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Digitoxigenin-monodigitoxosid-Derivate und
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Verfahren zu ihrer Herstellung Gegenstand der Erfindung sind neue,
therapeutisch wertvolle Verbindungen (A) der allgemeinen Formel
in der R1 oder R2 gleich oder verschieden sein können und je--weils eine Alkyl-,
Alkoxyalkyl- oder Acylgruppe mit jeweils bis zu vier Kohlenstoffatomen bedeuten
und wenn dez Zuckerrest Digitoxose ist entweder R1 oder R2 ein Wasserstoffatom sein
kann oder aber im Fall der bezüglich der Digitoxose-Kohlenstoffatome 3' und/oder
4' epimeren Zucker R1 und/oder R2 Wasserstoffatome sein können oder in der R1 und
R2 zusammen eine Carbonylgruppe bedeuten, und 3'-Oxo-digitoxigenin-monodigitoxosid-Derivate
(B) der allgemeinen Formel
in der R3 ein Wasserstoffatom, eine Alkyl-, Alkoxyalkyl- oder Acylgruppe mit jeweils
bis zu vier Kohlenstoffatomen bedeutet1 und 4'-Oxo-digitoxigenin-monodigitoxosid-Derivate
(C) der allgemeinen Formel
in der R4 dwe oben angegebene Bedeutung von R3 hat sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
und ihre Verwendung in pharmazeutischen präparaten.
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Die erfindungsgemäßen neuen Verbindungen A, B und C der allgemeinen
Formeln I, II und III, die sich von bekannten, ähnlich aufgebauten Glykosiden im
wesentlichen dadurch unterscheiden, daß sie nur einen Digitoxoserest enthalten,
der stereochemisch abgewandelt sein kann, und dessen Hydroxygruppen entweder veräthert
oder verestert sind oder aber unter Ausbildung
der Oxoverbindungen
oxidiert wurden, haben wertvolle pharmakologische Eigenschaften. Sie sind, in entsprechender
Dosierung eingesetzt, cardiotonisch gut wirksam und daher für die Herztherapie,
insbesondere zur Behandlung von Herzinsuffizienzen, geeignet.
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Es ist bekannt, daß die üblicherweise für die Behandlung der Herzinsuffizienz
verwendeten oral applizierten Digitalisglykoside wie Digoxin oder Digitoxin vorwiegend
über die Niere ausgeschieden werden. Diese Eigenschaft ist beim Digoxin dann von
Nachteil, wenn eine Niereninsuffizienz vorliegt, weil das Glykosid infolge der erniedrigten
oder ganz fehlenden Filtrationsleistung der Niere nur verzögert ausgeschieden wird
und durch Kumulation zu Intoxikationen führen kann. Für Digitoxin kann zwar bei
eingeschränkter Nierenfunktion die biliäre Elimination, d.h. durch die Galle und
damit über den Darm so groß werden, daß die Gesamtausscheidung, verglichen mit Nierengesunden,
nicht vermindert wird. Nachteilig bleibt aber, daß es mit einer in Jedem Fall vorliegenden
Halbwertzeit von 6 - 10 Tagen in der Therapie schwer steuerbar ist.
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In Jüngerer Zeit zeigten Untersuchungen, daß die Elimination von
DigitoxiFenin-monodigitoxosid weitgehend unabhängig von der glomerulären Filtrationsrate
ist, weil durch eine verstärkte Lebertätigkeit die Metabolnsierungsrate des Monosids
erhöht werden kann. Aufgrund seiner hohen Ronjugationsrate liegt weiterhin bereits
12 Stunden nach oraler Gabe die gesamte Glykosidmenge in konjugierter Form vor.
(H.F. Vöhringer u. Mitarb., 83. Jahrestagung der Dtsch. Ges. Inn. Med., Wiesbaden
1977). Die dadurch bedingte rasche Elimination einerseits und die verminderte Kumulation
im Myocard andererseits setzen aber den therapeutischen Wert des Dioxigenin-monodigitoxosids
erheblich herab.
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Der Metabolisierungsgrad der erfindllngsgemnBen Derivate ist dagegen
geringer, da die verätherten bzw. veresterten oder oxidierten oder stereochemisch
abgewandelten Monosid-Hydroxygruppen nur noch in geringem Maße der metabolischen
Konjugation unterliegen. Außerdem wird durch die Substitution der Zuckerhydroxylgruppen
die Polarität dieser Monoside herabgesetzt und damit eine erhebliche Verbesserung
der Resorption bewirkt.
