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Beschreibung:
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Die Erfindung betrifft eine Kachelwand, bestehend aus einer Trägerplatte
mit an dieser befestigten keramischen Kacheln, Fliesen o.dgl.
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Kachelwände dieses Typs werden vornehmlich im Küchen-und Badbereich
eingesetzt. Sie dienen oftmals dazu, die freie Fläche zwischen einem Oberschrank
und einem Unterschrank abzudecken, wobei die Kachelwand bzw. die Trägerplatte entweder
mit den Schrankelementen oder mit dem Mauerwerk verschraubt ist. Die Kacheln sind
auf der Trägerplatte festgeklebt und anschließend verfugt. Ein beschädigungsfreies
Lösen der Kacheln ist nicht möglich.
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Der zum Befestigen der keramischen Kacheln oder Fliesen auf der Trägerplatte
benutzte Kleber, in der Regel ein Kunststoffkleber, muß eine besonders hohe Haftung
besitzen, da insbesondere bei dem im Küchenbereich eingesetzten Kachelwänden auch
sogenannte Formkacheln in die Kachelwand eingebaut sind, die mitunter erhebliche
Lasten abtragen müssen. Beispielsweise dann, wenn die Formkacheln mit einem Ablagebord
oder als Rollenhalter, Gewürzdosenhalter, Schüttenhalter, Handtuchhalter etc. ausgebildet
sind.
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Kachelwände dieses Typs sind in vielfältigster Weise einsetzbar. Beispielsweise
können sie auch als Wohn- und Blumenwände benutzt werden, da sie einen hohen dekorativen
Effekt besitzen und die lastabtragenden Kacheln auch als Halter für Blumentöpfe
o.ä. ausgebildet sein können.
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Nachteilig ist bei den bekannten Kachelwänden jedoch, daß die Gestaltung
der Kachelwände nachträglich nur mit erheblichen Schwierigkeiten verändert werden
kann. Auch erfordert das Erstellen solcher Kachelwände in der Regel einen Fachmann,
der die Kacheln bzw. Fliesen paßgenau und mit fluchtenden Fugen setzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kachelwand des vorgenannten Typs
zu schaffen, die von Laien erstellt und auch nach längerem Gebrauch noch leicht
umgebaut werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kacheln,
Fliesen o.dgl. mit mindestens einem an ihrer Rückseite vorgesehenen Vorsprung lösbar
in eine Haltevorrichtung eingreifen, die an der Trägerplatte befestigt ist. Gemäß
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Trägerplatte
für jede Kachel mindestens eine Lochbohrung besitzt, in die eine Klemmvorrichtung
zur Aufnahme des rückwärtigen Kachelvorsprungs einsetzbar ist.
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Die Trägerplatte kann beispielsweise eine Spanfaserplatte sein, in
die einzelne Löcher nach einem vorgegebenen Raster eingebohrt sind. In diese Löcher
wird dann jeweils eine Klemmvorrichtung, beispielsweise aus Kunststoff in Form von
Locheinsatzringen eingesetzt. In die Klemmvorrichtung wird sodann der rückwärtige
Vorsprung der Kachel eingedrückt, so daß die Kachel fest und plan an der Trägerplatte
anliegt und dennoch wieder beschädigungsfrei gelöst werden kann.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung besitzt die Klemmvorrichtung
einen Basisteil mit zwei seitlichen
Klemmschenkeln, die mit radial
nach außen vorstehenden Rändern die Lochbohrung in der Trägerplatte beidseitig übergreift,
wobei die beiden seitlichen Klemmschenkel zum Einsetzen der Klemmvorrichtung in
die Lochbohrung elastisch federnd radial nach innen biegbar sind.
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Sobald dann der rückwärtige Kachelvorsprung in Art eines Druckknopfes
zwischen die seitlichen Klemmschenkel der Klemmvorrichtung gedrückt ist und der
rückwärtige Kachelvorsprung gemäß einer weiter ausgestalteten Lehre der Erfindung
so bemessen ist, daß die Klemmschenkel gegen ein Zurückfedern bei eingedrücktem
Kachelvorsprung arretiert sind, ist eine sichere Verbindung zwischen der Kachel-
und der Trägerplatte vorhanden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Klemmschenkel
in Achsrichtung der Lochbohrung federnde Klemmlippen besitzen, die die Kachebgegen
die Trägerplatte verspannen. Auf diese Weise wird stets eine plane und dichte Anlage
der Kachelrückseiten an der Trägerpl atte erreicht.
