DE2824742C2 - - Google Patents
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- G01N33/543—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor with an insoluble carrier for immobilising immunochemicals
- G01N33/54366—Apparatus specially adapted for solid-phase testing
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- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
Description
Die Erfindung betrifft eine Festphasen-Matrix zum Einsatz
in ein Reaktionsgefäß oder in Form eines einseitig
geschlossenen zylindrischen Rohres zur Bestimmung oder zum
Nachweis einer mobilen Komponente in einer zu
untersuchenden Flüssigkeitsprobe, welche gleichmäßig mit
einer Zusammensetzung überzogen ist, an der die zu
bestimmende mobile Komponente, falls vorhanden, haften
wird.
In den letzten Jahren sind zahlreiche Techniken auf dem Gebiet
der Laboratoriumsdiagnostik angewandt worden, um die Durch
führung bestehender Methoden zu vereinfachen und um neue Methoden
mit verbesserter Geschwindigkeit, Empfindlichkeit und Genauigkeit
zu schaffen. Insbesondere waren Festphasen-Reaktionen besonders
wertvoll, um die Handhabung bisheriger Methoden zu vereinfachen
und Methoden möglich zu machen, die mit üblichen Homogenphasen-
Reaktionen nicht durchgeführt werden konnten.
Die Festphasen-Reaktion wird im allgemeinen zwischen einem
Reaktionsteilnehmer, der stationären Komponente, der auf der
Oberfläche einer unlöslichen Trägermatrix immobilisiert ist, und
einem zweiten Reaktionsteilnehmer, der mobilen Komponente,
in Lösung durchgeführt. Die Reaktion findet statt, wenn ein Molekül
oder eine molekulare Anordnung des mobilen Reaktionsteilneh
mers im Verlaufe der Diffusion mit einem Molekül des stationären
auf der Oberfläche der festen Trägermatrix immobilisierten
Reaktionsteilnehmers kollidiert. Die Reaktion kann eine übliche
chemische Reaktion, eine Bindung der mobilen Komponente durch
die stationäre Komponente wie in einer immunchemischen Reaktion
zwischen einem Antigen und einem Antikörper oder sie kann eine
Bindung der mobilen Komponente durch die stationäre Komponente
sein, begleitet durch chemische Transformierung der einen der
Komponenten, wie es in einer enzymkatalysierten Reaktion statt
findet. Quantitative Ergebnisse werden erzielt, indem man die
Bildung der Produkte oder das Verschwinden der Reaktionsteil
nehmer mißt, wie im Falle von üblichen und enzymkatalysierten
Reaktionen, und indem man die Menge der gebundenen mobilen
Komponente oder die Menge der ungebundenen mobilen Komponente
im Fall einer immunchemischen Reaktion mißt.
Jede übliche chemische Reaktion oder enzymkatalysierte Reaktion,
die in einer direkt oder indirekt meßbaren Veränderung resultiert,
kann im Prinzip durch Festphasen-Techniken durchgeführt werden.
Zu den direkt meßbaren Veränderungen gehören Änderung des pH-Wertes,
der Lichtabsorption im sichtbaren und Ultraviolett
bereich oder der Fluoreszenzintensität. Indirekte Messungen
können durchgeführt werden, wenn die primären Reaktionsteilnehmer
oder Produkte selbst nicht ohne weiteres meßbar sind, indem man
die Wirkung eines Reagens zwischenschaltet, um weitere Reaktions
stufen durchzuführen, die in einer meßbaren Veränderung resultiert
und indem man spezifische Trenntechniken einfügt. Derartige
Strategien können alleine oder in Kombination, wie es in der
Technik üblich ist, angewandt werden.
Wo die Reaktion alleine in der Bindung ohne chemische Veränderung
besteht, können Techniken, die auf dem Gebiet der Immunchemie
entwickelt wurden, angewandt werden, um das Ausmaß der Reaktion
zu messen. Festphasen-Reaktionen eignen sich besonders für
immunchemische Bestimmungen, weil die Reaktionsteilnehmer in
gebundener Form leicht von der Lösung entfernt werden können
auf Grund ihrer Bindung an die feste Phase. Häufig lassen sich
jedoch gebundene Verbindungen in einer immunchemischen Reaktion
nicht direkt messen wegen ihrer Nichtunterscheidbarkeit durch
chemische Methoden von anderen Substanzen, die üblicherweise im
gleichen Reaktionsgemisch vorliegen, so daß das einfache Ver
schwinden einer reaktiven Komponente von der Lösung oder dessen
Ansammlung in der festen Phase nicht direkt gemessen werden kann.
