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Behinderten-Rollstuhl
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Die Erfindung bezieht sich auf Behinderten-Rollstühle und insbesondere
auf einen Behinderten-Rollstuhl, der aus einem zusammenklappbaren Fahrgestell mit
zwei seitlichen, die Antriebsräder sowie die Lenkräder aufnehmenden Rahmen und einer
in horizontaler Richtung zusammenklappbaren Verbindung sowie einem Sitzelement mit
Sitzfläche und Rückenlehne besteht.
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Kranken- bzw. Behinderten-Rollstühle sind in verschiedener Ausführurigsform
-bekannt. Überwiegend sind sie zusammenklappbar gestaltet, wozu sie von dem Prinzip
Gebrauch machen, zwei seitliche Rahmen, an denen die Räder angebracht werden, mit
einer Konstruktion scherenförmig zusammenklappbarer Kreuz streben zu verbinden und
die Sitzfläche sowie die Lehne aus flexiblem Material zwischen den Rahmen und den
Lehnenholmen anzubringen, das sich zusammenfalten läßt.
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Die bekannten Kranken- bzw. Behinderten-Rollstühle haben zunächst
den erheblichen Nachteil, daß sie durch die Einbeziehung der seitlichen Holmen der
Rückenlehne in den jeweiligen Rahmen auch im zusammengeklappten Zustand einen erheblichen
Raumbedarf haben, der namentlich bei der Beförderung in Kraftfahrzeugen hinderlich
ist. Soweit im Einzelfall eine umklappbare Rückenlehne mit Hilfe von Scharnieren
vorgesehen wurde, muß eine erhebliche Einschränkung der Stabilität oder eine zusätzliche
Versteifungs-Konstruktion in Kauf genommen werden, um überhaupt ein Schieben oder
Ziehen des Stuhls an Griffen oder Bügeln an der Rückenlehne zu ermöglichen.
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Zudem ermöglicht bei den bekannten Kranken- bzw. Behinderter Rollstühlen
die Rahmen-/Lehnengestaltung keine Verwendung von Vollpolsterung für Rückenlehne
und Sitzfläche, da sie das Zusammenklappen des Stuhls ausschließt.
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Die bekannten Kranken- bzw. Behinderten-Rollstühle haben der weiteren
Nachteil, eine Anpassung der Rückenlehnen-Neigung an die jeweiligen Bedürfnisse
des Benutzers, die gerade bei Behinderten besonders wichtig ist, nicht zu gestatten.
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Bezüglich der Fahrgestelle der Kranken- bzw.. Behinderten-Rollstühle
mit Scheren- (X -) Mechanismus sind entweder zwei getrennte Scheren am vorderen
und hinteren Ende des Stuhls erforderlich, um die Verwindungs-Stabilität bei den
praktisch durchweg verwandten Stahlrohrrahmen zu erreichen, oder zusätzliche, vor
der Benutzung anzubringende Quer- oder Diagonalstreben. Andere Lösungsversuche mit
nur einer Schere bzw. Kreuzstrebe haben sich als nicht so verwindungsfest erwiesen.
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Soweit bei einem bekannten Vorschlag für einen Kranken-Rollstuhl anstelle
eines Scheren-Mechanismus eine klappbare Verbindung der Rahmen mit zwei Parallelogrammführungen
vorgesehen ist, hat diese den Nachteil, daß' zusätzliche Maßnahmen getroffen werden
müssen, um zum einen überhaupt eine zuverlässige Führung der Parallelogramme zu
erreichen und zum anderen im Benutzungszustand eine ausreichende Arretierung der
Parallelogramme zu erlangen und ein Einsacken der Verbindung nach unten zugleich
mit der Sitzfläche zu verhindern.
