig in Betrieb befindlichen Kleinkläranlegen
besteht darin, daß sie - die Stoßbelastungen nicht bewältigen,
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eine Vielzahl von Verrieselrohrsträngen benötigen, und dadurch bedingt - eine beachtliche
große baumlose Verrieselungsfläche voraussetzen, dadurch - wertvolle Baumbestände
und das Landschaftsbild zerstören, - durch umfangreiche Erdarbeiten für Uerrieselrohrstränge,
Verteiler - und Kontrollschächte hohe Kosten verursachen, - das Abwasser biologisch
unbehandelt in den Untergrund entlassen, wenn die Stromzufuhr unterbrochen wird
oder ein Aggregat ausfällt, - eine schwache Reinigungsleistung erbringen, und schließlich
- im Verhältnis zur Reinigungsleistung einen zu hohen Energieaufwand erfordern.
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Zudem erweisen sie sich bei Anwachsen der angeschlossenen Einwohnergleichwerte
oft als zu klein und gestatten nicht die Abwasserbeseitigung kleinerer Anwesen,
die keine genügend große Verrieselungsfläche besitzen.
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Aufgabe Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den unregelmäßigen
Abwasseranfall auszugleichen und unter Wegfall der Vielzahl von Verrieselrohrsträngen
samt der dazugehörigen Kontroll - und Vertuilerschächte; zugunsten eines einzigen
Versickerungsrohres bei Erhaltung des Landschaftsbildes eine zuverlässige kontrollierbare
gleichmäßige optimale Reinigungsleistung zu erzielen und die vollbiologische Abwasserbeseitigung
auch für kleinere Grundstücke zu ermöglichen.
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Lösung Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daB - dem Tropfkörper ein
Pufferbecken mit dem Volumen eines Tagesabwasseraufkommens der angeschlossenen Einwohnergleichwerte
vorgeschaltet wird, - die durch den Tropfkörper gelaufene Wassermenge durch Verteilervorrichtungen
nach einem entsprechenden Schema präzise aufgeteilt wird, - die Wasseroberfläche
des Nachklärbeckens I durch eine automatisch arbeitende Absaugvorrichtung ständig
von Schwimmschlamm befreit wird, und - durch eine automatisch arbeitende Kreislaufsteuerungsvorrichtung
die gesamte Restflüssigkeitsmenge im Umlauf gehalten wird.
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Weitere Ausgestaltung der Erfindung Um die Abwärme und das Kühlgebläse
des in unaufhörlichem Dauerbetrieb befindlichen Elektromotors für die Intensivierung
des Bakterienlebens und somit den verstärkten Schmutzabbau durch die Mikroorganismen
zu nutzen, ist das Motorgehäuse so ausgebildet, daß durch den auf der Motorachse
befindlichen Ventilator Frischluft über den Motor angesaugt, erwärmt und durch ein
flexibles Rohr unter die Gesteinsfüllung des Tropfkörpers geblasen wird.
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Erzielbare Vorteile Durch die Konstruktion der Erfindung werden insbesondere
folgende Vorteile erzielt:
Höchstmöglicher Reinigungserfolg.
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Beseitigung der Stoßbelastung.
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Intensive Sauerstoffanreicherung des Abwassers.
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Reiches Sauerstoffangebot für die Kleinstlebewesen im Tropfkörper.
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Ständige Vermischung des frisch zulaufenden Abwassers mit gereinigtem
Wasser.
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Fortlaufende Verdünnung der Schmutzkonzentration.
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Keine Gefahr der Vorfluterverunreinigung durch biologisch unbehandeltes
Abwasser bei Störungen.
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24-Stunden-Zeitspanne zur Behebung von Störungeno Zuverlässigkeit.
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Ausnutzung der Motorabwärme und des Kühl gebläses für die Intensivierung
des Bakterienlebens.
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Kontrollierbarkeit des gereinigten Abwassers.
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Geringer Energieaufwand im Verhältnis zur Reinigungsleistung.
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Wegfall von Verrieselrohrsträngen, Kontroll- und Verteilerschächten.
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Weniger Erdarbeiten.
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Kostenersparnisx
Anpassungsmöglichkeit an wechselnde
Einwohnergleichwerte.
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Möglichleit der Abwasserbeseitigung für kleinere Anwesen, die über
keine große Verrieselungafläche verfügen.
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Erhaltung wertvoller Baumbestände und somit Erhaltung des Landschaftsbildes.
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Beschreibung der Wirkungsweise Für das einwandfreie Funktionieren
der Kläranlage sind Einhaltung des Fließschemas und der Reihenfolge der einzelnen
Reinigungsstufen sowie das Volumenverhältnis der Behälter zu einander, die Sauerstoffzufuhr
und die Kapazität der Förderpumpe von Wichtigkeit.
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Ohne Bedeutung hingegen sind Pumpenart (Kreiselpumpe, Kolbenpumpe
o.ä.) und Formgebung (rund, eckig). Auch die in den Ausführungsbeispielen dargestellten
Installationen, wie Steuerung und Regeleinrichtungen können durch beliebige andere
Konstruktionen ersetzt werden, sofern sie die gleichen Funktionen erfüllen.