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Daher sind auch mit diesen Verbindungen höhere Gewebskonzentrationen
erreichbar.
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Mit der Bildung der erfindungsgemäßen Verbindungen A, B und C ist
es nunmehr gelungen, Herzglykoside zu erhalten, die überraschenderweise sowohl eine
günstige therapeutische Einsatzfähigkeit als auch eine gute Wirksamkeit in gleichem
Maße besitzen.
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Es sind die gute Resorbierbarkeit und günstigen Eliminationseigenschaften,wie
unter anderem die überwiegende Eliminierung über den Darm, die bewirken, daß auch
bei Insuffizienzen der Niere ein optimaler Blutspiegelwert bzw. eine optimale Gewebskonzentration
aufrecht erhalten werden können, ohne daß Gefahren durch Kumulationserscheinungen
auftreten.
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Die hohe Herzwirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen ist as
der Tabelle 1 ersichtlich, in der die Hatcher-Dosis und mit C50% die molare Konzentration,
die 60 Minuten nach Substanzzugabe, bezogen auf das Ausgangsniveau, eine Zunahme
der Kontraktionskraft am isolierten Meerschweinchen-Papillarmuskel um 50% bewirkt,
aufgeführt sind.
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Tabelle 1 Digitoxigenin-mono- Hatcher-Katze, i.v. C50% digitoxosid-Derivate
LD100 (mg/kg) (µ Mol) 3'-Acetyl- 0.67 0.86 4'-Acetyl- 0.44 0.14 3',4'-Diacetyl 0.67
0.29 3'-Oxo-4'-acetyl- 0.55 0.145 3'-Epi-4'-acetyl- 0.43 0.15 3'-Epi- 0.41 0.163
4'-Methyl- 0.38 0.066 3',4'-Dimethyl- 1.14 1.15 3',4'-Dimethoxymethyl- 0.89 0.52
3',4'-Cyclocarbonyl- 0.55 0.039
In der folgenden Tabelle 2 sind
für Digitoxigenin-monodigi toxosid-Derivate die Rf-Werte von K:ieselgel-Dünnschicht-Chromatogrammen
bei Verwendung des Laufmittels Essigsäureäthylester mit dem Rf-Wert von Digitoxigenin-monodigitoxosid
verglichen.
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In der Höhe der Rf-Werte drückt sich die Stärke der Lipophilie der
Verbindung aus. Da lipophilere Verbindungen die Lipoid-Eiweiß-Schranke leichter
durchdringen, sind diese Derivate auch besser enteral resorbierbar.
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Tabelle 2 Digitoxigenin-mono- Rf-Wert digitoxosid-Derivate 3'-Acetyl-
0,31 4'-Acetyl- 0,38 3',4'-Diacetyl- 0,51 3'-Oxo-4'-acetyl- 0,49 3'-Epi-4'-acetyl-
0,40 3' -Methyl- 0,36 4'-Methyl- 0,33 3' ,4'-Dimethyl- 0,52 3',4'-Dimethoxymethyl-
0,42 3',4'-Cyclocarbonyl- 0,50 Vergleich: Digitoxigeninmonodigitoxosid 0,28
Die
neuen erfindungsgemäßen Verbindungen A, B und C können, gegebenenfalls mit geeigneten
festen oder flüssigen pharmakologisch verträglichen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln
üblicher Art vermischt, zur Herstellung von Lösungen für Injektionszwecke und insbesondere
von peroral zu verabreichenden pharmazeutischen Präparaten und Zubereitungen, wie
Dragess, Pillen und Tabletten, verwendet werden. Die Dosierung beträgt-0,1 - 1 mg
pro Tag beim Menschen.
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Die erfindungsgemäßen Digitoxigenin-monodigitoxosid-Derivate A der
allgemeinen Formel I werden aus den entsprechenden 3'- und 4'-Hydroxyverbindungen
durch Veresterung und Verätherung oder durch Epimerisierung von von Digitoxigenin-monodigitoxosid
verhalten.
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Je nachdem, welchen sterischen Aufbau diese 3', 4'-Dioxy-Derivate
haben, sind entweder das Digitoxigenin-monodigitoxosid selbst oder die aus Digitoxigenin-monodigitoxosid
über die, wie im folgenden noch beschrieben, nach Oxidation vorliegenden 3'- oder
4'-Oxoverbindungen IV und V und anschließender Reduktion erhaltenen, epimeren 3',
42-Dihydroxyverbindungen als Ausgangsverbindungen VI geeignet. Zu diesen Ausgangsverbindungen
gehören auch die nacheinander zweimal über die Oxoverbindung
und
die anschließende Reduktion sowohl bezüglich des 3' als auch des 4' Kohlenstoffatoms
epimerisierten Dihydroxyverbindungen, die hier auch als Epimere bezeichnet werden.
