DE2842697B1 - Galvanisches Element und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Galvanisches Element und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Es ist eine Vielzahl von Anordnungen zur Abdichtung von galvanischen Elementen sowie Verfahren zur
Herstellung derartiger Abdichtungen bekannt. Insbesondere werden zur Herstellung von Abdichtungen für
galvanische Elemente ringförmige Dichtungen mit verschiedenen Querschnittsformen aus dielektrischen
Kunststoffen verwendet, welche die im allgemeinen aus Metall gefertigten Gehäuseteile abdichten und gegeneinander
elektrisch isolieren. Übliche Abdichtungsanordnungen bei galvanischen Elementen in Form einer
Knopfzelle sind beispielsweise der DE-OS 24 54 890 und der US-PS 29 42 054 zu entnehmen.
In der DE-AS 20 17 082 ist eine Dichtungsanordnung beschrieben, bei welcher der Rand des Zellendeckels
einer Knopfzelle ziehharmonikaförmig ausgebildet ist und in eine Ringdichtung eindringt Andere bekannte
Ausbildungsformen einer Dichtung haben beispielsweise L-förmige Querschnitte.
Um die Dichtwirkung im Grenzflächenbereich Kunststoff/Metall zu unterstützen, ist es beispielsweise
auch bekannt (DE-PS 12 73 641), die Zelle mit montierter Dichtung einem radialen Druck zu unterziehen,
wobei dieser Druck bis zur Streckgrenze des metallischen Werkstoffes des Zellengehäuses gehen
kann.
Bekannt ist es auch, die eigentliche Dichtung mit einem zusätzlichen plastischen oder klebrigen Überzug
zu versehen, um die Kapillaren an den Oberflächen im Grenzflächenbereich Metall/Kunststoff auszufüllen und
damit ein Kriechen des Elektrolyten möglichst zu unterbinden (DE-PS 10 99 018).
In ähnlicher Weise ist es in der US-PS 37 13 896 vorgeschlagen, eine Fläche der Dichtungszone des
Metallgehäuses bzw. Zellendeckels mit einem Epoxypolyamidharz laugedicht zu beschichten und dann
ίο zusätzlich die elektrische Isolation mittels eines
Dichtungselements aus einem thermoplastischen Material vorzunehmen. Weiterhin ist es aus der DE-PS
22 01 811 zu entnehmen, daß es sinnvoll sein kann, den
elastischen Dichtungsring zuerst mit einem Teil des Gehäuses, beispielsweise dem Deckel, zu verkleben und
vor der Montage die Dichtheit zu überprüfen. Zur Lösung des Dichtungsproblems ist es auch bekannt, eine
abgedichtete galvanische Knopfzelle mit ihrem Metallgehäuse in einem weiteren, größeren abgedichteten
Gehäuse einer entsprechend größeren Knopfzelle zu montieren (US-PS 38 91 462).
Weit verbreitet ist auch die Abdichtung von Zellen mittels eines sogenannten »Doppeldeckels« (DE-PS
10 28 642). Dabei besteht der Deckel aus zwei gewölbten Scheiben, deren zentrale Teile ineinandergefügt
sind, während deren Randteile voneinander getrennt sind und dadurch am Umfang des Deckels
einen Ringspalt bilden, in den sich ein Teil der elastischen Dichtung erstreckt.
jo Darüber hinaus sind beispielsweise der DE-OS 27 33 948 oder DE-OS 28 00 162 Dichtungsanordnungen
zu entnehmen, bei welchen durch einen Metalldekkel der Zellenpol mittels einer Glas- oder Keramikdichtung
durchgeführt ist.
j1; Alle diese bekannten Anordnungen bewirken eine
Teilverbesserung zur Lösung des Problems, nämlich das Kriechen der Lauge in und durch die Dichtungszone zu
verhindern oder zumindest zu verzögern. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Zuverlässigkeit solcher Anordnungen
bei Massenfertigung nicht ausreichend ist, um insbesondere bei mehrjähriger Funktionszeit des
galvanischen Elements eine laugedichte hermetische Abdichtung bei den unterschiedlichsten klimatischen
Bedingungen zu bewirken.
