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Lagerung für den Rotor einer Offen-End-Spinnvorrichtung
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Bei bekannten Lagerungen für den Rotor einer Offen-End-Spinnvorrichtung,
dessen Schaft radial in einem von einem Stützrollenpaar gebildeten Keilspalt und
axial an einem Spurlager gehalten ist, das in Achsrichtung des Schaftes innerhalb
eines Gewindeganges einstellbar festgelegt und mit einem Angriffmittel für ein an
einem Einstellwerkzeug ausgebildetes Gegenmittel versehen ist (DE-AS 19 01 453;
DE-AS 21 57 021; DE-OS 25 14 734), ist das als Schraubenkopf ausgebildete Angriffmittel
an der dem Schaft abgekehrten Außenseite des Spurlagergehäuses zugänglich. Da diese
Spurlagersete bei an der Maschine angeordneter Spinnvorrichtung dem Inneren der
Maschine zugekehrt ist, kann das das Gegenmittel aufweisende Werkzeug (Schraubenschlüssel,
Schraubenzieher) nicht oder nur sehr beschwerlich angesetzt und bedient werden,
um das Spurlager so einzustellen, daß der Rotor in die erforderlich genaue axiale
Lage gegenüber den ihm zugeordneten Bauteilen der Spinnvorrichtung kommt. Diese
Einstellarbeit kann deshalb nur bei von der Maschine gelöster oder ausreichend weit
von ihr wegbewegter Spinnvorrichtung bzw. Lagerung vorgenommen werden. Aber auch
dann ist diese Einstellarbeit noch deswegen beschwerlich, weil die beim Einstellen
zu beobachtende Bezugsstelle, nämlich eine Fläche des Rotorsund eine ihr benachbarte
Wand der Spinnvorrichtung bzw. eine in diesen Bereich einzusetzende Einstellehre,räumlich
weit entfernt vom Ort der Handhabung des Einstellwerkzeuges für das Spurlager ist.
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Bei einer anderen bekannten Lagerung der anfangs genannten Art (DE-AS
25 24 231), erfolgt dadurch eine Axialfixierung des Rotorschaftes in seiner Betriebsstellung,
daß in einen Ringspalt des Schaftes radial ein Randteil eines in einem Träger lagernden
Rotationskörpers eingreift. Der Träger ist an einer in Richtung der Schaftachse
ein- und feststellbar im Lagerbock für die Stützrollenpaare angeordneten Haltestange
befestigt, deren Ein- uhd Feststellvorrichtung von der den Spinnrotor tragenden
Schaftseite her zugänglich ist. Hier kann zwar die für die axiale
Lage
des Rotor innerhalb der Spinnvorrichtung maßgebliche Einstellung des Rotationskörpers
sn der Rotorseite der Lagerung vorgenommen werden, jedoch ist die besondere Art
der Gestaltung des Trägers und seiner Halterung im Lagerbock relativ aufwendig,
und sie erfordert spezielle Ausbildungen am Lagerbock.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ebenfalls
von der Potorseite der Lagerung her zugängliche Einstellvorrichtung für ein Spurlager
zu schaffen, die aber einfach gestaltet ist und keine besonderen baulichen Ausbildungen
am Lagerbock voraussetzt.
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Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Mit dem anstelle des Rotorschaftes in den Keilspalt einsetzbaren Einstellwerkzeug
kann in einfacher Weise das ebenfalls einfach ausgebildete Spurlager von der Motorseite
der Lagerung her axial eingestellt werden, ohne daß es hierfür besonderer Gestaltungen
des Lagerbockes bedarf.
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Durch die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ergibt sich
der Vorteil, daß das Einstellwerkzeug zugleich zur Einstellehre für das Spurlager
wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispieles näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine Rotorlagerung
in Betriebsstellung; Fig. 2 die Rotorlagerung nach Fig. 1 in Nicht-Betriebsstellung
mit anstelle des Rotorechaftes in sie eingesetztem Einstellwerkzeug für das Spurlager.
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In den Figuren ist mit 1 ein Lagerbock bezeichnet, auf dem Lagergehäuse
für zwei Stützrollenpaare 2, 2' bzw. 3, 3' befestigt sind.
