Die Erfindung betrifft eine Laufkatze in einem
Schleppkettenförderer, mit jeweils einer Schub
klinke und einer Rückhalteklinke, die durch
Gegengewichte oder dergleichen in die Eingriffs
stellung vorbelastet und zum Auskuppeln in eine
Ausrückstellung bringbar sind.
Schleppkettenförderer enthalten eine Laufschie
ne, auf denen die Lastträgerwagen geführt sind,
und eine Antriebsschiene, welche das Antriebs
element, z. B. eine Kette, und von der Kette
herabhängende Anschläge zum Antreiben der Lauf
katzen (Lastträgerwagen) trägt. Solche Lauf
katzen können einzeln oder in Form von Zügen zu
sammengestellt umlaufen. Die Laufkatzen enthal
ten üblicherweise je eine Schubklinke und eine
Rückhalteklinke, zumindest die vordere oder ein
zelne Laufkatze, um diese mit dem Antriebsele
ment zu koppeln.
Berühren sich in einem solchen Schleppkettenför
derer mehrere aufeinanderfolgende Laufkatzen, so
können sie durch Zurückziehen der Schubklinke
aus dem Kettenanschlag aneinander angelagert
werden. Dies wird im allgemeinen durch einen
vorwärtsgerichteten Hebel bewirkt, der gegen die
vorauslaufende Laufkatze greift und nach oben
geschwenkt wird, um die Schubklinke zurückzuzie
hen. Die nachfolgenden Klinken besitzen dann
kein Eingriffsteil mehr und die Laufkatzen kön
nen sich aneinander anlagern, ohne die Gesamtan
ordnung zu verstopfen. Wenn die vordere Lauf
katze die aneinander geschobene Gruppe verläßt,
kehrt der Hebel, der normalerweise mit einem
starken Gegengewicht versehen und mit der Schub
klinke verriegelt ist, in seine Normalstellung
zurück und hebt die Schubklinke an, um diese mit
dem nächsten Kettenansatz in Eingriff zu bringen.
Aus der DE-OS 23 61 733 ist ein Schleppketten
förderer der gattungsgemäßen Art bekannt, bei
dem an jeder Laufkatze eine Schubklinke und eine
Rückhalteklinke vorgesehen sind, die durch ent
sprechende Gegengewichte gegenüber dem Mitnehmer
an der Transportkette im eingerückten Zustand
gehalten werden. Eine Betätigung der Schubklinke
erfolgt durch einen Schaltdaumen, der beim Sam
meln der Laufkatzen auf eine Auflaufkufe der
davorliegenden Laufkatze aufläuft. Wird die
Schubklinke auf diese Weise von dem Mitnehmer
entkoppelt, so betätigt sie gleichzeitig über
einen Kopplungsfinger einen an der Rückhalte
klinke angeordneten Kopplungsfinger, so daß auch
die Rückhalteklinke automatisch und zwangsweise
eingezogen wird.
Diese Folgebetätigung der Rückhalteklinke, d. h.
das zwangsweise Zurückziehen der Rückhalteklinke
beim Auskuppeln der Schubklinke, hat folgende
Nachteile: Wird eine nicht an einem Mitnehmer
angekuppelte Laufkatze per Hand mit Überholge
schwindigkeit gegen einen solchen Mitnehmer ge
fahren, so wird möglicherweise durch eine Schrä
ge an der Schubklinke diese niedergedrückt, um
unter der schrägen Fläche des Mitnehmers unten
durchzugleiten; hierbei wird jedoch durch die
zwangsweise Kopplung gleichzeitig die Rückhalte
klinke niedergeschwenkt, so daß es passieren
kann, daß die Laufkatze an diese Mitnehmer nicht
angekuppelt wird, weil beide Klinken nicht
schnell genug wieder in die angehobene Einrück
stellung zurückspringen. Außerdem kann es pas
sieren, daß beim gewollten Einkuppeln der Schub
klinke diese genau auf den Mitnehmer an der Ket
te trifft und von diesem durch Reibung mitgenom
men wird, weil durch die zwangsweise Kopplung
der beiden Klinken beide zugehörigen Gegenge
wichte wirksam werden. Gelangt ein solcher Wagen
jedoch an eine Bergstrecke, so reicht die Rei
bungskraft nicht aus und die Laufkatze gelangt
in einen unkontrollierten Zustand, in dem sie
mit der nächsten Laufkatze kollidieren oder auf
andere Weise Schaden anrichten kann.
