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Verstärkte Vorhangschiene und Verfahren zur Herstellung derselben
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Die Erfindung betrifft eine verstärkte Vorhangschiene, bestehend aus
wenigstens einem, sich längs durch die Vorhangschiene erstreckenden Hohlraum für
die Aufnahme von Vorhangtragelementen und aus wenigstens einem sich längs durch
die Vorhangschiene erstreckenden Hohlraum, der mit einer Verstärkungsmasse gefüllt
ist.
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Es ist bekannt Vorhangschienen, die aus Kunststoff gefertigt sind,
mit wenigstens einem sich längs durch die Vorhangschienen erstreckenden Hohlraum
auszustatten, in den eine Verstärkungsmasse wie beispielsweise ein Holzstab eingebracht
wird. Die Verwendung von Holz als Verstärkungseinlage ist Jedoch problematisch,
da die Holzverstärkungseinlage zunächst in eine geeignete, dem Hohlraum angepaßte
Form gebracht werden muß, d.h. also bearbeitet werden muß. Bei Verwendung einer
Holzverstärkungseinlage wird außerdem die Länge der herzustellenden Vorhangschiene
eingeschränkt, da mit zunehmender Länge der Vorhangschiene beim Einführen der Holzverstärkungseinlage
in den Hohlraum immer mehr Widerstand entgegengesetzt wird, bzw. die Holzeinlage
mit festem Sitz in den Hohlraum eingebracht werden muß.
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Man ist daher bereits dazu übergegangen in den Verstärkungshohlraum
einer Vorhangschiene eine Kunststoffmasse einzufüllen, beispielsweise eine Füllung
aus PVC-Strukturschaum, was jedoch nicht zu der gewünschten Verstärkung oder Versteifung
der Vorhangschiene geführt hat.
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Darüberhinaus hat man auch bereits versucht in den Verstärkungshohlraum
einer
Vorhangschiene verschiedenartige Versteifungsprofile einzubringen, wodurch jedoch
die gesamte Herstellung der Vorhangschiene wesentlich verteuert wird.
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Schließlich ist es auch bekannt, als Verstärkungsmasse eine Mischung
aus Kunststoff und Holzmehl zu verwenden, was jedoch ebenfalls nicht zu der angestrebten
Verstärkung oder Versteifung der Vorhangschiene geführt hat.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde eine verbesserte verstärkte
Vorhangschiene und ein vereinfachtes Verfahren zur Herstellung derselben zu schaffen.
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Ausgehend von der verstärkten Vorhangschiene der eingangs definierten
Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verstärkungsmasse
aus einer Mischung aus geschäumtem Kunststoff und kleinen Stäbchen oder Splittern
aus einem nicht geschäumten Stoff besteht. Eine derartige Mischung führt in überraschender
Weise zu einer ungewöhnlichen Verstärkung oder Versteifung der Vorhangschiene, so
daß bereits ein einzelner Verstärkungshohlraum in einer Vorhangschiene, der mit
dieser Mischung gefüllt ist, ausreicht, um die gewünschte Verstärkung oder Versteifung
zu erzielen.
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Eine besonders ausgeprägte Verstärkung oder Versteifung der Vorhangschiene
wurde dann festgestellt, wenn die Stäbchen oder Splitter einen Durchmesser von 0,3
bis 1,0 mm und eine Länge größer als 2 mm aufwiesen.
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Ein besonders günstiger Bereich liegt bei einem Durchmesser der Stäbchen
oder Splitter von ca. 0,5 mm und einer Länge von 5-6 mm.
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Die verwendeten Stäbchen oder Splitter können aus Holz oder einem
anderen nicht geschäumten Stoff wie beispielsweise auch aus Kunststoff bestehen.
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Ausgezeichnete Ergebnisse lassen sich auch dann erreichen, wenn der
geschäumt Kunststoff aus einem Thermoplast oder aus PVC-Mischungen besteht.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren der Herstellung einer verstärkten
Vorhangschiene mit den Merkmalen nach der Erfindung, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß in den aufbereiteten Kunststoffschaum Stäbchen oder Splitter aus einer
nicht geschäumten Masse beigemischt und diese Mischung spritztechnisch in den Verstärkungshohlraum
der Vorhangschiene eingebracht und dann die Mischung ausgehärtet wird.
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Gemäß einer speziellen Ausführungsform wird in den Verstärkungshohlraum
der Vorhangschiene eine Mischung aus geschäumtem Kunststoff mit Stäbchen oder Splittern
aus einem nicht geschäumten Material kombiniert, mit geschäumtem Kunststoff spritztechnisch
eingebracht, derart, daß die Mischung aus geschäumtem Kunststoff und Stäbchen oder
Splittern einen mittleren Verstärkungskern im Verstärkungshohlraum, der in geschäumten
Kunststoff eingebettet ist, bildet.
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Eine nach diesem Verfahren hergestellte verstärkte Vorhangschiene
weist somit einen Verstärkungshohlraum auf, der einen mittleren Kern aus der Verstärkungsmasse
aufweist, wobei dieser Kern in geschäumten Kunststoff eingebettet ist.