Deshalb müssen zusätzliche Schritte unternommen werden, um eine
meßbare Veränderung bezüglich des Ausmaßes an Bindung zu er
zielen.
Die Vielzahl an Schritten, die durch bisherige Fachleute unter
nommen wurden, lassen sich in zwei generelle Kategorien unter
teilen. In der ersten Kategorie, die als konkurrierende oder
indirekte immunologische Bestimmung bezeichnet wird, liegt die
immobilisierte Komponente in einer gesteuerten Menge vor und
die mobile Komponente in einer unbekannten Menge. Der unbekannten
Menge der mobilen Komponente wird eine bekannte Menge der gleichen
Komponente zugesetzt, die durch Zugabe eines meßbaren Substituenten
markiert worden war, dessen immunchemische reaktive Eigen
schaften nicht stören. Die Markierung kann aus einem Radioisotop,
einem Chromophor, einem Fluorophor oder einem Enzym bestehen.
Die Menge an markiertem Material, das immunchemisch an die feste
Phase gebunden ist, hängt von der Menge der nicht markierten
Komponente in der Lösung ab, die um die gleichen Bindungsstellen
konkurriert. Je weniger unbekannter Stoff vorliegt, desto weniger
wird die Menge an gebundener markierter Komponente sein.
In der zweiten generellen Methode, die als Sandwich-Methode oder
direkte Methode bezeichnet wird, wird die feste Phase, die eine
Menge an immunchemisch gebundener mobiler Komponente aus der
ersten immunchemischen Reaktion enthält, der Wirkung eines
Reagens unterworfen, das ebenfalls immunchemisch an die feste
Phase gebunden werden kann, jedoch nur an Stellen, die bereits
durch die immunchemisch gebundene mobile Komponente besetzt
sind. Das Reagenz kann markiert sein, beispielsweise wie in der
ersten Methode mit einem Radioisotop, einem Fluorophor, einem
Chromophor oder einem Enzym. Die Menge an gebundenem markiertem
Reagens ist ein direktes Maß der Menge an mobiler gebundener
Komponente, die ihrerseits ein Maß für die Menge an mobiler
Komponente, die ursprünglich im Reaktionsgemisch vorhanden war,
ist.
In den Fällen, in denen die Markierung ein Radioisotop ist,
bezeichnet man die Technik, entweder die konkurrierende oder
die nicht konkurrierende, als radioimmunologische Bestimmung.
Wenn die Markierung ein Enzym ist, bezeichnet man die Bestimmung
als enzymgebundene immunologische Bestimmung. Die Menge an
enzymmarkiertem Reagens wird durch irgendeine bequeme Methode
zum Messen der Aktivität des bei der Markierung verwendeten
Enzyms gemessen. Andere Arten von Festphasen-Reaktionen des vor
stehend beschriebenen allgemeinen Typs werden durch Beispiele
erläutert. Die immunradiometrische Bestimmung zur quantitativen
Bestimmung eines Antigens wird durchgeführt, indem man zuerst
einen bekannten Überschuß eines markierten Antikörpers mit der
unbekannten Menge eines Antigens in einer Homogenphasen-Reaktion
umsetzt. Anschließend wird immobilisiertes Antigen in überschüssiger
Menge zugesetzt, um den nichtumgesetzten löslichen markierten
Antikörper zu binden. Die Menge an unbekanntem Antigen wird da
durch bestimmt, daß man den Unterschied zwischen den gesamten
markierten Antikörpern und der an die Festphase gebundenen Menge
bestimmt. Die Methode gibt direkte quantitative Ergebnisse nur
mit einem einwertigen Antigen, d. h. einem Antigen, das nur ein
Molekül Antikörper binden kann.
