DE2825391C2 - Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung - Google Patents
Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete ZusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den Gegenstand des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Bei automatisierten, klinischen Analysiervorrichtungen, beispielsweise bei Analysiervorrichtungen auf der
Grundlage radiometrischer Feststellung einer Absorptionsänderung, ist eine Kalibrierung erforderlich. Hierbei
verwendet man »Standard«-(Calibriersubstanzen. Mit Hilfe dieser Kalibriersubstanzen kann man zwei oder
mehrere bekannte Konzentrationen eines Analyts. d. h. einer zu untersuchenden Substanz, bestimmten Werten
zuordnen, beispielsweise Farbdichten, so wie sie von der Analysiervorrichtung aufgezeichnet werden. Hieraus
wird eine Kurve abgeleitet, die bei der Auswertung von Ablesungen unbekannter Analytkonzentrationen
gebraucht wird.
So verwendet man beispielsweise Lipid-Kalibriersubstanzen, um bei der Analyse von Cholesterin und Triglycer'ien
die erforderliche Kalibrierung durchzuführen. Derartige Kalibriersubstanzen werden entweder täglich
frisch hergestellt oder, was häufiger ist, in lyophilisiertem Zustand gelagert, um zu einem späteren Zeitpunkt
rekonstituiert zu werden.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß Lipoproteine nicht ohne weiteres loyphilisiert werden können. Sie führen
zu einer inhomogenen, trüben rekonstituierten Lösung, und zwar aufgrund der Instabilität bestimmter Lipoproteine
unter den Bedingungen des Lyophllisierungsverfahrens. Auch Serum und Blutplasma, die Lipoproteine
und Glucose in natürlich auftretender Menge enthalten, weisen nach ihrer Lyophilisierung und anschließenden
Rekonstltution eine nicht mehr annehmbare Trübung auf.
In den US-PS 32 60 648 und 39 55 925 Ist auf diese Schwierigkeit hingewiesen. Dort Ist ausgeführt, daß die
Trübung zu einer Beeinträchtigung der Analyse führt, was wiederum die Kalibrierung der Analyslervorrichtung
beeinträchtigt. Obgleich es gegebenenfalls möglich wäre, durch vielfache Verdünnung Trübungen auszuschalten.
Ist jedoch die Durchführung von Verdünnungen zeltraubend und daher wenig wünschenswert.
Die US-PS 39 55 925 und 40 Il 045, sowie die japanische Patentanmeldung 1 44 724/76 sind Im vorliegenden
Zusammenhang von Interesse. Sie lehren, daß es möglich Ist, durch Lyophilisierung und Rekonstitutlon
bedingte Trübungen zu vermeiden. Dies soll dadurch erfolgen, daß man die Hauptmenge der Lipoproteine, bei
denen es sich um die Hauptursache des Trübungsproblems handelt, entfernt. Dies kann beispielsweise durch
Aussalzen erfolgen. Danach ersetzt man diese Lipoproteine durch die gewünschten Proteine, beispielsweise
durch jr-Fetoproteln, bei dem es sich nicht um ein Llpoproteln handelt, oder durch Glycerlde von Fettsäuren
mit niedrigem Molekulargewicht. In der japanischen Druckschrift wird Lactose als brauchbarer Zusatz zur Lyophlllslerungsstufe
beschrieben.
Bekannt Ist die Verwendung /on Zucker und Zuckerderivaten als Bulkmlttel (bulking agents) und Stabilisatoren
für rekonstituierte, lyophlllslerte Untersuchungsmischungen. Dies Ist beispielsweise In der US-PS 34 13 198
beschrieben. Diese Druckschrift umfaßt jedoch nicht eine Offenbarung dergestalt, daß die Untersuchungsmi-
schungen der Druckschrift Lipide, wie beispielsweise Cholesterin oder Triglycerid, enthalten. Die Druckschrift
macht auch keine Ausführungen darüber, daß man durch Verwendung derartiger »Bulkmittel« eine Verbesserung
der Klarheit erhalten könnte.
