DE2840874C3 - Verwendung eines Bindemittelgemisches zur Sanierung von Stahlbetonteilen - Google Patents

Verwendung eines Bindemittelgemisches zur Sanierung von Stahlbetonteilen

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DE2840874C3
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    • C04B24/24Macromolecular compounds
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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Bindemittelgemisches als Reparaturmasse zur Sanierung von schadhaften Stahlbetonteilen ohne Korrosionsschutzprimer.
Es ist bekannt Bindemitteln für Mörtel oder Beton Epoxidharze zuzusetzen, die zusammen mit Polyamiden als Härtungsmrttel auch in Gegenwart von Wasser aushärten (vgL z. B. H. Saechtling »Bauen mit Kunststoffen«, Carl Hanser Verlag, München 1973, Seite 73). Solche Bindemittelgemische wurden auch bereits zur Herstellung von Reparaturmörtel verwendet
Zum Ausbessern beschädigter Stahlbetonbauteile war es bisher notwendig, nach Entrosten der schadhaften Stahlarmierungen die Stahlteile mit einem geeigneten Korrosionsschutzprimer zu behandeln. Danach wurden die schadhaften Stellen mit einer Mörtelmasse, z. B. nach dem Spritzbetonverfahren, ausgebessert, wobei entsprechend DIN 1 045 bzw. DIN 18 551 auf eine Mindestüberdeckung der Stehleinlagen zu achten ist
Insbesondere die vor dem Auftreten der Reparaturmasse erforderliche Behandlung der Stahlteile mit einem geeigneten Korrosionsschutzprimer stellt einen zeitraubenden und kostspieligen Faktor bei der Reparatur von Stahlbetonbauten dar. Aufgabe der Erfindung war es daher, eine Methode zur Sanierung von Stahlbetonteilen zu finden, ohne daß man einen Korrosionsschutzprimer benötigt
Die Aufgabe wird gelöst durch Verwendung eines Bindemittelgemisches aus hydraulischem Binder, Epoxidharzen, einem Härter, Wasser und gegebenenfalls Reaktiwerdünnern, Pigmenten und/oder weiteren üblichen Hilfsmitteln als Reparaturmasse zur Sanierung von schadhaften Stahlbetonteilen ohne Einsatz eines Korrosionsschutzprimers, dadurch gekennzeichnet daß es als Härtungsmittel ein Polyamin auf der Basis eines Aminadduktes mit einer Epoxidverbindung ist wobei das Polyamin mindestens 2 primäre oder eine primäre und eine sekundäre Aminogruppe aufweist
Es hat sich überraschenderweise gezeigt daß man bei Verwendung des erfindungsgemäßen Bindemittelgemisches eine Reparaturmasse erhält mit der die aufgezeigten Nachteile vermieden werden können, d. h., es ist möglich, den Reparaturmörtel direkt also ohne vorherige Behandlung der Stahlarmierungen mit einem Korrosionsschutzprimer, auf diese aufzubringen. Außerdem wird ausreichender Korrosionsschutz auch schon bei Überdeckunges erreicht die die vorschriftsmäßig geforderten Mindestüberdeckungen deutlich unterschreiten können, was sowohl technisch als auch wirtschaftlich von Vorteil ist.
Gegenstand der Erfindung ist deshalb die Verwendung des Bindemittelgemisches als Reparaturmasse zur Sanierung von schadhaften Stahlbetonteilen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die zu sanierenden Flächen nach Entrostung der Stahlarmierungen die das Bindemittelgemisch enthaltende Reparatunriasse aufgetragen wird, vorzugsweise ohne vorherige Behandlung der Stahlarmierungen mit einem Korrosionsschutzprimer.
Vorzugsweise werden als Härter Verbindungen der Formel I und/oder II eingesetzt.
H2N-R-NH-CH2-CH-CH2-O-R' (I)
OH
H2N-R-NH-CH2-CH-CH2-O-R"—0 —CH2-CH-CH2-NH-R-NH2
OH OH (II)
R -CH2-CH2-NH-CH2-CH2-
-CH2-CH2-NH-CH2-CH2-NH-Ch2-CH2-
CH1
CH,
CHj CH2-
CH2-
CHj-CH2-CH2-CH2-
CH3
CH3
CH3
0-CH2-CH-CH2-O OH
CH3
bedeuten.
Die Aminaddukte werden durch Umsetzung der entsprechenden Aminkomponente mit dsr entsprechenden Epoxidkomponente im Verhältnis 1 Mol Amin zu 0,1 bis 2,0 Epoxidäquivalenten, vorzugsweise 1 Mol Amin zu 0,2 bis 1,5 Epoxidäquivalenten, erhalten.
Als Epoxidharze können die üblichen Epoxidharze, z. B. auf der Basis Bisphenol A und/oder Bisphenol P mit einem EÄ von 175 bis 210, vorzugsweise 175 bis 190, verwendet werden. Die Menge der Kombination Epoxidharz+ Härter beträgt vorzugsweise
1 -40 Gew.-%, insbesondere 20-40 Gew.-%, bezogen auf die Bindemittelmischung. Bei Verwendung von Reaktivverdünnern werden Epoxidharze und Reaktivverdünner vorzugsweise im Verhältnis 75-95 zu 25-5 verwendet, wobei als Reaktivverdünner insbesondere solche auf Basis eines Di- oder Triglycidyläthers eingesetzt werden, wie sie in der deutschen Patentanmeldung P 27 26 269 der Rütgerswerke AG beschrieben werden. Die Härtungsmittel und die Epoxidharze werden im üblichen Mengenverhältnis zueinander eingesetzt (vgl. Jahn, Epoxidharze, Leipzig 1968, Seite 49). Als Zemente können die üblichen Zementsorten, wie z. B. Portlandzement, Eisen-Portlandzement, Hochofenzement usw. eingesetzt werden. Übliche Hilfsmittel sind z. B. Verlaufmittel, Entlüftungsmittel, Entschäumer und Pigmentstabilisatoren.
Vor dem Auftra&rA der erfindungsgemäßen Repara
turmasse können die Betonflächen auch mit einer sogenannten Haftbrücke versehen werden, wie dies bei den üblichen Verfahren zur Sanierung von schadhaften Betonteilen üblich und auch erforderlich ist; bei den mit dem erfindungsgemäßen Bindemittelgemisch hergestellten Reparaturmassen ist dies in der Regei aber nicht erforderlich.
Vorstehend und nachstehend bedeuten Prozentangaben Gewichtsprozente. GT steht für Gewichtsteile, EÄ für Epoxidäquivalentgewicht
Beispiele Epoxidharz-Zusammensetzung 1:
85 GT Diglycidyläther des Bisphenol A EÄ-175—190 15 GT Triglycidyläther des
TrirnethylolpropanEÄ = 150-170 Epoxidharz-Zusammensetzung 2:
85 GT Diglyei Jylather des Bisphenol FEÄ -170-190 15 GT Diglycidyläther des
Neopentylglycol EÄ - 130-145 Härtungsmittel A
RUtapox VE 2883 der Bakelite GmbH, Letmathe (vgl. Firmenschrift vom Jan. 1977), ein Addukt aus einem
cycioaliphatischen Amin und einer Epoxidverbindung mit einem EÄ von 175-190 (Diglycidyläther des Bisphenol A). Das Aminaddukt wird mit Benzylalkohol auf Verarbeitungsviskosität verdünnt.
Analysedaten: Aminäquivalent:83,5 Viskosität bei 250C: ca. 350OmPa · s Topfzeit: 10Og-Ansatz:3O-35 min
Härtungsmittel B
Rütapox VE 2873 der Bakelite GmbH, Letmathe (vgl. Firmenschrift vom Nov. 1976). ein Addukt aus einem aliphatischen Amin und Phenylglycidyläther. Das Aminaddukt wird mit Benzylalkohol auf Verarbeitungsviskosität verdünnt.
Analysedaten:
Aminäquivalent: 92,5
Viskosität bei 25°C: ca. 350OmPa · s Topfzeit: IOOg-Ansatz:20-25 min
Bindemiltelgemisch 1
(iewichtsteile
Portlandzement 100
Fpoxidharzzusamnienselziing 1 28
Ilartungsmittel A 12
Wasser 40
Zuschlagstoff: Sand 0-4 mm 300
Bindemittelgemisch 2 Gewichtsteile
Hochofenzement 100
Epoxidhcirz/usammensel/ung 2 21
Härtungsmittel B 9
Wasser 35
Zuschlagstoff: Sand 0-4 mm 400
Bindemittelgemisch .1 Uewichtsteile
Schnei l/cment HK)
F.poxidharz/.usammensei/.ung I 56
Ilartungsmittel B 24
Wasser 35
Zuschlagstoff: Sand 0-4 mm 400
Di«» Rinripmittflopmicnhp 1 Iu
.'η also ohne vorherige Korrosionsschutzbehandlung, in einer Dicke von 5-20 mm auf die Stahlarmierung eines Stahlbetonteils aufgebracht. Eine Überprüfung der .Stahlarmierungen nach 12 Monaten zeigte keinerlei Veränderung.
r> Arbeitet man wie oben angegeben mit einem der Bindemittelgemische der Zusammensetzung I bis 3, in welchem aber der erfindungsgemäß eingesetzte Härter durch e;ien bekannten, für ein Bindemittelgemisch aus Zement und Epoxidharzen üblichen Polyaminoamidhärter (Handelsbezeichnung Casamid der Fa. Akzo) ersetzt wurde, so zeigen sich nach 12 Monaten bereits deutliche Spuren einer Unterrostung.

