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Die Erfindung betrifft einen zusammenklappbaren Gartenstuhl,
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bestehend aus einem Sitzflächenteil, einem mit diesem gelenkig verbundenen
Rücklehnenteil, an diesem Rücklehnenteil angelenkten Armlehnen und einem über Schwenklager
am Sitzflächenteil gelagerten und Armlehnenstützen bildenden Trägergestell.
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Gartenstühle dieser Art, die häufig aus stabilen Holzkonstruktionen
bestehen, sind bekannt. Nachteilig bei den bekannten zusammenklappbaren Gartenstühlen
aus Holz ist, daß sie auch im zusammengeklappten Zustand relativ große, hinsichtlich
der benötigten Verpackungen ungünstige Abmessungen besitzen, daß beim Transport
und der Handhabung die Gefahr der Beschädigung der Lackierung und des Absplitterns
von Kanten bei Einwirkung von Stößen besteht und daß eine materialbedingte Witterungsempfindlichkeit
in Kauf genommen werden muß.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen zusammenklappbaren Gartenstuhl
der eingangs definierten Gattung so auszubilden, daß bei weitgehender Freiheit hinsichtlich
der Formgestaltung von Sitzflächen- und Rücklehnenteil Mehrfach-Verstellfunktionen
realisiert werden können, ein Zusammenklappen zu einer optimalen Kompaktform ermöglicht
und außerdem Beschädigungsgefahren durch Stöße weitestgehend ausgeschlossen werden.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zumindest
das Sitzflächenteil und das Rücklehnenteil jeweils aus einem zumindest im wesentlichen
geschlossenen Hohlprofilkörper aus Kunststoff besteht, daß das Rücklehnenteil, das
Sitzflächenteil, die Vorderbeine des Trägerges,tells und die Armlehnen ein Gelenk-Parallelogramm
bilden, und daß die Hinterbeine des Trägergestells getrennt vom Gelenk-Parallelogramm
am Sitzflächenteil gelagert sind.
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Durch die Verwendung von insbesondere im Blasformverfahren hergestellten
Hohlprofilkörpern als Sitzflächen- und Rücklehnenteile ist es möglich, diese Elemente
hinsichtlich der geforderten Sitz- und/oder Liegefunktionen optimal zu formen, eine
hohe mechanische Stabilität bei kompaktem Aussehen zu gewährleisten und aufgrund
der Durchfärbung des verwendeten Kunststoffmaterials und der diesem Material innewohnenden
Unempfindlichkeit gegenüber Stoßbeanspruchungen eine weitestgehende Sicherheit gegenüber
Beschädigungen und Verwitterungserscheinungen zu erreichen.
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Das durch die spezielle Wahl der Schwenklager gebildete Gelenk-Parallelogramm
und die separate Anlenkung der Hinterbeine des Stuhls ermöglicht es, den Stuhl zu
einer flachen Kompakteinheit zusammenzuklappen, wobei gleichzeitig aufgrund der
relativ geringen Höhe dieser Kompakteinheit ein bequemes Handhaben gewährleistet
ist.
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Ein wesentlicher Grund für die Schaffung einer Kompakteinheit im zusammengeklappten
Zustand ist, daß die Hinterbein-Schwenklager innerhalb der Umrisslinie des Sitzflächenteils
gelegen und die Vorzugsweise über wenigstens eine Querstrebe miteinander verbundenen
Hinterbeine in der Klappstellung zwischen die Vorderbeine schwenkbar sind.
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Ein in funktioneller Hinsicht besonderer Vorteil der Erfindung besteht
darin, daß unabhängig voneinander eine Einstellung der Neigung der Rücklehnenfläche
und eine Einstellung der Sitzflächenhöhe, gegebenenfalls gepaart mit einer Neigungsverstellung
der Sitzfläche gegeben ist.
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Die Neigung des Rücklehnenteils wird dabei mittels einer Rasteinrichtung
zwischen den Armlehnen und den oberen Enden der Vorderbeine des Trägergestells vorgenommen,
während zum Zwecke der Sitzhöhen- und gegebenenfalls Neigungsverstellung eine den
Vorderbereich des Sitzflächenteils abstützende, sich zwischen
den
Vorderbeinen erstreckende Querstrebe mit einem vorzugsweise U-bügelförmigen Rastelement
versehen ist, das in nebeneinanderliegende Ausnehmungen an der Unterseite des Sitzflächenteils
eingreifen kann.