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Alle bekannten Kranken- bzw. Behinderten-Rollstühle haben bezüglich
der Herstellung und der Einsatzmöglichkeiten den weiteren erheblichen Nachteil,
jeweils nur in einer einzigen bestimmten Ausführungsform mit vorher festgelegten
Maßen hergestellt werden zu können. Hingegen ist es nicht möglich, aus einer Grundkonstruktion
nach Art eines Baukastens zum Beispiel das Fahrgestell in verschiedener Länge und/oder
mit verschieden langem Radstand durch Auswechslung nur einzelner Teile herzustellen
oder bei im übrigen unverändertem Sitzelement und unverändertem Fahrgestell Antriebsräder
und Lenkräder in umgekehrter Anordnung vorzusehen; desgleichen war es bisher nicht
möglich, bei im übrigen unverändertem Sitzelement und
unverändertem
Fahrgestell die Rückenlehne und die Sitzfläche des Stuhls länger oder kürzer auszugestalten.
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Nicht zuletzt wiesen praktisch alle bekannten Kranken-bzw. Behinderten-Rollstühle
durch die Vielzahl von miteinander verschweißten, verschraubten oder gesteckten
Rohren und sonstigen Konstruktionsteilen gerade im Bereich der Rahmen und der Rückenlehnen
sowie Sitzflächen den Nachteil gesteigerter Verletzungsgefahr auf, die gerade bei
dem Benutzerkreis dieser Stühle von besonderer Bedeutung ist. Schließlich sind die
bekannten Kranken- bzw. Behinderte Rollstühle in ästhetischer Hinsicht durchweg
durch den Eindruck eines Gewirrs von Stahlrohrteilen und sonstigen Konstruktionselementen
ästhetisch unbefriedigend.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behinderten-Rollstuhl der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem - der Raumbedarf für den Stuhl im zusammengeklappten
Zustand verringert wird; - gleichzeitig an die Stelle der Verwendung von lediglich
faltbarem Material, wie Segeltuch oder sonstigem Stoff, eine Vollpolsterung für
Rückenlehne und Sitzfläche oder gegebenenfalls £este Sitz- und Rückenlehnenflächen
aus Holz, Kunststoff oder anderem Material treten; - die Neigung der Rückenlehne
entsprechend den Erfordernissen des Benutzers verändert werden kann; - eine einzige
Verbindung zwischen den beiden Rahmen ausreicht, die erforderliche Verwindungsstabilität
gibt und eine einfache Handhabung durch den Benutzer oder dessen Helfer sichergestellt
ist;
- aus einer einzigen GrundkoSstfuktion nach Art eines Baukastensystems
Áusführungsformen des Behindertenrollstuhls mit verschiedener Länge des Fahrgestells,
verschiedenem Radstand, verschieden langer Sitzfläche und/oder Rückenlehne, umgekehrter
Anordnung der Antriebsräder und Lenkräder möglich ist; - die Verletzungsgefahr des
Benutzers weitgehend ausgeschlossen wird; - die ästhetische Gestaltung des Stuhls
in seiner Gesamtheit entscheidend verbessert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Behindertenrollstuhl
der eingangs beschriebenen Art die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 und gegebenenfalls
der weiteren Patentansprüche 2 bis 10 aufgeführten Merkmale vorgesehen sind.
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Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 den erfindungsgemäßen Behinderten-Rollstuhl im fahrfertigen
Zustand; Fig. 2 den erfindungsgemäßen Rollstuhl wie inFig. 1, jedoch in der Frontansicht;
Fig. 3 den erfindungsgemäßen Rollstuhl wie in Fig. 1, jedoch in Seitenansicht; Fig.