Bekannt ist schließlich auch die Verwendung von Lactose als Bulkmittel für zu lyophilisierende Lösungen,
jedoch nur in den Fällen, in denen deren Einsatz zur Erleichterung des Lyophilisierungsverfahrens erforderlich ist.
Jedoch sind die Mengen an Lactose, die für diesen Zweck eingesetzt werden, im allgemeinen geringer als die
Mengen, die erfindungsgemäß zur Erzielung von optischer Klarheit wirksam sind. Aufgrund ihres hohen Molekulargewichts
benötigen darüber hinaus Lipoproteine keine derartigen Bulkmittel.
Bei Glucose handelt es sich um einen Zucker, der einerseits natürlich im Serum vorkommt und andererseits
verschiedenen Kälibrierungssubstanzen zugesetzt wird. Es hat sich jedoch erwiesen, daß die entweder natürlich n>
oder durch Zugabe in Serum vorhandene Menge nicht ausreicht, um zu irgendeiner Stabilisierung der Klarheit
zu führen. Dies ergibt sich aus dem Umstand, daß die Lyophilisierung von menschlichem Serum zu einer typischen
und drastischen Trübungszunahme führt.
So ist z. B. aus der DE-OS 23 14 263 ein von Serum abgeleiteter Kontroilstandard für die Bestimmung cerebrospinaler
Flüssigkeiten mit einem Gehalt an Lipiden bekannt, dem ein Zucker zugesetzt ist. In der DE-OS !<
23 14 263 findet sich jedoch kein Hinweis darauf, daß der Zucker als Stabilisator zur Verhinderung von Trübungen
zugesetzt wird. Außerdem ist die Menge des zugesetzten Zuckers, die bei 40 bis 200 mg/Deziliter Kontrollstandard
liegen soll, vergleichsweise gering. Der Zusatz von Glucose zu Blutserum-Kontrollstandards ist weiterhin,
z. B. auch aus der US-PS 36 82 835, bekannt. Auch in dieser Patentschrift findet sich jedoch kein Hinweis
darauf, daß die Cilucose als Stabilisator zum Zwecke der Verhinderung von Trübungen zugesetzt werden soll. ?i
Da eine tägliche frische Herstellung der Kalibrierungssubstanz a!s Alternative zur Lyophilisierung und Rekonsti'ution
normalerweise umständlich ist, besteht ein Bedürfnis nach einem einfachen Weg, auf dem man lyophilisierte
Lipid-Kalibratorsubstanzen rekonstituieren kann, ohne daß ein wesentlicher Verlust an optischer Klarheit
auftritt und ohne daß zeitlich aufwendige Verdünnungs- oder AusfSllungsiechniken angewendet werden
müssen. :.s
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung
der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Homogenität besser ist als die Homogenität lyophilisierter
und rekonstiluierter, unbehandelter Serum-Matrizes oder von Serum abgeleiteter Zusammensetzungen. Die
so verbesserte Homogenität wird als Funktion verminderter optischer Dichte der rekonstituierten Serum-Matrix
oder von Serum abgeleiteter Zusammensetzung gemessen. .w
Diese Aufgabe .vird durch die Maßnahmen des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist srmit eine Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung mit
einem Gehalt an Lipiden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie einen Stabilisator zur Verhinderung von
Trübungen enthält, bei dem ei sie!" um einen Zucker, einen Aminozucker, einen Zuckeralkohol oder deren
Mischungen handelt, und der in einer Menge vorliegt, die mindestens so groß ist, daß sie zu einer meßbaren ;>;
Abnahme der upiischen Dichte der iyopniiisierien und mit Wasser ^konstituierten Serum-Matrix oder von
Serum abgeleiteten Zusammensetzung auf einen Wert führt, der unter dem der optischen Dichte der lyophilisierten
und rekonstituierten Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung chne den Stabilisator,
gemessen bei 700 nm bei einer Weglänge von 1 cm, liegt.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist besonders brauchbar als Lipid-Kalibrator, d. h. als Kalibrierungszusammensetzung,
die zur Analyse von Lipiden eingesetzt werden soll.