Enzymkatalysierte Reaktionen werden zweckmäßigerweise in Fest
phasen-Systemen durchgeführt. Ein an einer Festphasen-Matrix
immobilisiertes Enzym kann dazu verwendet werden, um das Substrat
für das Enzym in einer Probe eines biologischen Materials
quantitativ zu bestimmen oder dessen Gegenwart qualitativ fest
zustellen. Beispielsweise kann Milchsäure in Serum durch Ver
wendung einer Matrix gemessen werden, die mit Milchsäure-dehydro
genase überzogen ist. Gleicherweise kann Harnstoff bestimmt werden
unter Verwendung einer festen Zwischenphase, die immobilisierte
Urease trägt. Außer für klinische Anwendungen können Enzymbe
stimmungen zur Überwachung der Qualität bei industriellen Ver
fahrensstufen und außerdem zur Durchführung von Verfahrensstufen
angewandt werden. Als ein Beispiel für das erstgenannte könnte
immobilisierte Penicillinase bei der Überwachung von Penicillin,
das während des Herstellungsverfahrens dieses Arzneimittels
hergestellt wird, verwendet werden. Als ein Beispiel für das
letztere könnte immobilisierte Protease oder Nuclease brauchbar
zur Entfernung oder Inaktivierung von verunreinigenden Proteinen
oder Nucleinsäuren sein.
Die Gegenwart eines Enzyms von klinischer Bedeutung in einer
Probe eines biologischen Materials kann außerdem dadurch bestimmt
werden, daß man ein Substrat für das auf der Festphasen-Matrix
immobilisierte Enzym schafft. Ein Beispiel einer Bestimmung, die
für die Verwendung auf diese Weise angepaßt werden könnte, ist
die in der DE-OS 27 47 853 beschriebene Methode. Eine Lysozym
bestimmung, worin radioaktiv markierter Micrococcus lyso
deikticus covalent an die Oberfläche einer Festphasen-Matrix ge
bunden ist, veranschaulicht weiter die Verwendung eines immo
bilisierten Substrats in einer Enzym-Bestimmungsreaktion.
Weitere Beispiele für brauchbare Festphasen-Reaktionen stellen
die spezifischen Bindungsreaktionen gewisser Proteine dar.
Zu diesen gehören beispielsweise β-Lactoglobulin, das Folsäure
spezifisch bindet, spezifische Rezeptorproteine, die Hormone
zu binden vermögen, wie die Rezeptorsubstanz, die aus Ratten
brust-Tumorzellen rein gewonnen wird, die spezifisch Prolactin
binden und die Vielzahl der Pflanzenproteine wie Concanavalin A,
das gewisse Kohlehydrate spezifisch zu binden vermag.
Übliche chemische Reagentien können für die Verwendung in Fest
phasen-Reaktionen geeignet sein. Festphasen-Reagentien, die in
der Lage sind, gefärbte Komplexe zu bilden wie durch Bildung
von Glycosylderivaten oder durch Diazo-Kupplung an das auf der
Oberfläche einer Festphasen-Matrix immobilisierte Reagens,
können für die Bestimmung entweder allein oder in Kombination
mit einer enzymkatalysierten Reaktion geeignet sein, um eine
Farbänderung auf der Oberfläche der Matrix zu erzeugen. Außer
dem können Ionenaustauschreaktionen zweckmäßigerweise durchge
führt werden unter Verwendung einer Fest
phasen-Matrix. Außer den vorstehend genannten gibt es noch viele
weitere Möglichkeiten der Anwendung.
In einer solchen Festphasen-Technologie ist das in dem Verfahren
verwendete Reagens oder die Reagentien gewöhnlich dadurch immo
bilisiert, daß sie überzogen oder gebunden sind, entweder co
valent oder durch Adsorption an das Festphasen-Material, das
dann in die zu testende Probe eingetaucht wird. Die Art der
Kupplung solcher Reagentien an das Festphasen-Material ist be
kannt, vgl. beispielsweise US-PS 36 52 761, 38 79 262 und
38 96 217.
Beispiele von üblicherweise verwendeten Festphasen-Materialien
sind Glas- oder Polymerröhrchen, die mit dem Reagens oder den
Reagentien an der inneren Oberfläche überzogen sind, polymere
überzogene Stäbchen, Mikro- und Makrokügelchen, die aus Poly
meren und Glas- und poröser Matrices hergestellt wurden.
