DE2443950B2 - Verfahren zur bestimmung des anomalen verhaltens von saeugetier-zellen - Google Patents
Verfahren zur bestimmung des anomalen verhaltens von saeugetier-zellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des anomalen Verhaltens von Säugetier-Zellen in vitro
durch Messung ihrer Eigenschaften im Vergleich zu den Eigenschaften von normalen Zellen des gleichen Typs.
Nach heutiger Lehrmeinung spielt die Dynamik der Zelloberflächenmembranen eine bedeutsame Rolle bei
den Regelmechanismen der Zellen. Dazu gehört insbesondere die Möglichkeit, daß die Membrankomponenten
eine thermische Bewegung ausführen können, do
Die dynamischen Eigenschaften der Zelloberflächenmembranen werden in erster Linie durch die Mikroviskosität
ihrer Lipoid-Schicht bestimmt; dieser Begriff wurde zum ersten Mal von Shinitzky et al
(Biochemistry, 10, 2106 bis 2113 [1971]) in Verbindung (>?
mit Fluoreszenz-Polarisations-Untersuchungen im Kohlenwasserstoffbereich von synthetischen Mizellen
eingeführt. Ähnliche Untersuchungen wurden später an den strömungsmechanischen Eigenschaften von Li-
posomen (Cogan et al Biochemistry, 12, 521 bis 528 [1973]) und an isolierten biologischen Membranen
(R u d y und G i 11 e r, Biochim, Biophys. Ac» a 288,231
bis 236 [1972]) durchgeführt Die bei diesen Untersuchungen angewendeten Methoden beruhen auf Fluoreszenz-Polarisations-Messungen einer fluoreszierenden
Probe die in den analysierten Bereich eingebettet wurde. Die Mikroviskosität der Lipoid-Schicht von
Zellobertlächenmembranen kann aber auch nach anderen physikalischen Methoden, zum Beispiel durch
Kernresonanz (NMR) oder Elektronenspinresonanz (ESR) bestimmt werden (vgL z. B. E. 01 d f i e 1 d und D.
Chapman, Fed. Eur. Biochem. Soc. Lett. 21, 303 bis 306 Γ1972]· M.T. Flanagan und TR. Hesketh,
Biochim. Biophys. Acta 298, 535 bis 545 [1973]; W. L. Hubbell und H. M. McConnell,J. Amer. Chem.
Soc. 93, 314 bis 326 [1971]; und die Übersichten von H.M. Mc'ConneU und B. Gaffney in Quater.
Rev Biophys. 3. 91 bis 136f 1970], und von C G i t) e r in
Anna Rev. Biophys. Bioeng. 1.51 bis 92 [1972]).
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 17 73 809 ist
ein Verfahren /ur Feststellung des anomalen Verhaltens
von Säugetier-Zellen in vitro bekannt, bei dem die Geschwindigkeit der Diffusionsbewegung radioaktiv
markierter Kationen durch die Zelloberfiachenmembran
hindurch gemessen und mit den Werten von normaler, Zellen des gleichen Typs verglichen wird.
Damit im es zwar möglich, die lonentransportgeschwin
digkeit durch die Zellmembranen hindurch zu bestimmen, die Mikroviskosität der Lipoid-Schicht der
Zeiloberflächenmembran, die ein empfindlicher und zuverlässiger Anzeiger für bösartige Umwandlungsprozesse
in Säugetier-Zellen darstellt, kann damit jedoch nicht gemessen werden, zumal aufgrund der Kompli
ziertheit der physiologisch-chemischen Vorgänge, die
sich innerhalb einer Zelle abspielen, bisher nicht bekannt ist, welche Zusammenhänge zwischen der
Kationentransportgeschwindigkeit durch die Zellmembran hindurch und der Mikroviskosität der Lipoid-Schicht
der Zelloberflächenmembran bestehen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Bestimmung des anomalen Verhaltens von Säugetier-Zellen,
insbesondere menschlichen Zellen in vitro anzugeben, mit dessen Hilfe es möglich ist, unter
Anwendung gebräuchlicher physikalischer Untersuchungsmethoden zuverlässige Aussagen über Anomalitäten
in Säugetier-Zellen zu machen.
Es wurde nun gefunden, daß das anomale Verhalten von Säugetier-Zellen, insbesondere von menschlichen
Zellen, wie es bevorzugt durch innerhalb der Zelle ablaufende bösartige Umwandlungsprozesse hervorgerufen
wird, mit deutlichen Veränderungen der Mikroviskosität der Lipoid-Schicht der Zelloberflächenmembran
einhergeht. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Lipoid-Schicht der Zelloberflächenmembran von anomalen
Zellen dünnflüssiger ist, d. h. eine geringere Viskosität aufweist, als diejenige von normalen Zellen
des gleichen Typs. So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, daß die Mikroviskosität der Lipoid-Schicht
der Oberflächenmembran von bösartigen Lymphom-Zellen bei Mäusen nur etwa halb so groß ist wie
diejenige von normalen Lymphozyten des gleichen Mäusestamms. Ähnliche Ergebnisse wurden bei lymphatischen
Leukämie-Zellen von Menschen, die an chronischer lymphatischer Leukämie unter akuter lymphoplastischer
Leukämie litten, erhalten.
