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Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere Fern-
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sprechvermittlungsanlagen mit Einrichtungen zur Aussendung von gespeicherten,
mit verkürzten Kennzahlen ansteuerbaren vielstelligen Rufnummern Die Erfindung betrifft
eine Schaltungsanordnung für Fernmelde-,insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen
mit Einrichtungen zur Aussendung von gespeicherten, mit verkürzten Kennzahlen ansteuerbaren,
vielstelligen Rufnummern, wobei diese Einrichtungen aus mehreren Wahlsätzen und
einem von diesen erreichbaren gemeinsamen Rufnummernspeicher bestehen, der die angesteuerte
Rufnummer zifferweise an einen anfordernden Wahlsatz zur Aussendung abgibt, und
wobei die Abgabe der Ziffern und damit ihre Aussendung zu einer anderen Vermittlungsstelle
von einem von dort gesendeten Wahl abruf signal abhängig ist.
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Da die Verbindungen über Vermittlungsanlagen fast ausschließlich von
den Teilnehmern selbst hergestellt werden, und die Vermittlungsanlagen zu immer
größer werdenden Netzen zusammengefaßt sind, ist es für die Teilnehmer nicht immer
leicht, die oft aus vielen Ziffern bestehenden Rufnummern richtig auszuwählen. Zur
Entlastung der Teilnehmer sind deshalb in vielen Vermittlungseinrichtungen Rufnummernspeicher
vorgesehen, aus denen mit einer verkürzten Kennzahl (bis 4 Ziffern max.) komplette
Rufnummern abgerufen und automatisch ausgesendet werden können. Für den Teilnehmer
bietet das den Vorteil, daß er seine Wahl auf schnelle und einfache Weise abgeben
kann.
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Die automatische Aussendung der vollständigen Rufnummer muß so vorgenommen
werden, daß die gewünschte Verbindung ordnungsgemäß hergestellt werden kann.
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Dazu gehören Kontrollanordnungen, die den Beginn der Wahlaussendung
so steuern, daß die Aufnahmebereitschaft der empfangenden Vermittlungs stelle gewährleistet
ist. Damit wird ein fehlerhafter Verbindungsaufbau vermieden, der entstehen würde,.
wenn Wahlziffern zu früh gesendet werden und deshalb nicht vollkommen empfangen
werden können. Dies gilt nicht nur für den Beginn der Wahl, es ist auch beim obergang
in eine andere Netz eben damit zu rechnen, daß längere Zeiten für den Belegungsvorgang
bei der nächsten Vermittlungsstelle benötigt werden, die stark von der Mindestpause
zwischen zwei Wahlziffern abweichen.
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In der deutschen Patentschrift 1018927 ist schon erwähnt, daß es bekannt
ist, eine Zwangspause am Beginn der auszuspeichernden Stromstoßreihen einzulegen.
Diese Schrift befaßt sich mit Umsteuerwählern, die Impulswiederholer haben und schlägt
vor, die Länge der Zwangspausen entsprechend den Erfordernissen unterschiedlich
zu gestalten. Es handelt sich hierbei um fest vorgegebene Zeiten, die in jedem Verbindungssatz
mit einer entsprechenden Schaltungsanordnung zu verwirklichen sind.
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Das Problem der Pausenerzeugung bei automatischen Wähleinrichtungen
wird auch behandelt in der Patentschrift 1081927. Es wird hier die Einspeicherung
von Pausenkennzeichen vorgeschlagen, die in jedem der Wahleinrichtung fest zugeordneten
Speicher zu markieren sind. Auch hierbei lassen sich nur festvorgegebene unterschiedliche
Pausenzeiten (siehe Spalte 6, Zeile 5 bis 54 ) einstellen.
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Bei der Anwendung solcher fest programmierten Zeiten muB immer die
längste im Zuge eines Verbindungsaufbaues mögliche Belegungszeit einer Vermittlungseinrichtung
berücksichtigt werden1 damit auch in Extremfällen ein sicherer Verbindungsaufbau
stattfinden kann. Dadurch geht bei den tatsächlich auftretenden kürzeren Belegungszeiten
entsprechend viel Zeit für die Wahlaussendung verloren.
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Eine andere Art der zeitgerechten Steuerung der Wahlaussendung besteht
darin, daß ein Signalempfänger an eine Leitung angeschaltet wird, der beim Erkennen
eines Wahlaufnahmebereitschaftssignals den Beginn der Aussendung von Wahlinformation
bewirkt. Wie eine solche Anordnung arbeiten kann ist beschrieben in der deutschen
Patentschrift 1004672. Hier handelt es sich um eine automatische Wähleinrichtung,
die einem Teilnehmeranschluß fest zugeordnet ist. Wenn an einer Vermittlungsanlage
viele Teilnehmer angeschlossen sind, die die Vorteile einer automatischen Wahl nutzen
wollen, so ist diesem Stand der Technik gemäß für jeden Teilnehmer der Aufwand für
den Signalempfänger und die Anschalteeinrichtung bereitzustellen.