Erfindungsgemäß läßt sich so die Homogenität einer Lipid-enthaltenden Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten
Zusammensetzung, die lyophilisiert und mit Wasser rekonstituiert werden soll, aufrechterhalten, indem
man zur Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung einen Stabilisator zur Verhinderung von
Trübungen, bei dem es sich um einen Zucker, einen Aminozucker, einen Zuckeralkohol oder deren Mischungen 4<
handelt, in einer Menge zugibt, die mindestens so groß ist, daß sie zu einer meßbaren Abnahme der optischen
Dichte der lyophllisierten und mit Wasser rekonstituierten Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung
auf einen Wert führt, der unter dem der optischen Dichte der lyophilisierten und rekonstituierten
Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung ohne den Stabilisator, gemessen bei 700 nm bei
einer Weglänge von 1 cm, liegt. ji>
Wie zuvor gesagt, können Lyophllisierungs- und Rekonstitutlonsverfahren zu erheblichen Inhomogenitäten
führen, die sich als Trübung manifestieren. Derartige Trübungen werden einfach als Funktion der optischen
Dichte der flüssigen Probe gemessen. Signifikante Abweichungen von den als optisch klar bezeichneten optischen
Dichtewerten sind Anzeichen einer derartigen Inhomogenität. Der hier verwendete Begriff »optisch klar«
ist als eine optische Dichte definiert, die nicht größer als ungefähr 0,5 ist. Alle hler angegebenen optischen .v
Dichten sind bei einer Weglänge von 1 cm und einer Wellenlänge von 700 nm gemessen. Bei dieser Wellenlänge
führen die eigentlichen Absorptlonseharakteristika des Serums zu keiner Störung.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß durch Verwendung von Stabilisatoren zur Verhinderung von
Trübungen es möglich Ist, Serum-Matrizen und von Seren abgeleitete Zusammensetzungen zu lyophlllsieren
und rekonstituiert;!!, wobei eine Homogenitat beibehalten wird, die grölter ist als bei Serum-Matrizen und von wi
Seren abgeleiteten Zusammensetzungen, die in Abwesenheit derartiger Klärungsstabilisatoren verarbeitet
werden. Die erfindungsgemäßen Serum-Matrizen oder von Seren abgeleiteten Zusammensetzungen können In
flüssiger oder lyophilisierter Form vorliegen. Falls sie in flüssiger Form vorliegen, kennen sie aus der lyophilisierten
Form abgeleitet oder rekonstituiert sein.
In einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist ein Stabilisator zur Serum-Matrix oder von Serum abgelei-
<o teten Zusammensetzung In einer Menge zugesetzt, die mindestens so groß Ist, daß die optische Dichte und
somit die Inhomogenität, die nach der Lyophilisierung und Rekonstitution gemessen wird, meßbar auf einen
Wert absinkt, der niedriger als derjenige ist, der in Abwesenheit des Stabilisators erhalten würde. Der hier
verwendete Begriff »meßbar« bedeutet eine Abnahme der optischen Dichte von mindestens ungefähr 0,5.
In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung werden Stabilisatormengen eingesetzt, die zu einer optischen
Dichte und somit einer Homogenität führen, die der einer friscn hergestellten Serum-Matrix oder von Serum
abgeleiteten Zusammensetzung in flüssiger Form vor der Lyophilisierung entspricht. Der hier verwendete
Begriff »entsprechende (optische Dichte)« steht für eine optische Dichte, die, falls überhaupt, um nicht mehr als
ungefähr 0,5. gemessen bei 700 nm, angestiegen ist, und zwar im Vergleich zu der nicht-lyophilisierten Serum-Matrix
oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung ohne den Stabilisator.
In einer dritten Ausführungsform der Erfindung sind die Stabilisatoren in maximalen Mengen vorhanden, die
eine Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung ergeben, die nach der Lyophilisierung und
Rekonstitution als »optisch klar« im Sinne der obigen Definition bezeichnet wird.