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Die Rastpositionen des U-bügelförmigen Rastelements in den verschiedenen
Ausnehmungen liegen dabei auf einem Kreisbogen um die Mitte der Querstreben-Querschnittsfläche.
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Diese Querstrebe wird bevorzugt in Schlitzführungsblöcken an der Unterseite
des Sitzflächenteils geführt, so daß unter Gewährleistung der einfachen Verstellmöglichkeit
stets eine einwandfreie Führung bei gleichzeitiger Betriebssicherheit gegeben ist.
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Die aus Blasformkörpern bestehenden Sitzflächen- und Rücklehnenteile
sind zumindest im Bereich ihrer Vorderflächen derart ausgeformt, daß innerhalb umlaufender
Trägerrandbögen, die wesentlich zur gewünschten Festigkeit beitragen, frei wählbare
Stützbereiche gebildet werden können, zwischen denen die die benötigte Lüftungsfunktion
gewährleistenden Vertiefungen verlaufen.
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Eine weitere Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß die Schwenklager
zumindest zum Teil in kompakten Einsetzteilen ausgebildet sind, die im jeweiligen
Kunststoff-Hohlprofilkörper durch Ubergreifen der Profilwandbereiche fixiert sind.
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Besondere fertigungstechnische Vorteile werden erzielt, wenn diese
Einsatz teile bereits unmittelbar beim Blasvorgang fixiert werden.
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Damit können stabile, großflächig und damit sicher gehaltene Lagerelemente
bereitgestellt werden, die Funktionssicherheit und eine lange Lebensdauer gewährleisten
und überdies die Montage des zusammenklappbaren Stuhls stark vereinfachen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert, in der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht
eines zusammenklappbaren Gartenstuhls nach der Erfindung, und Fig. 2 eine Rückansicht
des Gartenstuhls nach Fig. 1.
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Der zusammenklappbare Gartenstuhl nach Fig. 1 besteht aus einem Sitzflächenteil
1, einem Rücklehnenteil 2, das mit dem Sitzflächenteil 1 über einen Flacheisen-Winkelbügel
3 schwenkbar verbunden ist, sowie einem Trägergestell aus Hinterbeinen 4 und Vorderbeinen
5, deren obere Enden als Stützen für Armlehnen 6 dienen.
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Vorzugsweise handelt es sich bei all diesen Elementen um Kunststoff-Blasformteile,
d.h. um Hohlprofilkörper, die mechanisch fest sind und ein massives Aussehen erbringen.
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Die Armlehnen 6 sind am Rücklehnenteil 2 seitlich mittels Schwenklagern
7 befestigt. Zwischen Armlehnen 7 und Vorderbeinen 5 ist zum Zwecke der Verstellung
der Neigung der Rücklehne eine Rasteinrichtung vorgesehen. Diese Rasteinrichtung
besteht aus einer zahnartig ausgebildeten Aufnahme 8, die als feste Kompakteinheit
16 in das Armlehnen-Hohlprofil eingesetzt ist, sowie aus einem am oberen Ende der
Beine 5 vorgesehenen Rastbolzen 9. Die Rastaufnahme 8 ist gleichzeitig als Führung
für den Bolzen 9 ausgebildet, so daß der kompakte Zusammenhalt zwischen Armlehnen
und Vorderbeinen gewährleistet ist.
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Zum Zwecke der Abstützung des Vorderbereichs des Sitzflächenteils
1 ist zwischen den Vorderbeinen 5 eine Querstrebe 10 vorgesehen, welche einen U-Bügel
11 trägt, der sich in Richtung mehrerer nebeneinander angeordneter Ausnehmungen
12, 13
an der Unterseite des Sitzflächenteils 1 erstreckt und jeweils
in eine dieser Ausnehmungen eingreift.
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Die Querstrebe 10 ist in an der Sitzflächenunterseite angebrachten
Führungsblöcken 13 mit geschlossenen Schlitzführungen 15 gehalten.
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Durch Auswahl einer bestimmten Ausnehmung für den Eingriff des U-Bügels
11 kann die Sitzhöhe des Sessels verstellt werden. Dazu ist es lediglich erforderlich,
das Sitzflächenteil 1 etwas anzuheben, wodurch der Bügel 11 außer Eingriff mit den
Ausnehmungen gerät und in eine ausgewählte neue Ausnehmung eingeführt werden kann.