Weiterhin sind aus der DE-AS 22 16 384 Lauf
katzen für Schleppkettenförderer bekannt, bei
denen ein Betätigungshebel durch seine Gewichts
verteilung in die Eingriffsstellung gebracht
wird und die Schubklinke und die Rückhalteklinke
in folgender Weise steuert. In der Eingriffs
stellung wird die Schubklinke durch den Betäti
gungshebel in die Eingriffstellung gebracht und
die Rückhalteklinke gelangt durch ihr Gewicht in
die Eingriffsstellung. In der Ausrückstellung
wird die Schubklinke durch ihr Gewicht in die
Ausrückstellung vorgespannt und die Rückhalte
klinke wird durch den Betätigungshebel und den
Zwischenhebel in die Ausrückstellung gebracht.
Hierdurch werden die beiden Klinken nicht unab
hänig voneinander in die Eingriffsstellung
freigegeben, in der ein Ausrücken möglich ist
und es werden auch nicht beide Klinken zwangs
weise durch den Betätigungshebel in die Ausrück
stellung gebracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Laufkatze für einen Schleppekettenförderer vorzu
schlagen, deren Klinken leicht beweglich sind,
aber ihren eingerückten Zustand auch bei Berg
fahrt und schwankender Last sicher beibehalten.
Ein Schieben einer nicht an einem Kettenmitneh
mer eingerasteten Laufkatze von Hand gegen den
nächsten Mitnehmer und dortiges Einrasten soll
einwandfrei und sicher gewährleistet sein.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß die Schubklinke und die Rückhalte
klinke unabhängig voneinander bewegbar sind und
daß ein zwischen einer Eingriffsstellung und ei
ner Ausrückstellung schaltbarer Betätigungshebel
vorgesehen ist, der in der Eingriffsstellung
beide Klinken unabhängig voneinander in die Ein
griffsstellung freigibt, aber ein Ausrücken zu
läßt, und in der Ausrückstellung beide Klinken
unabhängig voneinander zwangsweise in die Aus
rückstellung bringt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen zu entnehmen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine vordere oder akkumulierbare
Laufkatze gemäß der Erfindung, wobei
Teile der Ansicht weggebrochen sind;
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, welche
die Laufkatze der Fig. 1 in Sammelstellung
zeigt;
Fig. 3 eine Seitenansicht der Laufkatze gemäß Fig. 1;
Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie 4-4 der Fig. 3;
Fig. 5 einen Querschnitt längs der Linie 5-5 der Fig. 3;
Fig. 6 eine Seitenansicht eines aus drei Laufkatzen
bestehenden Zuges;
Fig. 7 eine Seitenansicht eines aus zwei Laufkatzen
bestehenden Zuges;
Fig. 8 eine Seitenansicht einer einzelnen akkumulier
baren Laufkatze gemäß der Erfindung, die mit
einem Puffer versehen ist;
Fig. 9 eine Seitenansicht der Laufkatze der Fig. 8,
die sich der Sammelstellung nähert;
Fig. 10 eine Seitenansicht von angesammelten einzelnen
akkumulierbaren Laufkatzen; und
Fig. 11 eine Schubklinke, die an einem Kettenanschlag
vorbeiläuft.
In Fig. 1 ist eine vordere oder Sammellaufkatze 10 darge
stellt, wobei Teile weggebrochen sind, um die Sammel
einrichtung gemäß der Erfindung darzustellen. Die Einzel
heiten der Sammellaufkatze sind, bis auf einen Puffer,
der noch näher beschrieben wird, im wesentlichen dieselben
wie diejenigen einer Einzelsammel-Laufkatze 35 gemäß der
Erfindung, vergleiche Fig. 8 bis 10, wobei für beide Lauf
katzen Standardteile verwendet werden. Die vordere oder
Sammellaufkatze 10 nach den Fig. 1 bis 7 besitzt keinen
hinteren Puffer, da sie die erste Laufkatze in einem Zug
von zwei, drei oder mehreren Laufkatzen ist, vergleiche
Fig. 7 bzw. 6. Die einzelne Sammellaufkatze 35, vergleiche
die Fig. 8 bis 10, benötigt einen Puffer, da diese Lauf
katzen als einzelne oder individuelle Laufkatzen betrieben
werden.
Für eine einführende Beschreibung wird nun auf die Fig.