Die jeweilige Ausführungsform, die unter den vorstehenden drei Ausführungsformen gewählt wird, hängt
vom Ausmaß der Inhomogenität ab, die man bei einem klinischen Analyseverfahren hinnehmen kann. Analyseverfahren,
die gegenüber Trübungen und Inhomogenität sehr empfindlich sind, können die Anwendung einer
»optisch klaren« Matrix erfordern. Jedoch können selbst die unempfindlichsten Verfahren von einer »meßbaren«
Abnahme der optischen Dichte nach der Lehre der Erfindung profitieren.
Obgleich die nachstehend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung auf die bevorzugte Verwendung
als Kaiibrator gerichtet sind, kommen auch andere Verwendungen in Betracht. So schafft die Erfindung
beispielsweise die Möglichkeit, eine frische Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung zur
Lagerung und anschließenden Rekonstitution in trockene Form zu überführen, ohne daß die Homogenität
wesentlich beeinträchtigt wird. Die rekonstituierte Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung
kann dann für eine Vielzahl verschiedener medizinischer oder klinischer Anwendungen gebiu-icht werden.
Die Werte der optischen Dichte nach der Rekonstitution hängen teilweise von der Menge un eingesetztem
Wasser ab. Der hier verwendete Begriff »Rekonstitution« oder »Rekonstituierung« bedeutet den Zusatz von
Wasser in einer Menge, die ausreicht, um wieder zu dem Volumen zu führen, das unmittelbar vor der Lyophilisierung
vorlag, ohne daß weitere Verdünnungen vorgesehen sind. So ist die Menge an Wasser, die bei der
Rekonstituierung gebraucht wird, durch die Menge oestimmt. üie vor der Lyophilisierung vorlag.
Die bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung
ist die als Lipid-Kaiibrator zur klinischen Analyse. Darüber hinaus können für andere Untersuchungen
zusätzlich zu den Lipiden auch andere Analyte im Kaiibrator enthalten sein, solange diese anderen Analyte
durch den Stabilisator zur Verhinderung von Trübungen nicht angegriffen oder sonst bei der Untersuchung in
eine nicht bestimmbare Form überführt werden. So können Anaiyte, wie Blutharnstoff-Stickstoff, Bilirubin,
Amylase, Elektrolyte, wie Kalium und Chlorid, unii dergleichen, vorliegen, falls mit dem Stabilisator der Wahl
keine Wechselwirkung eintritt. Derartige zusätzliche Analyte sind bevorzugt und auch gebräuchlich, wenn der
Kaiibrator für eine Anzahl verschiedener einzelner Analyte als »Kombinationskalibrator« vorgesehen ist. Wenn
man die Kalibratorsubstanz bei der Analyse von Glucose verwendet, so wählt man selbstverständlich normalerweise
einen Stabilisator, bei dem es sich nicht um Glucose handelt.
Zu Stabilisatoren zur Verhinderung von Trübungen, von denen festgestellt wurde, daß sie erfindungsgemäß
wirksam sind, gehören Zucker, Zuckeralkohole und Aminozucker. Zu brauchbaren Beispielen für diese Klassen
von Verbindungen gehören Glucose, Sukrose, Lactose, Arabinose, Sorbit, Fructose, Xylit, Mannit und Glucosamin.
A'ch jeder andere Zucker, Zuckeralkohol oder Aminozucker außer den eben genannten Verbindungen ist
wirksam, wenn er in geeigneter Menge eingesetzt wird. Selbstverständlich gibt es bei einigen Zuckern oder
Zuckerderivaten eine obere Löslichkeitsgrenze hinsichtlich der Menge, die man einsetzen kann. Der Punkt, bei
dem Unlöslichkeit eintritt, hängt vom jeweiligen Stabilisator und der jeweiligen Serum-Matrix oder von Serum
abgeleiteten Zusammensetzung, zu der der Stabilisator zugesetzt wird, ab.
