DE2838986A1

DE2838986A1 - Verfahren zur herstellung von kunststoffdraehten mit profilierung

Info

Publication number: DE2838986A1
Application number: DE19782838986
Authority: DE
Inventors: Dieter Moenig; Johann Mueller; Gerhard Dieter Dr Wolf
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1978-09-07
Filing date: 1978-09-07
Publication date: 1980-03-20

Description

Verfahren zur Herstellung von Kunststoffdrähten
mit Profilierung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wunststoffdrähten mit Profilierung. Die gewünschten Profile werden durch Verstrecken unverstreckter Drähte in bestimmten Umformvorrichtungen erzeugt.
Kunststoffdrähte mit verschiedenen Querschnittsformen sind bekannt. Diese verschiedenen Querschnitte (z.B.
kreisförmige, rechteckige, dreieckige, sternförmige Querschnitte) lassen sich durch Verwendung von Düsen mit entsprechenden Profilen herstellen. Bisher war es nicht möglich, während des Extrudiervorganges der Drähte Querschnittsveränderungen in Längsrichtung zu erhalten.
Um diesnn Effekt zu erzielen, müßte sich die Düsenöffnung pulsierend verengen und erweitern können, was aber technisch nur sehr schwer realisierbar ist und vermutlich deshalb sind so profilierte Drähte nicht auf dem Markt erhältlich obwohl es für verschiedene Anwendungsgebiete jedoch von besonderem Vorteil wäre, wenn die Drähte nicht nur in ihrem Querschnitt profiliert wären, sondern auch längs zur Drahtachse eine Profilierung aufweisen würden.
Es wurde überraschend gefunden, daß sich runde Drähte nach dem Extrudiervorgang in nahezu beliebige Querschnitte umformen lassen und nach diesem Umformvorgang noch ausreichende Festigkeit aufweisen. Diese Umformung kann durch Querverstreckung (Quetschung), Querverstreckung und nachträgliche Längsverstreckung und/oder durch Querverstreckung mit zusätzlicher Zirkularverstreckung erreicht werden.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoffdrähten mit Profilierung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die gewünschte Profilierung durch Verstrecken unter Umformung erzeugt wird.
Die Umformung kann beispielsweise mit einem Walzenpaar erfolgen. In dieser Ausführungsform der Erfindung weist -mindestens eine der Walzen Nocken auf, so daß der unverstreckte Draht intermittierend querverstreckt wird.
Zur Erzielung von wendelförmigen oder spiralbohrerförmigen Drähten kann der unverstreckte Draht zwischen den Phasungsflächen zweier sich drehender Walzen umgeformt werden. Vorzugsweise werden die so längsprofilierten Drähte nachträglich noch längsverstreckt.
Die erfindunqsqemäße Umformunq durch Verstreckung in die gewünschte Profilierung wird durch die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht ein Walzenpaar 1 mit Antriebszahnrädern 2 und den verformten Draht 4.
Fig. 2 ist die Aufsicht auf Fig. 1 und zeigt zusätzlich den noch unverformten runden Draht 3.
Fig. 3 zeigt beispielhaft Hohlräume 6, 7, 8 zwischen den Walzen 1.
Fig. 4 stellt Walzen 1 mit Nocken 9 und möglicher Höhenverstellung dar. Der intermettierend querverstreckte Draht 4 weist Quetschungen (Verbreiterungen) 11 auf.
Fig. 5 ist eine Aufsicht auf Fig. 4.
Fig. 6 stellt ein Teilstück eines beidseitig eingedrückten Drahtes dar.
Fig. 7 stellt ein Teilstück eines einseitig eingedrückten Drahtes dar.
Fig. 8 zeigt einen zusätzlich längsverstreckten Draht (Teilansicht) bei dem die Quetschstelle nunmehr als kugelige Auswölbung vorliegt.
Fig. 9 zeigt ein Walzenpaar 12 mit Phasung (Phasungswinkel d).
Fig. 10 ist eine Aufsicht auf Fig. 9 und zeigt den verformten Draht 4 als Wendel.
Fig. 11 ist eine Teilansicht eines gewendelten Drahtes.
Fig. 12 ist eine Teilansicht eines spiralbohrerförmigen Drahtes mit der Wendelsteigung ß.