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Die Motorabwärmenutzung ist nicht erforderlich. Sie bewirkt lediglich
eine zusätzliche Klimaverbesserung im Tropfkorper.
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Abb. 1 zeigt das Fließschema.
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Abb. 2 zeigt das Funktionsschema der Anlage.
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Das mechanisch vorgereinigte Abwasser gelangt durch den Zulauf C1)
in den Fettabscheider (2) und fließt durch den Überlauf (3) in das Pufferbecken
(4) mit dem Volumen eines Tagesabwasseranfalle der angeschlossenen Einwohnergleichwerte.
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Bei Störungen über 24 Stunden kann sich hier der Wasserspiegel
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bis zur gestrichelt dargestellten Höhe (6) aufstauen und erreicht dann den Notablauf
(7) des Pufferbeckens.
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Bei Normalbetrieb jedoch fördert die Pumpe (28) das Abwasser kontinuierlich
im Dauerbetrieb durch die Pumpenleitung (8) auf den Tropfkörper (9), wo es über
der Tropfkörperoberfläche versprüht wird und durch die Gesteinsbrokken nach unten
rieselt, wobei ständig Frischluft aus den Öffnungen (29) senkrecht nach oben strömt,
die das Klärgebäude durch die Entlüftung (10) als Abluft verläßt.
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Beim Zusammentreffen von reichhaltigem Nahrungsangebot und viel Sauerstoff
vollzieht sich im Tropfkörper der biologische Abbau der organischen Substanzen durch
Kleinstlebewesen.
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Um diese ununterbrochen und gleichmäßig mit Nahrung zu versorgen,
gehen 75% des durch den Tropfkörper gelaufenen und in der Ablaufrinne (11) gesammelten
Wassers durch den Überlauf (12) wieder direkt in das Pufferbecken zurück, versorgen
dieses reichlich mit Sauerstoff, verdünnen die Schmutzkonzentration und leiten den
biologischen Abbau ein.
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Die restlichen 25% gelangen durch den Durchlaßregler (13) ins Nachklärbecken
I (14).
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Diese Wassermenge wird nach 4stündigem Aufenthalt im Nachklärbecken
I durch entsprechende Einstellung des Verteilerreglers (17) wie folgt aufgeteilt:
1/4 fließt durch die Verteilerkammer (15) der automatischen Kreisleufsteuerung und
den Verteilerregler (17) ins Nachklärbecken II (22), von hier durch den Überlauf
(23) in den Sammelschacht (24) und verläßt die Kläranlage durch den Ablauf (25)
zur Versickerung, bzw. Verrieselung. Ist ein Gartenteich vorhanden, wird das Wasser
vom Nachklärbecken II durch das gestrichelt dargestellte Abflußrohr (26) abgeleitet.
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3/4 der Wassermenge stauen sich an und fließen am Überlauf (18) des
Nachklärbeckens I in den Ablauf (16) der Verteilerkammer (15) und von dort ins Pufferbecken
zurück.
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Durch den Stau im Nachklärbecken I wird eine regelbare Strömung zum
Überlauf (18) hin bewirkt, die ständig den aufgetriebenen Schwimmschlamm (32) zum
Pufferbecken abschwemmt.
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(Abb.9). Auf diese Weise bleibt der Wasserspiegel im Nachklärbecken
I stets frei von Verunreinigungen.
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Um den unregelmäßigen Abwasseranfall auszugleichen und eine fortwährende
Beschickung des Tropfkörpers zu gewährleisten, wird der Wasserstand im Pufferbecken
durch die automatisch arbeitende Kreislaufsteuerung (21) reguliert.
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Sinkt der Wasserspiegel im Pufferbecken auf den niedrigstmöglichen
Stand (5), wird durch den Schwimmer der Kreislaufsteuerung die Verschlußklappe am
Überlauf (16) der Verteilerkammer (15) geöffnet und das Überschußwasser aus dem
Nachklärbecken I ins Pufferbecken zurückgeleitet. In diesem Falle liegt der Wasserspiegel
im-Nachklärbecken I bei der mit (19) hezeichneten Linie.
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Steigt der Wasserspiegel im Pufferbecken an - er kann aufgrund der
Pumpenkapazität nur geringfügig ansteigen; die Höhe (6) kann nur bei 24-stündigen
Betriebsstörungen erreicht werden-, so wird die Verschlußklappe am Überlauf (16)
der Verteilerkammer (15) durch den Schwimmer der Kreislaufsteuerung geschlossen.
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Dadurch hebt sich der Wasserspiegel im Nachklärbecken I bis zur gestrichelten
Linie (20). Das Überschußwasser fließt jetzt nur zu 3/4 ins Pufferbecken zurück,
während 1/4 zum Ablauf gelangt.
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Durch die Kreislaufsteuerung wird eine gewisse Wassermenge ständig
im Kreislauf gehalten und verhindert, daß das Pufferbecken leergesaugt wird. Auf
diese Weise ist eine ununterbrochene Ernährung der Kleinstlebewesen garantiert.