Claims (3)

Patentansprüche;
1. Verwendung eines Bindemittelgemisches aus s hydraulischem Binder, Epoxidharzen, einem Härter, Wasser und gegebenenfalls Reaktiwerdünnern, Pigmenten und/oder weiteren üblichen Hilfsmitteln als Reparaturmasse zur Sanierung von schadhaften Stahlbetonteilen ohne Einsatz eines Korrosionsschutzprimers, wobei das Härtungsmittel eta PoIyamin auf der Basis eines Aminadduktes mit einer Epoxidverbindung ist, wobei das Polyamin mindestens 2 primäre oder 1 primäre und 1 sekundäre Aminogruppe aufweist
2, Verwendung eines Bindemjttelgemisches nach Anspruch 1, wobei auf die zu sanierenden Flächen nach Entrostung der Stahlarmierungen die das Bindemittel enthaltende Reparaturmasse, vorzugsweise ohne vorherige Behandlung der Stahlarmierungen mit einem Korrosionsschutzprimer, aufgetragen wird.
3. Verwendung eines Bindemittelgemisches nach Anspruch 1 und 2, wobei es als Härter Verbindungen der Formel I und/oder II enthält:
H2N-R-NH-CH3-CH-CH2-O-R'
OH
H2N-R—NH-CH2-CH-CH2-O-R"—0 —CH2-CH-CH1-NH-R-NH2
I I
OH OH (IO
R -CH2-CH2-NH-CH2-CH2-
-CH2-CH2-NH-CH2-Ch2-NH-CH2-CH2-
CH3
CH3
CH3 CH2-
-CH2
R'
CH2-
CH3- CH2- CH2- CH2-
CH3
CH,
CH3
CH3
Ο —CH2-CH — CH2-O
CH3
OH
bedeuten.
CH1
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