Immunchemische Bestimmungen sind höchst wertvoll bei klinischer
Forschung und Diagnose. Sie sind hoch spezifisch auf Grund der
hoch selektiven Natur von Antigen-Antikörper-Reaktionen. Die
Antigen-Antikörper-Bindung ist sehr eng, so daß, wenn die Bin
dungsreaktion einmal Gelegenheit hatte zu erfolgen, die Grenze
der Bestimmbarkeit durch die Meßbarkeit bestimmt wird, mit der
die Markierung bestimmt werden kann. Immunchemische Bestimmungen
sind außergewöhnlich vielseitig auf Grund der Tatsache, daß sie
zur selektiven Messung von spezifischen Substanzen gegen einen
Hintergrund von chemisch ähnlichen Substanzen verwendet werden
können. Wegen dieser wünschenswerten Attribute besteht ein
beachtliches Interesse, die Einfachheit der Handhabung, die
Empfindlichkeit, die Genauigkeit, die Geschwindigkeit und die
Anwendbarkeit von immunchemischen Bestimmungen zu verbessern.
Zu den Vorteilen der Festphasen-Systeme gehört, daß das Reaktionsprodukt
oder die Produkte von der Reaktionslösung relativ leicht
abgetrennt werden kann, d. h. durch physikalische Entfernung des
Festphasen-Materials. Dies steht im Gegensatz zu einer Nicht
festphasen- oder homogenen Reaktion, die typischerweise in einer
homogenen Lösung resultiert, welche komplexere Trenntechniken
erfordert.
Die Einführung der Festphasen-Technologie hat den Einsatz neuer
Verfahren gestattet, die vorher bei der Anwendung der freien
Lösungs-Technologie außergewöhnlich schwierig waren. Ein Beispiel
dafür ist die Sandwich-Bestimmungstechnik, die vorstehend be
schrieben wurde. Um in homogener Lösung durchgeführt zu werden,
würde die Sandwich-Technik einen großen Überschuß einer der
Reaktionsteilnehmer erfordern. Was noch wichtiger ist, die Ab
trennung des ersten Antigen-Antikörper-Komplexes von einer
Homogenphasen-Lösung erfordert die Anwendung von ausgefallenen
physikalisch-chemischen Techniken, insbesondere wenn das Antigen
im Vergleich zum Antikörper relativ klein ist und Molekularge
wichtsunterschiede zwischen freiem Antikörper und komplexem Anti
körper gering sind. Im Gegensatz dazu ist das Trennverfahren
in einem Festphasen-System äußerst einfach. Wie nachstehend be
schrieben wird, wird einer der Hauptvorteile der Festphasen-
Technologie, nämlich die Leichtigkeit der Trennung von fester
und flüssiger Phase, bei der Durchführung der Erfindung maximiert,
wobei extrem einfache Maßnahmen zum Trennen der Phasen geschaffen
werden.
Während theoretisch die Festphasen-Technologie zahlreiche Vorteile
gegenüber den freien Lösungs- oder homogenen Systemen bietet,
besitzt es gewisse Grenzen auf Grund der bisher verwendeten
Festphasen-Konfigurationen. Beispielsweise ist mindestens eines
der Reagentien in einem Festphasen-System wirksam immobilisiert,
indem es an die Oberfläche gebunden ist, während die Reaktions
geschwindigkeit von Festphasen-Systemen im allgemeinen langsamer
ist als die von homogenen oder freien Lösungs-Systemen. Außerdem
kann normalerweise eine maximale Menge an Reagens an die Fest
phasen-Oberfläche gebunden werden, wobei diese maximale Menge
generell von der Oberfläche, der Reinheit des Reagens und dem
spezifischen Verfahren, das zur Bindung des Reagens an die Ober
fläche angewandt wird, abhängig ist. Optimalerweise sollte so
viel wie möglich von der Oberfläche des festen Materials überzogen
sein, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen und die Reaktionszeit
herabzusetzen.
