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IN DIE SCHEIDE DES WEIBLICHEN KÖRPERS EINFÜHRBARER
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TAMPON Die Erfindung betrifft einen in die Scheide des weiblichen
Körpers einführbaren Tampon mit einem langgestreckten steifen Innenkörper, der wenigstens
teilweise aus wasseraufnehmendem, quellfähigem Material besteht.
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Aus der DE-OS 1 541 275 ist bereits ein Scheidentampon bekannt, der
aus saugfähigdm Material besteht und dessen Außenfläche mit einem Medikament und
gegebenenfalls Gleitmitteln getränkt ist. Dieser bekannte Scheidentampon soll bewirken,
daß das im Tampon enthaltene Medikament eine heilende Gegenwirkung auf Krankheitserreger
ausübt, die mit dem Badewasser in die Scheide eindringen. Der bekannte Tampon kann
jedoch das Eindringen des Badewassers und somit der Krankheitserreger in die Scheide
und in die Gebärmutter an sich nicht verhindern.
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Bekanntlich wird die Morbidität im Zusammenhang mit einem Schwimmbadbesuch
immer häufiger. Der chemischen Desinfektion
des Badewassers sind
wegen der Unverträglichkeit der Zusätze enge Grenzen gezogen. Zudem hat es den Anschein,
als würden sich manche krankheitserregende Mikroorganismen an die verwendeten Zusätze
des Badewassers immer besser anpassen. Wenn das die Krankheitserreger enthaltende
Badewasser in die Scheide eindringt, so ist die körpereigene Schutzfunktion des
sauren Milieus der Scheide außer Kraft gesetzt. Dies geschieht umso häufiger, je
mehr die natürlichen Verschlußvorrichtungen der Scheide, insbesondere durch Geburtsvorgänge
oder durch anomale Scheidensenkung, in ihrer Wirkung eingeschränkt sind.
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Der bekannte Tampon saugt sich nach einiger Zeit des Aufenthalts im
Wasser weitgehend mit Wasser voll und bietet den miteingedrungenen Mikroorganismen
geradezu Schutz vor den körpereigenen Abwehrkräften. Das Entstehen leichterer oder
schwerer Erkrankungen ist somit nicht zu verhindern.
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Die Scheideninnenwand mancher Frauen reagiert außerdem auch auf die
im eingedrungenen Badewasser enthaltenen chemischen Zusätze allergisch, wodurch
weitere Krankheitsarten entstehen können. Besonders gefährlich sind die Wirkungen
der eingedrungenen Krankheitserreger für Frauen, die während der Periode auf das
Schwimmen nicht verzichten wollen. Während der Periode sind nämlich nahezu alle
Schutz funktionen des Körpers außer Kraft gesetzt und es ist auch ein Eindringen
des Wassers bis in die Gebärmutter möglich. Es besteht daher das Bedürfnis, das
Eindringen von Flüssigkeit in die Scheide gänzlich zu unterbinden.
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Andererseits kommt es bei Verwendung von herkömmlichen Scheidentampons
zum Aufsaugen des Menstruationsblutes häufig vor, daß nach dem Vollsaugen des Tampons
das Blut aus der Scheide nach außen treten und die Kleidung verschmutzen kann. Auch
hierfür wäre ein flüssigkeitsdichtes Abschließen der Scheide von Nutzen. Das gleiche
wäre auch beim Einbringen
von Medikamenten vor die Portio uteri
vorteilhaft, damit die Medikamente längere Zeit an der gewünschten Stelle gehalten
werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Scheidentampon
zu schaffen, der ein weitgehend flüssigkeitsdichtes Abschließen der Scheide bewirkt.
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Diese Aufgabe wird bei einem Tampon der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Innenkörper einen Überzug aus flüssigkeitsdichtem, elastisch
dehnbarem Material aufweist, der wenigstens an einem stirnseitigen Ende des Tampons
eine flüssigkeitsdurchlässige Stelle aufweist.
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Wird der erfindungsgemäße Tampon so in die Scheide eingeführt, daß
die flüssigkeitsdurchlässige Stelle nach außen liegt, so kann beim Aufenthalt im
Wasser dieses durch die flüssigkeitsdurchlässige Stelle in den Innenkörper eindringen
und diesen aufquellen lassen. Durch das Aufquellen des Innenkörpers drückt dieser
auf den elastischen Überzug und preßt denselben an die Innenwand der Scheide an.
Nach kurzer Zeit hat der Innenkörper soviel Wasser aufgenommen, daß die Anpressung
des Überzuges an die Scheidenwand praktisch zur Flüssigkeitsundurchlässigkeit führt.
Da das Wasser praktisch ungehindert in den Innenkörper eindringen kann, wird die
Anpressung mit zunehmender Wasseraufnahme immer stärker, so daß auch über längere
Zeit weitgehende Sicherheit gegeben ist. Die elastische Dehnbarkeit des Überzuges
gewährleistet insbesondere, daß sich der Tampon der Innenform der Scheide genau
anpaßt und sich an die Scheidenwand allseitig anlegt.
