DE2840272A1 - Verfahren zur herstellung von o-benzyltoluol und alkylderivaten desselben - Google Patents
Verfahren zur herstellung von o-benzyltoluol und alkylderivaten desselbenInfo
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Description
Patentanwalt o 15. Sep. 1878
DR. RICHARD KNEISSL ' °"
Widanmayerctr. 46
D-8000 MÜNCHEN TeL 089/29 5125
Mappe 24 51T ICI Case Nr. Dd.29§O5/DT
IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES LIMITED London / Großbritannien
Verfahren zur Herstellung von o-Benzyltoluol und Alkylderiva-
ten desselben
9098U/0757
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Herstellung
von ο-Benzyltoluol und Alkylderivaten desselben.
Bisher wurden ο-Benzyltoluole hergestellt durch
1. Umsetzung von Toluol oder m- oder p-Xylol mit Benzylchlorid
entweder in Gegenwart von Zinkstaub (3er., 1372, 5_, 799; 1873, 6, 906) oder Berylliumchlorid (Ber-, 1939,
22, 1414);
2. Umsetzung von Benzylchlorid mit entweder Toluol in Gegenwart von Metalloxiden (Bull«Chem.Soc.Japan, 1975, 48(10),
2944) und Metallsulfaten (Chem.Lett., 1974, 929) oder mit m- oder o-Xylol und 10 Gew.-% Aluminiumchlorid (bezogen
auf das Chlorid) in sehr verdünnter Lösung (J„ Amer.Chem.Soc, 1960, 82, 3653);
3« Umsetzung von a-Chloro-o-xylol mit Benzol in Gegenwart
von Zinkstaub (Bar., 1874,. 2» 1544).
Alle diese Verfahren sind jedoch nicht zufriedenstellend, da sie entweder in sehr verdünnter Lösung ausgeführt werden oder sehr
schlechte Ausbeuten des gewünschten Produkts oder aber komplizierte Gemische, die schwierig zu trennen sind, ergeben. So ergibt beispielsweise
die Benzylierung von Toluol gemäß dem Verfahren (2) mit Zinkoxid k3% o-Methyldiphenylmethan, 6% m-Methyldiphenylmethan und
51% ρ-Methyldiphenylmethanο Die beschriebenen Verfahren sind deshalb
für industrielle Zwecke ungeeignet.
Gemäß der Erfindung wird nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von
ο-Benzyltoluolen der Formel:
0O98U/O757
¥ -
• 5-
worin die Benzolringe durch eine oder mehrere Alkylgruppen substituiert
sein können, vorgeschlagen, bei welchem eine Benzylhalogenidverbindung der Formel:
II R
worin X für Cl, Br oder J steht, einem Gemisch aus Eisen oder einer Eisenverbindung und einer Kohlenwasserstoffverbindung der
Formel:
III
bei einer Temperatur von 50 bis 2500C zugesetzt wird, wobei eines
der Symbole R und R für Methyl und das andere für Wasserstoff oder Methyl steht, wobei die Verbindungen II und III gegebenenfalls
weiter durch eine oder mehrere Alkylgruppen, die vorzugsweise höchstens 4 Kohlenstoffatome aufweisen, substituiert sein
können.
Beispiele für Verbindungen der Formel II sind Benzylchlorid, Benzylbromid,
Benzyljodid, a-Chloro-o-xylol und a-Chloro-p-xylol.
9098U/0757
2C40272
ir -
Beispiele für Verbindungen der x'ormel Hi sind Benzol;, Toluol,
Äthylbenzol, t-Butylbenzol, o-, m- und p-Xylol, p-Cymol und pt-Butyltoluol.
Yierm R in der Verbindung der Formel Il für Wasserstoff
steht, dann muß R in der Verbindung der Formel III für CH, stellen. In diesem Fall wird es bevorzugt, daß die Verbindung
der Formel III einen zweiten Substituenten in m~ oder p-Stellung
zur Methylgruppe enthält.
Die verwendete Menge Kohlenwasserstoff kann von 1 Äquivalent, bezogen
auf die Benzylhalogenidverbindung, bis zu einem großen Überschuß reichen.