4 das Fahrgestell des erfindungsgemäßen Rollstuhls im fahrbereiten Zustand wie in
Fig. 2/'ohne Fuß stützen; Fig. 5 das Fahrgestell des erfindungsgemäßen Rollstuhls
in der Seitenansicht mit hochgeklappter Fußstütze und zusammengeklapptem Sitzelement
im Zustand des Einsetzens bzw. Herausnehmens aus dem Fahrgestell; Fig. 6 das Fahrgestell
des erfindungsgemäßen Rollstuhls mit hochgeklappter Fußstütze im zusammengeklappten
Zustand in der Seitenansicht; Fig. 7 das Fahrgestell des erfindungsgemäßen Rollstuhls
vor Einsetzen des Sitzelements in der Draufsicht; Fig. 8 eine Detailzeichnung des
Fahrgestells des erfindungsgemäßen Rollstuhls; Fig. 9 das Fahrgestell des erfindungsgemäßen
:Rollstuhls in zusammengeklapptem Zustand mit eingeschobenen Armstützen in der Frontansicht;
Fig. 10 das Sitzelement des erfindungsgemäßen Rollstuhls im aufgeklappten Zustand
mit Schiebebügel und Arretierhebel in der Rückansicht; Fig. 11 das Sitzelement des
erfindungsgemäßen Rollstuhls gem. Fig. 10, jedoch in der Durchsicht -(Phantomzeichnung);
Fig. 12 das Sitzelement des erfindungsgemäßen Rollstuhls in der Draufsicht/Durchsicht
(Phantomzeichnung);
Fig. 13 das Sitzelement des erfindungsgemäßen
Rollstuhls in Seitenansicht/Durchsicht (Phantomzeichnung); Fig. 14 die Sitzfläche
des Sitzelements des erfindungsgemäßen Rollstuhls als Detailz.eichnung; Fig. 15
Detailzeichnung der Rahmenkonstruktion für die Sitzfläche des Sitzelements des erfindungsgemäßen
Rolistuhls nach dem Einsetzen in das Fahrgestell in Seitenansicht; Fig. 16 Detailzeichnung
wie in Fig. 15, jedoch in Draufsicht; Fig. 17 den erfindungsgemäßen Rollstuhl wie
in Fig. 1 bis 16, jedoch mit nach vorne versetztem Antriebsrad und nach hinten versetztem
Lenkrad.
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Der erfindungsgemäße Behindertenrollstuhl besteht aus dem Sitzelement
1 und dem Fahrgestell 2, die miteinander fest, jedoch lösbar verbunden sind. Das
Fahrgestell 2 besteht aus zwei seitlichen Rahmen 3 und 4, die durch die Scherenkonstruktion
5 zusammenklappbar verbunden sind. Die Rahmen 3 und 4 haben jeweils das Zentralelement
6, das aus Material wie Aluminiumguß, Hartkunststoff besteht und zwei parallel geführte
horizontale Rahmenrohre 7 und 8 aufnimmt. Diese Rahmenrohre 7 und 8 tragen bei der
Ausführungsform des Behindertenrollstuhls gem. Fig. 1 an ihrem hinteren Ende den
Lagerblock 9 mit der Achse 10 zur Anbringung der Antriebsräder 11 bzw. 12, wobei
der Lagerblock 9 in vorteilhafter Weise zugleich die Ankipphilfe 13 hat. Bei der
Ausführungsform gem. Fig. 1 tragen die Rahmenrohre 7 und 8 an ihrem vorderen Ende
das Trage-/ Lageiement 14, das ebenfalls aus Material wie das Zentralelement 6 besteht
und mittels angepaßter Bohrungen in die Rahmenrohre 7 und 8 eingeschoben wird. Das
Trage-/Lagerelement 14 hat an seinem unteren Ende eine Bohrung zur Aufnahme des
Lenkrads 15 und an seinem oberen Ende einen horizontalen Bolzen 16 zur Aufnahme
des Sitzelements 1.
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Bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behindert rollstuhls
gem. Fig. 1 befindet sich am vorderen Ende d Rahmenrohre 7 und 8 und vorgesetzt
dem Trage-/Lagerelem as Fußstützenelement 17, in dem die klappbar ausgestal Fußstütze
18 befestigt ist; das Fußstützenelement 17 ist dabei gleichzeitig als Griff zum
Anheben und Tragen des Fahrgestellts 2 bzw. des gesamten Rollstuhls ausgebilde In
das Zentralelement 6 wird in eine oder mehrere -im be schriebenen Ausführungsbeispiel
zwei - vertikale Führung dic Armstiitze 19 mit den angepaßten Rollren 20 und 20'
vertikal in der Weise eingesetzt, daß die Armlehne in (ic-Höhe verstellbar und bis
zu ihrer Unterkante einschiebba ist. Das Antriebsrad 11 (12) ist in bekannter Weise
mit einem äußeren Greifring 21 zum Handantrieb durch den flenutzer versehen.