Die Menge, die dazu führt, daß die optische Dichte der rekonstituierten Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten
Zusammensetzung der tptischen Dichte des Materials vor der Lyophilisierung »entspricht«, hängt weitgehend
davon ab, welcher Stabilisator eingesetzt wird. Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß eine wirksame
Menge an Stabilisator üblicherweise zwischen ungefähr 2,5 und ungefähr 30 g pro Deziliter Kalibrierungslösung
liegt. Diese Mengen können selbstverständlich je nach Lipldspiegel oder je nach weiterer Optimierung, etwas
variieren. Auch köiii^n die gewählten Mengen, abhängig von der Menge an Protein, etwas variieren.
Man kann die zuvor beschriebenen Stabilisatoren auch dazu verwenden, irgendeine Lipld-enthzltende Zusammensetzung
zu stabilisieren, die lyophilisiert und später rekonstituiert werden soll. Als besonders bevorzugt iat
hier der Zusatz der erfindungsgemäßen Stabilisatoren zu Humanserum-Matritzer! für irgendeine Verwendung,
insbesondere als Llpid-Kallbrator, zu nennen.
Die vorliegende Erfindung ist anwendbar auf eine Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung,
die von irgendeiner Quelle herrührt, einschließlich üblicher Lieferquellen für Kalibriersubstanzen,
beispielsweise für im Handel erhältliche Cholesterinkonzentrate oder für vereinigtes Humanserum. Die Lipide
können aus diesen Quellen erhalten werden. Sie können aber auch aus Quellen stammen, bei denen es sich
nicht um Seren handelt, beispielsweise aus Eigelb. Eine brauchbare Tech.iik zur Herstellung der Kallbratoren
besteht darin, daß man die aus vereinigtem Humanserum gewonnenen Lipide durch Ausschlußchromatographie
an einer Säule auftrennt und anschließend die Lipid enthaltenden Fraktionen aus der Säule unter Anwendung
'Oi! Ultrafiltration weiter konzentriert. Gewünschtenfalls kann man das Konzentrat verdünnen, ;:m die Lipidwerte
abzusenken. Gewünschtenfalls kann man auch die Elulerungsflüssigkelt mit Hilfe von Dialyse durch eine
Salzlösung der gewünschten Bestandteile ersetzen. Die Trennung an der Säule besteht Insbesondere darin, daß
man übliche Gslpermeations-Chromatographlesäulen mit Humanserum aus irgendeiner Quelle belädt und eine
gepufferte Lösung zur Eluierung der größeren Lipoproteine aus dem Serum verwendet, während das Albumin in
der Säule bleibt. Oi*: Einsatz einer gepufferten Lösung ist bevorzugt, well andernfalls bei einer drastischen
Änderung des pH die Gefahr einer Denaturierung der Lipoproteine gegeben ist. Zu typischen gepufferten Lösun-
gen. die hierfür brauchbar sind, gehören diejenigen mit einem pH /wischen ungefähr 7 und ungefähr 8. Das von
der Säule ablautende gewünschte Lipid-enthallende Eluat kann gegebenenfalls eine noch /u geringe Lipidkonzentration
aufweisen. Dann kann eine weitere Konzentrierung auf die in den Kalibraloren erforderlichen höheren
Lipidspiegel wünschenswert sein. Line sehr bevorzugte Konzentrierungstechnik umfaßt eine übliche Ultrafiltration
In den Lipid-reichen Fraktionen der Säule kann man die Anwesenheit und/oder Menge an Lipldcn mit Hilfe
irgendeiner üblichen Probentechnik entdecken. Zu nennen sind hier die Tests nach Liebermann-Burehard und
nach Zak. Alternativ kann man das Cholesterin-Bestimmungselemeni, das in Research Disclosure, Band 126,
Oktober 1974. Nr. 12626. von Industrial Opportunities limited, [lomewell. Havant Hampshire POOlEf', Großbritannien,
publiziert ist. einsetzen
Nachdem man die höchste, gewünschte Lipidkonzentratlon erhalten hat. lassen sich Verdünnungen auf niedrigen.