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Im einzelnen kann die Erfindung schließlich noch dadurch eine vorteilhafte
Weiterbildung erfahren, daß der Verstärkungskern als Hohlprofil-hergestellt wird,
welches mit geschäumtem-Kunststoff ausgefüllt oder auch nicht ausgefüllt sein kann.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Hinweis auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine Schnittdarstellung
einer verstärkten Vorhangschiene mit Merkmalen nach der Erfindung; und Figur 2 eine
Schnittdarstellung einer Vorhangschiene, jedoch mit einer abgewandelten Verstärkungseinlage.
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In Figur 1 ist eine im Schnitt gezeichnete Vorhangschiene allgemein
mit
1 bezeichnet und enthält beispielsweise zwei sich längs durch die Schiene erstreckende
Hohlräume 2a und 2b, die im unteren Bereich einen durchgehend verlaufenden Schlitz
5a bzw. 5b aufweisen, um Vorhangtragelemente aufnehmen und führen zu können.
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Die gezeigte Vorhangschiene weist zwei Verstärkungshohlräume 3a und
3b auf, von denen der Verstärkungshohlraum 3a mit einer Verstärkungsmasse 4 gefüllt
ist. Diese Verstärkungsmasse besteht aus einer Mischung aus geschäumtem Kunststoff
wie beispielsweise PVC-Strukturschaum und kleinen Stäbchen oder Splittern aus einem
nicht geschäumten Stoff wie beispielsweise Holz oder nicht geschäumtem Kunststoff.
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Es hat sich herausgestellt, daß dann, wenn die Stäbchen oder Splitter
in dem geschäumten Kunststoff einen Durchmesser von 0,3 bis 1,0 mm und eine Länge
größer als 2 mm aufweisen sich eine außerordentliche Steigerung der Biegesteifigkeit
der Vorhangschiene einstellt, wie sie sich weder durch Kunststoffeinlagen beispielsweise
geschäumtem Kunststoff noch durch Mischungen aus Kunststoff und Holzmehl erreichen
läßt.
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Die Stäbchen oder Splitter besitzen in bevorzugter Weise einen Durchmesser
von ca. 0,5 mm und eine Länge von 5 - 6 mm.
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Die Verstärkungsmasse aus geschäumtem Kunststoff und kleinen Stäbchen
oder Splittern kann spritztechnisch in den Verstärkungshohlraum 3a oder auch in
beide Verstärkungshohlräume 3a und 3b eingebracht werden.
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Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform nach der Erfindung und
zwar ebenfalls eine Vorhangschiene im Schnitt, die allgemein mit 1' bezeichnet ist.
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Die Vorhangschiene besitzt sich längs erstreckende Hohlräume 2a und
2b' mit unteren durchgehend verlaufenden Schlitzen 5al bzw.
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5b' zur Aufnahme und Führung von Vorhangtragelementen.
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Von den zwei Verstärkungshohlräumen 3a' und 3b' ist lediglich der
Verstärkungshohlraum 3a' mit einer Verstärkungsmasse gefüllt.
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Diese Verstärkungsmasse besteht aus einem mittleren sich längs durch
die Vorhangschiene erstreckenden Kern 4', der bei der gezeigten Ausführungsform
kreisrunden Querschnitt besitzt. Es wird darauf hingewiesen, daß auch andere Querschnittsformen
ohne weiteres realisiert werden können beispielsweise viereckige Querschnittsformen
oder auch Hohlprofile und schließlich kann der Verstärkungskern innerhalb eines
Verstärkungshohlraumes auch mehrfach vorgesehen werden. Um den Verstärkungskern
4' ist geschäumter Kunststoff 4a beispielsweise in For0VC-Strukturschaum angeordnet,
so daß also der mittlere Verstärkungskern 4' in eine Füllung aus Strukturschaum
eingebettet ist.
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Auch diese Ausführungsform hat zu ausgezeichneten Ergebnissen geführt
und sie hat gegenüber der Ausführungsform nach Figur 1 den Vorteil, daß das gesamte
Gewicht der fertiggestellten Vorhangschiene geringer gehalten werden kann.
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Zur HerstelIung-der Verstärkungseinlage gemäß Figur 2 wird einer Einspritzdüse
ein zentraler Strom einer Mischung aus geschäumtem Kunststoff und Stäbchen oder
Splittern eines nicht geschäumten Stoffes zugeführt und weiter wird dem Umfangsbereich
der Einspritzdüse ein weiterer Strom geschäumten Kunststoffes gleichzeitig zugeführt,
so daß der Verstärkungshohlraum mit einem zentralen Verstärkungskern gefüllt wird,
der in Kunststoff wie beispielsweise PVC-Strukturschaum 4a eingebettet ist.
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Sowohl der für den Verstärkungskern verwendete geschäumte Kunststoff
als auch der diesen Kern umgebende Kunststoff kann aus einem oder mehreren Thermoplasten
bzw. aus PVC-Mischungen bestehen.
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Sämtliche in der Beschreibung und Zeichnungen angegebenen technischen
Einzelheiten sind für die Erfindung von Bedeutung.
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