Die vorstehend genannte Aufgabe kann bei einem
erfahren des eingangs genannten Typs erfindungsge-"*edadurch gelöst werden, daß die Mikroviskosität der
• id-Schicht der Zelloberflächenmembran gemessen iff der dabei erhaltene Wert mit demjenigen von
Gnaden Zellen des gleichen Typs verglichen wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auf
Jroduzierbare und äußerst zuverlässige Weise mög-Sl bösartige Veränderungen in Säugetier-Zellen,
rTesondere menschlichen Zellen, frühzeitig und mit
Saw Empfindlichkeit zu erkennen, noch bevor )0
μ Serlich erkennbare Veränderungen oder wesentliche i derungen des Blutbildes, insbesondere in bezug auf
"Τ Anzahl der Blutkörperchen, auftreten. Dadurch stellt
Η« erfindungsgemäße Verfahren ein wertvolles diagnoriscnes
Hilfsmittel dar, mit dessen Hilfe es möglich ist, das Auftreten von Tumoren in Säugetieren, insbesonde-
Menschen, früher als dies nach den bisher bekannten
Methoden möglich war, festzustellen und damit die Aussichten für eine frühzeitige und wirksame Behandlung
zu verbessern. 2C
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich die Mikroviskosität der Lipoid-Schicht der
Zelloberflächenmembran nach irgendeinem der bekannten physikalischen Verfahren, beispielsweise durch
Fluoreszenz-Polarisations-Analyse, Kernresonanz- i:
oder Flektrospinresonanz-Spektroskopie. zu bestimmen
Zur Durchführung dieser Messungen wird in der Regel ein elektromagnetisches Signal verwendet, das
für bestimmte Atome, Atomgruppen oder Moleküle, die natürliche Bestandteile der Lipoid-Schichten sind..
spezifisch jst. Es können aber auch Signale verwendet
werden die künstlich in die Lipoid-Schichten eingeführt werden! wie z. B. markierte Moleküle, die selektiv in den
Kohlenwasserstoffbereich der Lipoid-Schicht eingeführt werden. Als Markierungsstoffe können insbesondere
radioaktive Substanzen wie Radioisotope verwendet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform des Verfahrens der Erfindung wird die Mikroviskosität der
Lipoid-Schicht der Oberflächenmembran von Säuge- ,. tier-Zellen durch Fluoreszenz-Polarisations-Analyse
einer fluoreszierenden Verbindung, die in die Lipoid-Schicht eingeführt wird, bestimmt. Dieses Verfahren
beruht auf der Technik, wie sie von S h i η i t ζ k y et al in »Biochemistry« 10, 2106 bis 2113 (1971), beschrieben
worden ist. Dabei wird eine Suspension der zu untersuchenden Zellen, in denen die Lipoid-Schicht der
Oberflächenmembran mit einer geeigneten fluoreszierenden Verbindung, vorzugsweise 1,6-Diphenyl-1,3,5-hexatrien
oder einem Niedrig-alkyldenvat davon, behandelt worden ist, einer planpolarisierten Erregerstrahlung
einer geeigneten Wellenlänge ausgesetzt, wonach die Intensitäten der Fluoreszenz-Emission der
untersuchten Zelle gemessen werden, die bestimmt werden nachdem die Emissionsstrahlung durch einen
Polarisa'tionsapparat (Polarisator) gefrhrt worden ist,
dessen Polarisationsrichtung parallel bzw. senkrecht zur Polarisationsrichtung der Anregungsstrahlung ausgerichtet
ist
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens der Erfindung kann die Emissionsstrahlung
auch gleichzeitig durch ein Paar von Polansationsapparaten
(Polarisatoren) geführt werden, deren Polansationsrichtung
parallel bzw. senkrecht zur Polansationsrichtung der Anregungsstrahlung ist.
Die dabei gemessenen Intensitäten können unter Anwendung der nachfolgend angegebenen Gleichuneen
in Beziehung zur Größe der Fluoreszenz-Polansation P, der Fluoreszenz-Anisotropie r und zur
Gesamtintensität Fder Fluoreszenz gesetzt weiden:
ρ _
l» -
I±
I, - h
i,y/ix+l
2Jx
F = I11
+2Zx= IAI11
/Ϊj.+2);
dabei sind ilt und Ij_ die Fluoreszenz-Intensitäten, die
durch einen Polarisator festgestellt werden, der parallel bzw. senkrecht zu der Polarisationsrichtung des
Erregerstrahls orientiert ist.