Die frühesten Festphasen-Systeme waren Teströhrchen, die auf der
Innenseite der Oberfläche überzogen waren. Zu den handelsüblichen
Beispielen der Technologie der überzogenen Röhrchen gehören
das Immunotub-System, vertrieben durch Smith Kline Instruments
von Sunnyvale, California, und das Rianen-System von New England
Nuclear, North Billerica, Massachusetts, die in der US-PS
38 67 517 und die in Angew. Chem., 88, Jahrg. 1976, Nr. 17, S. 565-
573 beschriebenen Rohre. Obgleich überzogene Rohrsysteme
sich für immunologische Bestimmungszwecke als geeignet erwiesen,
besitzen sie nicht den vollen Bereich von potentiellen Vorteilen,
die durch Festphasensysteme geboten werden. Ein prinzipieller
Nachteil besteht darin, daß das Oberflächen zu Volumen-Verhältnis
relativ klein ist und Reaktionskinetiken weiterhin durch die
Tatsache behindert werden, daß die reaktive Oberfläche an der
Grenze des Lösungsvolumens sitzt, das relativ weit entfernt vom
Hauptkörper der Lösung sein kann. Somit ist der Durchschnitts
abstand zwischen mobilen Reaktionsteilnehmern und der reaktiven
Oberfläche groß. Außerdem muß jedes Testrohr getrennt unter
statischen Bedingungen überzogen sein, woraus Unterschiede in
der Menge an aufgebrachtem Überzugsmaterial von Rohr zu Rohr
und schließlich in den Bestimmungsergebnissen vorliegen können.
Der so hergestellte Überzug kann ungleichmäßig oder sogar dis
kontinuierlich sein, so daß einige Bereiche der potentiell
reaktiven Oberfläche keinen Überzug aufweisen, während andere
für eine optimale Reaktivität zu stark überzogen sein können.
In jedem Falle ist die Menge an Oberfläche, die tatsächlich für
die Reaktion mit der mobilen Komponente verfügbar ist, verringert,
und zwar auf eine nicht gleichmäßige Weise, wodurch Empfindlichkeit
und Reproduzierbarkeit verloren geht. Die absatzweise Methode
des Überziehens der Rohre ist außerdem relativ teuer. Reaktionen,
die in überzogenen Rohren durchgeführt werden, unterliegen
Fehlern, die durch Konvektion in der Reaktionsflüssigkeit ver
ursacht werden. Ergebnisse, die um das 10fache schwanken,
können durch Konvektion in diesen Systemen verursacht werden.
Versuche, die Eigenschaften von überzogenen Rohren zu verbessern,
haben zu einer Vielzahl von Systemen geführt, die dazu ge
schaffen wurden, um das Oberflächen zu Volumen-Verhältnis des
Festphasen-Systems zu erhöhen. Zu diesen Methoden gehören die
Schaffung von hochspiralförmigen Oberflächen, wodurch das
Volumen der erforderlichen Flüssigkeit reduziert wird, und die
Schaffung von Oberflächen aus feinteiligem Material.
Das SPAC-System der Mallinkrodt Chemical Company ist grundsätzlich
ein überzogenes Rohr-System, das die Strategie der Schaffung
einer spiralförmigen Oberfläche veranschaulicht, um den Ober
flächenbereich im überzogenen Rohr zu erhöhen. Außerdem sind
die Rohre mit einem abnehmbaren niederen Abschnitt ausgestattet,
der absatzweise überzogen werden kann, um von Rohr zu Rohr
größere Gleichmäßigkeit zu erzielen.
Eine Folge der absatzweisen Immobilisierung auf überzogenen
Röhrchenböden besteht darin, daß sowohl die Außenseite als auch
die Innenseite der Röhrchen überzogen werden. Dies erschwert
dem Labortechniker, mit den Röhrchen zu arbeiten, ohne mit dem
an seiner Oberfläche überzogenen Material in Berührung zu kommen,
wobei wertvolle immunologische Reaktionsteilnehmer verloren gehen.
Die spiralförmige Oberfläche kann die Menge an verfügbarer
reaktiver Oberfläche drei- bis viermal vergrößern. Jedoch
bleibt die reaktive Oberfläche an der Peripherie der Lösung.
