DE2828623C2 - Mit radioaktivem Flour markierte C↓1↓↓6↓-bis C↓1↓↓8↓- Fettsäuren, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie deren Verwendung - Google Patents
Mit radioaktivem Flour markierte C↓1↓↓6↓-bis C↓1↓↓8↓- Fettsäuren, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie deren VerwendungInfo
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Abstract
Die Moeglichkeit, den Metabolismus von Fettsaeuren im Herzmuskel In-Vivo zu untersuchen, ist bereits mit omega-halogenierten Fettsaeuren gezeigt worden. Die Ergebnisse fuehrten zur klinischen Anwendung von 17-J-123 Heptadecansaeure fuer die In-Vivo Diagnose von myocardialen Stoffwechselstoerungen. Im Hinblick auf die Vorteile des Positronenstrahlers F-18 sollten die Untersuchungen auf die analogen fluorierten Fettsaeuren ausgeweitet werden. Erfindungsgemaess wird vorgeschlagen, end- und/oder mittelstaendig mit F-18 markierte Fettsaeuren mit mehr als 15 C-Atomen nach Reinigung mit Hilfe der Hochdruckfluessigkeitschromatographie fuer kinetische Untersuchungen des Herzmuskelstoffwechsels zu verwenden. Besondere Bedeutung kommt im Hinblick auf die Toxizitaet fluorierter Verbindungen einem Herstellungsverfahren mit traegerarmer und gleichzeitig schneller Synthese und Reinigung zu, das innerhalb von hoechstens zwei Halbwertszeiten abgeschlossen sein sollte. Das erfindungsgemaesse Verfahren zur Herstellung von F-18-markierten langkettigen Fettsaeuren ist dadurch gekennzeichnet, dass Kaliumfluorid mit F-18 und einem Ester der analogen Bromfettsaeure unter Halogenaustausch umgesetzt und das Produkt in an sich bekannter Weise hydrolysiert wird. Aus dem Vergleich mit den bisherigen Ergebnissen der I-123-Fettsaeuren kann geschlossen werden, dass auch F-18-markierte Fettsaeuren aufgrund ihrer Aufnahme- und Ausscheidungskinetik fuer nicht-invasive Untersuchungen des Herzmuskelst...U.S.W
Description
Die Erfindung betrifft mit radioaktivem Fluor markierte Fettsäuren, ein Verfahren zu ihrer Herstellung
sowie deren Verwendung.
Die Möglichkeit, den Metabolismus von Fettsäuren im Herzmuskel in-vivo zu untersuchen, ist mit
ω-halogenierten Fettsäuren, die mit 34111CI, 77Br und 123J
markiert waren, gezeigt worden (H.-J. Machulla et al, »Preparation, Quality Control and Stability of "C-,
34111Cl-, 77Br- and l23J-Laballed Fatty Acids for Heart
Muscle Metabolism Studies«, Proa XIV. International Annual Meeting of the Society of Nuclear Medicine,
Berlin, Sept. 15-18. 1976). Die Ergebnisse führten zur klinischen Anwendung von 17-l23J-Heptadecansäure für
die in-vivo Diagnose von myokardialen Stoffwechselstörungen (Ch. Freundlieb et al, »Use of 17-123J-!abeIled
Heptadecanoic Acid for Non-Invasively Measuring Myocardiac Metabolism«, Proc. XV. International
Annual Meeting of the Society of Nuclear Medicine, Groningen, Sept. 13-15,1977).
Im Hinblick auf die Vorteile des Positronenstrahlers 18F (71/2= 110 min) beim Einsatz von Positronenemissionstomographen
sollten die Untersuchungen auf die analogen fluorierten Fettsäuren ausgeweitet werden.
Gegenüber 11C (7"i,2 = 20min), das ebenfalls ein
Positronenstrahler ist, zeichnet sich 18F durch seine
längere Halbwertszeit aus, was eine Verteilung l8F-markierter
Radiopharmaka im Umkreis von einigen 100 km möglich macht.