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Die Erfindung geht deshalb von einer gemeinsam für viele Teilnehmer
erreichbaren Einrichtung zur automatischen Wahlaussendung aus, die einen zentral
in der Vermittlungseinrichtung angeordneten Speicher enthält und stellt sich zur
Aufgabe, die Aussendung der Wahlinformation in Abhängigkeit vom Empfangen eines
Wahlabruf-oder Wahlaufnahmebereitschaftssignals, das von einer anderen Vermittlungsstelle
abgesendet wird, mit einem geringen Aufwand an Schaltmittel zu steuern.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt dadurch, daß ein Wahl satz von einem
im gemeinsamen Rufnummernspeicher enthaltenen und vor einer auszusendenden Ziffer
angeordneten Kennzeichen bei dessen Empfang in einen Wartezutsand versetzt wird,
in dem er ohne Ziffernanforderung in zeitlich gleichen Abständen Meldungen an eine
zentrale Steuereinrichtung abgibt, um damit eine Auslösung der Verbindung zu verhindern,
und außerdem die Einschaltung eines Tonfrequenz empfängers in einer an der Verbindung
beteiligten Leitungsübertragung bewirkt, bei dessen die Wahlaufnahmebereitschaft
der anderen Vermittlungs stelle kennzeichnendem Ansprechen der Wartezustand des
Wahlsatzes aufgehoben wird, und die Aussendung der Ziffern beginnt, nachdem der
Wahlsatz eine Meldung mit Ziffernanforderung abgegeben und daraufhin die nächste
auszusendende Ziffer empfangen hat.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß es möglich ist)vielen Teilnehmern
diese Merkmale bei der automatischen Aussendung von Wahlinformationen nutzbar zu
machen. So ist es beispielsweise in großen Fernsprechnebenstellenanlagen üblich,
vielen (mehreren 100) Teilnehmern den
Zugang zu gemeinsamen, sogenannten
Codewahleinrichtungen zu ermöglichen. Die Erfindung zeigt einen Weg, wie solche
Einrichtungen in Abhängigkeit vom Empfangen eines Wahlabruf-oder Wahlaufnahmebereitschaftssignals
arbeiten können. Auch wenn bereits bestehende Codewahleinrichtungen um das Merkmal
des Wahlabrufes erweitert werden sollen, so ist dies sehr leicht möglich, in dem
die in der Beschreibund später erläuterten Schaltmittel an den betreffenden Stellen
hinzugefügt werden. Gemäß den in den Unteransprüchen gemachten Angaben sind keine
Änderungen an dem bestehenden System oder an bestehenden Schaltungsanordnungen notwendig.
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Anhand von Zeichnungen wird nachfolgend die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung näher erläutert; Es zeigt: Fig.1 das Blockschaltbild einer Yermittlungsanlage.
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Fig.2 die Detaildarstellung eines Wahlsatzes WS, einer Leitungsübertragung
L-Ue sowie den gemeinsamen Einrichtungen.
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Wenn ein Teilnehmer 'plan eine Verbindung mit Hilfe der automatischen
Wähleinrichtung (Codewahl) aufzubauen wünscht, so wählt er zunächst eine dafür vorgesehene
Kennziffer. Es erfolgt daraufhin in bekannter Weise ein Verbindungsaufbau über das
Koppelfeld KF zu einer Leitungsübertragung L-Ue mit der Anschaltung eines Wahlsatzes
WS.
In diesen Wahlsatz hinein wählt der Teilnehmer nun eine Kennzahl, mit der die von
ihm gewünschte Rufnummer angesteuert werden kann. Diese Kennzahl wird ziffernweise
vom WahtSatz(wigaufgenommens an die zentrale Steuereinrichtung ZSE abgegeben und
im Ergänzungsspeicher ERG-SP aufgenommen. Wenn genügend Ziffern (z.B. 2 bei 100
Zielen) aufgenommen sind, wird die eine gewünschte Rufnummer enthaltende Speicherzelle
im gemeinsamen Ergänzungsspeicher angesteuert. Die Zielrufnummer wird komplett ausgelesen
und verbindungsbezogen in einen Pufferspeicher übernommen. Dieser Pufferspeicher
befindet sich ebenfalls in der gemeinsamen Speichereinrichtung ERG-SP.
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Die Logik des Wahlsatzes WS ist so aufgebaut, daß nach der Belegung
automatisch eine Meldung n die zentrale Steuereinheit ZSE abgegeben wird, um eine
zu whlende Ziffer für die Aussendung über die.L-Ue anzuSordern. Es wird daraufhin
die erste Ziffer von der zwischengespeicherten angesteuerten Zielrufnummer seriell
vom ERG-SP in den Wahl satz übertragen.
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Über das von der ZSE über die Leitung AD adressierte Gatter EG gelangt
die Ziffer in das Ziffernempfangsregister ZE. In einer Decodierung Dec wird der
logische Inhalt der binärcodierten Ziffer überprüft.