Die Rotations-Depolarisation einer Fluoreszenz verursachenden Substanz kann durch die Perrin-GIeichung
beschrieben werden:
■i- - , + cm -f
dabei sind /-und r„ die gemessenen und die Begrenzungs-Ruoreszenz-Anisotropien,
Γ ist die absolute Temperatur, r ist die Lebensdauer des angeregten Zustandes, und
η ist die Mikro-Viskosität des Mediums. C(r) ist ein
Parameter, der sich auf die molekulare Form der fluoreszierenden Substanz bezieht und hat für jeden
Wert ;· einen spezifischen Wert. Für jede spezifische Sonde kann eine Eichkurve gemäß der oben beschriebenen
Verfahren hergestellt werden, wobei rjr gegen
Tv/η für jede spezifische Probe aufgetragen wird; diese
Kurven können wiederum zur Ableitung der Mikro-Viskosität η mit Hilfe der bestimmten Werte für /·. Tund r
verwendet werden.
Wie oben angezeigt wurde, wird die Fluoreszenz-Anid nen Werten für / ///
sotropie r von den gemessenen Werten für I11 Iij_
abgeleitet; aus der Definition für r ergibt sich, daß es von einem einzigen gemessenen Parameter, nämlich dem
Verhältnis //, /lj_ abgeleitet werden kann. Dieses
Verhältnis kann direkt unter Verwendung von zwei Detektoren oder unter der Verwendung eines einzigen
Detektors und zwei abwechselnden Erregungsstrahlen gemessen werden, die im rechten Winkel zueinander
polarisiert sind.
Die durch dieses Verfahren erhaltene Mikro-Viskosität stellt den harmonischen Mittelwert der effektiven
Viskositäten dar, die einen Widerstand gegen die Drehung des Sonden-Moleküls in alle möglichen
ι Richtungen leisten; dieser Mittelwert wird in absoluten makroskopischen Einheiten, also beispielsweise poise,
ausgedrückt.
In der Praxis hat sich herausgestellt, daß es nicht notwendig ist, die gemessenen Werte für 1// und /^
oder /// IIj_ in Mikro-Viskositäts-Werte umzuwandeln,
um das anomale Verhalten von Zellen festzustellen. Die Unterscheidung der anomalen Zellen von den normalen
kann mit dem gleichen' Zuverlässigkeitsgrad erreicht werden, indem die I11 H1 -Verhältnisse, die aus den
Messungen der untersuchten Zellproben erhalten wurden, mit denen verglichen werden, die von normalen
Zellen erhalten werden. Das so ermittelte Verhältnis /;/ /Ij_ oder der davon abgeleitete Wert für r sind bei
einer konstanten Temperatur Absolutwerte und können als Kriterium für Anomalie dienen. Dies wird im
folgenden an Hand der Tabellen erläutert, die in den Ausführungsbeispielen enthalten sind.
Fluoreszierende Moleküle, die für den Einsatz als
Sonden bei der oben beschriebenen Fluoreszenz-Polarisationstechnik
geeignet sind, sollten nach einer bevorzugten Ausführungsform eine reine Kohlenwasserstoff-Struktur
haben, damit sie in den Kohlenwasserstoff-Bereich der Lipoid-Schicht eindringen und dort eingebettet
bleiben können. Gemäß der vorliegenden Erfindung hat sich herausgestellt, daß geeignete Sonden, die bei
der oben beschriebenen Fluoreszenz-Polarisations-Technik eingesetzt werden können, Substanzen der
Gruppe sind, die aus l,6-Diphenyl-l,3,5-hexatrien (im folgenden als »DHP« bezeichnet) und den niedrigeren
Alkyl-Derivaten dieser Substanz besteht.
Aufgrund seiner geeigneten Spektral-Charakteristiken wird insbesondere DHP bevorzugt. Diese Verbindung,
die bisher nicht als Sonde bei Fluoreszenz-Untersuchungen eingesetzt worden ist, hat ein starkes
Absorptions-Maximum (ε « 80,000M-1 cm1) bei ungefähr
350 nm und gutgetrennte Absorptions- und Emissionsspektren; dadurch werden sowohl die Möglichkeit
der Übertragung der Anregungsenergie von einem DPH-Molekül zu einem anderen als auch der
Beitrag von gestreuten Anregungs-Lichtstrahlen zu dem Fluoreszenz-Signal verringert. Diese beiden
Effekte sind die hauptsächlichen Fehlerquellen bei Fluoreszenz-Polarisationsmessungen; es hat sich herausgestellt,
daß sie bei mit DPH markierten Systemen vernachlässigbar sind. Das starke Absorptions-Maximum
und die hohe Fluoreszenz-Quantenausbeute (0,8 in Hexan bei 25°C) erleichtert die Messung eines
Fluoreszenz-Signals bei Konzentrationen, die bis herab zu 10~8 M reichen. DPH zeigt im gereinigten, schweren,
flüssigen Paraffin bei einer Konzentration von 2 χ 10~e M bei 25°C eine Lebensdauer des angeregten
Zustandes von r = 10,5 ns.