Der überwiegende Teil der bekannten Anordnungen besitzt den Nachteil, daß die Dichtungselemente von
einem Gehäuseteil umfaßt werden, welches direkt in stofflichem Kontakt mit dem elektronischen System
steht. Bei noch unverschlossenem Gehäuse kann jedoch ein Benetzen der Dichtungszone mit dem Elektrolyten
während des Zusammenbaus nicht zuverlässig vermieden werden. Durch Transportbewegungen auf den
Montageautomaten sowie durch Druck oder Stoß auf die Gehäuseteile und Dichtungen bei den verschiedenen
Zusammenbau- bzw. Verschließoperationen kann Lauge unkontrollierbar in den Grenzflächenbereich Kunststoffdichtung/Gehäusemetall
gebracht werden. An Metallflächen, die bereits einmal mit Lauge benetzt waren, kriecht die Lauge jedoch bevorzugt, auch wenn
diese Stellen durch Dichtungen zeitlich begrenzt geschützt werden können. Eine Langzeitwirkung,
insbesondere bei mehrjähriger schwacher Entladung des Elements, führt daher früher oder später zu einem
Elektrolytaustritt. Besonders kritisch sind dabei galvanisehe Elemente in Knopfzellenform mit sehr kleinen
Abmessungen, beispielsweise mit einer Gesamthöhe von weniger als 3 mm bei denen an den Grenzflächen
Dichtungselement/Metallgehäuse nur noch Kriechwege
von weniger als 1 mm Länge vorhanden sind.
Der unerwünschte Effekt eines Elektrolytaustritts zeigt sich bei Kunststoffdichtungen und relativen
Luftfeuchten von mehr als 80% bereits innerhalb weniger Wochen. Dieser Elektrolytaustritt kann die mit
dem galvanischen Element in Kontakt stehenden stromführenden Teil eines Gerätes, insbesondere in
dichtschließenden, kleinen Gehäusen, in welchen hohe Luftfeuchte vorhanden ist, wie beispielsweise bei
Armbanduhren, Taschencomputern usw. durch Korrosion zerstören und somit die Geräte außer Funktion
setzen.
Die im US-Patent 38 91 462 vorgeschlagene, an sich vorteilhafte Maßnahme, eine fertig montierte Knopfzelle
in einem zweiten Knopfzellengehäuse anzuordnen, bringt jedoch einen sehr hohen Volumenverlust mit sich
und ist daher insbesondere bei sehr kleinen galvanischen Elementen nicht zweckmäßig. Auch keramische Durch-.
führungen oder Glasdurchführungen benötigen bei galvanischen Elementen, welche sehr geringe Abmessungen
besitzen, ein zu großes Dichtungsvolumen und bringen daher einen erheblichen Kapazitätsverlust bei
vorgegebenem Volumen mit sich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein galvanisches Element, insbesondere mit alkalischem
Elektrolyten anzugeben, welches mit bekannten Technologien der Massenfertigung herstellbar ist und
welches eine einwandfreie Abdichtung besitzt. Die Abdichtung soll für alle galvanische Elemente brauchbar
sein, insbesondere jedoch für Knopfzellen mit sehr kleinen Abmessungen, beispielsweise mit einem Durchmesser
von weniger als 11,6 mm und einer Höhe von
weniger als 3 mm, wobei das Volumen der Dichtung möglichst gering sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß ein an sich fertiges Element von
einer Kontaktkappe umgriffen ist, die einen Zellenpol, den Dichtungsbereich und wenigstens einen Teilbereich
des zweiten Poles überdeckt und daß zumindest zwischen dem überdeckten Teilbereich und der
Kontaktkappe eine zusätzliche Dichtung angebracht ist.