Die Oxoverbindungen, die auch zu den Verbindungen B und C zählen, sowie die epimeren
Monoside sind also nicht nur erfindungsgemäß pharmakologisch wirksam, sie stellen
darüber hinaus auch wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung der stereochemisch
abgewandelten oder der substituierten Derivate dar.
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Man erhält daher auf diesem Wege einerseits aus Digitoxigenin-mondigitoxosid
erfindungsgemäße Derivate mit dem 3'-Substituenten in quasiaxialer Lage sowie dem
4'-Substituenten in quasiäquatorialer Lage. Andererseits gelangt man über die 3'-Oxoderivate
(IV) oder über die 4'=0xoderivate (V) des selben Nonosids zu den Derivaten mit Jeweils
beiden Substituenten in der quasiäquatorialen Lage oder der quasiaxialen Lage. Nach
zweimaliger Anwendung dieser Epimerisierungsverfahren erhält man die Verbindungen
mit in 3'-Stellung befindlichen Substituenten in quasiäquatorialer Lage und in 4'-Stellung
befindlichen Substituenten in quasiaxialer Lage.
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Zur Herstellung der 3'-Xonoester wird beispielsweise der 3'9 4'-Dihydroxyzucker
in inerten Lösungsmitteln mit einem -rthoester in Gegenwart saurer Katalysatoren
bei Temperaturen 0s O - 1000, vorzugsweise bei Raumtemperatur, umgesetzt. Beroz
,; wird die Umsetzung mit Orthoessigsäuretriäthylester durchgeführt.
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Die 4'-Monoester sowie die 3'-, 4'-Diester können mit Säureanhydriden
in Gegenwart alkalischer Katalysatoren bei rzmperaturen von 0 - 1000, vorzugsweise
bei 0 - 100, erhalten werden Besonders geeignet für diese Umsetzung hat sich Acetanhydrid
erwiesen.
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Die Desacylierung dieser Ester-Derivate erfolgt in an sich bekannter
Weise mit ammoniakalischem Methanol, vorzugsweise bei Raumtemperatur.
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Die cyclischen Kohlensäurediester sind aus den Dihydroxyverbindungen
in alkalischem Milieu, beispielsweise in Pyridin als Lösungsmittel, in guten Ausbeuten
bei niedrigen Temperaturen mit Phosgen erhältlich.
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Die Herstellung der Mono- und Dialkyläther aus den Hydroxyverbindungen
erfolgt mit Alkylierungsmitteln wie Alkylsulfaten in Gegenwart-von Bariumhydroxid,
Zinkoxid oder Aluminiumoxid, vorzugsweise bei Raumtemperatur. Methylierungen -werden
vorzugsweise in Gegenwart saurer Katalysatoren mit Diazomethan oder Orthoameisensäuretrimethylester
bei niedrigen Temperaturen, vorzugsweise um 00, durchgeführt.
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Alkoxyalkyläther werden mit geeigneten Alkoxyalkylhaliden wie z.B.
Methoxymethylchlorid oder Äthoxymethylchlorid in polaren Lösungsmitteln, vorzugsweise
Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid in Gegenwart einer organischen Base> insbesondere
einer tertiären t;tickstoffbase, wie z.ß. N,N-I)imethylanilin, Triäthylamin oder
Pyridin, hergestellt.
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Die erfindungsgemäßen Oxoderivate B und C der allgemeinen Formel
II und III sind aus den partiellen alkylierten oder acylierten Monosiden der allgemeinen
Formeln VII und VIII
durch Oxidation der freien glykosidischen Hydroxygruppe mit Oxidationsmitteln wie
Chrom-VI-oxid, vorzugsweise in Form von Kiliany-Lösung oder mit Dimethylsulfoxid,
Dicyclohexylcarbodiimid oder Edelmetalloxiden auch in Gegenwart von Luftsauerstoff
erhältlich. Bei Oxidationen mit Chrom-VI sind Aceton/ 04asser-Gemische die geeignetesten
Lösungsmittel.