Dies kann eine suboptimale Geometrie sein vom Standpunkt des
Durchschnittsdiffusionsabstandes von der Lösung zur reaktiven
Oberfläche. Auf Grund der Komplexizität der Oberfläche können
Schwierigkeiten beim Freiwaschen der Oberfläche von verunreinigenden
Substanzen auftreten. Wie die überzogenen Röhrchensysteme
im allgemeinen kann das SPAC-System ziemlich empfindlich
gegenüber Konvektionsströmen sein, was große Fehler zur Folge
hat, wie vorstehend beschrieben. Konvektion kann vermindert
werden, wenn man die Reaktion in einem konstanten Temperaturbad
durchführt. Jedoch fordert dieses Verfahren zusätzliche
Vorrichtungen für das klinische Laboratorium. Zum Messen von
Haptenantigenen ist das System außerdem nicht optimal, wenn die
Reaktion gemäß den Empfehlungen des Herstellers bei 37°C durchge
führt wird. Es erwies sich, daß die Erhöhung der Temperatur
gewisser Antikörper-Hapten-Reaktionen die Dissoziationsgeschwin
digkeit des Antikörper-Hapten-Komplexes, bezogen auf seine
Bildungsgeschwindigkeit, erhöhen kann, vgl. Smith, T. W. und
Skubitz, K. M., Biochemistry 14, 1496 (1975) und Keave, P. M.,
Walker, W. H. C., Gauldie, J. and Abraham, G. E., Clin. Chem. 22,
70 (1976).
Es wurden verschiedene Typen von Festphasen-Matrices beschrieben,
die sich zur Einführung in die Reaktionsflüssigkeit eignen.
Ein Beispiel einer spiralförmigen oder schwammartigen Matrix,
die sich dafür eignet, in die Testlösung eingeführt zu werden,
ist die in der US-PS 39 51 748 beschriebene. Dieses Material bietet
relativ große Oberflächen, jedoch kann es schwierig sein, dasselbe
sorgfältig zu waschen oder abtropfen zu lassen bei Beendigung
der Reaktion. Außerdem können derartige Systeme in der Praxis
auf die Verwendung von Reaktionsteilnehmern und Reagentien be
schränkt sein, die leicht von der schwammartigen Matrix zu elu
ieren sind. Was noch bedeutender ist, die schwammartigen Matrices
können extensiv mit nur einem Teil der Reaktionsflüssigkeit
reagieren, d. h. dem Teil, der tatsächlich die Poren der Matrix
durchdringt.
Ein zweiter Typ eines Einsatzes, der sich die Strategie zunutze
macht, die Reaktionsflüssigkeit zu zwingen, sich in einer Dünn
schicht über der überzogenen Matrixoberfläche auszubreiten,
wird in der US-PS 38 26 619 (DE-OS 22 62 479) und 34 64 798
beschrieben. Beide Fälle beschreiben eine Kombination aus
einem Behälter und einer festsitzenden Einsatzmatrix, die
so geformt ist, daß die Reaktionsflüssigkeit in eine Dünn
schicht zwischen den Behälterwänden und der Matrix
oberfläche zusammengequetscht wird. Die Einsatz
matrix muß im Behälter mit einer festen Toleranz sitzen, und das
Volumen der Reaktionsflüssigkeit muß sorgfältig kontrolliert
werden, da Abweichungen die Reproduzierbarkeit der Bestimmung
nachteilig beeinträchtigen können. Die Apparatur der US-PS
38 26 619 eignet sich für die Verwendung in einem direkten
immunchemischen Test, der nur quanlitativ ist. Da die Reaktions
lösung zu einem Dünnfilm durch den Einsatz gedrückt wird, muß
das Reaktionsvolumen zwangsläufig gering sein, und die US-PS
38 26 619 beschreibt tatsächlich, daß diese Art der Bestimmung
für geringe Mengen an unverdünntem Serum geeignet ist. Einer
der Nachteile dieser Art von Bestimmung besteht darin, daß
Fehler in der Geschwindigkeit der Antigen-Antikörper-Reaktionen
durch Veränderungen des pH-Wertes, der in klinischen Proben
zwischen pH 6 und pH 9 liegen kann, des unverdünnten Serums
verursacht werden können. Der pH-Wert kann durch Zugabe eines
Puffers gesteuert werden, jedoch Puffersalzkonzentrationen von
über 0,1 Mol können die Antigen-Antikörper-Komplexe trennen.