Bei einer Knopfzelle übergreift somit beispielsweise eine schalenförmige Kontaktkappe den Zellendeckel
und die Dichtung sowie den überwiegenden Teil des Zellenbechers, und zwischen Zellenbecher und Kontaktkappe
ist eine zusätzliche Dichtung eingefügt. Dieses zusätzliche Dichtungsmaterial erstreckt sich im wesentlichen
über die gesamte Höhe des Zellenbechers und füllt den Ringspalt zwischen Kontaktkappe und fertiger
Knopfzelle aus.
Um eine absolut sichere Dichtung zu erreichen, wird nach der Fertigung des galvanischen Elements dieses
vorzugsweise gewaschen und gegebenenfalls unter Einwirkung von Ultraschall gereinigt, so daß in den
Kapillaren der Dichtungszone eventuell anhaftende Laugespuren zuverlässig entfernt werden. Nach einer
gegebenenfalls vorgenommenen Oberflächenprüfung auf Laugespuren kann die von Elektrolytspuren freie
zweite hochwirksame Dichtung angebracht werden.
Gemäß der Erfindung erfolgt somit die Herstellung des gelvanischen Elements in mehreren Schritten.
Zunächst wird eine Zelle in konventioneller Weise fertig montiert; sie besitzt beispielsweise eine übliche
thermoplastische Dichtung, wie sie dem Stand der Technik entspricht, oder eine der bekannten Keramikdurchführungen.
Diese Zelle wird anschließend, insbesondere dann, wenn besonders hoher Wert auf eine
einwandfreie Dichtigkeit über außerordentlich lange Zeiten gelegt wird, einem Reinigungsprozeß unterzogen,
bei welchem Laugereste am äußeren Zellenrand und der Dichtung entfernt werden. Beispielsweise wird
die Zelle gewaschen oder einer Ultraschallreinigung gegebenenfalls in mehreren Stufen unterzogen.
Auf das Element wird dann eine das galvanische Element zumindest teilweise übergreifende Kontaktkappe
aufgebracht und mit einem Zellenpol durch Punktschweißen, Löten oder durch Kleben mit einem
ίο leitfähigen Kleber nach Positionierung verbunden.
Danach wird der Ringspalt zwischen Kontaktkappe und galvanischem Element mit einem geeigneten Material,
welches eine Dichtwirkung besitzt, ausgefüllt. Dazu eignen sich insbesondere Gießharze, die entweder mit
Nadelventilen in den Spalt dosiert werden können, oder die Zelle wird in ein Gießharz eingetaucht, wobei der
Spalt mit dem Gießharz ausgefüllt wird. Selbstverständlich kann dabei eine Vielzahl an galvanischen Elementen
gleichzeitig dieser Tauchoperation zugeführt werden.
Gegebenenfalls kann insbesondere bei zäheren Vergießmassen die Einwirkung eines Unterdrucks vorgesehen
werden. Insbesondere bei Ausfüllen des Spaltes zwischen Kontaktkappe und galvanischem Element
mittels einer Tauchoperation kann es zweckmäßig und notwendig sein, eine Nachbehandlung vorzunehmen,
um das überflüssige Gießharz an der Außenseite des Elements zu entfernen.
Daneben ist es möglich, den Ringspalt zwischen Kontaktkappe und galvanischem Element mit einem
jo Kunststoffpulver zu füllen und dieses Pulver dann durch
Wärmeeinwirkung zu verfestigen. Dazu kann das Element nach dem Positionieren der Kontaktkappe,
beispielsweise durch ein Pulverbad, geführt werden, wobei die Einbringung des Pulvers in den Ringspalt
gegebenenfalls durch Vibration unterstützt wird.