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Im von diesen beiden Stutzrollenpaaren gebildeten Keilspalt lagert,
wie in Fig. 1 dargestellt, ein Schaft 4, der von seinem Tangential-Antriebsriemen
5 im Keilspalt gehalten ist. Der Schaft 4 durchgreift beidendig Lagerschilde 6 bzw.
7 des Lagerbockes 1 und trägt am dem Schild 6 zugeordneten Ende einen Spinnrotor
8. Mit diesem Schild 6 ist der Lagerbock 1 mittels einer oder mehrerer Schrauben
9 am Gehäuse 10 einer Offen-End-Spinnvorrichtung befestigt. Das Gehäuse 10 enthält
eine den Rotor 8 aufnehmende Kammer 11, deren vom Schaft 4 durchgriffene Wand abgestuft
ausgebildet ist und mit dem entsprechend abgestuft gestalteten Sefestigungsbund
des Rotors'8 einen Dichtungsspalt 12 zur Lagerung hin bildet. An der gegenüberliegenden
Seite ist die Kammer 11 durch einen dem Gehäuse 10 zugeordneten Deckel 13 verschlossen.
Der Deckel 13 kann zum Öffnen der Kammer 11 vom Gehäuse 10 wegbewegt werden, und
er trägt einen in das Innere des Rotors 8 ragenden Ansatz, der einen Faserzuführkanal
14 und einen Fadenabzugskanal 15 enthält. In der in Fig. 1 dargestellten Schließlage
des Deckels 13 muß aus spinntechnologischen Gründen die Fadenumlenkkante 16 des
Kanals 15 einen bestimmten genauen Abstand von der Fasersammelrinne Se des Spinnrotors
haben.
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Mit seinem dem Rotor 8 abgekehrten Ende liegt der Schaft 4 an einem
allgemein mit 17 bezeichneten Spurlager. Diese Anlage kann in an sich bekannter
Weise dadurch erreicht und gewährleistet sein, daß z.B. die Bewegungsbahn des Antriebsriemens
5 und die Achse des Schaftes 4 entsprechend geneigt zueinander verlaufen oder die
Achsen der beiden Stützrollenpaare entsprechend geneigt zueinander angeordnet sind
oder den Stützrollen oder dem Schaft 4 entsprechende Kegelform gegeben ist.
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Das Spurlager selbst kann beliehige Bauform haben. Wesentlich ist
lediglich, daß es oder ein Teil von ihm in Achsrichtung des Schaftes 4 innerhalb
eines Gewindeganges einstellbar ist und erfindungsgemäß an seiner dem Schaft4zugekehrten
Seite des Angriffmittel für ein anstelle des Schaftes 4 in den Keilspalt einsetzbares
Einstellwerkzeug aufweist.
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Das beispielsgemäß in Fig. 1 dargestellte Spurlager 17 ist wie folgt
aufgebaut.
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Am Lagerbockschild 7 ist mittels Schrauben 18 ein Spurlagergehäuse
19 so befestigt, daß ein in sein Inneres eingebrachter Gewindegang 20 koaxial zum
Schaft 4 verläuft. In den Gewindegang 20 ist mit seinem Außengewinde ein Lagerklotz
21 eingeschraubt, an dem eine Druckfeder 22 anliegt, die sich andererseits am Gehäuse
19 abstützt und dazu dient, die jeweilige Einstellage des Klotzes 21 im Gehäuse
19 zu sichern. Im Klotz 21 ist ein Hartmetallstempel 23 befestigt, an den eine Kugel
24 anliegt, auf der andererseits der Schaft 4 mit seiner Stirnfläche aufliegt. Die
Kugel Z4 ist mit gegenüber der Schaftachse radialem Spiel innerhalb einer Ausnehmung
25 des Klotzes 21 gehalten, die zum Schaft 4 hin durch eine Kappe 26 abgedeckt ist.
Die Kappe 26 ist am Klotz 21 sicher aber lösbar festgelegt, z.B. auf dessen Außengewindegang
aufgeschraubt und mittels einer Schraube 27 gesichert. Sie enthält eine mittige
Öffnung, innerhalb der die Kugel 24 und der Schaft 4 einander berühren können, die
aber ein Heraustreten der Kugel 24 aus der Ausnehmung 25 verhindert. Wie ersichtlich,
liegt die Kugel 24 exzentrisch zum Schaft 4 und zum Stempel 23, wodurch erreicht
ist, daß sich die Kugel 24 bei der Rotation des Schaft es 4 mit Sicherheit auf der
Schaftfläche und auf dem Stempel 23 abwälzt. Zur Scilmierung ist der Kugel 24 das
eine Ende eines Schmierdochtes 28 zugeordnet, der mit seinem anderen Ende in einen
Schmierölvorrat 29 taucht, der sich in einem auf das Spurlagergehäuse 19 aufgesetztem
ölbehälter 30 befindet.