6 bis 8 Bezug genommen, die verschiedene
Laufkatzen und Laufkatzenzüge eines Schleppkettenförderers zeigen. Fig. 6 zeigt
einen aus drei Laufkatzen bestehenden Zug, der eine vordere
oder Sammellaufkatze 10, eine mittlere Laufkatze 11
und eine hintere Laufkatze 12 enthält. Die Laufkatzen
sind durch gelenkige Lastträger 13 und 14 miteinander
verbunden, um Lasten zu tragen, die an den Trägern
hängen. Die Enden der Lastträger 13, 14 sind derart aus
gebildet, daß sie eine Bewegung sowohl in horizontaler
als auch vertikaler Richtung ermöglichen, so daß der
Laufkatzenzug sich um horizontale Kurven und um vertikale
Krümmungen, wie z. B. fallende oder steigende Strecken be
wegen kann. Die Enden des Lastträgers 13 und das vordere Ende
des Lastträgers 14 besitzen einen U-förmigen Arm 15, der in
einem Ring 16 angeordnet ist, welcher zwischen den Platten
17 und 18 befestigt ist, die Teile eines Laufkatzenkörpers
(Fig. 5) darstellen. Die mittlere Laufkatze 11 ist ebenfalls
mit Ringen 16 derselben Art ausgestattet.
Das hintere Ende des Lastträgers 14 ist für Illustrationszwecke
mit einer gelenkigen Zapfenverbindung versehen, die eine
Nabe 19, einen vertikalen Zapfen 20 und einen Arm 21 ent
hält, der horizontal im Körper der hinteren Laufkatze
12 schwenkbar gelagert ist. Es läßt sich jedoch jede
geeignete Form einer Gelenkverbindung verwenden.
Zwischen den Flanschen der Laufschiene 26 sind Führungsrollen
22 bei allen Laufkatzen 10, 11, 12, 35 angeordnet.
Gemäß Fig. 6 ist der mit drei Laufkatzen versehene Zug
in einem Antriebs- und Freilaufförderer (Schleppkettenförderer) angeordnet, der
eine Antriebsschiene 25 (nicht in Einzelheiten dargestellt)
und eine Laufschiene 26 enthält, die
unter der Antriebsschiene liegt. Die Antriebsschiene 25
trägt über geeignete Rollen, Verbindungsglieder, Hänger
und dergleichen eine Kette 27, ebenfalls nicht in Einzel
heiten dargestellt, die abwärtsweisende Anschläge zum
Antreiben der Laufkatzen in regelmäßigen Abständen längs
der Kette 27 enthält. Dargestellt sind die Anschläge
28 und 29. Diese Anschläge treiben die Laufkatzen längs
der Laufschiene 26 an. Sowohl die Antriebsschiene als
auch die Laufschiene ist bevorzugt durch eine Vielzahl von
hufförmigen Halterungen 24 gehaltert.
Fig. 7 zeigt einen zwei Laufkatzen enthaltenden Zug mit
einer vorderen oder Sammellaufkatze 10 und einer hinteren
Laufkatze 12, wie sie auch bei dem Zug der Fig. 6 mit drei
Laufkatzen verwendet werden. In einem Zug mit zwei Lauf
katzen wird eine mittlere Laufkatze 11 nicht verwendet,
und die Laufkatzen 10 und 12 sind durch einen gelenkigen
Lastträger 13 a miteinander verbunden, der einen Gelenkzapfen
und einen Verbindungsarm enthält, wie unter Bezugnahme auf
den Lastträger 14 beschrieben wurde.
Eine Kette 30, die in der Antriebsschiene (nicht dargestellt)
in Fig. 7 angeordnet ist, besitzt abwärtsweisende Anschläge
zum Antreiben der Laufkatzen, die in regelmäßigen Abständen
längs der Kette angeordnet sind, wobei die Anschläge 31
und 32 dargestellt sind.
In Fig. 8 ist eine Einzelsammellaufkatze 35 gezeigt. Eine
Einzelsammellaufkatze 35 unterscheidet sich von der vorderen
oder Sammellaufkatze 10 lediglich dadurch, daß ein Puffer
170 vorgesehen ist, da diese Laufkatze nicht permanent
mit einer weiteren Laufkatze verbunden ist. Die Kette 37,
die der Antriebsschiene des Antriebs- und Freilaufförderers
der Fig. 8 bis 10 zugehört, besitzt in regelmäßigen Abständen
abwärtsweisende Anschläge zum Antreiben der Laufkatzen,
wobei in den Fig. 8 bis 10 die Anschläge 38 und 39 ge
zeigt sind.