Wie sich aufgrund seiner Kohlenwasserstoff-Struktur erwarten läßt, ist DPH in Wasser praktisch unlöslich. Es
hat sich jedoch herausgestellt, daß klare und stabile Dispersionen von DPH, die praktisch frei von
Fluoreszenz sind, erhalten werden können, wenn eine DPH-Lösung in Tetrahydrofuran in ein stark gerührtes,
wäßriges Medium eingeblasen wird. Es hat sich gemäß der Erfindung weiterhin herausgestellt, daß DPH in die
Lipoid-Schicht der Zelloberflächen-Membranen eindringt,
wie es durch einen steilen Anstieg der Fluoreszenz-Intensität der Suspension belegt wird, der
nach ungefähr 60 Minuten den Gleichgewichtszustand erreicht, wenn eine wäßrige Zeil-Suspension mit
ungefähr dem gleichen Volumen der oben erwähnten DPH-Dispersion gemischt wurde, und die Mischung bei
25° C stehengelassen wurde. Nach einer Abschätzung wurde ein DPH-Molekül auf ungefähr 1000 Lipoid-Moleküle in die Lipoid-Schicht der Membranen eingebaut
Die Fluoreszenz-Signale von DPH enthaltenden Systemen nehmen gemäß den experimentellen Ergeb
nissen mit der Zeitspanne ab, während der sie den Anregangslichtstrahlen ausgesetzt sind Wird das
Anregungslicht für Intervalle von 15 bis 30 Sekunden abgeschaltet so behielt das System sein ursprüngliches
Fluoreszenz-Signal bei. Dieser Effekt beruht wahrscheinlich auf reversiblen Foto-Isomerisationen des
DPH von dem Aufbau, bei dem nur die trans-lsomeren vorliegen, zu alternativen Strukturen. Um diesen Effekt
zu vermeiden, wurden die Messungen in Zeitintervallen durchgeführt die 10 Sekunden nicht überstiegen.
Die Fluoreszenz-Polarisations-Messungen gemäß den oben beschriebenen AusfGhrungsformen der Erfindung können mit irgendeiner geeigneten Vorrichtung
durchgeführt werden, die eine Quelle für polarisierte Lichtstrahlung, nach einer bevorzugten Ausführungsform
im Bereich von 200 bis 700 nm, wenigstens ein Meßsystem, das einen Polarisationsapparat aufweist,
und eine Einrichtung enthält, um die Intensität der Lichtstrahlen zu messen, die durch den Polarisationsapparat
geführt werden. Die Vorrichtung sollte weiterhin eine Anordnung aufweisen, um die gegenseitige
Orientierung der Polarisationsapparate beliebig ändern zu können, damit die Fluoreszenz-Intensitäten in
ίο gekreuzter und in paralleler Richtung zu der Polarisationsrichtung
des Anregungsstrahls gemessen werden können.
Zu diesem Zweck ist eine Vorrichtung entwickelt worden, die im folgenden unter Bezugnahme auf die
ι j schematische Zeichnung näher erläutert wird.
Die einzige Figur stellt schematisch eine Vorrichtung dar, mit der genaue Messungen der Fluoreszenz-Polarisation
durchgeführt werden können; dabei wird ein von einer Lichtquelle i abgegebener Strahl Anregungslicht
durch eine Quarzlinse 3, einen Monochromator 4, eine zweite, als Kollimator dienende Quarzlinse 5, einen
keilförmigen Depolarisator 6 und einen Glan-Thompsoii-Polarisationsapparat
7, insbesondere ein Polarisationsprisma, geführt. Die von dem Polarisationsapparat
7 ausgehenden, polarisierten Anregungs-Lichtstrahlen verlaufen durch eine zylindrische Quarz-Küvette oder
Testrohr 9, das die zu untersuchende Probe enthält; das Testrohr befindet sich in einem Thermostaten 8. Ein
Meßsystem 11 weist einen Glan-Thompson-Polarisationsapparat
12, insbesondere ein Polarisationsprisma, eine Quarzlinse Ϊ3, ein Grenz- oder Sperrfilter 14 und
einen Fotovervielfacher 15 auf. Der Polarisationsapparat 12 ist so ausgerichtet, daß seine Polarisationsebene
in vertikaler Richtung (senkrecht zu der Papierebene der Zeichnung) liegt; die gesamte Meßanordnung ist auf
einer kreisförmigen Schiene 10 angebracht, so daß sie um den Mittelpunkt der Probenküvette 9 drehbar ist.
damit die Fluoreszenz-Emission bei unterschiedlichen Winkeln zu dem Anregungslichtstrahl gemessen werden
kann. Eine als Ausgleichseinrichtung dienende Fotodiode 2 ist in der Nähe der Lichtquelle 1 vorgesehen und
dient dazu. Fluktuationen der Lichtintensität der Quelle zu korrigieren. Die Vorrichtung weist weiterhin eine
Steuereinheit 16 auf. die Energiequellen 17 für den Fotovervielfacher 15 und für die Fotodiode 2 und eine
Ausleseeinheit 18 enthält.