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Durch entsprechende Einstellung des Lagerklotzes 21 im Gewindegang
20 wird erreicht, daß der Rotor 8 diejenige axiale Lage innerhalb der Gehäusekammer
11 einnimmt, in der der oben erwähnte Abstand zwischen der Fadenumlenkkante 16 und
der Fasersammelrinne Ba sowie der Spalt 12 exakt bestehen.
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Diese Einstellung wird mittels eines Einstellwerkzeuges vorgenommen,
das, wie Fig. 2 zeigt, anstelle des Rotorschaftes in den Keilspalt der Lagerung
eingesetzt wird. Dieses allgemein mit 31 bezeichnete Einstellwerkzeug wird mit seinem
schaftförmigen Teil 32 in der vom Riemen 5
abgerückten Nicht-Betriebsstellung
der Lagerung bei geöffnetem Deckel 13 durch die Gehäusekammer 11 hindurch in den
von den Stützrollenpaaren 2, 2' und 3, 3' gebildeten Keilspalt eingeschoben, bis
es mit seinen als Gegenmittel dienenden endseitigen Klauen 33 in entsprechende Ausnehmungen
34 eingreift, die sich im Randbereich der mittigen Öffnung der Kappe 26 befinden.
Diese Ausnehmungen 34 sind das an der dem Rotorschaft 4 zugekehrten Seite des Spurlagers
17 ausgebildete Angriffmittel für das Einstellwerkzeug 31. Dessen schaftförmiger
Teil 32, der vorzugsweise den gleichen Durchmesser wie der Rotorschaft 4 hat, trägt
eine Stellhandhabe 35, durch deren Betätigung der Lagerklotz 21 in seinem Gewindegang
20 eingestellt werden kann. Da der schaftfdrmige Teil 32 mit seiner Stirnfläche
an der Kugel 24 anliegt und diese in Anlage an den Stempel 23 hält, ist die Axialstellung
des Werkzeugschaftes 32 ein Maß für die Einstellage des Spurlagers. In einfachster
Weise könnte deshalb die erforderliche Spurlagereinstellung dadurch vorgenommen
werden, daß eine auf den Werkzeugschaft 32 aufgebrachte Marke in visuelle Korrespondenz
mit einer Gegenmarke, Kante o.dgl. der Spinnvorrichtung oder der Lagerung gebracht
wird. Ebenso könnte die Anlage eines mit dem Werkzeugschaft 32 fest verbundenen
Anschlages o.dgl. an einer Gegenfläche der Spinnvorrichtung oder der Lagerung kennzeichnen,
daß die erforderliche Spurlagereinstellung besteht.
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Über diese mögliche einfachste Ausbildung des Einstellwerkzeuges als
Tiefenlehre hinaus ist bei dem in Fig. 2 dargestellten Werkzeug 31 auf dem Werkzeugschaft
32 längsverschieblich und drehbar ein Taststück 36 gelagert, das bei ordnungsgemäß
in das Spurlager 17 eingesetztem Werkzeug 31 unter der Kraft einer sich an der Stellhandhabe
35 abstützenden Druckfeder 37 an der Frontfläche 38 des Gehäuses 10 anliegt. Der
Verachiebabereich des Taststückes 36 ist durch den Eingriff eines in ihm sitzenden
Zapfens 39 o.dgl. in eine Ringnut 40 des Schaftes 32 begrenzt.
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Die erforderliche Axialeinateilung des Spurlagers 17 besteht dann,
wenn eine auf den Werkzeugschaft 32 aufgebrachte ringförmige Marke 41 mit einer
in einem Fenster 42 des Tsststückes 36 befindlichen Gegenmarke 43, wie dargestellt,
fluchtet, denn die Abmessungen und Gestaltungen des Werkzeugschaftes 32 und des
TaststUckes 36 sowie die Markenanordnungen sind selbstverständlich auf die Abmessungen
des Rotorschaftes 4 mit Rotor 8 abgestimmt.