Wenn eine Eisenverbindung verwendet wird, dann liegt diese vorzugsweise im dreiwertigen Zustand vor„ Metallisches Eisen kann
auch als Legierung zugegeben werden» Es wird bevorzugt9 Eisen
selbst, Eisen(IIl)-chlorid, Ei sen (Hl)- sulfat oder Eisen (III)-oxid
zu verwenden. Die Menge des Eisens oder der Eisenverbindung kann
von 0,001 bis 0,5 Gewichtsteile, vorzugsweise 0,005 bis 0,05 Gewichts teile, für jeden Gewichtsteil der Benzylhalogenidverbindung
variieren»
Unter geeigneten Bedingungen verläuft die Reaktion unter Entwicklung
von Halogenwasserstoff glatt, ist die Menge an polymeren Material oder anderer Nebenprodukte klein und wird eine vorzügliche
Ausbeute an o-Benzyltoluolverbindung erhalten. In einigen Fällen
läuft jedoch - insbesondere, wenn Eisenoxid oder Eisensulfat ver= wendet wird = eine Anlaufperiode ab. Diese Situation kann dadurch
überwunden werden, daß man eine kleine Menge, z.Bo 1 bis 5%, der
Gesamtmenge des verwendeten Benzylhalogenids in das erhitzte Gemisch aus Kohlenwasserstoff und Eisen oder Eisenverbindung einver··=·
leibt und die Reaktion anspringen läßt,, b@vor man w@it©p@ Mengen
des Halogenids zugibt„
Das erhaltene Produkt oder die erhaltenen Produkte können aus dem Gemisch am Ende der Reaktionszeit durch herkömmliche Destillationsverfahren
isoliert werden«
98U/0757
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, worin die Teile und Prosentangaben in Gewicht ausgedrückt sind.
63,3 Teile Benzylchlorid nit 2O0C werden langsam während 2 st zu
einen Gemisch aus 1 Teil Eisen(III)-chlorid und 531 Teilen p-Xylol,
das auf einer Temperatur von 115 bis 1200C gehalten wird, zugegeben.
Es wurde festgestellt, daß die Geschwindigkeit der Chlorwassers to ff entwicklung proportional der Geschwindigkeit der Benzylchloridzugabe
ist. Nach beendeter Zugabe wird das Gemisch 3 st auf 1200C gehalten und dann filtriert, um unlösliche Stoffe zu entfernen.
Das nicht-umgesetzte p-Xylol (406 Teile) wird durch Destillation
bei 135 bis 145°C und atmosphärischem Druck entfernt. Der Rückstand wird unter einem verminderten Druck von 2 bis 3 mm Hg
destilliert. Eine v/eitere Fraktion von 64 Teilen p-Xylol wird bei 30 bis 40°C erhalten. Die gesamte Rückgewinnung an p-Xylol beträgt
470 Teile (93%). Das Produkt, nämlich 2,5-Dimethyldiphenylmethan,
wird bei 126 bis 1340C in einer Ausbeute von 80 Teilen (8290 der
Theorie) erhalten. Nach der Destillation verbleibt ein Rest von 10,1 Teilen eines Polymers.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, außer, daß 1 Teil Eisen(III)-sulfat anstelle des Chlorids verwendet wird. Diese Änderung
führt zu einer Anlaufperiode von 10 min, bevor die Chlorwasserstoff entwicklung beginnt. Nach der Reaktion und nach einer
Aufarbeitung wie oben werden bei einer atmosphärischen und einer Vakuumdestillation 472,5 Teile p-Xylol (99/0 Rückgewinnung), 76,5
Teile 2,5-Dimethyldiphenylmethan (78% der Theorie), Kp 126 bis
1340C bei 3 mm Hg, und 12,3 Teile zurückbleibendes Polymer erhalten.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, außer, daß 537 Teile
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p-Cymol anstelle von p-Xylol verwendet werden, das Benzylchlorid
während 4 st dem Gemisch aus Kohlenwasserstoff und Katalysator bei
135°C zugegeben wird und die Reaktion weitere 2 st bei 1350C und
dann 4 st bei 16O0C fortgesetzt wird. Nach der Reaktion werden durch
Vakuumdestillation bei 3 nun Kg 431,5 Teile p-Cymol (92% Rückgewinnung),
Kp 46 bis 560C, und ein Gemisch aus 68,4 Teilen 2-Kethyl-5-isopropyldiphenylmethan
(61% der Theorie) und 24,6 Teilen 5-Methyl-2-isopropyldiphenylmethan
(22% der Theorie), Kp 140 bis 13O0C,
identifiziert und bestimmt durch NMR-Spektroskopie, erhalten.