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Die Scherenkonstruktion 5 des Fahrgestells 2 hat die obe Tragearme
22 und 23 sowie die unteren Tragearme 24 und 2 Die unteren Tragearme 24 und 25 sind
im Gelenkpunkt 26 jedoch scherenförmig klappbar verbunden. Sie sind an ihr unteren
Ende jeweils am Zentralelement 6 der beiden Rahm@ und 4 fust, jedoch vertikal drehbar
angelenkt. t)escllQjc sind die oberen Traqearme 22 und 23 an ihren oberen Fndt'i
jeweils oben an dem Zentralelement 6 der beiden Rahmen 3 drehbar fest, jedoch vertikal/angelenkt
(27 bzw. 28). Die Tragear und 25 einerseits sowie die Tragearme 23 und 24 anderersc
sind mittels des Verbindungselements 29 an den Drehpunkts 30 und 31 gegeneinander
und zugleich gegenüber dem Verbir element drehbar sowie in horizontaler Richtung
klappbar verbunden. In zweckmässiger Ausführungsform entsprici-it d die Länge der
Tragearme 22 und 23 der Länge des Teilstück der Tragearme 24 und 25 von den Verbindungspunkten
30 bzw bis zum Gelenkpunkt 26.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung können die obere Tragearme
22 und 23 unmittelbar an den Rahmenrohren 7 und die unteren Tragearme 24 und 25
unmittelbar an den Rahmen
rohren 8, jeweils im Bereich des Zentralelements
6 angelenkt sein Das Verbindungselement 29 besteht aus den Außenteilen 32 bis 35
und dem Mittelstück 36, wobeI die Außenteile mit dem Mittelstück ebenfalls in vertikaler
Richtung drehbar verbunden sind.
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sas Sitzelement 1 des erfindungsgemäßen Behinderten-Rollstuhls besteht
aus der Sitzfläche 37 und der Rückenlehne 38, wobei die Rückenlehne nach Lösung
der nachfolgend beschriebenen Arretierung soweit umklappbar ist, daß sie auf der
Sitzfläche aufliegt.
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Das Sitzelement 1 hat sowohl in der Sitzfläche 37 als auch in der
Rückenlehne 38 vorzugsweise aus Metallrohr gefertigte Rahmen 39 und 40. Auf der
Vorderseite der Rückenlehne sowie auf der Oberseite der Sitzfläche sind in den beschriebenen
Ausführungsbeispielen Polstereinheiten 38', 38''. 38''' bzw. 37', 37'', 37''' angebracht,
die untereinander selbständig sind und auf den Rahmen 39 bzw. 40 in bekannter Weise
befestigt werden. Auf der Rückseite der Rückenlehne 38 und der Unterseite der Sitzfläche
37 sind Schalenteile 41 bzw. 42 angebracht, die ihrerseits an den Rahmen 39 und
40 oder den Polstereinheiten befestigt sind und aus Metall, iunststoff, geformtem
Holz oder anderem Material bestehen.
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In den Ausführungsbeispielen sind die Schalenteile wie die Polstcreineiten
in untereinander selbständige Abschnitte unterteilt, die in ihrer Abmessung den
Polstereinheiten angepaBt sind.
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Am oberen Ende des Rahmens 39 der Rückenlehne 38 ist der Schiebebügel
43 angebracht. Der Rahmen 39 der Rückenlehne 38 wirkt an seinem unteren Ende mit
dem Hubbügel 44 und den am hinteren Ende der Sitzfläche 37 nach oben abgewinkelten
Endstücken 46 des Rahmens 40 dergestalt zusammen, daß die verjüngten Enden 45 des
Rahmens 39 in--einer Ebene mit den oberen Enden des Hubbügels 44 stehen, wenn die
Rückenlehne 38 voll hochgeklappt ist.