Da der Eingriff zwischen Bügel 11 und Ausnehmung 12 bzw. 13 großflächig ist und
überdies eine enge Führung zwischen Bügel und Ausnehmung gegeben ist, erhält man
eine sichere und stabile Sitzhöheneinstellung.
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Von Vorteil ist dabei auch, daß die Bügelaufnahmen 12, 13 unmittelbar
in das Sitzflächenteil 1 eingeformt werden können, und zwar bereits während der
Schaffung dieses Blasformteiles, wodurch zusätzliche Arbeitsvorgänge vermieden und
die Herstellkosten günstig beeinflußt werden.
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Die verschiedenen benötigten Schwenklagerstellen zwischen Sitzflächen-
und Rücklehnenteilen und Gestellteilen werden unter Verwendung von Einsatzteilen
realisiert, die jeweils innerhalb der Hohlprofilkörper angeordnet und fixiert sind
und somit im Bereich dieser Schwenklagerstellen dem Stuhl Vollmaterialcharakter
verleihen.
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Von besonderer Bedeutung im Zusammenhang mit den Klappfunktionen ist
die spezielle An lenkung der Hinterbeine 4 am Sitzflächenteil 1. Die dazu erforderlichen
Schwenklager sind innerhalb der Umrisslinie des Sitzflächenteils 1 angebracht,
so
daß es möglich ist, diese Hinterbeinanordnung 4 praktisch gegen die Unterseite des
Sitzflächenteils 1 zu schwenken. In der Betriebslage sind die Hinterbeine 4 an einer
Stützfläche 17 des Sitzflächenteils 1 in Anlage und damit eindeutig fixiert.
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Die Rückansicht nach Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die Ausgestaltung
der das Sitzflächenteil 1 und das Rücklehnenteil 2 bildenden Blasformkörper. Die
Vorderflächen von Sitzflächenteil und Rücklehnenteil sind vorzugsweise in entsprechender
Weise geformt wie die in Fig. 2 zu sehende Rückseite des Rücklehnenteils 2.
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Sowohl das Sitzflächenteil 1 als auch das Rücklehnenteil 2 ist mit
einem umlaufenden Trägerrandbogen 18 versehen, der sich hinsichtlich der zu fordernden
Festigkeit und Steifigkeit vorteilhaft auswirkt. Innerhalb des jeweiligen Trägerrandbogens
18 sind gegeneinander abgesetzte Stützflächenbereiche 19 ausgeformt, die sowohl
in Querrichtung als auch in Längsrichtung verlaufen können. Zwischen diesen Stützflächenbereichen
19 ergeben sich vertiefte Bereiche 20, die die benötigte Luftzirkulation gewährleisten.
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Fig. 2 läßt auch noch die spezielle Anlenkung der Hinterbeine 4 am
Sitzflächenteil unter Ausbildung der Stützfläche 17 erkennen, und es ist dabei zu
sehen, daß die gesamte Hinterbeinanordnung die Breite des Sitzflächenteils nicht
überschreitet.
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Die zur Bildung der Schwenklager und insbesondere auch zur Bildung
der Rastlager zur Rücklehnenverstellung verwendeten Einsatzteile 16 sind ohne Schwierigkeiten
während des Einblasvorganges positionsgenau fixierbart so daß bei der Montage des
Gartensessels die erforderlichen Arbeitsgänge auf ein Minimum reduziert und problemfrei
durchführbar sind.
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Der bereits erwähnte Vorteil des kompakten Zusammenklappens des Gartensessels
nach der Erfindung ist eine Folge der
Parallelogrammstruktur, bei
der die verschiedenen Schwenklager und Anlenkstellen so gewählt sind, daß Sitzflächenteil
1 und Rücklehnenteil 2 unter weitestgehender überdeckung im Klappzustand unmittelbar
aneinanderliegen und weder die Vorderbeine noch die Armlehnen über die durch die
beiden aneinandergeklappten Teile gegebene Umrisslinie vorstehen. Die Hinterbeine
des Sessels sind in der bereits erwähnten Weise gegen die Unterseite des Sitzflächenteils
geklappt. Diese zusammengeklappte Kompakteinheit läßt sich einfach handhaben und
insbesondere auch problemfrei und raumsparend verpacken, was im Hinblick auf die
Lagerung und den Transport einen wesentlichen Vorteil darstellt.