Das Verfahren von Beispiel 3 wird wiederholt, außer, daß 370,6 Teile
ρ-t-Butyltoluol anstelle von p-Cymol verwendet werden und daß
das Gemisch nur- 2 st auf 1600C gehalten wird. Nach beendeter Reaktion
und Aufarbeitung werden durch Vakuumdestillation bei 3 mm Hg
287,6 Teile p-t-Butyitoluol (97# Rückgewinnung), Kp 55 bis 65°C,
und 97,7 Teile 2-Methyl-5-t-butyldiphenylmethan (Q2% der Theorie),
Kp 160 bis 17O0C, erhalten.
70,3 Teile a-Chloro-p-xylol mit 200C werden langsam während 2 st
zu einem Gemisch aus 1 Teil Eisen(III)-Chlorid und 427,7 Teilen
m-Xylol, das auf 130 bis 135°C gehalten wird, zugegeben. Das Gemisch
wird weitere 3 st bei dieser Temperatur gehalten und wie vorher aufgearbeitet. Nach der Reaktion werden durch Vakuumdestillation
bei 3-mm Hg 344,3 Teile m-Xylol (92^ Rückgewinnung)· und
ein Gemisch aus 62,3 Teilen 2,4,4'-Trimethyldiphenylmethan (60?o
der Theorie) und 12,1 Teilen 2,4f,6-Trimethyldiphenylmethan
der Theorie), Kp 140 bis 16O°C, identifiziert und bestimmt durch
NMR-Spektroskopie, erhalten.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, außer, daß 265,4 Tei-
8098U/0757
le n-Xylol anstelle von p-Xylol und 1 Teil Eisen(III)-oxid anstelle
des Chlorids verwendet werden, das Benzylchlorid während 3 st bei 1250C zugegeben wird und das Gemisch 1 weitere st bei dieser
Temperatur gehalten wird. Nach beendeter Reaktion und Entfernung des Katalysators durch Filtration und des nicht-umgesetzten
m-Xylols durch atmosphärische Destillation wird durch Vakuumdestillation
bei 3 mm Hg ein Gemisch aus 53,5 Teilen 2,4-Dimethyldiphenylmethan
(6O?5 der Theorie) und 15,5 Teilen 2,6-Dimethyldiphenylmethan
(16# der Theorie), Kp 129 bis 14O°C, identifiziert und bestimmt
durch NMR-Spektroskopie, erhalten.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, außer, daß 105,6 Teile
Benzylchlorid und 444 Teile p-Xylol in Gegenwart von 1 Teil Eisen(III)-oxid anstelle des Chlorids verwendet werden. Es ergibt
sich eine Anlaufperiode von 10 min, bevor die Chlorv/asserstoffentwicklung
beginnt. Nach Umsetzung und Aufarbeitung werden durch atmosphärische und Vakuumdestillation 353 Tsile p-Xylol (99% Rückgewinnung),
115 Teile 2,5-Dimethyldipheny!methan (70$ der Theorie),
Kp 123 bis 136°C bei 3 mm Hg, und 29,6 Teile zurückbleibendes Polymer
erhalten.
70,3 Teile oc-Chloro-o-xylol mit 200C werden langsam während 2 st
zu einem Gemisch aus 0,5 Teil Eisen(III)-chlorid und 730 Teilen
Benzol bei 70 bis 750C zugegeben. Das Gemisch wird eine weitere
halbe st auf Rückfluß gehalten und bei atmosphärischem Druck destilliert.