Beim Betrieb wird die Probe in der Probenküvette 9 angeordnet, während der Thermostat 8 auf die
gewünschte Temperatur gebracht wird. Die Probe wird den Anregungslichtstrahlen von der Lichtquelle 1. die
beispielsweise eine Quecksilber- oder eine Xenon- Quecksilber-Lichtbogenlampe sein kann, ausgesetzt
Die Anregungslichtstrahlen von der Quelle werden durch die Linse 3 auf einen Monochromator 4 mit hoher
Intensität fokussiert. Der monochromatische Strahl wird durch die Linse ausgerichtet insbesondere parallel
gemacht und durch einen Doppelkeil-Depolarisationsapparat 6 auf den Glan-Thompson-Polarisationsapparat
7 geführt der in unterschiedlichen Orientierungen genau eingestellt werden kann. Die Fluoreszenz-Emission von der angeregten Probe verläuft durch den
vertikal orientierten Polarisationsapparat 12 und wird durch die Linse 13 auf den Fotovervielfacher 15
fokussiert. Das Grenzfilter 14 dient dazu, gestreute Anregungs-Lichtstrahlen auszufiltern und nicht durchzulassen; das Filter 14 wird in Abhängigkeit von der
Wellenlänge des Anregungslichtes ausgewählt Das Ausgangssignal des Fotovervielfachers IS wird auf die
Steuereinheit 16 gegeben, wo es mit dem Signal von der als Ausgleichseinrichtung dienenden Fotodiode 2
verglichen wird. Das kompensierte Signal wird verstärkt und kann an der Ausleseeinheit 18 ausgelesen
oder aufgezeichnet werden. s
Der Depolarisationsapparat 6 dient dazu, jede Polarisation der Anregungsslrahlung zu eliminieren,
bevor sie durch den Polarisationsapparat 7 geführt wird, damit die Intensität des polarisierten Strahls, der die
Probe anregt, unabhängig von der Orientierung des ]0
Polarisationsapparates 7 ist. Die Depolarisations-Vorrichtung kann durch Drehung in eine Stellung eingestellt
werden, in der die gemessene Fluoreszenz-Intensität einer vollständig depolarisierten Lösung (beispielsweise
10-:M Akridin-Hydrochlorid in Methanol) gleich ist, ,<;
wenn der Polarisationsapparat 7 für das Anregungslicht vertikal oder horizontal orientiert ist (während der
Polarisationsapparat 12 für das Meßlicht vertikal orientiert ist). Wenn der Depolarisationsapparat so
justiert ist, lassen sich Abweichungen von weniger als 1% über den gesamten Anregungsbereich erreichen; bei
Bedarf können diese Abweichungen noch korrigiert werden.
Die Intensität der Fluoreszenz wird einmal gemessen, wenn der Polarisationsapparat 7 für die Anregungs- 2<i
strahlen vertikal ausgerichtet ist (d. h„ wenn seine Polarisierungsrichtung parallel zu der Polarisationsrichtung
des Polarisationsapparates 12 ist), um den Wert für /// zu erhalten. Weiterhin wird die Intensität nochmals
gemessen, wenn der Polarisationsapparat 7 für das ^0
Anregungslicht horizontal ausgerichtet ist, um den Wert \j_ zu erhalten.
Um die Fehler möglichst gering zu halten oder ganz zu vermeiden, die durch gestreutes oder Streulicht
verursacht werden, wenn die Probe eine trübe, also dickflüssige Lösung oder Suspension ist, wird die
Meßanordnung 11 längs der Schiene 10 zu einem Winkel gedreht, bei dem das Verhältnis der Intensität
der Fluoreszenz zu der Streulicht-Intensität besonders groß, möglichst maximal ist: die Messungen werden
dann bei diesem Winkel durchgeführt. Dieser optimale Winkel wird mit Hilfe einer nicht mit einer Markierung
versehenen Bezugsprobe von gleicher Trübung bestimmt, die keine Fluoreszenz zeigt: dabei sind der
Polarisationsapparat 7 für die Anregungsstrahlung und der Polarisationsapparat 12 für die Meßstrahlung beide
vertikal ausgerichtet. Es ist auch möglich, die I^ und
/// -Messungen in bezug auf den Anteil an gestreutem Licht zu korrigieren, indem die mit der obenerwähnten
Bezugslösung erhaltenen Auslesewerte verwendet werden.
Die Fluoreszenz-Polarisation kann auch mit einem
Instrument gemessen werden, das von Weber und
Ba b1ou ζ i a n (J. Biol.Chem. 241. 2558 [1966]) ähnelt:
dabei ist die Anregungseinheit, die Bauteile aufweist, die
den Bauteilen 1 und 3 bis 7 in der Zeichnung entsprechen, im wesentlichen identisch mit der hier
beschriebenen, während die abgegebene Fluoreszenz-Strahlung gleichzeitig durch zwei unabhängige, kreuzpolarisierte Meßkanäle gemessen wird; diese Kanäle
ähneln dem Meßsystem 11 in der Zeichnung und sind so
angeordnet daß sie einander auf einer Linie gegenüberliegen, die senkrecht zu der Richtung des Anregungsstrahls ist. Bei einem dieser Kanäle passiert das
emittierte Licht einen Polarisationsapparat, wobei die f,5
Polarisationsrichtung senkrecht zu der Polarisationsebene des Anregungsstrahls ist. während das Licht in
dem anderen Kanal durch einen PoJarisationsapparat
geführt wird, der parallel zu dieser Ebene gerichtet ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht die Verwendung einer
viereckigen, insbesondere quadratischen Proben-Küvette und die direkte Ablesung oder Aufzeichnung des
Verhältnisses /// /Ij_ , beispielsweise mit einem Verhältnis-
oder Quotient-Digitalvoltmeter. Wie oben festgestellt wurde, kann dieses Verhältnis I11 /Ij_ als direktes
Kriterium für die Bösartigkeit der Zellen dienen, wie in den folgenden Beispielen aufgezeigt wird. Bei einem
Instrument von diesem Typ kann selbstverständlich auf die als Ausgleichseinrichtung dienende Fotodiode 2
verzichtet werden.