Deshalb muß ein überschüssiges Volumen an einem Puffer mit einer
geringen Ionenstärke verwendet werden, um den pH-Wert genau zu
steuern, und dies kann das Reaktionsvolumen auf eine unannehmbare
Menge vergrößern. Fehler auf Grund des pH-Wertes können in
qualitativen Bestimmungen wie sie durch die US-PS 38 26 619
beschrieben werden, insbesondere in Proben, die relativ reich
an unbekannten Konzentrationen sind, toleriert werden, jedoch
nicht in quantitativen Bestimmungen. Wo Verdünnung durch
Puffer erforderlich ist, kann eine niedrige Konzentration
der unbekannten Komponente unter den Bestimmungsspiegel
verdünnt sein und zu falsch-negativen Ergebnissen mit der
in der US-PS 38 26 619 oder US-PS 334 64 798 beschriebenen
Vorrichtung führen. Eine Ausführungsform des in der US-PS
38 26 619 beschriebenen Einsatzes ist ein Flügeleinsatz
ohne Aussparungen mit einem Querschnitt in der Form eines
X. Diese Testvorrichtung arbeitet, wie vorstehend bereits
ausgeführt, nach dem Prinzip des innigen Kontaktes zwischen
verdünnter Probe und überzogener Matrixoberfläche. Mit
einer solchen Probemenge läßt sich jedoch nicht die
gesamte überzogene Matrix bedecken, d. h., die Matrix ist
nicht vollständig in die Flüssigkeit eingetaucht. Eine über
die Flüssigkeit hinausragende Matrixlänge schließt jedoch
eine quantitative Bestimmung aus.
Eine dritte Art von Festphasen-Einsatzmatrix ist die StiQ-
Bestimmung der International Diagnostic Technology Corporation,
Santa Clara, California, die dazu bestimmt ist, eine in der US-
PS 40 20 151 beschriebene Festphasen-Bestimmung durchzuführen.
In diesem System ist eine scheibenförmige nichtüberzogene Einsatz
matrix aus einem Material vorgesehen, das Proteine von Serum zu
adsorbieren vermag. Dieses System ist nicht nur auf Grund des
Oberflächen : Volumen-Verhältnisses oder geometrischer Überlegungen
begrenzt, sondern in der Hauptsache auf Grund von Problemen, die
mit der anfänglichen Adsorptionsstufe verbunden sind, wie die
Gegenwart von störenden Substanzen und die Schwierigkeit, in der
niedrigen Konzentration meßbare Adsorptionskomponenten zu er
zielen.
Ein anderes Beispiel eines Versuchs, das Verhältnis von Ober
fläche zu Volumen durch die Reduzierung des Reaktionsvolumens
zu verbessern, wird von Friedel, R. und Dwenger, A., Clin. Chem.
21, 967 (1975) beschrieben. In diesem System sind kapillar
förmige Röhrchen auf der Innenseite mit einem spezifischen
Adsorbans überzogen, und das Reaktionsgemisch wird in den Hohlraum
des kapillarförmigen Röhrchens eingeführt.
Ein System, das eine große Oberfläche für das Gesamtvolumen
bietet, ist das überzogene Mikroglaskügelchen-System, wie bei
spielsweise das Immo-Phasen-System von Corning Glass Works.
Dieses System verkörpert die Verwendung von feinteiligen Teil
chen. Es liefert eine große überzogene Oberfläche mit einer
entsprechend hohen Reaktionsgeschwindigkeit. Auf Grund des Ab
setzens der Teilchen während der Reaktion erfordert die Opti
mierung dieser Art Testsystem, daß die Teströhrchen, in die sie
getan werden, während der Reaktion verschlossen sind und während
der Reaktion vertikal gemischt werden, um sicherzustellen, daß
die gesamte Oberfläche in Kontakt mit den Reaktionsteilnehmern
kommt. Außerdem macht die Verwendung von Teilchen eine mehrfache
Zentrifugierung und das Waschen erforderlich, um das immobili
sierte Produkt von den Reaktionsteilnehmern in der Lösung voll
ständig zu trennen. Glasteilchenoberflächen besitzen den weiteren
Nachteil, daß gegenüber Glas eine größere nicht spezifische
Proteinbindung besteht als gegenüber Plastik.