Dabei werden 729 Teile Benzol (96% Rückgewinnung) erhalten. Die Vakuumdestillation bei 2 mm Hg ergibt 37,3 Teile o-Methyldiphenylmethan
(41% der Theorie), Kp 96 bis 93°C, wobei nach der Destillation 41 Teile Polymer zurückbleiben.
Bois-piel 9
Das Verfahren von Beispiel 8 wird wiederholt, außer, daß 623 Teile
Ö098U/07S7
t-Butyrbenzol anstelle des Benzols verwendet v/erden und die Reaktion
nit 1 Teil Eisen(IIl)-chlorid bei 115°C ausgeführt wird. Nach
beendeter Umsetzung und Entfernung von unlöslichen Stoffen v/erden durch Vakuumdestillation 543 "eile t-Butylbenzol (98% Rückgewinnung),
30,7 Teile 2-146^1-4«-t-butyldiphenylmethan (68% der Theorie),
Kp 140 bis 1480C, und 17,1 Teile zurückbleibendes Polymer erhalten.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, außer, daß 0,5 Teil
Sisen(III)-chlorid als Katalysator verwendet wird, die Reaktion bei
95°C ausgeführt wird und die Erhitzungszeit 2 st anstelle von 3 st
beträgt. Nach beendeter Reaktion werden die Flüssigkeiten durch Gas/Flüssigkeit-Chroniatographie analysiert. Dabei wird festgestellt,
daß sie 83,4 Teile 2,5-Dimethyldipheny!methan (855a der Theorie) enthalten.
Das Produkt-genisch wird dann destilliert, und zwar zunächst bei atmosphärischen! Druck, wobei 462 Teile p-Xylol (97% Rückgewinnung),
Kp 135 bis 145°C, erhalten werden, und dann bei 3 mm Hg,
wobei 79,3 Teile isoliertes 2,5-Dimethyldiphenylmethan (81% der
Theorie), Kp 126 bis 1340C5, erhalten werden. 12,8 Teile Polymer
bleiben nach der Destillation zurück.
Das Verfahren von Beispiel 10 wird wiederholt, außer, daß die Reaktion
rat 1062 Teilen p-Xylol bei 35°C durchgeführt wird. !lach beendeter
Reaktion werden die Flüssigkeiten durch Gas/Flüssigkeit-Chromatographie
analysiert. Dabei wird festgestellt, daß sie 90,2 Teile 2,5-Diaethyldiphenylmethan (92% der Theorie) enthalten. Das
Produktgemisch wird dann destilliert, und zwar zunächst bei atmosphärischem Druck, wobei 990 Teile ρ-XyIöl (93% Rückgewinnung), Kp
135 bis 1450C, erhalten werden, und dann bei 3 mm Hg, wobei 35,3
Teile isoliertes 2,5-Dimethyldiphenylmethan (87% der Theorie), Kp
126 bis 134 C, erhalten werden. Nach der Destillation bleiben
6,6 Teile Polymer zurück.
9Q98U/07S7
Claims (3)
- worin die Benzolringe, durch eine oder mehrere Alkylgruppen substituiert sein können, durch Umsetzung eines Benzylhalogenids der Formel:IIund einer Verbindung der Formel)IIIworin eines der Symbole R und R für Methyl und das andere für Wasserstoff oder Methyl steht, wobei die Verbindungen II und III gegebenenfalls weiter durch eine oder mehrere Alkylgruppen substituiert sein können, bei einer Temperatur, von 50 bis 25O0C, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung II einem Gemisch aus der Verbindung III und einer kleinen Menge Eisen oder Eisenverbindung zugegeben wird.9098U/07S7ORIGINAL INSPECTED
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Eisens oder der Eisenverbindung 0,005 Ms 0,05 Gewichts teile je Gewichtsteil der Verbindung" III beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß metallisches Eisen, Eisen(III)-chlorid, Eisen(III)-sulfat oder Eisen(III)-oxid verwendet wird.9098U/0757
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