DE283648C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30#. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Mai 1914 ab.

Häufig kommen zu Krankheit oder zum Tode führende Unglücksfälle dadurch vor, daß giftige Pillen oder Tabletten zum innerlichen Gebrauch verwendet werden, in der Annahme, daß es sich um andere, harmlose Tabletten usw. handelt. Am häufigsten werden in dieser Weise Sublimatpastillen verwechselt.

Bis jetzt ist noch kein einfaches und wirksames Mittel bekannt geworden, derartige Unglücksfälle zu verhindern, zumal wenn die Tabletten im Dunkeln genommen werden.

Die vorliegende Erfindung gibt nun ein einfaches und sehr wirksames Mittel zur Verhütung der genannten Unfälle an die Hand.

Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, daß an den Tabletten Anhängsel befestigt sind, die die Aufmerksamkeit erwecken, wenn eine Tablette in den Mund genommen oder in Wasser gelöst wird. Diese Anhängsel erhalten zweckmäßig die Form von Fäden oder Bändern.

Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.

Die Fig. 1 und 2 zeigen zwei Ausführungsbeispiele in schaubildlicher Darstellung, wobei die Tabletten in Gruppen vereinigt sind.

Die Fig. 3 und 4 zeigen einzelne Tabletten der in Fig. 1 und 2 dargestellten Art.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 geht ein Faden durch eine Anzahl Tabletten, und es sind zwei einander kreuzende Fadensysteme 2, 3 vorgesehen, deren Kreuzungspunkte innerhalb der einzelnen Tabletten 1 liegen. Auf diese Weise sind die Tabletten zu einer Gruppe vereinigt, von der eine einzelne Tablette nur unter Zerschneiden der Fäden losgetrennt werden kann, so daß auch eine sehr schläfrige Person darauf aufmerksam werden muß, daß es sich um giftige Tabletten handelt, vorausgesetzt, daß nur giftige Tabletten in dieser Form in Verkehr gebracht werden. Wird eine Tablette von der Gruppe getrennt, so weist sie, wie aus Fig. 3 ersichtlich, noch die aus ihr hervorragenden Enden des Fadens auf, und wird die Tablette so in den Mund genommen, so wird man sofort durch das Gefühl auf die Fäden aufmerksam. Selbst wenn aber eine Tablette vollständig aufgelöst sein sollte, so würde doch die Anwesenheit der zurückgebliebenen Fäden Aufschluß über die giftige Beschaffenheit der gelösten und verschluckten Tablette geben, so daß die sofortige Anwendung von Gegenmitteln möglich wäre.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind die Tabletten durch einen einfachen Faden 2 verbunden. Eine einzelne losgelöste Tablette besitzt dann das in Fig. 4 dargestellte Aussehen.

Da die Fäden biegsam sind, stehen sie keineswegs einem Einfüllen derartiger Pillen oder Tabletten in Schachteln oder Flaschen

im Wege, mögen sie zu Gruppen vereinigt oder voneinander getrennt sein.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche: .

   i. Pille oder Tablette, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem besonderen Anhängsel verbunden ist.
2. 2. Die Verbindung einer Anzahl Pillen oder Tabletten mit einem durch sie hindurchgehenden gemeinsamen Faden o. dgl.
3. 3. Die Verbindung einer Anzahl Pillen oder Tabletten mit gekreuzten Fadensystemen, bei denen die Kreuzungspunkte der Fadensysteme innerhalb der Pillen oder Tabletten liegen. >

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.