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Fördereinrichtung flir Buchblocks oder Brecher
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Die Erfindung betrifft eine Pördereinrichtung ftir Buchblocks oder
Bücher, die zwischen Verarbeitungsmaschinen einer Buchfertigungsstraße in der buchbinderischen
Endfertigung angeordnet werden kann.
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In der buchbinderischen Endfertigung ist es üblich, die einzelnen
Bearbeit1lngæmaschinen entweder starr miteinander zu koppeln oder über Transportbänder
direkt zu verbinden, so daß eine sogenannte Buchfertigungsstraße entsteht, an deren
Ende ein fertiges Buch die letzte Terarbeitungsmaschine verläßt und eventuell in
einen Sammler zur erleichterten Entnahme geleitet wird. Entsprechend der Anzahl
der notwendigen Arbeitsgänge bei der Buchherstellung steigt auch die Anzahl der
gekoppelten Verarbeitungsmaschinen. Die Effektivität einer solchen Anlage hängt
dabei davon ab, inwieweit Störungen, besonders der Maschinen am Bunde der Straße,
kompensiert werden können0 Außerdem ist es möglich, daß einer der letzten Arbeitsgänge
fUr ein bestimmtes Buch nicht erforderlich ist und somit diese Verarbeitungsmaschine
ohne Arbeitsverrichtung leer durchlaufen werden mUßte bzw. die Locher werden von
Hand dem Transportband zwischen den Maschinen entnommen. Dadurch entsteht ein
erhöhter
Arbeitskräftebedarf, da die Auslage am Ende der Fertigungsstraße nicht genutzt werden
kann.
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Bekannte Förder- und Verteilereinrichtungen aus dem Versandbereich
in solch einer Buchfertigungsstraße anzuordnen ist nicht möglich, da solche Einrichtungen
zu träge arbeiten und damit die Laufgeschwindigkeit der gesamten Buchfertigungsstraße
erheblich herabsetzen.
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Um die Produkte schonend zu behandeln, werden sie bei derartigen Förder-
und Verteilereinrichtungen, sogenannten Luftkissenverteilern, über Bänder und Luftkissen
in einer Ebene bewegt. Die Richtungsänderung wird dabei durch einen pneumatisch
oder hydraulisch angetriebenen Schieber bewirkt, dessen Bewegungsverhalten das lange
Arbeitsspiel verursacht (Zeitschrift "Kontakt", Heft 46 von 1976). Dabei entstehen
den Betrieben noch zusätzliche Kosten durch die Notwendigkeit der Installation einer
J3rucklufterzeugungs- bzw. Hydraulikanlage. Weiterhin sind Weichen fUr Broschüren
bekannt (Prospekt des VEB Kombinat Polygraph, Buchbindereimaschinenwerke Leipzig
zur SammelheStfließstrecke 742 mit Fließdreischneider 771, von 1977), die nach dem
Prinzip zweier Förderebenen arbeiten, wobei zur Erreichung der unteren Pörderebene
die Produkte eine bestimmte Fallhöhe überwinden müssen, deren Große sich nach dem
dicksten Buch richtet. Diese Fallhöhe bleibt zur die meist dilmien Broschüren ünbedenklich
klein, erreicht aber bei Büchern ein Maß, dessen tfl)erwindung
im
freien Fall an dem fertigen empfindlichen Buch zu Beschädigungen der Außenteile
führt, Außerdem nimmt die Sicherheit der Arbeitsweise mit steigender Fallhöhe ab,
so daß häufig Störungen im Arbeitsablauf entstehen.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Fördereinrichtung fUr Buchblocks oder
Bücher zu schaffen, die innerhalb einer Euchfertigungsstraße einsetzbar ist und
es gestattet, die Effektivität der vorgeschalteten Maschinen von den Störungen der
nachgeschalteten Maschinen unabhängig zu machen, einfach in ihrem technischen Aufbau
ist und die Buchblockes oder Bücher im Rhythmus der Buchfertigungsstraße bei schonendster
Behandlung lagerichtig in die Jeweils gewünschte Richtung fördert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördereinrichtung für
Buchblocks oder Bücher zu schaffen, die in eine Euchfertigungsstraße integriert
und der Durch laufgeschwindigkeit der Bücher in dieser Straße angepaßt ist, die
Bücher oder Buchblocks in schonendster Weise fördert, eine hohe FunL%-iostüchtigkeit
aufweist und eine wahlweise Ableitung der Buchblo¢ks oder Bücher vor einer beliebigen
Yerarbeiungsmaschine ohne manuelle Arbeit gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen umlaufenden
Ränderm eines schwenkbaren Bändersystems
angetriebene Walzen mit
ihrer Achse annähernd längs der Förderrichtung der Bänder angeordnet sind und die
Förderebene der Walzen bei oberer Sohwenkstellung des Bändersystems unter der Förderebene
der Bänder und bei unterer Schwenkstellung des Bändersystems darüber liegt. Das
Bändersystem und die Walzen sind dabei vorteilhafterweise kontinuierlich umlaufend0
Weiterhin ist es zweckmäßig, daß die Ubernahmerollen des Bändersystems gestellfest
gelagert sind und das Abschwenken des B§ndersystems durch Elektromagneten steuerbar
ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bewirkt , daß die von einer Verarbeitungsmaschine
ankommenden Bücher entsprechend der gewünschten Förderrichtung entweder von den
umlaufenden Bändern weitergeleitet oder bei erforderlicher Richtungsänderung weich
auf die zwischen den Bändern angeordneten Walzen abgesetzt und in der neuen Richtung
weitergefördert werden. Das Absetzen der Bücher von den sohwenkbaren Bändern auf
die geringfügig tieferliegende Walzenebene geschieht durch eine geringe Winkelbewegung
des Bändersystems in die Walzenebene hinein.