Bei einer alternativen Ausführungsform der Vorrichtung, mit der das Verhältnis /// /lj_ direkt abgelesen
werden könnte, sind ein einziger Meßkanal (11 in der Figur) und zwei Anregungskanäle vorgesehen, die dem
oben beschriebenen ähneln; jeder Anregungskanal strahlt polarisiertes Anregungslicht aus, wobei die
Polarisationseinrichtungen in den beiden Kanälen senkrecht zueinander sind. Die Probe wird abwechselnd
und intermittierend dem einen oder dem anderen dieser beiden Anregungsstrahlen mittels einer herkömmlichen
Zerhackereinrichtung, beispielsweise einem mit Ausschnitten versehenen Spiegel, ausgesetzt, wobei das von
dem Fotovervielfacher 15 erhaltene Signal auf seine Wechselstrom- und seine Gleichstrom-Komponenten
analysiert wird, wodurch das Verhältnis /,/ /lj_ direkt
abgelesen werden kann.
Unter Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens und der Vorrichtung zur Messung der Fluoreszenz-Polarisation
einer DPH-Sonde, die in die Lipoid-Schicht eingeleitet ist. wurde eine große Anzahl von Bestimmungen
des /// /lj_ -Verhältnisses mit Lymphozyten von Mäusen, und zwar sowohl von normalen als auch
von leukämischen durchgeführt. Das für normale Zellen von verschiedenen Mäusestämmen bei 25°C ermittelte
Verhältnis lag immer im Bereich von 1.75 + 0.02; es war
gleich für normale Lymphozyten, die den Lymphdrüsen, der Thymusdrüse oder dem Knochenmark der Mäuse
entnommen wurden. Dagegen lagen die Ij1 /h_ -Verhältnisse,
die mil Lympnom-Zellen von Mäusen des gleichen
Stammes erhalten wurden, die mit Aszites-Tumor infiziert waren, alle im Bereich 1.55 ±0.02. Die davon
abgeleiteten Mikroviskositäten η bei 25°C betrugen (in
poise) 2.8 bzw. 1,6 für die normalen Lymphozyien-Zellen
bzw. die Lymphom-Zellen. Ein ähnlicher Unterschied wurde auch bei menschlichen Lymphozyten beobachtei
und für die Feststellung von chronischer lymphatischer Leukämie und akuter lymphoblastischer Leukämie
angewandt Es stellte sich heraus*, daß das mit normaler
Lymphozyten, die vom peripheren Blut normale! Spender erhalten wurden, gemessene /// /lj_ -Verhältnis 1,86 ± 0,03 (Mittel von ungefähr 40 Spendern) betrug
während ein Wert 1,71 ±0,05 bei leukämischen Zeller gemessen wurde, die dem peripheren Blut von Patienter
(Mittel von ungefähr 40 Patienten) entnommen wurden die an chronischer lymphatischer Leukämie litten. Die
jeweiligen Mikroviskositäten bei 25°C wurden füi normale Lymphozyten zu 3,7 poise und für leukämische
Zellen zu Z5 poise berechnet. Fluoreszenz-Polarisa tionsmessungen wurden auch mit ieukämischen Zeller
durchgeführt, die dem peripheren Blut von Patienten (^
Fälle) entnommen wurden, die an akuter lymphoblasti scher Leukämie litten. Die gemessenen /// /ij -Verhält
nisse betrugen alle ungefähr 1,67, während die Mikroviskositäten bei 25'C ungefähr 22 poise betrugen
Die oben beschriebenen Ergebnisse, insbesondere ihre Reproduzierbarkeit, und der relativ schmale
Abweichungsbereich sowohl bei normalen Zellen als auch bei bösartigen, zeigen die Zuverlässigkeit des
Verfahrens nach der Erfindung für die Feststellung von bösartigen Umbildungen in Säugetier-Zellen. Es soll
noch darauf hingewiesen werden, daß in einigen Fällen bei Patienten, die an chronischer lymphatischer
Leukämie litten, die Veränderung der Mikroviskosität der Lipoid-Schicht bereits mehrere Monate vor dem
Auftreten von wesentlichen Änderungen im Blutbild, insbesondere der Zahl der Blutkörperchen, beobachtet ι ο
werden konnte. Weiterhin dauerte in einem Fall einer untersuchten akuten lymphoblastischen Leukämie die
Verringerung der Mikroviskosität der Lipoid-Schicht sogar nach der vollen Remission der akuten Leukämie
noch an, die sich als Folge einer Behandlung ergab, bei der Bluttransfusionen im großen Ausmaß stattgefunden
haben. Die Mikroviskosität blieb auf dem niedrigen Wert, obwohl das Blutbild, insbesondere die Zahl der
Blutkörperchen, und die Morphologie normal zu sein schienen.
