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Skis icherheitsbindung
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Die Erfindung betrifft eine Skisicherheitsbindung mit einem am Ski
befestigten Unterteil und einem von diesem lösbaren, am Skischuh befestigten Oberteil.
Bei einer bekannten Bindung dieser Art ist das Oberteil als am Skischuh befestigte
Platte ausgebildet. Die Auslösekraft wird durch vorgespannte Federn definiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Skisicherheitsbindung
zu schaffen, deren Auslösekräfte besonders genau einstellbar sind und die kürzer
als bekannte Bindungen ist, Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Skisicherheitsbindung
der einleitend näher bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Unterteil
und das Oberteil durch permanentmagnetische Kräfte zusammengehalten werden.
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Vorzugsweise eignet sich als Unterteil und/oder als Oberteil eine
mit Magnetstollen besetzte Blechplatte, wobei diese Blechplatte das magnetische
Joch bildet. Ein Teil kann auch ohne Magnetstollen als einfache Magnetankerplatte
ausgebildet sein. Die zweckmäßigerweise aus einem
hochwertigen Magnetwerkstoff,
z.B. Bariumferrit, bestehenden Magnets tollen können aufgesintert oder aufgeklebt
sein. Andererseits kann aber auch das Unterteil und/oder das Oberteil je für sich
ein ein- oder mehrteiliger gesinterter oder gegossener Formkörper sein, an dem durch
eingeformte Nuten voneinander getrennte Magnetstollen ausgebildet sind Die Magnetstollen
sind vorzugsweise in entgegengesetzten Richtungen senkrecht zur Skioberfläche magnetisiert
und in abwechselnder Reihenfolge an dem betreffenden Bindungsteil angeordnet. Werden
die Bindungsteile nun mit einander gegenüberstehenden Magnetstollen aufeinandergelegt,
so ziehen sie sich gegenseitig an und bleiben aneinander haften. Bei entsprechender
Größenauslegung der Magnete ist zur senkrechten Trennung der Bindungsteile voneinander
eine erhebliche Kraft (bis etwa 100 kg) erforderlich.
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Beim Versuch, die plattenförmigen Bindungsteile in ihrer Ebehe gegeneinander
zu verschieben, muß eine Kraft ähnlich einer Federkraft überwunden werden. Läßt
die Verschiebekraft nach, so werden die Bindungsteile wieder in ihre Ausgangsstellung
zurückgezogen. Auf diesen vorteilhaften selbstzentrierenden Effekt wird unten noch
näher eingegangen.
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Nun ist jedoch die Möglichkeit einer gegenseitigen Verschiebung zwischen
dem Oberteil und dem Unterteil nicht
im ganzen Berührungsbereich
erwünscht, insbesondere nicht unter dem Fersen. Es wird deshalb vorgeschlagen, daß
im einen Bindungsteil Vertiefungen und am anderen Bindungsteil in diese eingreifende
Vorsprünge vorgesehen sind und daß die Vertiefungen und/oder Vorsprünge in die Vertiefungen
hineinleitende Schrägflächen aufweisen. Die Vorsprünge können beispielsweise halbkugelig
oder kegelförmig sein.
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Damit wird das "Einsteigen", d.h. ein deckungsgleiches Aufeinanderfügen
der beiden Bindungsteile, erleichtert. Bei sehr starker seitlicher Belastung erfolgt
jedoch die Trennung der beiden Bindungsteile voneinander, da dann die Schrägflächen
aneinander gleiten und ein senkrechtes Abheben der beiden Bindungsteile voneinander
zur Folge haben.
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Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, wenn wenigstens einer der Vorsprünge
in der zugehörigen Vertiefung in seitlicher Richtung Spiel hat. Dies gilt vor allem
für die Vorsprünge und Vertiefungen im Bereich des Fußballens, wobei daran gedacht
ist daß ein oder zwei im Bereich der Perse angeordnete runde Vorsprünge mit entsprechenden
Vertiefungen am anderen Teil gewissermaßen eine vertikale Drehachse der beiden Bindungsteile
bilden, so daß durch den vorerwähnten magnetischen Zentrierungseffekt eine erwünschte
Drehelastizität der Bindung innerhalb des durch das Spiel gegebenen Drehwinkels
erzielt wird. Nach aber schreiten dieses Drehwinkels treffen die Schrägflächen des
Vorsprungs und der Vertiefung unter dem Fußballen aufeinan-
der
und die Bindung löst aus.
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Im Hinblick auf das Problem der verschiedenen Schuhgroßen und der
individuellen Anpassung der Auslösekräfte an die anatomischen Kennwerte des Skifahrers
wird vorgeschlagen, daß eine im Bereich des Fußballens angeordnete Vertiefung eine
sich in Skilängsrichtung erstreckende Rinne ist und daß ein in diese eingreifender
Nocken am anderen Bindungsteil in Längsrichtung verschiebbar und arretierbar angebracht
ist. Durch Längsverstellung des Nockens kann somit der für die Drehauslösung der
Bindung wirksame Hebelarm und damit das Auslösemoment eingestellt werden. Wenn die
Rinne am Unterteil angeordnet ist, wird es überdies möglich, ein einheitliches Unterteil
für sämtliche Ski- und Schuhgrößen vorzusehen.