Schließlich ist es auch möglich, eine vorgefertigte Ringdichtung in den Ringspalt einzuschieben und dann
mit den Metallflächen von Zellendeckel bzw. Zellenbecher und Kontaktkappe durch Wärmeeinwirkung zu
verkleben. Dieses vorgefertigte Teil kann auch eine aus einem Keramikmaterial bestehende Dichtung sein,
welche beidseitig mit einem Lot versehen ist, die dann durch Wärmeeinwirkung mit den Metallflächen des
Zellenbechers bzw. Zellendeckels und der Kontaktkappe verlötet wird.
Schließlich ist es auch möglich, die Kontaktkappe vor dem Positionieren mit dem gewünschten Volumen an
Gießharz oder Kleber zu füllen und dann die Zelle in ihrer richtigen Position einzupressen. Dabei können
so insbesondere sehr viskose Dichtmittel verwendet werden. Dieses Dichtmittel wird dann beim Einpressen
der Zelle verdrängt und steigt im Ringspalt nach oben. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß bei einem
solchen Verfahren ein ausreichender und guter elektrischer Kontakt zwischen Zelle und Kontaktnapf
entsteht, ohne daß eine zusätzliche Punktschweißoperation notwendig ist. Diese kann iedoch ohne besondere
Schwierigkeiten bei Bedarf vorgenommen werden, oder es kann im Kontaktbereich ein leitfähiger Kleber
angeordnet werden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Kontaktkappe mit einer vorgefertigten Dichtung zu versehen
oder an ihrer ringförmigen Innenseite mit einem Dichtungsmaterial zu beschichten und dann die Zelle in
die Kontaktkappe einzupressen. Gegebenenfalls kann selbstverständlich auch der Außenrand der Zelle bzw.
des Zellenbechers mit einem solchen vorgefertigten Dichtungsmaterial beschichtet werden bzw. mit einer
Dichtung versehen werden, und dann kann die Kontaktkappe aufgepreßt werden. Eine solche Kontaktkappe,
die bereits die Dichtung enthält, kann beispielsweise auch fest in einem elektronischen Gerät
angeordnet sein, so daß dann anschließend die Zelle in die Kontaktkappe eingedrückt wird und so eine
zusätzliche Dichtung geschaffen wird.
Der Ringspalt zwischen der Zelle und der Kontaktschale sollte eine Breite von ca. 0,2 mm bis ca. 1 mm
besitzen. Die Spaltbreite richtet sich im wesentlichen nach der Viskosität und den Materialeigenschaften der
Gießmasse oder des vorgefertigten Dichtungsmaterials. Der Ringspalt soll selbstverständlich so bemessen
werden, daß möglichst wenig Volumen d. h. möglichst, wenig Kapazität verloren geht. Bei einer Knopfzelle mit
einem Durchmesser von 7,9 mm und einer Höhe von 2,1 mm kann der Spalt beispielsweise eine Breite von 0,2
mm besitzen. Die dazu notwendige Positionierungsgenauigkeit läßt sich in automatischen Fertigungen ohne
besondere Schwierigkeiten erreichen. Die Kontaktschale selbst erstreckt sich in ihrer Höhe vorteilhaft bis kurz
unterhalb der Bodenfläche des galvanischen Elements, insbesondere bei Knopfzellen. Bei einer kleinen
Knopfzelle des obigen Beispiels sollte die Kontaktschale ca. 0,5 mm oberhalb des Bodens des Elements enden.
Selbstverständlich muß bei Zellen, die eine sehr hohe Bauhöhe besitzen, die Kontaktschale sich nicht über
nahezu die gesamte Elementhöhe erstrecken.