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s Ausgangsverbindung zur Herstellung der partiell 4 rten oder acylierten
Monoside der Formeln VII und VIII @n die Dihydroxyverbindungen der allgemeinen Formel
VI, die oben angegeben veräthert oder verestert werden können. Nach Einführung der
Oxogruppe können diese Schutzgruppen wie schon zur brieben wieder abgespalten werden.
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Die Reduktion der Oxogruppe, die mit komplexen Metallhydriden wie
z.B. Natriumborhydrid unter bekannten Reaktionsbedinumngen erfolgen kann, führt
dann wieder unter Ausbildung glykozidischer Hydroxylgruppen zu den bezüglich Digitoxose
stereochemisch
umgewandelten epimeren Monosiden. Mit diesem Verfahren sind, gegebenenfalls nach
Wiederholung, ausgehend vom Digitoxigenin-monodigitoxosid, alle mit der Formel VI
beschriebenen stereoisomeren Formen erhältlich.
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Die Herstellung der neuen erfindungsgemäßen Verbindungen wird nachstehend
anhand von Beispielen näher erläutert.
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Beispiel 1 3'-Acetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid 1 g Digitoxigenin-monodigitoxosid
wird in 15 ml trockenem Tetrahydrofuran gelöst, mit 50 mg p-Toluolsulfonsäure und
2 ml Orthoessigsäuretriäthylester versetzt. Nach eineinhalbstündigem Rühren bei
250 werden 500 /ul 0.1 n HCl zugegeben und danach wird noch weitere 30 Minuten gerührt.
Nachdem das Reaktionsgemisch mit 0.1 n NaOH auf pH 6 eingestellt ist, wird mit Chloroform
extrahiert. Aus den£ Eindampfrückstand erhält man nach Kristallisation mit Methanol/Wasser
0.8 g 3'-Acetyldigitoxigeninmonodigitoxosid.
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Fp.: 143-146° Summenformel: H4608 Mol.-Gew.: 546.7 Analyse: ber. C
68.05 H 8.41 gef. C 68.09 H 8.61 IR-Spektrum: 1785, 1745, 1640, 1250, 1075, 1025,
1000 cm' NMR (CDCl3): 0.86 (s), 0.92 (s), 0.8 - 2.5 (m), 2.1 (s), 2.5 - 4.7 (m),
4.87 (m), 5.25 (d), 5.85 (m) ppm (S).
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Beispiel 2 4'-Acetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid 1.5 g Digitoxigenin-monodigitoxosid
werden in 30 ml Dimethylenformamid gelöst und mit 0.24 g Triäthylendiamin und 0.3
ml Acetanhydrid 24 Stunden bei 40 gehalten. Der nach Zugabe von Eiswasser anfallende
Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und aus 60% Methanol kristallisiert.
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Fp.: 1960 Summenformel: C31H4608 Mol.-Gew.: 546.7 Analyse: ber. C
68.05 H 8.41 gef. C 67.65 H 8.62 IR-Spektrum: 1820, 1750, 1740, 1640, 1625, 1245,
1070, 1050, 1025, 1000 cm 1 Beispiel 3 3',4'-Diacetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid
Aus 1 g 4'-Acetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid erhält man durch Acetylierung mit
0.3 ml Acetanhydrid entsprechend Beis- ei e zu 2 0.8 g 3',4'-Diacetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid.
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Fp.: 208-209° Summenformel: C33H48O9 Mol.-Gew.: 588.7 Analyse: ber.
C 67.3 H 8.2 gef. C 68.2 H 8.3 IR-Spektrum: 1785, 1775, 1755, 1750, 1725, 1635,
1625, 1255, 1235, 1215, 1155, 1055, 1020, 990 cm 1 NMR (CDGl3): 0.88 (s), 0.93 (s),
0.8 - 2.4 (m), 2.02 (s), 2.13 (s), 2.5 - 3.1 (m), 3.4 - 4.0 (m), 4.06 (s), 4.55
(d), 4.72 (t), 4.94 (s), 5.48 (q), 5.89 (s) ppm
Beispiel 4 3'-Oxo-4'-acetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid
250 mg 4'-Acetyldigitoxigenin-monodigitoxosid werden in 90 ml Aceton gelöst und
anschließend wird bei 80 0.7 ml Kiliany-Lösung (26.6 g CrO3, 40 ml H20, 23 ml konz.
H2S04,ad 100 ml H20) zugesetzt. Nach 5 Minuten gibt man 0.83 g Na-Acetat in 88 ml
Wasser zum Reaktionsgemisch und extrahiert fünfmal mit je 50 ml Chloroform. Aus
dem Eindampfrückstand der organischen Phasen erhält man 220 mg 3'-Oxo-4'-acetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid
nach Kristallisation aus Methanol/Wasser.