Bereits G. D. Robinson, (Biologically Active 1SF-Fiuoro-Organic
Compounds, Proc. Symp. New Devel. Ridiopharm. Labelled Comp, Copenhagen, Vol. I, IAEA
Vienna: p. 423 (1973)), hat angeregt, in 2-Stellung mit 18F
substituierte, mittel- und langkettige Fettsäuren als Mittel für Myocard-Untersuchungen einzusetzen. Dabei
wurden Versuche zur Markierung von Carbonsäuren mit 18F-Essigsäure-, «-l8F-Va!eriansäure-(3,4)-, 3-18F-Propionsäure-(5,6)-
und <x-l8F-Myristinsäureestern
durchgeführt.
Mit 18F markierte niedere Fettsäureester und deren
Herstellung wurden bereits beschrieben in H. M. A. K. a rim und G. Stöcklin, (Fluorine-18 Labelling of Lower
Fatty Acid Esters by Heterogeneous Exchange on Gas Chromatographie Columns, J. Lab. Comp. Radiopharm,
13,519(1977)).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Fettsäuren
insbesondere zur in-vivo-Untersuchung im Herzmuskel, bereitzustellen, die sich durch lange Halbwertszeit,
bessere Auflösung bei den Aufnahmen, hohen Anreicherungsfaktor und verzögerte Eliminierung auszeichnet.
Erfindungsgemäß werden zur Lösung dieser Aufgabe end- oder mittelständig mit I8F-markierte Cie- bis
Cig-Fettsäuren vorgeschlagen. Diese I8F-markierten
Fettsäuren unterscheiden sich zu den analogen Chlor-, Brom- und Jodverbindungen dadurch, daß 18F ein
Positronenstrahler mit relativ langer Halbwertzeit von 110 min ist, der somit in der Positronenemissionstomographie
eingesetzt werden kann. Aufgrund der langen Halbwertzeit ist ein Transport von I8F-Radiopharmaka
im Umkreis von mehreren hundert Kilometern vom Produktionsort möglich. Die bisherigen Verbindungen
konnten wegen ihrer kurzen Halbwertzeit von maximal 20 min nur innerhalb eines kleinen Radius vom
Produktionsort verwendet werden.
Verglichen mit anderen »organischen« Positronen-Strahlern wie z. B. 11C hat 18F die geringste Positronenenergie,
wodurch bei den Aufnahmen in der Emissionstomographie eine höhere Auflösung erzielt wird. Ferner
haben die erfindungsgemäßen Fettsäuren einen sehr hohen Anreicherungsfaktor im Herzmuskel, der größer
ist als bei den entsprechenden "C-, 34111Cl-, 77Br- und
Schließlich erfah
ren solche
ren als Folge der Metabolisierung eine verzögerte Eliminierung aus dem Herzmuskel.
Besondere Bedeutung kommt im Hinblick auf die
2"> Toxizität fluorierte! Verbindungen einem Herstellungsverfahren
mit trägerarmer und gleichzeitig schneller Synthese und Reinigung zu, das innerhalb von höchstens
zwei Halbwertzeiten abgeschlossen sein sollte. Es wird deshalb vorgeschlagen, zur Herstellung der erfindungs-
>i) gemäßen Fettsäuren l8F-haltiges Kaliumfluorid mit
einem Ester der entsprechenden bromierten Fettsäure unter Halogenaustausch umzusetzen und das Produkt in
an sich bekannter Weise zu hydrolysieren. Dabei wird diese Reaktion vorzugsweise in wasserfreiem Acetamid
J5 in der Schmelze durchgeführt. Allerdings ist es an sich
bekannt, Brom gegen 18F in organischen Verbindungen
unter Verwendung von K18F in wasserfreiem Acetamid
auszutauschen (J. P. de Kleijn et al,« K18F from Teactor-Produced Fluorine-18. Synthesis of Ethyl-2-FIuoropropionate-18F
and 4-ToIuenesulfonyl Fluoride-18F«,
Radiochem. Radional. Letters 23, 139 (1975)). Vorzugsweise wird ein K18F verwendet, welches durch
Umsetzung von KF mit I8F-haltigem H2O erhalten
worden ist. Zur Reinigung des so hergestellten Produkts sollte sich eine Hochdruckflüssigkeitschromatographie
anschließen.
Die erfindungsgemäßen Fettsäuren eignen sich hervorragend für Organuntersuchungen, insbesondere
zur Untersuchung des Herzmuskelstrjfwechsels.