Die Anwendung eines der vorher erläuterten möglichen Verfahren richtet sich im wesentlichen nach
der Wahl des Materials, aus welchem der äußere bzw. zusätzliche Dichtring besteht. Dieses zusätzliche Dichtmaterial
kann beispielsweise Bitumen sein, welches in einem Lösungsmittel als Suspension verwendet wird. Es
können Ein- oder Mehrkomponenten Gießharze, z. B. modifiziertes Epoxyharz, vernetzte Kohlenwasserstoff-Gießharze
(Isocyanatharze), Silikonharze, Ein- und Zweikomponenten, RTV-Polymere, vernetzte Polyurethane,
Polyvinyläther verwendet werden. Daneben können Klebersuspensionen z. B. auf der Basis Cyanoacrylat,
Acrylsäureester, Polyamide u. dgl. verwendet werden. Schließlich kann eine Vielzahl von hochviskosen
Klebstoffen Verwendung finden. Auch thermoplastische Harze wie z.B. Äthylenvinylacetatcopolymer
oder Silikonkautschuk sind als Dichtungsmaterial geeignet. Auch Kombinationen von zwei verschiedenen
Dichtungsmitteln aus diesen Materialien sind möglich, beispielsweise kann ein klebriger Verguß mit einem
mehr gummielastischen Vergußmaterial kombiniert werden. Als Abdichtungsmaterial eignen sich darüber
hinaus beispielsweise vorgefertigte Keramikringe, die mit einer Oberflächenmetallisierung in Form eines
Lotes versehen sind, welches dann durch Wärmeeinwirkung mit den Metalloberflächen dicht verbunden wird.
Daneben können insbesondere Kunststoffpulver z. B. Epoxyharzpulver verwendet werden, die in den
Dichtspalt eingebracht und durch Wärmeeinwirkung geschmolzen werden.
Als Wärmequelle kann dabei beispielsweise eine induktive Aufheizung verwendet werden.
Auch vorgefertigte Kunststoffringe, die z.B. mit einem Schmelzkleber beschichtet sind oder aus einem
Schmelzkleber bestehen, können Verwendung finden, die ebenfalls nach dem Einbringen durch thermische
Behandlung mit den Dichtstellen verklebt werden.
Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung an Hand der F i g. 1 bis 5 näher erläutert Dabei zeigt F i g. 1
die prinzipielle Anordnung einer erfindungsgemäßen zusätzlichen Abdichtung;
F i g. 2 zeigt den Querschnitt durch eine Knopfzelle mit einer erfindungsgemäßen Abdichtung;
F i g. 3 und 4 zeigen Abwandlungen der zusätzlichen Abdichtung bei einer solchen Knopfzelle und
F i g. 3 und 4 zeigen Abwandlungen der zusätzlichen Abdichtung bei einer solchen Knopfzelle und
Fig.5 zeigt schließlich eine weitere mögliche
konstruktive Ausführungsform gemäß der Erfindung.
Gemäß F i g. 1 ist durch das Gehäuse 1, in welchem sich die nicht näher dargestellten aktiven Bestandteile
ίο des galvanischen Elements befinden, ein erster Zellenpol
2 durchgeführt und durch ein Dichtungsmaterial 3 gegen das Gehäuse abgedichtet und elektrisch isoliert.
Gemäß der Erfindung ist über das Zellengehäuse eine Kappe 4 gezogen und diese Kontaktgruppe 4 ist gegen
das Zellengehäuse 1 bzw. gegen den zweiten Pol des galvanischen Elements mit einer zusätzlichen Dichtung
5 versehen. Diese zusätzliche Abdichtung, die beispielsweise nach einer einwandfreien Reinigung der Zelle
aufgebracht werden kann, garantiert eine einwandfreie -Abdichtung über sehr lange Zeit und es wird ein
Elektrolytaustritt zuverlässig verhindert.
F i g. 2 zeigt die Anwendung der Erfindung bei einer üblichen Knopfzelle. Diese Knopfzelle besitzt eine
negative Elektrode 6, eine positive Elektrode 7, einen Separator 8 und ein Quellblatt 9, sowie einen alkalischen
Elektrolyten. Zwischen Zellenbecher 1 und Zellendeckel 2 ist die übliche Dichtung 3 beispielsweise aus einem
thermoplastischen Material angeordnet; über die Zelle ist eine Kontaktkappe 4 gestülpt, diese Kontaktkappe
bildet mit dem äußeren Rand des Zellenbechers einen Ringspalt, der erfindungsgemäß mit einem Dichtungsmaterial
ausgefüllt ist. Als Dichtungsmaterial werden die vorher erwähnten Gießharze oder ähnliche
Materialien verwendet.