Die Wahl entweder von Einzellaufkatzen oder von Laufkatzen
zügen hängt wesentlich von der Art der auszuführenden Arbeit
ab, einschließlich vom Gewicht und der Größe der zu fördernden
Gegenstände. Die beschriebenen Laufkatzensysteme stellen
Beispiele verschiedenartiger Laufkatzenanordnungen dar,
die zeigen, wie Einzellaufkatzen oder Laufkatzenzüge mit
mehreren Laufkatzen gemäß der Erfindung ausgebildet sind.
Es werden nun die erfindungsgemäßen Laufkatzen in Einzel
heiten erläutert. Fig. 1 zeigt eine vordere oder Sammel
laufkatze 10 mit einer Schubklinke 45 und einer Rückhalte
klinke 46. Die Laufkatze 10 ist der Deutlichkeit halber
von jeglicher mittleren oder hinteren Laufkatze abgekoppelt.
Die Schubklinke 45 ist zwischen zwei einen Laufkatzenkörper bildenden Platten 17 und 18
schwenkbar gelagert und enthält ein
mit einem Gegengewicht 47 versehenes Ende und ein den
Kettenanschlag berührendes Ende 48. Die Schubklinke 45
ist daher durch das Gegengewicht 47 gemäß Fig. 1 im Gegenuhrzeigersinn in eine aufge
stellte Position oder Antriebsposition vorgespannt.
Die Rückhalteklinke 46 enthält ein mit einem Gegengewicht 49
versehenes Ende und ein durch Kettenanschlag berührendes
Ende 50. Die Klinke 46 wird durch das Gegengewicht 49
im Uhrzeigersinn gemäß Fig. 1 in eine Rückhalte-
oder Arbeitsposition vorgespannt.
Die Fläche 51 am mit dem Gegengewicht 47 versehenen
Ende liefert einen Schwenkanschlag für die Klinke 45,
ebenfalls liefert die Fläche 52 einen derartigen
Anschlag für die Klinke 46. Diese Flächen berühren
Kanten der Platten 17 und 18, um die Klinken in den
ausgeklappten, dargestellten Positionen zu halten.
In Fig. 3 ist nur Platte 17 gezeigt. Die Klinken 45
und 46 werden zum Eingriff mit einem Kettenanschlag
auf die geschilderte Weise unabhängig unter der eigenen
Vorspannung in die ausgeklappte Stellung vorgespannt.
Die Schubklinke 45 ist selbsttätig einrastend, wenn sie
von einem Kettenanschlag ergriffen wird, wobei der An
schlag die Klinke um ihre Schwenkachse dreht. Der
Schwenkanschlag (Fläche) 51 verhindert dies jedoch und die Klinke
rastet daher selbsttätig in ihre Betriebsposition, und
es findet bei schweren Schlepplasten, aufwärtslaufenden
Steigungen oder dergleichen keine Unterbrechung des Ein
griffs statt. Die Rückhalteklinke 46 ist in ähnlicher Weise
bei einem Zusammenwirken mit dem Kettenanschlag selbst
tätig einrastend, wenn die Laufkatze sich an einem Anschlag
vorbeibewegt, so z. B. bei einer abwärtslaufenden Strecke.
Diese Einrastpositionen sind unabhängig von der Stellung eines Betätigungshebels 55
und dem Gegengewicht 62, wie noch erläutert wird.
Die Laufkatze 10 enthält ferner einen Betätigungshebel
55, der um eine Radachse 56 der Hinterräder 57, 58 schwenk
bar gelagert ist. Beide Hinterräder 57, 58 und die Vorder
räder 59 und 60 (Fig. 4 und 5) sind auf den unteren Schenkeln
der Träger 26 a und 26 b angeordnet, die die Laufschiene 26
bilden.
Der Betätigungshebel 55 enthält ein als Nase ausgebildetes vorderes Ende 61, das
bevorzugt als ein Stab ausgebildet ist, der mittig vom
Betätigungshebel 55 gehalten wird. Am Betätigungshebel 55 ist ein Gegen
gewicht 62 angeordnet, um den Betätigungshebel im Uhrzeigersinn um
die Radachse 56 in eine erste Stellung (Einrückstellung) vorzubelasten, ver
gleiche Fig. 1. Das Gegengewicht 62 enthält eine obere
geriffelte Bremsfläche 62 a, wie noch erläutert wird. Als
Bremsoberfläche lassen sich elastomere Materialien, Kunst
stoffe oder andere Materialien verwenden.