Der wesentliche Lipoid-Parameter, der die Mikroviskosität bestimmt (und damit den aufgezeichneten Wert
für die Fluoreszenz-Polarisation mit DPH steuert), ist das Verhältnis von Cholesterin zu Phospholipid
»C/P-Verhältnis«. Hierzu wird auf C ο g a η et al,
Biochemistry, 12, 521-528 (1070), R. A. Cooper, Semin. Hematol. Vol. 7, 296-322 (1970) und lnbar
und Shinitzky, Proc. Natl. Acad. Sei. U. S. 1974
verwiesen. Damit liefert also die Messung mit DPH ein Mittel für indirekte Bestimmungen in dem gemessenen
System (intakte Zellen, isolierte Membranen, Lipoid-Dispersion,
Seren). Das C/P-Verhältnis bietet also eine empfindliche Anzeige für irgendwelche Unregelmäßigkeiten
oder Störungen im Lipoid-Stoffwechsel bzw. -Umsatz.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen
erläutert.
Normale Lymphozyten werden den Lymphdrüsen, der Thymusdrüse und dem Knochenmark von ausge
wachsenen Mäusen entnommen, während bösartige Lymphom-Zellen von ausgewachsenen Mäusen erhalten
wurden, die 10—14 Tage vorher intraperitoneal jeweils mit ungefähr 105 Zellen einer Aszites-Form eines
Lymphoms geimpft wurden, das durch einen Moloney-Virus erzeug» wurde. Für jedes Experiment wurden
Τ"
frisch entnommene normale Lymphozyten oder Lymphom-Zellen dreimal mit einer 0.15 M wäßrigen
KCl-Lösung gewaschen und in einer 0,15-M-KCI-Lösung
suspendiert.
Eine wäßrige Dispersion von DPH wurde vorbereitet, indem 0,1 ml einer 2 χ 10-3-M-DPH-Lösung in Tetrahydrofuran
in 100 ml einer stark gerührten wäßrigen 0.15-M-KCI-Lösung eingeblasen wurden. Das Umrühren
bzw. Schütteln der Dispersion wurde bei 25CC 15
Minuten lang durchgeführt, wodurch eine klare, stabile,
wäßrige Dispersion von 2 χ 10-"-M-DPH erhalten wurde, die praktisch frei von Fluoreszenz war.
Eine Volumeneinheit der Zeil-Suspension von 0,15 M
wäßriger KCl-Lösung, die nach dem oben beschriebenen Verfahren erhalten wurde, (ungefähr 5 χ 10* bis
2,5 χ 107 Zellen/ml) wurde mit einer Volumeneinheil der DPH-Dispersion gemischt und bei 25°C stehen
gelassen. Der Eindringung der DPH in die Zellmembran folgte ein steiler Anstieg der Intensität der Fluoreszenz,
wobei die Fluoreszenz-Intensität nach ungefähr 60 Minuten den Gleichgewichtszustand erreichte und nicht
weiter anstieg. Die mit einer Markierung versehenen Zellen wurden dann zweimal mit einer 0,15-M-KCl-Lösung
gewaschen, in dieser Lösung suspendiert und sofort für die Fluoreszenz-Messungen eingesetzt.
Die Fluoreszenz-Polarisation und -Intensität wurden mit einem Instrument gemessen, wie es oben beschrieben
wurde. Die Probe wurde mit einer Strahlung im 366 nm Band angeregt (die Strahlung wurde durch einen
500-W-Quecksilber-Lichtbogen erzeugt), wobei die Strahlen durch einen Glan-Luft-Polarisationsapparat
geführt wurden. Eine 2 N-Natriumnitrit-Lösung wurde als Grenzfilter für Wellenlängen unterhalb 390 nm in
dem Meßkanal verwendet.
Bei allen Fluoreszenz-Messungen wurde die Temperatur der Probe mit einem Bad gesteuert, das durch
einen Thermostat eingeregelt wurde. Die Temperatur der Probe wurde mit einem Thermometer, das in die
analysierte Lösung eingetaucht wurde, mn einer Genauigkeit von 0,30C gemessen. Die mit DPH
versetzten bzw. markierten Proben wurden den Anregungslichtstrahlen weniger als 10 Sekunden lang
ausgesetzt, um die Möglichkeit zu vermeiden, das DPH reversibel bleicht oder entfärbt. Vor jeder Messung
wurden die Zeil-Suspensionen leicht gerührt bzw. geschüttelt, um eine isotrope Verteilung sicherzustellen.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellt.