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Eine in etwa der Scheide angepaßte Größe des Tampons, eine ausreichende
Quellfähigkeit des Innenkörpers und eine gute Elastizität des Überzuges ist dabei
zu beachten, damit wirklich ein allseitiger, das Eindringen von Wasser verhindernder
Anpreßdruck entstehen kann.
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Bei einer bevorzugten AusführungsforR besteht der Innenkörper des
Tampons aus einem quellfähigen festen Material und die flüssir#keitsdurchlässige
Stelle besteht aus einer stirnseitigen öffnung des Überzuges. Dadurch kann bei der
geschilderten Verwendung in einem Schwimmbad das Wasser ungehindert von außen in
den Innenkörper des Tampons eindringen und diesen zum Aufquellen bringen. Die Funktionsfähigkeit
des Tampons ist bereits ausgezeichnet, wenn der Innenkörper aus der herkömmlicherweise
für derartige Tampons verwendeten Preßwatte od.dgl. besteht. Die Quellwirkung des
Innenkörpers kann aber noch verstärkt werden durch Wahl beliebiger, dem Fachmann
bekannter und besonders stark aufquellender Stoffe, die entweder unmittelbar den
Innenkörper bilden oder in denselben eingelagert sein können. Die einzige Einschränkung
für die Wahl derartiger Quellstoffe ist ihre Verträglichkeit mit der Haut der Scheide
und des Scheideneingangs, da nicht sicher vermieden werden kann, daß Teile dieses
Quellmaterials, insbesondere in der Nähe des Scheideneingangs, auf die Haut gelangen.
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Die Verwendung des erfindungsgemäßen Tampons zum Einbringen von Medikamenten
vor den Muttermund ist ebenfalls von Vorteil.
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In diesem Falle wird die flüssigkeitsdurchlässige Stelle bzw.
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die Öffnung des Überzuges gegenüber dem Muttermund angeordnet während
das verschlossene Ende des Überzuges nach außen liegt.
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Auch hierbei findet entweder durch Körperflüssigkeit oder durch das
selbst Flüssigkeit enthaltende Medikament ein Aufquellen des Innenkörpers und dadurch
ein Anpressen des Überzuges gegen die Scheidenwand statt. Das Medikament kann dadurch
länger an der gewünschten Stelle gehalten werden.
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Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform besteht der Innenkörper
teilweise aus steifem festem Material und teilweise aus einer wässrigen Lösung und
die flüssigkeitsdurchlässige Stelle des Über zuges ist von einer semipermeablen
Membran gebildet. Wenn diese Ausführungsform mit der semipermeablen Wand nach außen
beim Baden verwendet wird, so
stellt sich innerhalb des Über zuges
ein osmotischer Druck ein, da die im Tampon enthaltene wässrige Lösung in jedem
Falle gegenüber dem Badewasser hypertonisch eingestellt wird Der aus steifem festem
Material bestehende Teil des Innenkörpers ermöglicht dabei das Einführen des Tampons
in die Scheide und muß im Extremfall nur aus einem den Überzug stützenden Gerüst
bestehen, wobei im übrigen der Innenraum des Überzuges von der hypertònlschen Lösung
erfüllt ist.
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Durch das Steigen des osmotischen Druckes infolge des Eindringens
von Badewasser durch die semipermeable Membran wird auch bei dieser Ausführungsform
der elastische Überzug an die Scheidenwand angepreßt und dichtet dadurch ab.
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Da manche Frauen auch während des Periode auf das Schwimmen nicht
verzichten wollen, wird bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
dafür Vorsorge getroffen, daß einerseits die Scheide gegen das Eindringen des Badewassers
abgedichtet und andererseits das Menstruationsblut von dem Tampon aufgesaugt werden
kann, Diese Ausgestaltung zeichnet- sich dadurch aus, daß der Tampon in seinem Mittelbereich
eine quer zu seiner Längserstreckung verlaufende, allseitig mit dem Überzug verbundene,
flüssigkeitsdichte Trennwand aufweist und daß der Innenkörper auf der der Öffnung
entgegengesetzten Seite der Trennwand als herkörtimlicher Menstruationstampon ausgebildet
ist, dessen Außenfläche wenigstens überwiegend freiliegt. Am äußeren Ende kann sich
dabei eine Öffnung oder eine semipermeable Membran in der oben geschilderten Weise
befinden1 Durch den nach innen freiliegenden Menstruationstampon wird Menstruationsblut
in den einen Teil des Innenkörpers angesaugt und in den jenseits der Trennwand angeordneten
anderen Teil des Innenkörpers kann -von außen Badewasser eintreten, insbesondere
der äußere Teil des Innenkörpers quillt dadurch auf und preßt den vorzugsweise mit
der Trennwand einstückigen Überzug gegen die Scheidenwand.