Konzentrationen für eine Vielpunkt-Kallbrlerung dadurch erhalten, daß man das Ausgangskonzentral zu
vereinigtem Humanserum gibt, das entweder eine bekannte Menge an Lipid oder gesvünschtenfalls keinen
Gehalt an Lipid. aufweist. Weiterhin kann man den Proteingehalt gewünschienfaMs einstellen, indem man
wieder !'-Globulin und/oder Albumin zusetzt.
Die Dialyse der erhaltenen Lipid-enthallenden Flüssigkeit stellt eine weitere Gegebenenfalls-Maßnahme und
übliche Herstellungsstufe dar. insbesondere wenn das Eluat nicht die gewünschten Salze enthält. Man kann eine
Ringer'sche Lösung oder irgendeine andere isotonische Salzlösung, wie Natriumchlorid und gcwünschtenfalls
andere ionen, wie Kaiium. für diesen Zweck mit Vorteil einsetzen. Derartige andere ionen sind wünschenswert,
wenn man beispielsweise einen ionenselektiven Elektrodenkalibrator herstellen will.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden repräsentativen Beispiele weiter erläutert. Alle optischen Dichteangaben
(OD) sind ausgedrückt durch die Beziehung O.O. = log Ι,,/Ι, worin Io für die Intensität des einfallenden
Strahls und I für die Intensität des durchgetretenen Strahls stehen. In allen Fällen war die Wellenlänge des
einfallenden Strahls 700 nm
Beispiele 1 bis 4
Man gibt die in Tabelle I aufge. jhrten Stabilisatoren in wechselnder .Wenge zu aliquoten Anteilen von an der
Säule hergestelltem Lipidkonzentrat, das ungefähr 500 mg/dl Gesamtcholesterin, ungefähr 450 mg/dl Triglyceride
und ungefähr 4 g/dl Gesamtprotein, das im wesentlichen albuminfrei ist, enthält. Man stellt das Konzentrat
her. indem man Lipid-reiche Fraktionen aus Humanserum nach dem Aufgeben auf eine 301 pharmazeutische
Säule, die mit Sephadex G-200 befüllt ist. eluieri. Beim Eluiermittel handelt es sich um 0,1 M Trispuffer, der
0.1 M Natriumchlorid enthält. Nach dem Eluieren vereinigt man die Fraktionen und führt eine Ultrafiltration
durch, wobei man ein Filter mit einer Molekulargewichstdurchlässigkeitsgrenze von 500 Dalton einsetzt. Man
dialysiert gegen eine physiologische Kochsalzlösung, die 8,5 g/dl NaCI enthält. Man lyophilisiert die Substanzen
der Beispiele und der Kontrolle, welche keinen Stabilisator enthält und rekonstituiert dann mit destilliertem
Wasser Msr. erhält sin MsS für die Trübün" inderr. man die c"!Kcheri Dichter: der rekonstruierter! Zussrrs
mensetzungen der Beispiele auf einem Beckmann-25-Spektrophotomeier bei einer Wellenlänge von 700 ηm
mißt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle I aufgeführt, wobei die Kontrolle vor und nach der Lyophllisierung und
Rekonstitution aufgeführt ist.
Stabilisator
Menge an
Stabilisator (g/dl)
Stabilisator (g/dl)
optische Dichte
Kontrolle - nicht lyophilisiert
Kontrolle - lyophilisiert und rekonstituiert
1 - lyophilisiert und rekonstituiert
2 - lyophilisiert und rekonstituiert
3 - lyophilisiert und rekonstituiert
4 - lyophilisiert und rekonstituiert
keiner | 0 |
keiner | 0 |
Arabinose Arabinose Arabinose |
2.5 5,0 15,0 |
Sorbit Sorbit Sorbit |
2,5 5,0 15.0 |
Sukrose Sukrose Sukrose |
2,5 5,0 15.0 |
Glucosamin Glucosamin Glucosamin |
2,5 5,0 15,0 |
0.50 >2,9
2,5
1,08
0,6
2,6
1.53
0,52
2.7
1,63
0,51
2,6
1,34
1,15
Tabelle I zeigt, daß bei der untersuchten Matrix die für eine »entsprechende« Klarheit erforderlichen Mengen
für Afabinose ungefähr 5g/di, für Sorbit und Sukrose ungefähr 10 g/dl und für Glucosamin ungefähr 15 g/dl
betragen. Die zur Hervorrufung eines »optisch klaren« Standards, der in der Kontrolle vor der Lyophilisierung
festgestellt wurde, erforderlichen Mengen betrugen für Arabinose, Sorbit und Sukrose ungefähr 15 g/dl.