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Die Spannkraft der Klemmschenkel bzw. der federnden Klemmlippen reicht
aus, um zumindest eine lastfreie Kachel, die eine reine Dekorationskachel oder -fliese
ist, mit Sicherheit festzuhalten0 Damit auch bei den sogenannten lastabtragenden
Kacheln die erforderliche Sicherheit gegen unerwünschtes Lösen der Kachel von der
Trägerplatte gegeben ist, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß der Basisteil der Klemmvorrichtung eine steife, nicht federnde Setz- und Halterippe
besitzt, die in eine entsprechende Haltenut des rückwärtigen Kachelvorsprungs eingreift.
Zu diesem Zweck muß die lastabtragende Kachel nach dem Eindrücken ihres rückwärtigen
Vorsprungs
in die Klemmvorrichtung etwas nach unten geschoben werden,
so daß sich Halterippe und Haltenut miteinander verzahnen. Erst dann wird die vertikal
darüber angeordnete Kachel, die entweder wieder eine lastabtragende Kachel oder
eine reine Dekorationskachel sein kann, gesetzt, d.h. ihr rückwärtiger Vorsprung
wird in die zugeordnete Klemmvorrichtung eingedrückt.
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Lastabtragende Kacheln werden auf diese Weise absolut sicher mit der
Trägerplatte verbunden. Sie können dennoch jederzeit wieder gelöst werden, indem
die vertikal über der lastabtragenden Kachel angeordnete Kachel von der Trägerplatte
abgenommen wird, so daß die lastabtragende Kachel wieder ein Stückchen nach oben
verschoben wird, wodurch Halterippe und Haltent außer Eingriff kommen.
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Es kann zweckmäßig sein, jede Kachel mit nur einem, aber dafür einem
ausreichend großen Kachelvorsprung an der Rückseite zu versehen. Dies ist für das
keramische Formen und Brennen der Kachel einfacher als eine Kachel, die mit mehreren
rückwärtigen Kachelvorsprüngen versehen ist.
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Die erfindungsgemäße Kachelwand eignet sich auch gut für elektrische
Installationen, die entweder auf den Kacheln zusätzlich befestigt werden oder in
Art von Formfliesen oder Formkacheln mit Schraubfassungen für Birnen, Stecksockeln
für Leuchten oder Steckkontakten für elektrische Geräte bereits vorhanden sind.
Für die Kabeldurchführung sieht eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung vor,
daß der Kachelvorsprung eine durchgehende mittige Öffnung zum Durchziehen des elektrischen
Kabels besitzt.
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Grundsätzlich sollte der rückwärtige Kachelvorsprung so bemessen sein,
daß er innerhalb der Lochbohrung in der Trägerplatte endet, so daß die rückwärtige
Seite der Trägerplatte frei von allen Vorsprüngen ist und diese in einfachster Weise
direkt mit einer Möbelwand oder einem Mauerwerk verschraubt werden kann.
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Die Ausbildung der Fugen kann bei der erfindungsgemäßen Kachelwand
in verschiedenster Weise erfolgen. Grundsätzlich ist das Ausfugen mit Fugenzement
in der bekannten Weise möglich, doch wird dadurch das Umgestalten der Kachelwand
etwas behindert. Deshalb empfiehlt es sich, ggf. dauerelastische Dichtungsbänder,
Kunststoffleisten o.ä. in die vorhandenen Fugen einzudrücken, die beim Herausnehmen
einer Kachel aus der Kachelwand vorher leichter entfernt werden können. Gemäß einer
zweckmäßigen Ausgestaltung der Kacheln kann auch vorgesehen sein, die Kachelwände
in Art einer Schattenfuge mit einem Rücksprung zu versehen, der weiß o.ä. angelegt
ist und mit dem Rücksprung der benachbarten Kachel die Fugentiefe weiß abdeckt.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1, 2 + 3 eine Draufsicht und zwei
Querschnitte durch einen sogenannten Locheinsatzring gemäß der Erfindung, Fig. 4
einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Kachelwand lit einer las tabtragenden
Kachel,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Kacheiwand
mit einer lastfreien Kachel, Fig. 6 einen Querschnitt durch die Kachelwand gemäß
Fig. 5 entlang der Linie VI-VI.