Der Betätigungshebel 55 enthält Klinkeneingriffsarme 63 und 64 an
gegenüberliegenden Seiten der Radachse 56. Der Arm
63 erstreckt sich gegen die Schubklinke 45 und berührt
dort den Stift (Oberfläche) 65, der an der Platte 65 a der Schubklinke
45 befestigt ist. Der Arm 64 erstreckt sich gegen die
Rückhalteklinke 46 und berührt dort die Oberfläche 66
der Rückhalteklinke.
Die Schubklinke 45 und die Rückhalteklinke 46 sind von
einander unabhängig angeordnet und befinden sich immer
in ihrer angehobenen oder aufgeklappten Stellung, wenn
der Hebel 55 gemäß den Fig. 1 und 3 in seiner ersten
Position (Einrückstellung) liegt. Durch das Gegengewicht 62 wird der Betätigungshebel
55 in seine erste Position vorbelastet, vergleiche ebenfalls
die Fig. 1 und 3. Die Schubklinke 45 und die Rückhalteklinke
46 werden jedoch durch ihre eigenen Gegengewichte und nicht
durch den Betätigungshebel 55 in ihrer angehobenen Stellung gehalten.
In Fig. 11 ist z. B. eine Laufkatze dargestellt, die in
eine Richtung A gegen einen abwärtshängenden Kettenanschlag
L geschoben wird, der entweder feststeht oder sich mit
einer Geschwindigkeit bewegt, die kleiner ist als die
Geschwindigkeit der Laufkatze. Die Laufkatze kann mit dem
Anschlag dadurch verbunden werden, daß sie an dem Anschlag
vorbeiläuft, wodurch die Schubklinke 45 abwärtsgeschwenkt
wird, um den Anschlag passieren zu lassen, wobei der
Betätigungshebel 55 mit seinem zugehörigen Gegengewicht nicht betätigt
wird. Es sei betont, daß der Stift (Oberfläche) 65 unabhängig
und ohne eine Bewegung des Arms 63 oder des Hebels 55 abwärts
bewegt wird.
Keine der Klinken schwenkt sich aus dem Eingriff mit einem
Kettenanschlag heraus, es sei denn, die Klinke wird z. B.
vom Betätigungshebel 55 oder durch ein anderes Steuerelement wirksam
geschwenkt. Die Klinken 45 und 46 verbinden daher die Lauf
katze wirksam mit dem Kettenanschlag, und es erfolgt keine
Lösung der Verbindung durch Steigungen, Lastschwingungen,
Schleppdruck oder dergleichen.
Die Fig. 1, 3, 6 und 7 zeigen alle vordere Laufkatzen 10,
deren Klinken angehoben sind, während die Laufkatze durch
einen entsprechenden Kettenanschlag geschleppt wird. In
diesen Figuren befindet sich der Betätigungshebel 55 in seiner ersten
Stellung, die einer Laufstellung der Laufkatze entspricht,
wenn diese also nicht angesammelt sind.
In Fig. 2 ist der Betätigungshebel 55 in einer zweiten Stellung (Ausrückstellung)
dargestellt, in der die Klinken
45 und 46 in ihre Ruhestellung, außer Eingriff mit
den Kettenanschlägen, zurückgezogen sind.
In diesem Fall berührt der Arm 63 den Stift (Oberfläche) 65 und bewegt
diesen abwärts, wobei die Schubklinke 45 gegen die Belastung
durch das Gegengewicht 47 in die Sammelstellung (Ausrückstellung) geschwenkt
wird. Der Arm 64 berührt die Oberfläche 66 der Klinke 45,
um diese zu drehen und in die Sammelstellung zurückzuholen.
In diesem Zustand wird die Klinke 46 von keinem der
anschließend über die Klinke weglaufenden Kettenanschläge
berührt und nach unten gedrückt.
