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Verriegelungseinrichtung für einen in Schienen verschiebbaren Fahrzeugsitz
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verriegelungseinrichtung für einen in Schienen
verschiebbaren Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Verriegelungseinrichtung ist beispielsweise aus dem
deutschen Gebrauchsmuster 7 210 257, int. C1. bon 1-08, bekannt geworden. Dabei
besteht der Rasthebel aus einem offenen, U-förmigen Rahmen, dessen freie Enden im
Bereich der sich gegenüberliegenden Schienen am Sitz schwenkbar befestigt sind und
der mit seinem als Handhabe dienenden, die beiden Schenkel verbindenden Quersteg
bis vor die Sitzvorderkante reicht. Zur Entriegelung wird der Rasthebel durch Anheben
des Querstegs um seine Querachse verschwenkt, wodurch die Verbindung des Sitzes
mit den Schienen aufgehoben wird. Der Sitz kann dann in Längsrichtung bis in eine
gewünschte Stellung verschoben werden, in der man den Rasthebel erneut in die entsprechenden
Rastausnehmungen eingreifen läßt. Der in den Beinbereich des Fahrers (oder Beifahrers)
ragende Rasthebel ist zum einen unter dem Aspekt der inneren Sicherheit bedenklich,
weil er nämlich anläßlich eines Unfalls Beinverletzungen herbeiführen kann, zum
anderen ist die Handhabe zum Entriegeln jedenfalls dann umständlich, wenn die auf
dem Sitz befindliche Person fest angeschnallt ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Verriegelungseinrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß die Betätigung auch für
angeschnallte Personen besser zugänglich ist, wobei gleichzeitig die Lagerung des
Rasthebels am Sitz vereinfacht werden soll,
ohne daß die Yunktionstüchtigkeit
der Verriegelungseinrichtung eingeschränkt wird. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe
gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale.
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Der Unteranspruch gibt eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung
wieder.
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Der Betätigungshebel ist - neben dem Sitz befindlich - gut zugänglich.
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Die Entriegelung des Sitzes geschieht in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden
Schritten, zum einen durch eine Verschwenkung des Rasthebels um eine parallel zur
Verschieberichtung des Sitzes verlaufende Achse, zum anderen durch eine Drehbewegung
des Rasthebels um eine quer zur Verschieberichtung verlaufende Achse. Welche der
beiden Bewegungen zuerst erfolgt, spielt keine Rolle. Ohnehin lassen sich bei geeigneter
Wahl und Anordnung des Betätigungshebels beide Schwenkbewegungen in der Praxis nicht
scharf voneinander trennen, so daß die Betätigung zur Entriegelung nur als eine
einzige Bewegung wahrgenommen wird. Bei der parallel zur Verschieberichtung des
Sitzes verlaufenden Achse, um die die eine Schwenkbewegung erfolgt, kann es sich
um eine tatsächlich nicht vorhandene, ideelle Achse handeln, wenn dabei der Rasthebel
in sich elastisch verbogen wird. In Anbetracht des geringen Verhältnisses vom bei
der Entriegelung erforderlichen Hub zur Länge des Rasthebels wird die Schwenkung
des Rasthebels um die zur Verschieberichtung parallele Achse gar nicht als solche,
sondern eher wie eine translatorische Verschiebung des Betätigungshebels empfunden.
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Die Überlagerung der beiden Schwenkbewegungen bei der Entriegelung
trägt der Forderung Rechnung, daß der Sitz zwar beidseitig verriegelt, aber mit
nur einem einzigen Betätigungshebel diese Verriegelung gelöst werden soll. Eine
Schwenkung des Rasthebels lediglich um die zur Verschieberichtung parallele Achse
würde zwar eine Entriegelung im Bereich des Betätigungshebels ermöglichen, jedoch
im allgemeinen nicht auf der Seite des Sitzes, die dem Betätigungshebel abgekehrt
ist. Der Grund dafür ist darin zu sehen, daß der Entriegelungshub im Bereich beider
Schienen in aller Regel durch Teile des Sitzes begrenzt ist. Eine Schwenkung des
Rasthebels lediglich um die quer
zur Verschieberichtung verlaufende
Achse würde die Betriebssicherheit der Einrichtung in Frage stellen. Untersuchungen
haben gezeigt, daß dann nämlich - insbesondere bei Verwendung eines relativ dünnen
Gestänges für den Rasthebel - leicht Funktionsstörungen eintreten, d. h. die Entriegelung
auf der dem Betätigungshebel abgekehrten Seite ist nicht immer gewährleistet.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnung näher erläutert. Die Figuren sind stark schematisiert, und es ist
nur das zum Verständnis der Erfindung Wesentliche dargestellt. Sie unterscheiden
sich grundsätzlich nur durch die unterschiedliche Ausbildung des Rasthebels.