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Fp.: 223-225° Summenformel: C31H44O8 Mol.-Gew. 545.7 Analyse: ber.
C 68.2 H 8.3 gef. C 67.7 H 8.7 IR-Spektrum: 1800, 1755, 1740, 1625, 1230, 1135,
1075, 1025cm-1 NMR(CDCl3): 0.87 (s), 0.84 (s), 0.7 - 2.4 (m), 2.18 (s), 2.76 (d),
3.4 - 3.9 (m), 4.7 - 5.1 (m), 5.87 (m), 7.3 (s) ppm (6), Beispiel 5 3'-Epi-4'-acetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid
180 mg 3'-Oxo-4'-acetyldigitoxigenin-monodigitoxosid werden in 18 ml Methanol mit
45 mg NaBH4 eine Stunde bei 250 gerührt. Nach Neutralisation mit zehnprozentiger
Essigsäure wird die Reaktionslösung eingeengt, mit Chloroform aufgenommen und gegen
Wasser ausgeschüttelt. Aus der organischen Phase erhält man nach Reinigung über
präparative Schichtchromatographie 140 mg 3 -Epi-4 -acetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid.
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Fp.: 122-130° Summenformel: C31H46°8 Mol.-Gew.: 546.7 Analyse: ber.
C 68.05 H 8.41 gef. C 67.70 H 8.61 IR-Spektrum: 1780, 1745, 1620, 1245, 1225, 1070,
1025 cm-1 Beispiel 6 3'-Epi-digitoxigenin-monodigitoxosid 500 mg 3'-Epi-4'-acetyldigitoxigenin-monodigitoxosid
werden mit zehnprozentigem ammoniakalischem Methanol bei 250 20 Stunden lang desacetyliert.
Man erhält 300 mg 3'-Epi-digitoxigeninmonodigitoxosid.
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Fp.: 169-170° Summenformel: C29H4407 Mol.-Gew.: 504.7 Analyse: ber.
C 68.96 H 8.79 gef. C 68.05 H 8.55 IR-Spektrum: 1805, 1790, 1760, 1735, 1725, 1630,
1160 - 1170, 1130, 1065, 1035 cm 1 Beispiel 7 4'-Oxo-3'-acetyldigitoxigenin-monodigitoxosid
-l g 3'-Acetyldigitoxigenin-monodigitoxosid wird entsprechend Beispiel 4 oxidiert.
Nach schichtchromatographischer Trennung und Kristallisation aus Methanol/Wasser
erhält man 4'-Oxo-3'-acetyldigitoxigenin-monodigitoxosid. Fp.: 239-241° Summenformel:
C31H44O8 Mol.-Gew.: 544.7 Analyse: ber. C 68.38 H 8.09 gef. C 68.37 H 8.04 IR-Spektrum:
3490, 1780, 1740, 1620, 1230, 1085, 1065, 1025 cm NMR-Spektrum: 5.89 (m), 5.75 (t),
4.65-5.25 (m), 4.19 (q), 2.14 (s), 1.44 (d), 0.94 (s), 0.88 (s), 0.8-2.9 (m) ppm
(#).
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Beispiel 8 4'-Epi-3'-acetyldigitoxigenin-monodigitoxosid 500 mg 4'-Oxo-3'-acetyldigitoxigenin-monodigitoxosid
werden entsprechend Beispiel 5 umgesetzt. Nach schichtchromatographischer Reinigung
erhält man 4'-Epi-3'-acetyldigitoxigeninmonodigitoxosid.
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Summenformel: C31H46O8 Nol.-Gew.: 546.7 IR-Spektrum: 3460, 2930, 2870,
1780, 1740, 1620 (Schulter), 1240, 1170, 1065, 1045, 1025 cm 1 Beispiel 9 4'-Epi-digitoxigenin-monodigitoxosid
Entsprechend Beispiel 6 erhält man aus 300 mg 4'-Epi-3'-acetyl-digitoxigenin-monodigitoxosid
150 mg 4'-Epi-digitoxigenin-monodigitoxosid. Fp.: 161-167° Summenformel: C29H44O7
Mol.-Gew.: 504.7 IR-Spektrum: 7450, 2530, 2880, 1750 mit Schulter bei 1790, 1620,
1170, 1135, 1070, 1025 cm 1 Beispiel 10 4'-Methyl-digitoxigenin-monodigitoxosid
900 mg Digitoxigenin-monodigitoxosid in 7 ml Dimethylformamid und 7 ml Toluol werden
mit 55 mg Ba(OH)2 und 80 mg Al203 (neutral) versetzt und nach Zutropfen von 0.8
ml Dimethylsulfat in 80 ml Toluol 24 Stunden bei 250 gerührt. Danach wird über Kieselgel
filtriert, mit Chloroform gewaschen und mit Pyridin neutralisiert. Die organische
Phase wäscht man mit Wasser und reinigt das Rohprodukt schichtchromatographisch.