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Der in den Fig. 1 - 3 dargestellte Locheinsatzring besteht aus Kunststoff
und besitzt zwei seitliche Klemmschenkel 7 und einen Basisteil 8. Die beiden Klemmschenkel
7 können zum Einsetzen des Locheinsatzringes in eine Lochbohrung der Trägerplatte
radial nach innen gedrückt werden. Zur Erleichterung dessen besitzt der Locheinsatzring
im Übergangsbereich zwischen den seitlichen Schenkeln 7 und dem Basisteil 8 Kerben
9 und in den umlaufenden Ringflanschen 10 Schlitze 11. Die Schlitze und die Kerben
erstrecken sich lediglich bis in die Nähe der zylindrisch ausgeformten Mantelfläche
12 des Locheinsatzringes, Aus den Fig. 4, 5 + 6 ist ersichtlich, in welcher Weise
der Locheinsatzring in die Lochbohrungen der Trägerplatte 13 eingesetzt ist.
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Die seitlichen Klemmschenkel 7 besitzen eine spezielle Formgebung,
die in Fig. 3 genauer dargestellt ist. Fig. 3 zeigt im Querschnitt wulstartige Dichtlippen
14 der nach innen weisenden Kanten der Klemmschenkel 7. Unmittelbar hinter diesen
Dichtlippen ist die Wandstärke der Klemmschenkel 7 so weit zurückgenommen, daß die
Klemmlippen 14 in Achsrichtung des Locheinsatzringes zurückfedern können, so daß
sie einerseits das Eindrücken des rückwärtigen Kachelvorsprunges 15 (Fig. 5 + 6)
erleichtern, andererseits aber
auch die Kacheh 16 gegen die Trägerplatte
13 verspannen, wie dies Fig. 5 zeigt.
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Aus Fig. 6 ist erkennbar, daß die untere Kante des rückwärtigen Kachelvorsprunges
15 auf einer Setz- und Halterippe 17 des Basisteils 8 des Locheinsatzringes aufsitzt.
Hierdurch und durch die mittige Lage zwischen den beiden Klemmschenkeln 7 wird die
Kachel 16 genau auf der Trägerplatte positioniert. Sofern der Locheinsatzring einwandfrei
mit nach oben weisender Öffnung in die Lochbohrung 18 eingesetzt ist, bedarf es
keiner zusätzlichen Ausrichtung der Kachel. Andererseits kann aber bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die Kachel auch noch durch Drehen des gesamten Locheinsatzringes
in der Lochbohrung ausgerichtet werden.
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Fig. 2 zeigt im Querschnitt genauer die bereits erwähnte Setz- und
Halterippe 17 des Basisteiles 8. Erkennbar ist, daß diese Setz- und Halterippe steif
und nicht federnd ausgebildet ist. Sie ist vielmehr starr mit dem zylindrischen
Wandungsteil 12 des Locheinsatzringes verbunden, die plan an der inneren Wandung
der Lochbohrung 18 anliegt.
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Fig. 4 zeigt das Einsetzen einer lastabtragenden Kachel 19 in die
Klemmvorrichtung. Der rückwärtige Vorsprung 20 der lastabtragenden Kachel 19 ist
in seiner äußeren Form~ gebung identisch mit dem rückwärtigen Vorsprung 15 der lastfreien
Kachel 16 ausgebildet. Er besitzt lediglich zusätzlich eine untere horizontale Haltenut
21, die beir leichten Verschieben der lastabtragenden Kachel 19 nach unten mit der
Setz- und Halterippe 17 verrastet. Auf diese Weise ist auch die lastabtragende Kachel
19 sicher
mit der Trägerplatte 13 verbunden, und zwar unabhängig
davon wie groß die abzutragende Last ist. In Fig. 4 ist als Beispiel für eine lastabtragende
Kachel ein Rollenhalter 22 dargestellt, der an der sichtbaren Oberfläche der Kachel
angeformt ist. Fig. 5 zeigt demgegenüber eine lastfreie Kachel, die als reine Dekorationskachel
ausgebildet ist.
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Beide dargestellten Kacheln besitzen an ihrer Rückseite etwas vorstehende
Noppen 23, die die Stärke desRingflansches 10 des Locheinsatzringes ausgleichen.
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Fig. 4 zeigt des weiteren die Ausbildung der Kachelfugen, die am oberen
Rand der Kachel 19 in Art einer weiß angelegten Schattenfuge 24 ausgebildet ist.
Am unteren Rand der lastabtragenden Kachel 19 ist dargestellt, daß die Fuge auch
durch einen eingelegten Kunststoffstreifen 25 gebildet sein kann, der eine spezielle
Formgebung besitzt, um Fugentoleranzen auszugleichen und eine nur geringe Wandstärke
aufweist, um leicht mit einer Schere o.ä.
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auf Länge geschnitten werden zu können.
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