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Die Außenseite des Überzuges kann zweckmäßigerweise mit einem geeigneten
hautverträglichen Gleitmittel zur Erleichterung des Einführens des Tampons in die
Scheide versehen sein. Statt dessen oder auch zusätzlich zu dem Gleitmittel kann
auf der Außenseite des Überzuges ein geeignetes hautverträgliches Dichtungsmittel
aufgebracht sein, das entweder von sich aus oder in Verbindung mit der in der Scheide
vorhandenen Körperfeuchtigkeit eine zusätzliche Dichtfunktion zwischen Überzug und
Scheidenwand ausübt.
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Um die Außenform des erfindungsgemäßen Tampons der Form der weiblichen
Scheide noch besser anzupassen und dadurch die Dichtfunktion des Tampons noch zu
verbessern, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Außenseite des Über
zuges mit einer einstückig angeformten Querriffelung oder Querrippen versehen sein.
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Anhand der Figuren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Tampons, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig.
1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform des Tampons, Fig.
4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3 und Fig. 5 einen Längsschnitt durch
eine dritte Ausführungsform des Tampons.
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Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist ein
langgestreckter, etwa zylindrischer Innenkörper 10 aus steifem, quellfähigem Material,
beispielsweise Preßwatte od.dgl., in einem mit Ausnahme des in Fig. 1 linken Endes
allseitig am Innenkörper 10 anliegenden Überzug 12 aus flüssigkeitsdichtem, elastisch
dehnbarem Material, beispielsweise
Gummi od.dgl., angeordnet.
Innenkörper 10 und Überzug 12 haben etwa die gleiche Längserstreckung, wobei der
Überzug 12 auch geringfügig länger sein kann als der Innenkörper. An dem gemäß Fig.
1 linken stirnseitigen Ende des Tampons weist der Überzug 12 eine über den ganzen
Querschnitt des Innenkörpers 10 sich erstreckende Öffnung 14 auf, durch die Flüssigkeit
in den Innenkörper 10 eindringen kann. Auf der Außenseite des Überzuges 12 sind
bei dieser Ausführungsform ringförmige Querrippen 15 einstückig angeformt, durch
die sich eine besonders gute Anpassung der Außenseite des Überzuges an die Scheidenwand
und damit eine verbesserte Abdichtung beim Aufweiten des Tampons erzielen läßt.
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Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist der
Überzug 12 mit Ausnahme der Rippen 15 in gleicher Weise ausgebildet wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 und 2, während der Innenkörper 10' aus einem sich etwa über die ganze
Länge des Überzuges 12 erstreckenden Gerüst aus steifem Material, beispielsweise
Kunststoff od.dgl., besteht, der zahlreiche Durchbrüche und Ausnehmungen 16 enthält.
Der gesamte nicht vom Innenkörper 10' eingenommene Innenraum des Überzuges 12 ist
von einer gegenüber Badewasser hypertonischen wässrigen Lösung 18 ausgefüllt. Das
gemäß Fig. 3 linke Ende des Überzuges 12 ist durch eine semipermeable Membran 14'
verschlossen.
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Wenn auf der Außenseite der Membran 14' Badewasser ansteht, entsteht
durch Osmose im Inneren des Überzuges 12 ein erhöhter Druck, der den Überzug gegen
die Scheidenwand preßt.
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Die Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist für das Schwimmen während der
Periode besonders geeignet. Hier ist etwa in der Mitte des Tampons einstückig mit
dem Überzug 12 eine ebenfalls elastisch dehnbare Trennwand 20 vorgesehen. Der Innenkörper
ist bei dieser Ausführungsform in zwei Abschnitte 10'' und 10''' unterteilt, die
beiderseits der Trennwand 20 angeordnet sind, wobei der eine Abschnitt 10'' den
von der Trennwand 20 abgeschlossenen Teilraum im Inneren des Überzuges 12 etwa ausfüllt
und der andere Abschnitt 10 " ' an der gegenüberliegenden Seite der Trennwand 20
sowie an
einem überstehenden Abschnitt 12' des Überzuges 12, z.B.
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durch Ankleben, befestigt ist. Der Abschnitt 10" besteht, wie bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2, aus steifem, wasseraufnehmendem, quellfähigem
Material. Der andere Abschnitt 10"' ist als herkömmlicher Menstruationstampon mit
freiliegender Außenfläche 14" ausgebildet. Das äußere stirnseitige Ende des Überzuges
12 ist von einer sich über den ganzen Querschnitt desselben erstreckenden Öffnung
14 gebildet. Bei Einführung dieses Tampons in die Scheide während der Periode dient
die freiliegende Außen fläche 14" des inneren Abschnitts 10"' zur Aufnahme des Menstruationsblutes,
während die nach außen liegende Öffnung 14 zur Aufnahme von Badewasser in den Innenkörperteil
10" dient.
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Der Innenkörperteil 10" quillt durch Flüssigkeitsaufnahme auf und
preßt den Überzug 12 gegen die Scheidenwand.