Die Erfindung ist nachstehend durch ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
Herstellungsbeispiel
Die Herstellung von w-l8F-Palmitinsäure, oj-18F-Heptadecansäure
und (9/10)-l8F-Stearinsäure aus den
entsprechenden Bromfettsäuren erfolgte in jeweils analoger Weise und wird daher nachfolgend gemeinsam
beschrieben.
Zu l8F-haltigem Wasser, daß durch 3He-Bestrahlung
von 10 ml H2O gemäß der Kernreaktion '<O(3He, P)'8F
. erhalten worden war, wurde 1 mg Kaliumfluorid zugesetzt. Die Lösung wurde durch Destillation auf ein
Volumen von circa 200 μΙ eingeengt und dann mit Hilfe einer Mikroliter-Spritze in eine 3-ml-BrechsiegelampuI-Ie
aus Quarz übergeführt. In dieser wurde die Lösung an einer Vakuumapparatur unter leichtem Erwärmen und
anschließendem Erhitzen bis zum Erreichen eines Vakuums von 10~6 bar zur Trockene eingedampft.
Nach dem Abkühlen wurde der Rückstand mit 20 mg Brom-Fettsäuremethylester (dessen Säureanteil der
herzustellenden .'8F-Fettsäure entsprach) und 100 mg Acetamid (aus Benzol umkristallisiert) versetzt. Die
Ampulle wurde evakuiert und verschlossen (abgeschmolzen) und dann 1 Stunde unter Bewegung im
Ölbad auf 1500C erhitzt Die anschließende Verseifung
des Esters erfolgte (nach Öffnen des Brechsiegels) durch halbstündiges Kochen in 2 ml methanolischer Kalilauge
(5 N) unter Rückfluß. Der Ampulleninhalt wurde durch Auswaschen mit 10 ml Wasser in ein Schüttelgefäß von
ca. 60 ml Volumen überführt. Nach Ansäuern der Lösung mit 3 ml Schwefelsäure (1 :6) wurde das
Produkt dreimal mit n-Heptan (1x10 ml, 2 χ je 5 ml) bei
800C extrahiert, wobei die Phasen durch Zentrifugieren
getrennt wurden. Die vereinigten Heptanfraktionen wurden zur Trockene eingedampft, mit ca. 2 ml Eluens
aufgenommen und erwärmt, worauf die I8F-Fettsäure
mit Hilfe der Rochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) abgetrennt wurde. Gute Trennergebnisse
wurden dabei mit der Phasenumkehr-Chromatographie unter folgenden Bedingungen erreicht:
Chromatograph: Waters; Säule: Waters, ^-NH2 Bondapak 30 χ 0,4 cm; Eluens: n-Heptan/CH3COOH =998/2, 3 ml/min.
Chromatograph: Waters; Säule: Waters, ^-NH2 Bondapak 30 χ 0,4 cm; Eluens: n-Heptan/CH3COOH =998/2, 3 ml/min.
Im Falle der 17-I8F-Heptadecansäure wurde dabei
eine radiochemische Ausbeute von 30 ±2% erzielt Ausgehend von einer 18F-Produktion in einem Kompaktzyklotron
durch Bestrahlung von Wasser können somit spezifische Aktivitäten von >10mCi/mg erzielt
werden. Bei der Herstellung- der t;-I8F-Palmitinsäure
wurden ähnliche Ausbeuten erhielt. Die radiochemische Ausbeute der (9/10)-l8F-Stearinsäure la.; bei 4%.
Pharmakologische Untersuchungen
Für die Tierexperimente (an Mäusen) wurde das Eluat im Rotationsverdampfer zur Trockene eingedampft, das
Produkt in Humanserumalbuminlösung aufgenommen, die Lösung filtriert und ein aliquoxer Teil in die
Schwanzvene der Tiere injiziert.
Im Tierexperiment (mit NMRI-Mäusen) wurde mit 16-I8F-Hexadecansäure, 17-I8F-Heptadecansäure und
(9/10)-I8F-Stearinsäure ein rascher Anstieg der 18F-Aktivität
im Herzmuskel festgestellt, die schon innerhalb von etwa 2 Minuten ihr Maximum von ca. 40%/g Herz
erreichte. Anschließend erfolgte eine zunächst rasche und dann langsamere Elimination (entsprechend einer
ESminierungshalbwertzeit von 2 bis 6 beziehungsweise
18 bis 51 Minuten).