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Beim Vorliegen einer zwischen 1 und 10 liegenden Codierung wird mit
der Aussendung von Wahlziffern begonnen. Die Wahlimpulse werden durch den Takt TS
gebildet, der über das Sendegatter SG solange das Relais I beeinflussen kann, bis
der Impulszähler IZ einen Wert erreicht hat, der dem Binärwert der
empfangenen,
im Ziffernempfänger ZE gespeicherten Ziffer entspricht. Dieser Zustand wird von
einem Vergleicher VG festgestellt, der daraufhin das Sendegatter SG sperrt.
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Wird jedpch beim Ziffernempfang von der Decodiereinrichtung Dec festgestellt,
daß eine überdecadische Ziffer angekommen ist (z.B. 13 entsprechend D), so wird
über ihren Eingang s die bistabile Kippstufe W-FF in ihre Arbeitslage gestellt.
Gleichzeitig wird über die Leitung SP das Gatter SG gesperrt, und somit eine Aussendung
von Wahlimpulsen verhindert. Mit dem an ihrem Ausgang Q erscheinenden Signal werden
über den zusätzlichen Koppelweg kw3 und den Eingang WA der Leitungsübertragung die
Relais E und V eingeschaltet. Damit liegt der Tonfrequenzempfänger TFE empfangsbereit
in der zu einer anderen Vermittlungs stelle führenden Leitung L.
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Während dieses Zustandes wird in nicht dargestellter Weise die Codierung
Cod über die Leitung M in zeitlich gleichen Abständen laufend aktiviert. Gleichzeitig
wird eine Meldung an die ZSE angegeben. Auf diesem Wege erfolgt auch die schon vorher
beschriebene Meldung an die zentrale Steuereinheit zum Zwecke der Ziffernanforderung.
Da nun aber die bistabile EippstuSe W-?F in ihrer Arbeitslage ist, ist der Eingang
der Codiereinrichtung Cod so eingestellt, daß eine andere Binärzahl auf das aus
vier Leitungen bestehende Leitungsbündei gegeben wird. Während beispielsweise zum
Zwecke einer Ziffernanforderung die binärcodierte Ziffer 15 abgegeben wird, ist
infolge des eingestellten Wartezustandes nunmehr am Eingang der Codiereinrichtung
die binär zu verschlüsselnde Ziffer 14 vorbereitet. Die
ZSE registriert
diese Meldung lediglich zu dem Zweck der-Auirechterhaltung der bestehenden Verbindung,
und veranlaßt keine Übertragung einer zu wahlenden Ziffer aus dem ERG-SP zum Wahlsatz
WS.
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Wenn in diesem Zustand von dem in der Leitungsübertragung befindlichen
Tonfrequenzempfänger ein Wahlabruf- oder Wahlaufnahmebereitschaftssignal empfangen
wird, so gelangt dieses über den Ausgang WB und den zusätzlichen Koppelweg kw2 zum
Rücksetzeingang des W-FF. Die bistabile Kippstufe wird daraufhin zurückgesetzt.
Bei der nächsten vom Wahlsatz abgegebenen Meldung ist daraufhin die Codierung so
umgestellt, daß nun eine Ziffernanforderung stattfindet. Wie schon beschrieben gelangt
nun vom Ergänzungsspeicher seriell die nächste auszusendende-Ziffer in den Ziffernempfänger
des Wahlsatzes. Die weiteren Vorgänge laufen in bereits beschriebener Weise ab'bits
die gesamte Rufnummer ausgewählt ist. Bei der Ziffernaussendung sind, gesteuert
vom W-FF die Relais K und V wieder abgeschaltet. Das Relais V wird auf anderem Weg
während des Aussendens einer Impulsserie zum Zwecke des Beitungskurzschlusses wieder
eingeschaltet. Der Kontakt E überbrückt den Tonfrequenzempfänger TFE, so daß dieser
wahrend der Wahlaussendung nicht an der Leitung angeschaltet ist.
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Wird aber nach einer Ziffernanforderung wieder die überdekadische
Codierung z.B. 13 empfangen, so wiederholt sich der schon beschriebene Vorgang in
der gleichen Weise.
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Das Aussenden von Wahlimpulsserien wird erst dann wieder fortgesetzt,
wenn über die extern abgehende Leitung ein entsprechendes Signal empfangen wurde)das
das in der Lage ist'den Wartezustand im Wahlsatz durch Rücksetzen des W-FF zu beenden.
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Wenn alle zur Ansteuerung des gewünschten Zieles erforderlichen Ziffern
ausgesendet sind, wird vom ERG-SP ein Signal über die Leitung E in die ZSE übertragen.
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Dieses Signal bewirkt, daß die zentral angeordnete, nicht dargestellteZeitüberwachung
anspricht) worauf die Abschaltung des Wahlsatzes von der Verbindung erfolgt.
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L e e r s e i t e