DE284202C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 284202 KLASSE 11 e. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Januar 1914 ab.

Die Erfindung betrifft solche Vorrichtungen, welche dazu dienen, einzelne lose und ungebogene Papierblätter in Buchform so festzuhalten, daß sie nach Belieben gelöst oder heraus-S genommen und ersetzt werden können. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf derartige Vorrichtungen, bei welchen die Blätter, in einzelne Stöße unterteilt, in mehreren besonderen scharnierartigen und gegebenenfalls

ίο einstellbaren Haltevorrichtungen befestigt werden. Gegenüber den bekannten Vorrichtungen dieser Art besteht die Erfindung darin, daß um die federnd nach außen gedrückten Schenkel des Scharniers Gurte oder Bänder herumgelegt sind, welche in entsprechende Einschnitte der Blätter greifen und an dem drehbaren Scharnierbolzen aufwickelbar befestigt sind, so daß sie je nach der Drehung des Scharnierbolzens die Schenkel des Scharniers einander nähern oder ein Auseinanderdrücken derselben mittels der Feder gestatten. Durch diese Ausbildung des Scharniers soll ein einfaches und bequemes Einlegen und Herausnehmen der losen Blätter ermöglicht werden.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung als Ausführungsbeispiel veranschaulicht.

Fig. ι ist eine schaubildliche Ansicht eines vollständigen, gemäß der Erfindung eingerichteten Buches mit herausgezogenem und aufgeklapptem inneren Rücken. Fig. 2 und 3 veranschaulichen das Buch in aufgeklapptem Zustande aber in zwei verschiedenen Stellungen der Festhaltescharniere. Fig. 4 ist eine Innenansieht eines Scharniers in offenem Zustande. Fig. 5 ist eine Endansicht auf das Scharnier nach Fig. 4, von unten gesehen. Fig. 6 ist eine schaubildliche Ansicht des Scharniers in geschlossenem Zustande, vom Rücken aus gesehen. Fig. 7 veranschaulicht in schaubildlicher Ansicht ein mit nur einem Scharnier versehenes Buch.

Die Schenkel ι', ι" des Scharniers sind um einen Bolzen 2 drehbar. Um den Bolzen ist zweckmäßig eine Feder 3 gelegt, welche bestrebt ist, die Schenkel 1' und 1" nach außen zu drücken. Um die Schenkel greifen, zweckmäßig in entsprechenden Einschnitten, Gurte oder Bänder 4', 4", welche an dem Bolzen 2· aufwickelbar befestigt sind, derart, daß bei der Drehung des Bolzens 2 in der einen Richtung die Gurte 4' und 4" durch Aufwickeln auf den Bolzen verkürzt und beim Drehen des Bolzens in der anderen Richtung durch Abwickeln von diesem verlängert werden. Im vorliegenden Fall sind zu diesem Zwecke die Gurte durch Längsschlitze 5 (Fig. 4) gezogen, welche in dem Bolzen 2 angebracht sind.

Der Drehbolzen 2 wird in seiner jeweiligen Stellung in an sich bekannter Weise durch ein auf ihm verschiebbares aber nicht drehbares Sperrad 7 festgehalten, welches durch eine Feder 9 in Eingriff mit der kreisförmigen Verlängerung 10 des einen Schenkels 1' gehalten wird. Um den Drehbolzen 2 zwecks Öffnens oder Schließens des Scharniers.zu drehen, wird das Sperrad 7 durch eine Art Uhrschlüssel, dessen Öffnung dem Vierkant 6 entspricht, außer Eingriff mit der Rast 10 geschoben und dann der Bolzen 2 mittels des Schlüssels entsprechend gedreht.

Das Einlegen und Herausnehmen der Blätter

geht folgendermaßen vor sich. Angenommen, die Klammer habe die aus Fig. 6 ersichtliche Stellung. Soll nun eine bestimmte Anzahl von Blättern eingelegt werden, so wird in der beschriebenen Weise das Sperrad 7 außer Eingriff mit der Rast 10 gebracht und der Bolzen 2 so gedreht, daß sich die Gurte 4', 4" abwickeln und die Schenkel 1' und 1" durch die Feder 3 also nach außen, z. B. in die aus Fig. 3 und 4 ersichtliche Lage, gedreht werden. Beim nunmehrigen Herausziehen des Schlüssels wird der Bolzen durch Rad 7 sofort wieder gesperrt. Die Papierblätter sind in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise mit Einschnitten 25 versehen, mit welchen sie über die Gurte 4' und 4" gestreift werden. Dann wird der Bolzen 2 mittels des Uhrschlüssels in gleicher Weise, wie vorhin beschrieben, jedoch in entgegengesetzter Richtung, gedreht, so daß sich die Gurte 4' und 4" aufwickeln. Infolgedessen wird das Scharnier geschlossen, und zwar so weit, daß die Schenkel i' und 1" die Blätter zwischen sich gepreßt festhalten.
Im vorliegenden Falle dienen zur Befestigung der Scharniere an dem Rücken 16 des Buches (Fig. 1) hakenförmige Klammern 11' und 11", von denen die Klammer 11' mit dem rohrförmigen Teil 12 abnehmbar auf das obere Ende des Scharnierbolzens 2 aufgesteckt werden kann, wobei die untere Verengung des Teiles 12 in die Ringnut 15 greift. Sollen also die Scharniere an dem inneren Rücken 16 des Einbanddeckels befestigt werden, so wird der Haken 11' von dem Drehbolzen abgezogen, der Haken 11" unter das eine Ende des Rückens 16 geschoben und dann die andere Klammer 11' wieder auf den Drehbolzen aufgeschoben. Die Weite der Haken ist so bemessen, daß die Scharniere auf dem Rücken 16 bequem hin und her verschoben werden können, so daß also auf bequeme Weise zwischen bereits im Einband befindlichen Scharnieren andere Scharniere eingefügt werden können.

Fig. 7 veranschaulicht ein mit nur einem Scharnier versehenes Buch, bei welchem das Sperrad 7 mit nach oben gerichteten Zähnen in Eingriff mit dem einen Scharnierschenkel gehalten wird. Soll hier also ein öffnen oder Schließen des Scharniers erfolgen, so wird das Sperrad 7 entgegen der Feder 9 nach unten (in Fig. 7 gesehen) gezogen und dann einfach durch Drehen des Sperrades die entsprechende Drehung des Schamierbolzens bewirkt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum lösbaren Festhalten loser Blätter in Buchform, bei welcher die Blätter, in einzelne Stöße unterteilt, in einer oder mehreren scharnierartigen und einstellbaren Haltevorrichtungen befestigt ⁶< > werden, dadurch gekennzeichnet, daß um die federnd nach außen gedrückten Schenkel der Scharniere Gurte gelegt sind, welche zum Aufstecken der Blätter dienen und an dem drehbaren Bolzen des Scharniers aufwickelbar befestigt sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.