Beispiele 5 bis 10
Man wiederholt die Arbeitsweisen der Beispiele I bis 4 mil der Ausnahme, daß man als Serum-Matrix vereinigtes
Humanserum verwendet, das von der Interstate Blood Bank erhalten wurde, und das ungefähr 390 mg/dl
Triglyceridc, 219 mg/dl Gesamicholesterln und ungefähr 7 g/dl Protein, bestimmt durch die ßlurct-Mcthodc.
von dem ungefähr mindestens die Hiilftc Albumin ist, enthält. Die Konzentrationen an Kliirungsstabilisator
werden, wie In der Tabelle Il dargestellt, variiert. Man mißt die optischen Dichten nur n.ich dem Lyophillsieren
und Rekonstituieren mit Ausnahme der Kontrolle, die vor und nach dem Lyophilisieren und Rekonstituieren
gemessen wird.
Menge an
Stabilisator (g/dl)
optische Dichte
Kontrolle - nicht lyophilisiert
Kontrolle - lyophilisierl und rekonstituiert ^ . !"c^ihilisisrt und rekonstitiert
Kontrolle - lyophilisierl und rekonstituiert ^ . !"c^ihilisisrt und rekonstitiert
6 - lyophilisierl und rekonstituiert
7 - lyophilisiert und rekonstituiert
8 - lyophilisiert und rekonstituiert
9 - lyophilisiert und rekonstituiert
10 - lyophüisiert und rekonstituiert
keiner
keiner | 0 |
GI1J case | 5.0 |
Glucose | 10.0 |
Glucose | 20.0 |
Lactose | 5.0 |
Lactose | 10.0 |
Arablnose | 5.0 |
Arab I nose | 10,0 |
Arablnose | 20.0 |
Mannit | 10,0 |
Mannit | 20.0 |
Fructose | 5.0 |
Fructose | 10,0 |
Fructose | 20,0 |
Fructose | 30,0 |
Glucosamin | 10,0 |
Glucosamin | 20,0 |
0,396 <2,5O
0,808 0.295
>2.5O unlöslich
>2,5O 0.697 0.267
>2,5O unlöslich
>2.5O 0.941 0,467 0,174
>2,5O unlöslich
Diese Ergebnisse zeigen, daß bei der untersuchten Serum-Matrix die Mengen an Glucose, Arabincse und
Fructose, die für eine der nicht-lyophilisierten Kontrolle »entsprechende« Klarheit erforderlich sind, ungefähr
10 g/dl ausmachen. Glucose, Arabinose und Fructose führen bei einer Menge von 20 g/dl sämtlich zu /.optisch
klaren« Standards, die zur Lipidkalibrierung brauchbar sind. In der Tat ergibt sich sowohl bei Arabinose in ein·"
Menge von 20 g/dl, wie auch bei Fructose In einer Menge von 30 g/dl nach der Rekonstitution eine Klarheit,
die der Klarheit der Matrix vor dem Lyophilisieren sogar überlegen 1st.
Das Versagen der Lactose, des Mannits und des Glucosamine bei diesen Mengen in den Beispielen, insbesondere
Im Vergleich zu den Beispielen 1 bis 4, kann wohl auf der Grundlage der erhöhten Proieingehalte in dieser
Serum-Matrix erklärt werden.
Beispiel 11
Das nachfolgende Beispiel zeigt, daß die erfindungsgemäß erhältliche Verminderung der optischen Dichten in
der Tat ein Maß für die Verminderung der Inhomogenität der Art ist, die bei den Hüben, lyophilisierten und
rekonstruierten Lipoproteinmaterialien auftritt, welche nach Arbeitsweisen des Standes der Technik erhalten
werden.