Wenn der Betätigungshebel 55 freigegeben wird, um sich in Richtung
des Uhrzeigersinns in seine erste Stellung (Einrückstellung) drehen zu können,
werden die Arme 63 und 64 von den Klinken 45 und 46
zurückgezogen und diese
freigegeben, um unter der Wirkung des eigenen Gegen
gewichts 47, 49 in ihre angehobene Betriebsstellung unabhängig
vom Betätigungshebel 55 und dem Gegengewicht 62 überzugehen. Während
der Stift (Oberfläche) 65 und die Oberfläche 66 bestrebt sind, den Armen
63 und 64 aufgrund der Gegengewichte 47, 49 der Klinken zu
folgen, bewegen sich die Klinken ohne Wirkverbindung mit den
Armen und somit, gemäß der hierin verwendeten Terminologie,
unabhängig von den Armen.
In Fig. 6 ist eine hintere Laufkatze 12 mit einem Puffer 70
versehen, der eine vertikale Angriffsfläche 71 und eine Aus
nehmung 72 am unteren Bereich der Nockenfläche besitzt.
Der Puffer 70 besitzt ferner eine Pufferfläche 73, mit der
eine vordere Laufkatze eines nachfolgenden Laufkatzenzuges
in Verbindung treten kann.
Wenn sich Laufkatzenzüge ansammeln, berührt das Ende 61
des Betätigungshebels 55 eines nachfolgenden Laufkatzenzuges die
Angriffsfläche 71 eines angelagerten Zugs und läuft abwärts
(und bezüglich der nachfolgenden Laufkatze, an welcher
der Betätigungshebel angelenkt ist, auch in Rückwärtsrichtung), bis
dieses Ende in eine Ausnehmung (Eingriffsfläche) 72 fällt, wobei sich dann der
Betätigungshebel 55 in seiner zweiten Stellung oder Sammelstellung
befindet, und die Klinken 45, 46 in ihre Sammelstellung
zurückgezogen sind. Anschließend greift die nachfolgende
Laufkatze in die Pufferfläche 73 ein.
Gleichzeitig ist die Riffelung (Bremsfläche) 62 a auf dem Gegengewicht
62 in Berührung mit der Unterseite der Laufschiene 26 ge
treten und dient dazu, den Zug abzubremsen und einen
Rückstoß zu verhindern. Die Tiefe der Ausnehmung 72 ist
derart gewählt, daß jeder mögliche Rückstoß, der trotz
der Bremse auftreten kann, ohne Freigabe des Endes 61
des Betätigungshebels 55 erfolgt. Obwohl bei der bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung die Bremsfläche eingesetzt wird, ist
eine Bremse nicht immer erforderlich.
Auf diese Weise können sich Laufkatzenzüge längs der Lauf
schiene ansammeln, wobei die Schubklinke und die Rückhalte
klinke der vorderen Laufkatzen solange zurückgezogen sind,
bis der vordere Laufkatzenzug bewegt wird.
Bei Bewegung eines davorliegenden Zuges stromabwärts wird
die Nase des Betätigungshebels 55 der nachfolgenden Laufkatze aus der
Ausnehmung 72 freigegeben, und der Hebel bewegt sich in seine
erste Position, die Klinken 45 und 46 bewegen sich in ihre
Betriebsstellung. Der nächste Kettenanschlag der Antriebs
schiene drückt die Rückhalteklinke 46 nach unten und greift
gegen die Schubklinke 45, um den Laufkatzenzug zu schleppen.
Die Rückhalteklinke 46 ist dann frei und bewegt sich in
ihre ausgeklappte Betriebsstellung, um den Anschlag zu hinter
greifen und die Laufkatze vor einer Vorwärtsbewegung zu
sichern, die gegenüber dem Anschlag in solchen Fällen er
folgen könnte, wenn die Laufkatzen in der Schiene längs einer
abwärts verlaufenden Strecke sich bewegen. Die vordere Lauf
katze ist auf diese Weise wirksam an den Kettenanschlag
angekoppelt und kann erst wieder gelöst werden, wenn eine
weitere Ansammlung oder eine andere Steuerung durchgeführt
wird.
Die mittlere Laufkatze 11 (Fig. 6) besitzt denselben all
gemeinen Aufbau wie die Sammellaufkatze, sie besitzt jedoch
keine Schubklinke, keine Rückhalteklinke und keine Sammel
puffer. Die übliche Funktion dieser Laufkatze besteht
darin, die Enden der gelenkigen Lastträger zu halten.
Hierfür lassen sich geeignete Halterungen an den Körper
der Laufkatze anschweißen, wie beschrieben wurde, oder
es läßt sich eine zentrale Bohrung verwenden, wie sie in Fig. 6
dargestellt ist.