Zellen
Stamm
Organ Zahl der Fluoreszenzpolansation von untersuch- DPH bei 25° C
ten Proben
ten Proben
Mikroviskosität bei 250C (poise)
A/J
C57BI
C57BI
CS7B1
(nudes)
(nudes)
A/]
Lymphdrüsen Thymusdrüse Knochenmark
Lymphdrüsen Thymusdrüse Knochenmark
17
18
25
15
25
14
1.75 ±0,02 0,273 0,200 2,8
U5±0,02 0,216 0.160 1.6
Beispiel 2
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde für von Patienten erhalten wurden, die an chronischer
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde für von Patienten erhalten wurden, die an chronischer
Fluoreszenz-Polarisationsmessungen von mit DPH versetzten normalen Lymphozyten, die aus dem
peripheren Blut normaler menschlicher Spender isoliert wurden, sowie auf ähnliche Weise versetzten leukämischen
Zellen verwendet, die aus dem peripheren Blut lymphatischer Leukämie und akuter lymphoblastischer
Leukämie litten.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 zusammengestellt.
Zellen
Ursprung
Zahl der Fluoreszenzpolarisation von
untersuchten DPH bei 25°C
Proben Mikroviskosität bei 25°C
(poise)
Normale Lymphozyten
Chronisch lymphatische
leukämische Zellen
Akut lymphoblastische,
leukämische Zellen
leukämische Zellen
Akut lymphoblastische,
leukämische Zellen
Peripheres Blut von
normalen Spendern
Peripheres Blut von
leukämischen Patienten
normalen Spendern
Peripheres Blut von
leukämischen Patienten
Peripheres Blut von
leukämischen Patienten
leukämischen Patienten
38 1,86 ±0,03 0.301 0,223 3,7
38 1.71 ±0.05 0,261 0,191 2.5
1,67
0.250 0,182
Fluoreszenz-Polarisations Messungen mit ZeIl-Suspensionen
sind anfällig bzw. empfindlich gegen experimentelle Fehler, die von der Streu-Depolarisation
der Fluoreszenz und vom Eindringen des Hintergrundlichtes in die Emissionskanäle herrühren. Es hat sich
jedoch herausgestellt, daß bei der Verwendung von DPH als Fluoreszenz-Sonde diese Fehler leicht
bestimmt oder sogar ganz vermieden werden können. Werden die mit DPH versetzten bzw. markierten
Zeil-Suspensionen fortschreitend mit einer 0.15 M wäßrigen KCl-Lösung verdünnt, so wird ein konstanter
Wert für Pbei Konzentrationen von ungefähr 7 χ IOb
Lymphozyten/ml und ungefähr 2 χ 10~6 Lymphom-Zellen/ml
erreicht. Bei diesen Zeil-Konzentrationen ist deshalb die Strcu-Dcpolarisation der Fluoreszenz
vernachlässigbar, während bei allen untersuchten Systemen der Beitrag des Uniergrundlichtes zu dem
Fluoreszenz-Signal, wie durch Bezugs-Suspensionen mit nichtversetzten Zellen überprüft wurde, weniger als 3°/c
betrug. Deshalb wurden bei den meisten Fluoreszenz-Messungen Konzentrationep in dem oben erwähnter
Bereich verwendet, wobei keine Korrekturen für der Beitrag der Streu-Depolarisation und des Untergrund
lichtes zu den gemessenen Werten durchgeführ wurden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Bestimmung des anomalen Verhaltens von Säugetier-Zellen in vitro durch
Messung ihrer Eigenschaften im Vergleich zu den Eigenschaften von normalen Zellen des gleichen
Typs, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroviskosität der Lipoid-Schicht der Zelloberflächenmembran gemessen und der dabei erhaltene
Wert mit demjenigen von normalen Zellen des gleichen Typs verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekenn zeichnet, daß in die Lipoid-Schicht der Zeiloberflächenmembran
eine fluoreszierende Verbindung eingeführt wird, daß die so markierten Zellen einer
polarisierten Anregungsstrahlung ausgesetzt werden und daß die Fluoreszenzpolarisation der von der
Probe emittierten Strahlung gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der Fluoreszenzpolarisation
der von den markierten Zellen emittierten Strahlung nach Durchgang der Fluoreszenzemission
durch einen Polarisationsapparat, dessen Polarisationseinrichtung parallel bzw. senkrecht
zur Polarisationsrichtung der Anregungsstrahlung ist, die Fluoreszenzintensitäten /„ und \j_
gemessen, daraus der Wert für /,/ //j_ errechnet und
dieser mit dem bei normalen Zellen des gleichen Typs erhaltenen entsprechenden Wen verglichen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis /// //^ direkt gemessen
w-rd unter Verwendung von zwei Meßkanälen oder von zwei alternierenden Anregungskanälen, deren
Polarisationsrichtungen senkrecht zueinander sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Markieren der
Zellen als fluoreszierende Verbindung 1,6-Diphenyl-1,3,5-hexatrien
oder ein Niedrig-alkylderivat davon verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Markieiung der Zellen in der
Weise durchführt, daß man eine Suspension der Zellen mit einer wäßrigen Dispersion von 1,6-Diphenyl-l,3,5-hexatrien
mischt und die Mischung anschließend sich selbst überläßt.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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