Gemäß Fig.3 ist in den Ringspalt ein erstes Dichtungsmaterial 51 und ein zweites Dichtungsmaterial
52 eingebracht. Das Dichtungsmaterial 51 besitzt vorzugsweise eine zähklebrige Konsistenz, um eine
hohe Haftung an den Nahtstellen der inneren Dichtung 3 zu erreichen, während das zweite Dichtungsmaterial
52 mehr elastische Eigenschaften besitzt, um einen elastischen Abschluß nach außen zu bilden. Es eignen
sich beispielsweise die Kombinationen von Polyamiden und Polyurethanen als zähklebriges Material 51 bzw. als
elastisches Material 52.
Gemäß F i g. 4 schließlich ist zuerst eine Abdichtung 51, vorzugsweise wiederum eine Vergußmasse aus
einem zähklebrigen Material vorgesehen, und zusätzlich ist zwischen Kontaktkappe und Zellenbecher ein
vorgefertigter Dichtungsring aus beispielsweise einem Keramikmaterial 53, welches beidseitig mit einem
Metallot 54 beschichtet ist, angeordnet. Durch Wärmeeinwirkung wird anschließend das Metallot mit den
angrenzenden Metallwänden verschmolzen.
F i g. 5 zeigt eine Ausführungsform einer Knopfzelle, bei welcher der Zellendeckel und die Kontaktkappe ein
Teil bilden. Es ist beispielsweise möglich, einen solchen Zellendeckel im Fließpreßverfahren herzustellen, dabei
wird dann das später die Kontaktkappe bildende Teil noch nicht abgewinkelt Es wird dann der Zellenbecher
unter Zwischenlage der üblichen Dichtung montiert und anschließend wird unter Zwischenfügung einer zusätzlichen
Dichtung der äußere die Kontaktkappe bildende Teil des Deckel-Werkstücks umgebogen bzw. abgewinkelt.
Die Wirksamkeit der Abdichtung eines galvanischen Elements mit alkalischem Elektrolyten kann üblicherweise
erst nach einem Zeitraum von 1 bis 3 Jahren bei
Normalklima von 2O0C und relativer Luftfeuchte von
50% visuell beurteilt werden. Hierbei zeigt sich bei nicht einwandfrei abgedichteten Elementen im Bereich der
Dichtungszone ein ringförmiger, weißer Belag von Karbonatkristallen, die unter Einfluß von CO2 durch
ausgetretene Lauge gebildet werden. Um eine Möglichkeit einer schnelleren Beurteilung der Dichtung zu
erreichen, wird in vielen Fällen eine Lagerung bei 45° C und erhöhter relativer Luftfeuchte von ca. 90%
vorgenommen. Man geht dabei davon aus, daß eine Lagerung von 60 Tagen bei einer Temperatur von 45° C
sowie einer relativen Luftfeuchte von 90% etwa dem Einfluß einer echten Lagerung von 2 Jahren bei
Normaltemperatur von 200C und einer relativen Feuchte von 50% entspricht.
Allgemein läßt sich sagen, daß es zur Erreichung einer hohen Dichtungsqualität günstiger ist, Natronlauge statt
Kalilauge zu verwenden, daß eine größere Bauhöhe der Zelle besser abdichtbar ist als eine Zelle mit kleiner
Bauhöhe, und daß ein größerer Durchmesser der Zelle auch bezüglich der Abdichtung günstigere Ergebnisse
bringt als ein kleinerer Durchmesser. Insbesondere die Länge der Kriechwege hat neben der qualitativen
Ausführung der Abdichtung einen erheblichen Einfluß auf die Dichtigkeit.