Erfindungsgemäß lassen sich in einer nach Fig. 1,2 gestalteten Vorrichtung Profildrähte mit beliebigem Querschnitt aus unverstrecktem, rundem Draht (3) herstellen, indem dieser Draht zwischen den Walzen (1), die beide so angetrieben werden (z.B. durch den Zahnradsatz (2)), daß der unverstreckte Draht (3) zu dem Profildraht (4) verstreckt wird. Durch einen dahintergeschalteten Zug bzw. eine Wickelvorrichtung (5) läßt sich der Profildraht (4) noch längsverstrecken. Die Walzen (1) können so profiliert werden, daß beliebige Querschnitte (beispielhaft (6), (7) und (8) in Fig. 3) hergestellt werden können.
Bildet man das Walzenpaar mit Nocken (9) aus wie in Fig. 4,5 dargestellt, so wird der unverstreckte Draht (3) nur örtlich zu den Verbreiterungen (11) querverstreckt. Durch eine Höhenverstellung der Walzen (10) und die Änderung der Walzennocken (9) können die Quetschverbreiterungen (11) am Draht beeinflußt werden.
In einer anderen Ausführungsform (hier nicht gezeigt) können die Nocken nur auf einer Walze angeordnet sein, wodurch die asymmetrische Querverstreckung (Fig. 7) erreicht wird.
Wird ein so nur örtlich querverstreckter Draht (Fig. 6) bzw. (Fig. 7) noch zusätzlich längsverstreckt, so bilden sich die Verbreiterungen (11) an dem dünner werdenden Draht während des Verstreckvorganges zu kompakten knoten" (Fig. 8) aus.
Läßt man den unverstreckten Draht (3) wie in Fig. 9/10 dargestellt zwischen an den Stirnseiten angephaster Walzen (12) laufen, entsteht je nach Abzugsgeschwindig-}weist und Phasungswinkel (O() ein gewendelter (Fig. 11) oder spiralbohrerförmiger (Fig. 12) Draht.
Durch die gleichen Verfahrensparameter ist auch die Wendelsteigung ß zu variieren.
Die Walzen (12) bewegen sich vorzugsweise mit gleicher Drehrichtung.
Die erfindungsgemäß profilierten Drähte können grundsätzlich aus allen thermoplastischen Polymeren, die sich extrudieren lassen, hergestellt werden. Besonders geeignet sind Polyamide wie Polyamid-6, Polyamid-6,6, Polyamid-10,6, Polyamid-1 1, Polyamid-12 oder Mischpolyamide, Polyäthylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, Polypropylen und Polyäthylen.
Grundsätzlich lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Fäden beliebiger Dicke verarbeiten, wobei jedoch besonders brauchbare Ergebnisse mit Fäden bzw.
Drähten mit einem Durchmesser von 1 - 10 mm erzielt werden.
Die Drähte können Modifizierungsmittel jeder Art wie Verstärkungsstoffe, Füllstoffe, Farbstoffe, Pigmente, Flammschutzmittel, Duftstoffe, Stabilisatoren verschiedener Art enthalten, mit der Maßgabe natürlich, daß sie sich trotz Modifizierungsmittelzusätzen gut extrudieren und nachträglich verstrecken lassen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäß profilierten Drähte noch über erstaunlich gute mechanische Eigenschaften verfügen. So sind sie geeignet als Abspanndrähte im Gartenbau und in der Landwirtschaft, als Bindedrähte im Verpackungswesen oder als eingefärbte Drähte für Dekorationszwecke jeder Art. Leerseite

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Kunststoffdrähten mit Profilierung, dadurch gekennzeichnet, daß die gewünschte Profilierung durch Verstrecken unter Umformung erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unverstreckte Drähte in einem Walzenpaar verstreckt und umgeformt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß unverstreckte Drähte in einem Walzenpaar, bei dem mindestens eine der Walzen Nocken aufweist intermittierend querverstreckt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unverstreckte Drähte zwischen der Phasungsfläche zweier sich drehender Walzen zu gewendelten oder spiralbohrerförmigen Drähten umgeformt werden.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte nachträglich zusätzlich in Längsrichtung verstreckt werden.