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Figur 1 zeigt zwei auf dem Fahrzeugboden ortsfest angeordnete parallele
Schienen 1 und 2 mit vertikalen, nach oben offenen Rastausnehmungen 3a, 3b und den
am nicht dargestellten Sitz befestigten Rasthebel 4, an dessen linkem Ende 4a der
Betätigungshebel 5 befestigt ist. Rechts neben der Schiene 2 ist der Rasthebel 4
abgebogen und in der Lagerstelle 6 gelagert. Die Lagerstelle 6 liegt in Verschieberichtung
gesehen hinter der Rastausnehmung 3b. Zum Entriegeln wird der Rasthebel 4 an seinem
linken Ende 4a durch Anheben des Letätigungshebes 5 senkrecht zur Zeichenebene außer
Eingriff mit der Rastausnehmung 3a gebracht. Dieses Anheben des linken Endes des
Rasthebels 4 kann auch gedeutet werden als Schwenkung des Rasthebels um eine zur
Verschieberichtung parallele Achse. Da der Entriegelungshub nur etwa einen halben
bis einen Zentimeter beträgt und demzufolge das Verhältnis von Entriegelungehub
zur Länge des Rasthebels immer klein bleibt, braucht' diese zur Verschieberichtung
parallele Achse tatsächlich nicht vorhanden zu sein; die Entriegelung auf der linken
Seite erfolgt allein unter Ausnutzung der Elastizität des Rasthebels 4. Sobald die
Entriegelung auf der linken Seite bewerkstelligt ist, erfolgt unter Zuhilfenahme
des Betätigungshebels 5 durch Drehung des Rasthebels 4 um die quer zur Verschieberichtung
verlaufende Achse 7 die Entriegelung auf der rechten Seite. Die beiden aufeinanderfolgenden
Bewegungen, also die Hubbewegung zur Entriegelung auf der linken Seite und die sich
anschließende Drehbewegung zur Entriegelung auf der rechten Seite (oder auch in
umgekehrter Reihenfolge), gehen derart ineinander über, daß sie vom Benutzer als
nur eine Bewegung wahrgenommen werden. Die
Drehbewegung garantiert
in jedem Falle ein einwandfreies Entriegeln auf der rechten Seite, und zwar unabhängig
von der Länge des Rasthebels; dabei wird wegen der Elastizität des Materials der
Verdrehwinkel im Bereich des Betätigungshebels im allgemeinen größer sein als der
im Bereich der Schiene 2 zur Entriegelung erforderliche.
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Die Anordnung gemäß Figur 2 unterscheidet sich von der in Figur 1
lediglich dadurch, daß die Abkröpfung des Rasthebels 4 - und damit seine Lagerstelle
8 - zwischen den Schienen 1 und 2 liegt. Die Funktion der Einrichtung ist im übrigen
die gleiche wie bei der nach.
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Figur 1.
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Bei der Ausführungsform nach Figur 3 sind zwei Lagerstellen 9 und
10 vorgesehen. Es handelt sich also praktisch um eine Kombination der Ausführungen
nach Figur 1 und Figur 2. Im allgemeinen wird man jedoch mit nur einer Lagerstelle
auskommen. Die Lagerstelle 10 ist so äusgeführt, daß eine Bewegung des Rasthebels
4 quer zur Verschieberichtung praktisch ausgeschlossen ist. Eine derartige Maßnahme
muß selbstverständlich auch bei den Ausführungen gemäß Figur 1 und 2 vorgenommen
werden, auch wenn das zeichnerisch im einzelnen nicht dargestellt ist.
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Figur 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Rastausnehmungen in
der rechten Schiene 2a nach unten hin offen sind. Die der linken Schiene 1 sind
zweckmäßigerweise nach oben hin offen. Die Lagerstelle 11 liegt nun vor den Rastausnehmungen3a
,3b auf der gleichen Seite wie der Betätigungshebel 5. Auch hier erfolgt die Entriegelung
durch den gleichen Bewegungsablauf wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen,
d. h. zunächst wird das linke Ende 4a des Rasthebels 4 aus der Rastausnehmung 3a
herausgehoben, und danach erfolgt durch Drehung des Betätigungshebels 5 im Uhrzeigersinn
(in Blickrichtung des Pfeiles 12) die Entriegelung aus der Schiene 2a.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 5 unterscheidet sich zunächst
die Ausbildung der Lagerstelle 13 von denen in den übrigen Ausführungsformen dadurch,
daß die Abkröpfung des Rasthebels 4 schon
im Bereich der linken
Schiene 1 beginnt, wodurch eine gewisse Materialersparnis erzielt wird. An der Lagerstelle
13 stützt sich der Rasthebel 4 auf einem den Sitz nach unten hin abschließenden
Bodenteil 14 ab. Dieses Bodenteil 14 ist beispielsweise eine aus Blech gebildete
Sitzschale. Zur Festlegung des Rasthebels 4 in Querrichtung sind zwei Blechlaschen
15, 16 vorgesehen, zwischen denen der Rasthebel bei Drehung um die Querachse geführt
wird.
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Um die bildliche Darstellung der Ausführungsbeispiele nicht unübersichtlich
werden zu lassen, wurden die Federn, die nach einer Entriegelung und Verschiebung
des Sitzes den Rasthebel selbsttätig wieder in die neuen Rastausnehmungen drücken,
nicht gezeichnet.