Die gemäß der Erfindung vorgeschlagene Abdichtung mittels zweier unabhängig gefertigter Dichtungssysteme bildet einen absolut laugefreien Verschluß, wie
die folgenden Vergleichsergebnisse zeigen, die bei Lagerung bei 45° C und einer relativen Feuchtigkeit von
90% erhalten wurden.
Anzahl der Zellen η = 100
Visuelltest
% Ausfall mit Carbonatspuren, Natronlauge Elyt
herkömmliche Dichtung erfindungsgemäße Dichtung
Tage
10
10
20
60
10
60
Durchmesser X Höhe in mm | 30 | 80 | 90 | - | 0 | 0 | 0 | 0 |
7,9X2,1 | 3 | 10 | 20 | 60 | 0 | 0 | 0 | 0 |
7,9X3,6 | 0 | 3 | 5 | 16 | 0 | 0 | 0 | 0 |
7,9X5,4 | ||||||||
Die Versuchsergebnisse wurden an üblichen Knopfzellen mit alkalischem Elektrolyten des Systems
Ag2CVZn (Elektrolyt NaOH ca. 26%) gewonnen. Zwischen Kontaktkappe und Zellenbecher wurde
jeweils ein Ringspalt von ca, 0,2 mm vorgesehen, der mit Bitumen als Suspension in Perchloräthylen gefüllt
wurde. Es zeigt sich, daß mit der erfindungsgemäßen zusätzlichen Abdichtung hervorragende Ergebnisse
erzielt werden können. Auch bei Verwendung von Kalilauge als Elektrolyt ist eine solche wesentliche
Verbesserung der Abdichtung mittels der erfindungsgemäßen Maßnahmen zu erzielen.
Die erfindungsgemäße Abdichtung läßt sich jedoch bei den verschiedensten Arten von galvanischen
Elementen verwenden; sie ist vorzugsweise anwendbar bei galvanischen Elementen mit flacher Bauform, die als
Knopfzellen bekannt sind und sie kann selbstverständlich sowohl bei Primärelementen als auch bei Sekundärelementen
Verwendung finden. Bevorzugt wird sie allerdings bei Primärelementen in Knopfzellenbauweise
angewendet, die für elektronische Geräte gedacht sind, die einerseits gegen Elektrolytaustritt sehr empfindlich
sind und die andererseits über mehrere Jahre mit einem solchen Primärelement betrieben werden sollen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 909 551/487
Claims (7)
1. Galvanisches Element, dadurch gekennzeichnet,
daß ein an sich fertiges Element von einer Kontaktkappe umgriffen ist, die einen
Zellenpol, den Dichtungsbereich und wenigstens einen Teilbereich des zweiten Poles überdeckt und
daß zumindest zwischen dem überdeckten Teilbereich und der Kontaktkappe eine zusätzliche
Dichtung angebracht ist.
2. Galvanisches Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das an sich fertige
Element eine Knopfzelle ist.
3. Galvanisches Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Dichtung
sich über im wesentlichen die gesamte Höhe des Zellenbechers erstreckt.
4. Galvanisches Element nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsmaterial
Bitumen, ein Ein- oder Mehrkomponenten-Gießharz, ein Kleber, ein thermoplastisches Harz,
ein Silikonkautschuk oder eine Kombination mehrerer dieser Materialien ist.
5. Galvanisches Element nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung ein
Keramikring mit Oberflächenmetallisierung ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines galvanischen Elements nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein an sich fertiges Element in eine Kontaktkappe eingesetzt und positioniert wird
und daß anschließend in den Spalt zwischen Kontaktkappe und galvanischem Element ein
Dichtungsmaterial eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktkappe mit dem Zellendekkel
vor dem Einbringen der Dichtungsmasse punktförmig verlötet oder verschweißt wird.
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