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Die Arbeitsweise der Kreislaufsteuerung ist in den Abbildungen 11
u. 12 wiedergegeben.
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Das Zusammenwirken von Durchlaßregler (13), Verteilerregler (17),
Schwimmschlammabzug/Überlauf (1B) und automatischer Kreislaufsteuerung (21) erlaubt
eine optimale Einregulierung der Anlage, abgestimmt auf die gegebene Belastung.
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Abb. 3 zeigt die Detaildarstellung des Durchlaßreglers (13) in der
Draufsicht.
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Abb. 4 zeigt den Schnitt 0-0 durch die Detaildarstellung Abb. 3.
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Abb. 5 zeigt den Schnitt P-P durch die Detaildarstellung Abb. 3.
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Der Durchlaßregler (13) ermöglicht durch Schließen oder Öffnen der
Schiebevorrichtung die genaue Dosierung der Wassermenge, die ins Nachklärbecken
I gelangen soll. Die Restwassermenge tritt an der Stauschwelle des Ablaufrinnenüberlaufs
(12) über und fließt ins Pufferbecken zurück.
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Abb. 6 und Abb. 7 zeigen Detaildarstellungen des Verteilerreglers
(17).
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Der Verteilerregler besteht aus einem drehbaren Verschlußdeckel,
der eine exzentrisch gelegene Durchlaßöffnung besitzt.
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Durch einfaches Drehen des Deckels kann diese Öffnung stufenlos höher
oder tiefer gelagert werden, wodurch der Wasserspiegel im Nachklärbecken I gehoben
oder gesenkt wird.
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Abb. 6 zeigt den Verteilerregler bei tiefster und Abb. 7 bei oberster
Öffnungsstellung des Verschlußdeckels, Abb. 8 und Abb. 9 zeigen im Schema die Wirkungsweise
des Schwimmschlammabzugs/ Überlaufs (18) in Verbindung mit dem Verteilerregler (17).
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Bei tiefster Öffnungsstellung des Serteilerreglers (Abb. 8) erreicht
der Wasserspiegel (19) im Nachklärbecken I nicht die Übertrittsschwelle des Überlaufs
(18). Der Schwimmschlamm (32) wird nicht abgezogen.
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Bei oberster Öffnungsstellung des Verteilerreglers (Abb.9) steigt
der Wasserspiegel (20) im Nachklärbecken I an und überflutet die Übertrittsschwelle
des Überlaufs (18). Das überstrbmende Wasser spült den Schwimmschlamm (32) ins Pufferbecken
ab.
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Die Strömungsgeschwindigkeit läßt sich durch Drehen der Öffnung nach
oben oder unten stufenlos steigern oder vermindern.
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Abb. 10 zeigt die schematische Darstellung der Kombination Motorkühlung
- Frischlufterwärmung.
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Die durch die Öffnungen (29) in das Klärgebäude eindringende Frischluft
strömt teils direkt zum Tropfkörper (9), teils auf dem Umweg über den E-Motor (28),
wo sie die Abwärme aufnimmt und vom Motorventilator durch ein flexibles Rohr (35)
unter die Gesteinsfü#llung geblasen wird.
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Abb. 11 und Abb. 12 zeigen das Funktionsschema der automatischen Kreislau#steuerung
(21).
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Bei niedrigem Wasserspiegel im Pufferbecken (4) sinkt der Schwimmer
der Kreislaufsteuerung (21) nach unten und öffnet
die Verschlußklappe
des Verteilerkammerüberlaufs. Das Überschußwasser aus dem Nachklärbecken I (14)
fließt zum Pufferbecken zurück (Abb. 11).
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Bei Ansteigen des Wasserspiegels im Pufferbecken hebt sich der Schwimmer
und zieht die Verschlußklappe zu. Der Wasserspiegel im Nachklärbecken I steigt an
und das Überschußwasser fließt ins Nachklärbecken II über (Abb. 12).
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Abb. 13 zeigt im Detail die Verteilerkammer (15) und deren Umkreis
in der Draufsicht.
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Abb. 14 zeigt den Schnitt H-H der Detailzeichnung Abb. 13.
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Abb. 15 zeigt den Schnitt J-J der Detailzeichnung Abb. 13.
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Abb. 16 zeigt den Schnitt K-K der Detailzeichnung Abb. 13 mit Wasserspiegel
im Nachklärbecken I bei geöffneter Verschlußklappe.
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Abb. 17 zeigt den Schnitt K-K der Detailzeichnung Abb. 13 mit Wasserspiegel
im Nachklärbecken I bei geschlossener Verschlußklappe.
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Abb. 18 zeigt den Schnitt L-L der Detailzeichnung Abb. 13 mit Wasserspiegel
im Nachklärbecken 1 bei Erreichen der Übertrittsschwelle des Schwimmschlammabzugs
(18).
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Abb. 19 zeigt den Plan der in Betrieb befindlichen Probeanlage mit
Schnitten unter Weglassung der mechanischen und sanitären Installationen. Diese
sind in den Abbildungen 3 bis 18 dargestellt unS beschrieben.