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Der Hubbügel 44 hat die Arretiervorrichtung 47 mit dem Arretierhebel
48, der auf der Rückseite der Rückenlehne 38 aus dieser heraustritt, und den Arretierstiften
49, 50, die im arretierten Zustand der Rückenlehne 38 durch entsprechende Bohrungen
des Hubbüels 44 in die Endstücke 45 des Rahr.'ens .k? eingreifen. Durch Umlegen
des Arretierhebels 48 werden die Arretierstifte 49 und 50, in die der Arretierhebel
innerhalb der Arretierung 47 eingreift, aus den erwähnten Führungen herausgezogen,
so daß die Rückenlehne zum Umklappen um die Drehpunkte 51 und 52 freigegeben wird.
Mit dem Arretierhebel 48 sind ferner über die Bowdenzüge 53 und 54 zwei Sperrvorrichtungen
55 und 56 auf den Längsseiten des Rahmens 40 verbunden, mit denen der Rahmen nach
dem Aufsetzen des Sitzelements 1 in angepaßte Gegenstücke 57 bzw. 58 am Zentralelement
6 des Fahrgestells 2 fest, jedoch lösbar angebracht ist. Bei Umlegen des Arretierhebels
48 werden gleichzeitig mit der Freigabe der Rückenlehne 38 über die Bowdenzüge 53
und 54 die Sperrvorrichtungen 55 und 56 entriegelt,und das Sitzelement 1 ist aus
den Gegenstücken 57 und 58 und dem Bolzen 16 des Fahrgestells 2 herausnehmbar.
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Zwischen dem Hubbügel 44 und der Traverse 59 des Rahmens 40 ist eine
bekannte, stufenlos einstellbare und arretierbare Gasdruckf eder 60 mit dem Bedienungshebel
61 angebracht, mit der die Rückenlehne 38 im über die Arretiervorrichtung 47 arretierten
Zustand innerhalb eines durch die Dimension der Gasdruckfeder bestimmten Bereichs
in ihrer Neigung zur Sitzfläche 37 verstellt wird. Der Rahmen 40 des Sitzelements
1 weist an seinen Längsseiten nahe dem vorderen Ende zusätzlich zwei Einhängevorrichtungen
62 und 63 auf, die beim Einsetzen des Sitzelements 1 in das Fahrgestell 2
in
die an den beiden Trage-/Lage4;ementen 14 angebrachten Bolzen 16 eingreift.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 17 sind die Antriebsräder 11
und 12 statt an dem Zentralelement 6 an dem Lagerelement 14' angebracht, während
die Lenkräder 15 an den Lagerblöcken 9' befestigt sind. Im übrigen entspricht die
Ausführungsform derjenigen gem. Fig. 1.
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Erfindungsgemäß kann auch auf eine Polsterung der Sitzfläche 37 und/oder
der Rückenlehne 38 verzichtet werden und können diese aus Holz oder anderen Material
bestehen.
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Auf der Rückseite der Rückenlehne 38 ist an dem Rahmen 39 ein Schiebebügel
43 entweder starr oder auch in vertikaler Richtung klappbar angebracht, mit dem
der Rollstuhl geschoben oder gezogen wird. Soweit der Bügel klappbar ausgestaltet
ist, ist in an sich bekannter Weise eine Arretierung vorgesehen, die ihn im Benutzungszustand
im Rahmen 39 der Rückenlehne 38 arretiert.
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Der so gestaltete Behinderten-Rollstuhl hat den erheblichen Vorteil,
in zusammengeklapptem Zustand wesentlich weniger sperrig zu sein und damit einen
geringeren Raumbedarf zu haben, sowie überhaupt eine leichtere Verladung zu ermöglichen.
Dies wird durch die Trennbarkeit zwischen dem Fahrgestell des Rollstuhls und dem
Sitzelement erreicht, wobei durch die erfindungsgemäße Gestaltung zugleich eine
stabile Verbindung zwischen Fahrgestell und Sitzelement im Benutzungszustand gewährleistet
ist und demgemäß auch das Schieben oder Ziehen des Rollstuhls mittels des Schiebebügels
an der Rückenlehne ohne Einschränkung gegenüber Rollstühlen mit starren Verbindungen
der Rückenlehne mit dem Fahrgestell möglich ist.