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Ferner kann auf die Auslösekraft dadurch Einfluß genommen werden,
daß an einem der beiden Bindungsteile einstellbare Abstandhalter vorgesehen sind.
Diese definieren einen winzigen einstellbaren Luftspalt zwischen den Magnetstollen.
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Bei nur geringer Vergrößerung dieses Luftspalts nimmt die Anziehungskraft
bekanntlich stark ab. Ein kleiner Luftspalt Vermindert außerdem die Reibung zwischen
den beiden Teilen bei seitlicher Verschiebung. Als Abstandhalter können eigene Schrauben
vorgesehen sein. Es ist aber auch möglich, die Vorsprünge als Schraubnocken mit
Feingewinde auszubilden und sie so weit in die Vertiefungen hineinragen zu lassen,
daß
sie am Grunde der Vertiefung aufstehen.
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Das Unterteil wird auf den Ski vorzugsweise aufgeschraubt oder, insbesondere
wenn es als durchgehende Blechplatte ausgebildet ist, mittels einer elastischen
Zwischenschicht aufgeklebt. Das Oberteil kann an der Sohle des Skischuhs mit Hilfe
von Krallen, Bügeln, Spannhebeln oder dgl. befestigt sein.
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Als extravagante, besonders vom formgestalterischen Standpunkt interessante
Möglichkeit wird vorgeschlagen, daß das Oberteil der Bindung in den Skischuh integriert
ist, d.h.
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die Magnetjoche oder Ankerbleche in den Sohlenwerkstoff des Skischuhs
eingebettet und somit unlösbar mit diesem verbunden sind. Zum "Aussteigen" ist in
diesem Falle eine kleine Hebelanordnung vorzusehen, welche es ermöglicht, die beiden
Bindungsteile voneinander abzudrücken. Wenn andererseits eine lösbare Verbidung
zwischen dem Bindungsoberteil und dem Skischuh vorgesehen und insbesondere am Oberteil
ein Spannhebel angecrdnet ist, wird vorgeschlagen, diesen so auszubilden, daß er
in gelöster Stellung an dem Unterteil in einem kurzen Abstand von seiner Drehachse
anliegt. Dies zu dem Zweck, daß derselbe Spannhebel zum Abdrücken des Oberteils
vom Unterteil benutzt werden kann.
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Die vorgeschlagene magnetische Bindung ist im wesentlichen auf die
Länge des Skischuhs beschränkt und somit erheblich
kürzer als die
bekannten, aus Bindungsvorderteil und Fersenmechanik bestehenden Bindungen. Die
Bindung löst exakt beim eingestellten Wert aus, unabhängig von Form und Material
der Schuhsohle. Ein Nichtauslösen beim Uberschreiten der eingestellten Werte ist
ebenso ausgeschlossen wie ein Verhängen oder Verhaken von Bindungsteilen mit dem
Schuh, was insgesamt zu einer erheblichen Steigerung der Sicherheit beim Skifahren
führt.
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Es ist möglich, sämtliche Bindungsunterteile untereinander gleich
groß zu machen und dadurch die Herstellung zu rationalisieren.
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Lediglich die Bindungsoberteile sollten an die gängigen Skischuhgrößen
angepaßt sein. Mit seinem eigenen und außerdem auf seine individuelle Auslösekraft
eingestellten Bindunqsoberteil kann der Skiläufer jeden beliebigen mit einem Magnetbindungsunterteil
ausgerüsteten Ski benutzen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt
Fig. 1 die Draufsicht
auf das Bindungsunterteil, Fig. 2 eine Seitenansicht der Bindung mit aufgeschnalltem
Skischuh, wobei das Bindungsunterteil längs geschnitten ist, Fig. 3 einen Querschnitt
einer ähnlichen Bindung in größerem Maßstab und Fig. 4 eine Seitenansicht des hinteren
Abschnitts der Bindung nach Fig. 2, wobei die Bindungsteile voneinander gelöst sind.
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Nach den Figuren 1 bis 3 besteht ein Bindungsunterteil 1 aus einer
Blechplatte 2, auf die eine größere Anzahl quadrischer Magnetstollen 3 aufgeklebt
ist. Die Zwischenräume zwischen diesen Magnetstollen sind mit einem Kunststoff 4
ausgefüllt. Dieses plattenförmige Bindungsunterteil 1 ist mit vier Schrauben 5 auf
einen Ski 6 aufgeschraubt.
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Ein plattenförmiges Bindungsoberteil 7 ist im Prinzip gleich aufgebaut
wie das Unterteil und spiegelbildlich auf dieses aufgelegt, so daß die Magnetstollen
mit ihren planierten Oberflächen einander unmittelbar gegenüberstehen.