In den Fig. 8 bis 10 ist eine Einzelsammellaufkatze 35
dargestellt. Die Laufkatze ist ähnlich aufgebaut wie die
vordere Laufkatze 10, mit der Ausnahme, daß die Laufkatze
35 mit einem Puffer 170 versehen ist. Dieser Puffer ent
spricht dem Puffer 70 der hinteren Laufkatze 12, obwohl
er eine geringfügig abweichende Form besitzt. Die
sich entsprechenden Teile der Puffer 170 und 70 enthalten
eine vertikale Angriffsfläche 171, eine Ausnehmung 172 und
eine Pufferfläche 173. Die anderen Teile der Einzelsammel
laufkatze 35 entsprechen denjenigen der vorderen Laufkatze
10. Die Gestalt des Puffers 170 weicht von derjenigen
des Puffers 70 deshalb ab, da er das Gegengewicht 62
aufnehmen soll. Der Puffer 70 braucht nicht freigebbar
zu sein, da die hintere Laufkatze 12 keinen Betätigungshebel 55
mit Gegengewicht 62 besitzt.
Fig. 9 zeigt eine Einzelsammellaufkatze 35 b, die in Ein
griff mit einer vorderen Laufkatze 35 a gelangt. Gleiche
Teile dieser Laufkatzen sind mit denselben Bezugszeichen
bezeichnet, die durch einen nachgestellten Buchstaben für
die entsprechende Laufkatze versehen sind. Das vordere Ende (Nase) 61 b
des Betätigungshebels 55 b berührt die Angriffsfläche 171 a und läuft an
dieser Fläche abwärts bis in die Ausnehmung 172 a. Gleich
zeitig dreht der Betätigungshebel 55 b die Schubklinke 45 b und die
Rückhalteklinke 46 b in ihre zurückgezogene Sammelstellung.
Das Gegengewicht 62 b bewegt sich in Richtung auf die
Laufschiene 26.
In Fig. 10 sind vier Einzelsammellaufkatzen 35 a bis 35 d
in der Sammelstellung gezeigt, wobei die Enden entsprechender
Betätigungshebel in die entsprechenden Ausnehmungen eingreifen, wobei
gleiche Teile dieser Laufkatze ebenfalls mit derselben Be
zugszahl und einem entsprechend angehängten Buchstaben
für die jeweilige Laufkatze versehen sind. Wenn das vordere
Ende 61 jeder Laufkatze in die Ausnehmung 172 eingreift, be
rührt die Riffelung (Bremsfläche) auf den entsprechenden Gegengewichten
62 die Laufschiene 26 und bremst die Laufkatze gegen Rück
stoß ab. Wenn die nachfolgenden Laufkatzen die vorausgehende
Pufferfläche 173 berühren, wird jeder trotz der Bremse
auftretende geringe Rückstoß durch die Tiefe der Ausnehmung
172 abgefangen.
Abgesehen davon, daß die Einzelsammellaufkatzen 35 Puffer
enthalten, verhalten sich ihre Klinken und Hebelarme ähnlich
wie die entsprechenden Komponenten der vorderen Laufkatzen.
Es sei ferner bemerkt, daß die vertikalen Angriffsflächen 171,
Ausnehmungen 172 und die relativ kurze, abwärts- und rück
wärtslaufende Bewegung des Betätigungshebels einen sehr kleinen
Abstand zwischen den Laufkatzen ermöglichen, wodurch sich
eine Erhöhung und Verbesserung bezüglich der Zahl der
innerhalb einer vorgegebenen Schienenstrecke ansammelbaren
Laufkatzen gegenüber bekannten Fördersystemen ergibt.
Das Anheben eines großen Gegengewichts mit dem Betätigungshebel ist
nicht erforderlich, und zum Ansammeln von Laufkatzen werden
daher kleinere Kräfte benötigt.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung verbesserte
Antriebs- und Freilaufkatzen betrifft, die Schubklinken
und Rückhalteklinken aufweisen, welche nicht mit einem
Sammel-Betätigungshebel verriegelt sind, und welche
den Übergang von der angehobenen in die zurückgezogene
Sammelstellung ohne Betätigung des Betätigungshebels
und dessen Gegengewicht gestatten. Abnutzung und Geräusche
sind dadurch verringert, und, was noch wichtiger ist, die
Klinken verrasten selbsttätig in der Betriebsstellung, um
ein Lösen von den Kettenanschlägen bei harten Schlepp
bedingungen zu vermeiden.