Erhalten wurden analytische Daten über die Serumkomponenten Cholesterin, Glucose, Gesamtproteine und
Harnsäure aus vereinigtem Humanserum, das:
1. frisch;
2. ohne Stabilisator lyophilisiert; und
3. mit 5 g/dl Sorbit !yophilisiert und rekonstituiert war.
Tabelle III zeigt, daß durch Verwendung des Stabilisators die Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete
Zusammensetzung im Vergleich zu der lyophilisierten Serum-Matrix ohne den Stabilisator eine sehr gut wiederholbare
Analyse liefert.
Analysenweric ausgesuchter Serumanalysensubstanzen bei vereinigtem Humans.vum
unbchandelte Matrix | Standard | lyophillsierl und rekonstitulcrl | Standard | stabilisierte | |
abweichung | ohne Stabilisator | abweichung | Matrix (5 g/dl Sorbit) | ||
(Λ) | Mittel | (<5) | lyophilisiert und mit | ||
niehl lyophllisierie | 0,53 | mg/dl | 14.47 | Wasser rekonstituiert | |
untersuchte | Kontrolle | in=}) | Mittel Standard- | ||
Analysensubstan/*) | Mittel | 3,79 | 203,3 | 1.15 | mg/dl abweichung |
mg/dl | <n=3) (<5) | ||||
Gesamteholesterln | {II=}) | 0,03 | 136,3 | 0,01 | 198,3 0,17 |
(Gilford) | 205,53 | ||||
Glucose | 0,06 | 6,25 | 0,2! | 138,33 0,58 | |
(ACA DuPont) | 136,3 | ||||
Gesamtprotein | 6,47 | 6,8 0,0 | |||
(ACA) | 6,40 | ||||
I j:irn«:iinT* | 6,67 0,!5 | ||||
(ACA) | 6.73 | ||||
*) Der in Klammer angegebene Name bezeichnet den angewendeten Test
Claims (8)
1. Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung mit einem Gehalt an Lipiden, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen Stabilisator zur Verhinderung von Trübungen enthält, bei dem es sich
um einen Zucker, einen Aminozucker, einen Zuckeralkohol oder deren Mischungen handelt, und der in einer
Menge vorliegt, die mindestens so groß ist, daß sie zu einer meßbaren Abnahme der optischen Dichte der
lyophilisierten und mit Wasser rekonstituierten Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung
auf einen Wert führt, der um einen Wert von mindestens 0,5 unter dem der optischen Dichte der lyophilisierten
und rekonstituierten Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung ohne den
Stabilisator, gemessen bei 700 μπι bei einer Weglänge von 1 cm. liegt.
2. Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stabilisator in einer Menge vorliegt, die mindestens so groß ist, daß die optische Dichte der
lyophilisierten und mit Wasser rekonstituierten Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung
der optischen Dichte der Serum-Matrix oder von Serum abgeleiteten Zusammensetzung vor dem Lyophilisieren,
gemessen bei ungefähr 700 μπι bei einer Weglänge von 1 cm, entspricht.
3. Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stabilisator in einer Menge vorliegt, die mindestens so groß ist, daß die optische
Dichte der lyophilisierten und mit Wasser rekonstituierten Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung,
gemessen bei ungefähr 700 μπι bei einer Weglänge von 1 cm, nicht größer als 0,5 ist.
4. Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich beim Stabilisator um Glucose, Sukrose, Lactose, Arabincse, Sorbit,
Fructose. Xylit, Mannit, Glucosamin und deren Mischungen handelt.
5. Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Lipide ausgewählt ist unter Cholesterin, Cholesterinestern
und Triglycerid.
6. Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lipide in lyophilisierter Form vorliegen.
7. Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sie in rekonstituierter, wäßriger Form vorliegt.
8. Serum-Matrix oder von Serum abgeleitete Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Standard zur Serumuntersuchung mit vorgegebenen Mengen an Cholesterin,
Choiesterinestern, Triglycerid oder deren Mischungen vorliegt.
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