Der Aktivitätsverlauf läßt sich unter Zugrundelegen der 0-Oxidationstheorie von Fettsäuren so deuten, daß
die Fettsäure nach ihrer schnellen Extraktion durch den Herzmuskel zunächst zu Acetyl-Coenzym A und einer
niedermolekularen I8F-Carbonsäure abgebaut wird.
Neben der Anreicherung im Herzmuskel läßt sich die I8F-Aktivität auch in den Organen Leber, Lunge, Nieren,
Magen, Darm sowie im Blut nachweisen. Die ebenfalls bei den drei genannten Fettsäuren beobachteten
unterschiedlichen Aktivitäten im Oberschenkelknochen deuten auf verschiedene Metabolisierungs- und Ausscheidungsmechanismen
hin.
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Zusammenstellung von Vergleichsergebnissen, die mit den erfindungsgemäßen
I8F-Fettsäuren einerseits und bekannten analogen Verbindungen andererseits erhalten wurden.
Man sieht deutlich die höhere Maximalaufnahme und die verzögerte Abgabe, insbesondere in der ersten
Phase, der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Max. Anreiche | Zeitpunkt d. | Eliminierungshalbwertszeit | fangsame |
rung in % der | max. Anreiche | (min) | Elimination |
injizierten Dosis | rung | schnelle | 33 ± 6,5 |
pro Herz | Elimination | 33 ± 6,6 | |
(mm) | 0,4 ±0,1 | 25 ± 5,0 | |
3,8 ± 1,0 | 0,25 | 2,4 ± 0,5 | 36 ± 7,2 |
3,3 ±0,4 | 0,5 | 2,1 ±0,4 | 23 ±4,7 |
3,9 ±0,4 | 0,25 | 0,6 ±0,1 | 44 ± 11 |
2,2 ± 0,6 | 0,5 | 0,9 ± 0,2 | 18 ±6 |
2,1 ± 0,6 | 0,25 | 3 ±0,8 | 24 ±7 |
4,3 ± U | 0,25 | 6 ±1,5 | 13 ± 2,7 |
4,8 ± 0,8 | 0,5 | 4±1 | 18 ± 3,6 |
4,2 ± 0,9 | 0,5 | 2 ±0,4 | 9 ±1,8 |
1,4 ±0,1 | 0,5-1 | 1 ±0,2 | 5 ±1,5 |
1,4 ± 0,3 | 1 | 0,9 ± 0,2 | |
2,0 ± 0,1 | 1 | 0,5 ±0,1 | |
1,3 ±0,1 | 1 | ||
1-["C]-Palmitinsäure
16I23J-Palmitinsäure
17-mJ-Heptadecansäure
17-77Br-Heptadecansäure
17->tmCI-Heptadecansäure
16-I8F-Palmitinsäure
17-' 8F-Heptadecansäure
9/10-"F-Stearinsäure
16I23J-Palmitinsäure
17-mJ-Heptadecansäure
17-77Br-Heptadecansäure
17->tmCI-Heptadecansäure
16-I8F-Palmitinsäure
17-' 8F-Heptadecansäure
9/10-"F-Stearinsäure
2-mJ-Stearinsäure
2-77Br-Stearinsäure
2-34lI1Cl-Stearinsäure
2-"F-Stearinsäure
2-77Br-Stearinsäure
2-34lI1Cl-Stearinsäure
2-"F-Stearinsäure
Claims (3)
1. End- oder tnittelständig mit 18F markierte Q6-bis
Cig-Fettsäuren.
2. Verfahren zur Herstellung von Fettsäuren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an
sich bekannter Weise I8F-haltiges Kaliumfluorid mit
einem Ester der entsprechend bromierten Fettsäure unter Halogenaustausch umsetzt und das Produkt
hydrolysiert
3. Verwendung von Fettsäuren nach Anspruch 1 für Organuntersuchungen, insbesondere für Untersuchungen
des Herzmuskelstoffwechsels.
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