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Das Bindungsoberteil 7 ist vorne mit Hilfe einer Kralle 8 und hinten
mittels eines zweiteiligen Spannverschlusses an einem Skischuh 9 befestigt. Der
Spannverschluß besteht aus einem bügelförmigen Spannhebel 10 und einem Druckstück
11,
welches unter der Wirkung einer Feder 12 steht und mittels
eines Schlitzes an einem Quersteg 13 des Spannhebels 10 geführt ist. Der Spannhebel
10 ist mit seinen rechtwinklig nach innen abgebogenen Schenkeln im Bindungsoberteil
7 gelagert, wobei die einander benachbarten inneren Enden der so gebildeten Halbachsen
noch einmal rechtwinklig abgekantet und gegenüber den Schenkeln verdreht sind. Die
so gebildeten Abdrückenden 14 haben in einer entsprechenden Aussparung des Bindungsoberteils
7 genügend Bewegungsspielraum. Zum Auseinanderdrücken der beiden Bindungsteile stehen
sie auf einer Fläche 15 auf, welche die Oberfläche des Bindungsunterteils 1 nach
hinten verlängert.
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Unter der Ferse des Skischuhs 9 weist das Bindungsunterteil 1 eine
kugelpfannenförmige Vertiefung 16 auf, in die ein entsprechend geformter, mit Feingewinde
in das Bindungsoberteil 7 eingedrehter Schraubzapfen 17 eingreift.
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Er erleichtert das Einsteigen und bildet eine Art Drehgelenk mit vertikaler
Achse, um das sich die beiden Bindungsteile bei sehr starker Tcrsionsbelastung drehen
können.
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Es ist auch denkbar, anstelle dieses zentralen Gelenkeingriffs zwei
Schraubzapfen in einem Abstand quer zur Skilängsrichtung nebeneinander im Fersenbereich
anzuordnen und die zugehörigen Vertiefungen im Bindungsunterteil kreisbogenförmig
bezüglich der gedachten vertikalen Drehachse zu verlängern. Man erhält dadurch zusammen
mit der nachfolgend
beschriebenen Abstützung im Bereich des Fußballens
eine günstige Dreipunkt-Auflage.
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Im vorderen Teil der Bindung, d.h. unter dem Fußballen, weist das
Bindungsunterteil 1 eine rinnenförmige Vertiefung 18 auf. Sie ist innen ebenfalls
ausgerundet, jedoch wesentlich breiter als ein entsprechender Schraubzapfen 19 des
Bindungsoberteils 7, der sich etwa in Längsmitte dieser rinnenförmigen Vertiefung
18 befindet und strichpunktiert angedeutet ist. Dadurch wird in diesem Bereich eine
begrenzte seitliche Verschiebbarkeit der Bindungsteile gegeneinander ermöglicht.
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Fig. 3 zeigt deutlicher eine mögliche Querschnittsform der beiden
Bindungsteile 1 und 7 im Bereich des Fußballens. Die plattenartigen Blechformteile
sind hier mit 2' bzw. 20 bezeichnet. Sie übergreifen die Magnetstollen 3 an den
Rändern und sind in der Mitte hoch- bzw. tiefgezogèn. Das Blechformteil 20 des Bindungsoberteils
weist einen Längsschlitz auf, in den der Schraubzapfen 19 mittels eines Gewinderinges
21 und einer Vierkantmutter 22 eingesetzt ist. Nach Lösen des Gewinderinges 21 ist
der Schraubzapfen 19 längsverschiebbar. Das Bindungsunterteil 1 ist hier mittels
einer elastischen Zwischenlage 23 auf den Ski aufgeklebt.
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Die Trennung der beiden Bindungsteile bei einem Sturz kann in allen
Richtungen erfolgen. Der Auslösewert für senkrechtes Abheben, d.h. im Falle eines
Sturzes nach vorn, hinten oder zur Seite wird dadurch eingestell,, daß die wei oder
gegebenenfalls drei Schraubzapfen mehr oder wenigtzr weit eingeschraubt werden.
Bei Drehbelastung zeigen die beiden Bindungsteile zunächst eine gewisse Elastizität
solange der Schraubzapfen 19 bei der Drehbewegung um den Schraubzapfen 17 die Schrägflächen
der rinnenförmigen Vertiefung 18 noch nicht erreicht. Schlägt er jedoch am Rand
der Rinne an, so wird das Bindungsoberteil 7 beim Weiterdrehen angehoben und löst
sich ab.
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Durch Lösen des Spannverschlusses wird, wie in Fig. 4 gezeigt, der
Skischuh 9 freigegeben. Um danach die beiden Bindungsteile voneinander zu trennen,
braucht man nur den Spannhebel 10 weiter nach unten zu drücken, wodurch die Abdrückenden
14 zur Wirkung kommen. Nqrmalerweise bleiben aber die Bindungsteile aneinander und
der Skischuh wird mit dem Spannverschluß gelöst bzw. aufgeschnallt.