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Der erwähnte Vorteil wird noch vergrößert durch die beschriebene erfindungsgemäße
Möglichkeit, das Sitzelement vollständig zusammenzuklappen, so daß die Lehne auf
der Sitzfläche aufliegt. Zugleich besteht der Vorteil einer leichten Bedienungsmöglichkeit
sowohl beim Einsetzen als auch beim Herausnehmen des Sitzelements aus dem Fahrgestell
, indem durch einen Handgriff (Umlegen des Arretierhebels) sowohl die Arretierung
der Rückenlehne gegenüber der Sitzfläche als auch die Sperrvorrichtung der Verbindung
zwischen Sitzelement und Fahrgestell gelöst wird bzw. umgekehrt mit dem Einsetzen
des Sitzelements in das Fahrgestell gleichzeitig die feste Verbindung dieser Teile
und die Arretierung der Rückenlehne mit dem Umlegen des Arretierhebels bewirkt werden.
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Der erfindungsgemäße Behinderten-Rollstuhl bietet die weiteren Vorteile
gegenüber bekannten Konstruktionen, eine Vollpolsterung für Rückenlehne und/oder
Sitzfläche oder alternativ auch die Verwendung durchgehender anderer Sitzflächen
und Rückenlehnen aus Kunststoffen oder anderem Mat ria zu gestatten. Dies ist gerade
bei Behinderten zumeist von erheblicher Bedeutung. Dasselbe gilt für die bei dem
erfindungsgemäßen Rollstuhl gegebene Möglichkeit, die Rückenlehne innerhalb eines
vorbestimmten Bereichs stufenlos zu verstellen und damit ergonomdaen Bedürfnissen
des Benutzers anzupassen. Besonders wichtig ist dies, wenn der Rollstuhl für verschiedene
Personen benutzt wird.
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Einen besonderen Vorteil bietet die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Rahmen des Rollstuhls, indem die Verwendung des Zentralelements sowie des Trage-/Lagerelements
mit den Rahmenrohren ein Baukastensystem für Rollstühle mit verschiedener Länge
des Fahrgestells, verschiedenem Radstand
gegeneinander versetzter
Anordnung der Antriebsräder und Lenkräder ermöglicht. Die Verwendung des beschriebenen
Zentralelements ermöglicht zudem eine besondere Stabilität sowohl des Rahmens selbst
als auch der Verbindung mit der Scherenkonstruktion und der Verbindung des Sitzelements
mit dem Fahrgestell.
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Die erfindungsgemäße Scherenkonstruktion weist eine erheblich vergröBerte
Stabilität gegenüber den bekannten auf und erlaubt so, mit einer Scherenverbindung
und ohne zusätzliche Versteifung der Verbindung durch Quer- oder Diagonalstreben
auszukommen. Die Ausgestaltung des Verbindungselements der Scherenkonstruktion ermöglicht
als weiteren Vorteil zugleich nach Herausnahme des Sitzelements durch Hochziehen
oder Drücken des Verbindungselements, das Fahrgestell vereinfacht zusammenzuklappen.
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Die Verwendung von untereinander selbständigen, auf den Rahmen der
Sitzfläche und der Rückenlehne oder auch in anderer bekannter Weise auf dem Sitzelement
befestigter Polsterelemente bietet gegenüber den bekannten Behinderten-Rollstühlen
zusätzlich den Vorteil, daß wiederum nach Art eines Baukastensystems die Länge der
Sitzfläche und/oder der Rückenlehne je nach den Erfordernissen des Einsatzzwecks
des Stuhls und des einzelnen Benutzers veränderlich ist. Durch das erfindungsgemäße
Zentralelement der Rahmen des Rollstuhls ist als Vorteil gegenüber den bekannten
Konstruktionen auch die Möglichkeit gegeben, die Armstützen nicht starr anzubringen,
sondern in Führungen höhenverstellbar und herausnehmbar zu gestalten.
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Schließlich wird durch den erfindungsgemäßen Rollstuhl eine wesentliche
Verbesserung von Kranken- bzw. Behinderten-Rollstühlen erzielt, indem insbesondere
im Bereich der Rahmen und des Sitzelements -eine klare Formgestaltung unter Verzicht
auf Rohrverbindungen, Traversen usw. möglich wird.
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L e e r s e i t e