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Diese Winkelbewegung und damit die Richtungsänderung der Bücher kann
durch ein entsprechendes Signal über einen Elektromagneten sehr schnell erfolgen.
Unabhängig von der Schwenkstellung des Bändersystems bieten die gestellfest gelagerten
Ubernahmerollen dieses Bändersystems den ankommenden Büchern eine gleichbleibende
Förderebene,
so daß das Buch keiner zusätzlichen Eippbewegung ausgesetzt ist.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß der bei
voller Leistung der Buchfertigungsstraße in rascher Folge ankommende BEcherstrom
auf kürzestem Wege auf einfache Weise Je nach Erfordernis weich in eine andere Richtung
gelenkt und damit der nächsten Verarbeitungsmaschine oder einem zwischengeschalteten
Sammler zugeführt werden kann, Durch das weiche Umsetzen des einzelnen Buches auf
die andere Förderrichtung wird dieses äußerst schonend behandelt und dadurch in
seiner Qualität nicht beeintrEchtigt. Durch das automatische Zuführen der BUcher
in einen zwischengeschalteten Sammler werden keine zusätzlichen Arbeitskräfte gebunden.
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Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden und ist in der dazugehörigen Zeichnung schematisch dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1: Einen Längsschnitt durch die Fördereinrichtung
Fig. 2: Die Fördereinrichtung in Draufsicht, Bänder 1, gestellfest gelagerte Antriebsrollen
2 und Ubernahmerollen 3 sowie sohwenkbar gelagerte Ubergaberollen 4 und Spannoollen
5 bilden einen Bändertrieb,
von denen mehrere nebeneinander angeordnet
sind und ein mit konstanter Geschwindigkeit umlauf endes Bändersystem bilden. Die
Übergaberollen 4 und Spannrollen 5 sind in einem schwenkbaren Hebel 6 gelagert,
der im Ausführungsbeispiel als Hebelpaar an den Außenseiten des Bändersystems 1
bis 5 angeordnet und um einen gestellfesten Drehpunkt 7 schwenkbar ist. Mit dem
Hebel 6 ist ein Elektromagnet 8 gelenkig verbunden.
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Zwischen den Bändern 1 sind umlaufende Walzen 9 gestellfest gelagert,
die mittels Antriebsriemen oder -kette 10 verbunden sind. Die Oberkante der Walzen
9 liegt dabei etwas unter der Förderebene der Bändern bei oberer Stellung der letzteren.
Weiterhin befindet sich zwischen den Bändern 1 an geeigneter Stelle ein Endschalter
11.
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Wird nun ein Buch i2 von einer nicht dargestellten Maschine der Fördereinrichtung
zugeführt, betätigt es den Endschalter 11, der im Zusammenspiel mit der Betriebsbereitgohaft
der nachgeschalteten Maschine die Entscheidung für die Förderrichtung der Bücher
gibt. Soll in Förderrichtung des von einer Bearbeitungsmaschine kommenden Buches
weitergefördert werden, bleibt das Bändersystem 1 bis 5 in der oberen Lage. Ist
Jedoch eine Richtungsänderung erforderlich, z. B. wenn die nachfolgende Bearbeitungs-<
maschine gestört oder folgende Ärbeitsgänge für das betreffende Erzeugnis nicht
erforderlich sind, zieht der Magnet 8, ausgelöst durch den Endsohalter 11, den Hebel
6 und damit
die Ubergaberollen 4 und Spannrollen 5 nach unten, so
daß die Oberkante der Bänder 1 unter die Förderebene der Walzen 9, in Fig. 1 gestrichelt
dargestellt, absinkt.
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Damit wird das Buch 12 weich auf die umlaufenden Walzen 9 abgelegt
und annähernd im rechten Winkel zur bisherigen Förderrichtung weitergefördert.
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Ur die erfindungsgemäße Lösung ist es unerheblich, welohe der beiden
möglichen Abgaberlchtungen einer Weiterbearbeitungmaschine und welche einem Sammler
zugeordnet sind. In der Praxis hängt das von der gewünschten Lage der Bücher abO