Man
erhält 400 mg 4'-Methyl-digitoxigenin-monodigitoxosid.
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Fp.: 143-149° Summenformel: C30H4607 Mol.-Gew.: 518.-? Analyse: ber.
C 69.40 H 8.94 gef. C 69.48 H 9.01 IR-Spetrum: 1785, 1750, 1620 - 1635, 1165, 1145,
1100, 1080, 1030, -1005, 990 cm 1 Beispiel 11 3',4'-Dimethyl-digitoxigenin-monodigitoxosid
1 g Digitoxigenin-monodigitoxosid wird in 8 ml absolutem Dimethylformamid und 8
ml absolutem Toluol gelöst. Nach Zusatz von 500 mg ZnO und 750 mg Al203 gibt man
10 ml Dimethylsulfat in 50 ml Toluol zu und rührt 24 Stunden bei 250. Der Ansatz
wird mit einem Drittel des Volumens zehnprozentigem Ammoniakwasser unter Eiskühlung
versetzt. Dann wird 2 Stunden mit Chloroform extrahiert und über eine Kieselgelsäule
fraktioniert (Laufmittel: Ather). Nach Kristallisation aus Methanol erhält man 600
mg 3',4'-Dimethyl-digitoxigenin-monodigitoxosid.
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Fp-: 166-168° Summenformel: C31H4807 Mol.-Gew.: 532.7 Analyse: ber.
C 69.92 H 9.02 gel. C 69.93 H 8.63 IR-Spektrum: 2840, 1810, 1780, 1740, 1625, 1135,
950 - 1195 cm 1 NMR (DMSO-d6):0.7 - 2.4 (m), 0.78 (s), 0.87 (s), 1.16 (d), 2,37
(m), 3.21 (s), 3.28 (s), 4.40 (m), 4.73 (m), 3.76 (m), 3.96 (s), 4.01 (s), 4.93
(s), 5.70 (s), 5.78 (s), 5.91 (s), ppm
Beispiel 12 3',4'-Dimethoxymethyl-digitoxigenin-monodigitoXosid
600 mg Digitoxigenin-monodigitoxosid in 10 ml Dimethylformamid und 6 ml N,N-Dimethylanilin
werden unter Rühren mit 3 ml Ohlordimethyläther versetzt und noch eine Stunde bei
5° stehengelassen. Nach chromatographischer Isolierung des Reaktionsprodukts über
Kieselgel (Laufmittel: Chloroform) erhält man nach Umkristallisation aus Methanol
400 mg 3',4'-Dimethoxymethyl-digitoxigenin-monodigitoxosid.
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Fp.: 151-158° Summenformel: C53H52°9 Mol.-Gew.: 592.8 Analyse: ber.
C 66.85 H 8.79 gef. C 66.67 H 8.71 IR-Spektrum: 2830, 1790, 1755, 1625, 1150, 111Q,
1095, 1050 1030 cm 1 Beispiel 13 Digitoxigenin-monodigitoxosid-3',4'-cyclocarbonat
500 mg Digitoxigenin-monodigitoxosid in 25 ml Pyridin ergeben mit einem Überschuß
Phosgen in absolutem Toluol bei 0 - 2° 480 mg Reaktionsprodukt. Nach Kristallisation
aus Methanol erhält man 400 mg Digitoxigenin-monodigitoxosid-3',4'-cyclocarbonat.
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Fp.: 223-226° Summenformel: C30H4208 Mol.-Gew.: 530.7 Analyse: ber.
C 67.9 H 8.0 gef. C 67.8 H 8.27
IR-Spektrum: 3480, 1790, 1775,
1735, 1625 cm-1 NMR (DMSO-d6):0.78 (s), 0.80 (m), 0.87 (s), 0.80 - 2.5 (m), 1.23
(d), 2.7 (m), 3.7 (q), 3.8 - 4.2 (m), 4.03 (s), 4.43 (t), 4.92 (s), 5.90 (s) ppm
(S).