Frühere Versuche, überzogene Röhrchen als eine Feststoff-
Reaktionsmatrix zu verbessern, resultierten allgemein in einer
gewissen Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit oder der
Zeit, die zum Durchführen einer meßbaren Reaktion erforderlich
ist. Derartige Verbesserungen wurden im allgemeinen erzielt
durch ein gleichzeitiges Anwachsen der Handhabungsschwierigkeiten
oder durch den Verlust an Flexibilität. Die vorliegende Erfindung
liefert beides, und zwar sowohl ein verbessertes Verhältnis
von Oberfläche zu Volumen und verbesserte Reaktionskinetiken
sowie verbesserte Vielseitigkeit und Leichtigkeit der Handhabung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Festphasen-
Matrix zur Bestimmung oder zum Nachweis einer mobilen Kom
ponente in einer Flüssigkeitsprobe bereitzustellen, mit
deren Hilfe folgende Vorteile erzielt werden: Wegfall von
Zeitnahmefehlern beim Starten und beim Stoppen der Reak
tionen, hohe Reaktionsgeschwindigkeiten, Verringerung von
volumentrischen Übergangsfehlern, verringerte Fehler beim
Messen bei einem gegebenen Empfindlichkeitsspiegel und
Leichtigkeit der Handhabung.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Festphasen-Matrix läßt
sich ein Verfahren einer chemischen, enzymatischen oder
immunchemischen Reaktion durchführen, worin
einer oder mehrere der Reaktionsteilnehmer, jeder als fixierte
Komponente bezeichnet, an eine Festphasen-Oberfläche gebunden
sind und ein oder mehrere andere Reaktionsteilnehmer, jeder als
mobile Komponente bezeichnet, frei diffusionsfähig in einem
flüssigen Medium sind, worin die feste Phase eingetaucht ist.
Insbesondere ist ein fixierter Reaktionsteilnehmer an eine
einheitliche Matrix gebunden, die in die Flüssigkeit eingetaucht
werden kann. Die Form der Matrix ist so konstruiert, daß für
die Reaktion ein großes Oberflächen zu Volumen-Verhältnis
sowie ein kürzerer Übergangsabstand für die mobilen Reaktions
teilnehmer aus der Lösung zur Oberfläche der festen Phase ge
schaffen werden und sie frei bei der Entfernung aus der
Reaktionsflüssigkeit abtropfen kann.
Die hohe Reaktionsgeschwindigkeit mit den Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Festphasen-Matrix gestattet,
immunchemische Bestimmungen bei
Raumtemperatur oder darunter durchzuführen, was gegenüber höheren
Reaktionstemperaturen vorteilhaft sein kann, die ein Gleichge
wicht schaffen. Von der Vorrichtung ist zu erwarten, daß sie
leicht zu handhaben ist mit ständiger Wirtschaftlichkeit und
Gleichmäßigkeit des Produktes. Eine große Vielzahl von Matrices
kann gemäß den vorliegenden Prinzipien und Lehren verwendet werden.
Das wesentliche Merkmal der Matrix ist ein Griffteil und eine
Vielzahl von daran befestigten im wesentlichen glatten planen
oder kurvigen Oberflächen, die bezüglich der Reaktionsflüssigkeit
so angeordnet und geformt sind und derartige Abmessungen
besitzen, daß das Einsetzen der Matrix darin den durchschnitt
lichen Diffusionsabstand der Moleküle der mobilen Komponente
zur Matrixoberfläche im Vergleich zu ihrem Durchschnitts
diffusionsabstand zu den inneren Oberflächen des Reaktionsgefäßes,
wenn keine Matrix vorhanden ist, reduziert. Die tatsächliche
Form einer gegebenen Matrix der Erfindung kann, jedoch muß nicht,
gemäß der Größe und der Form des Reaktionsgefäßes gestaltet sein,
in das sie hinein getan wird. Außerdem ist keine enge Toleranz
oder enger Sitz innerhalb des Reaktionsgefäßes erforderlich.
Außerdem muß die Matrix sich im wesentlichen durch die Tiefe
der Flüssigkeitsprobe erstrecken. In einigen Systemen erstrecken
sich die Matrixoberflächen vorzugsweise über die Oberfläche der
Reaktionsflüssigkeit hinaus, wobei sie eine im wesentlichen konstante
geometrische Beziehung durch die Tiefe der Reaktionsflüssigkeit
erzeugen und außerdem dafür sorgen, daß die gleiche geometrische
Beziehung erfolgt, unabhängig von irgendwelchen Veränderungen
im Flüssigkeitsvolumen. Vorrichtungen der bevorzugten Ausführungs
form einer gegebenen Größe sind beispielsweise ebenfalls für
Bestimmungen geeignet, worin das Reaktionsvolumen um das
Dreifache differiert.
Eine alternative Ausführungsform betrifft eine Festphasen-Matrix
zur Verwendung in chemischen, enzymatischen und immunchemischen
Bestimmungsmethoden, die eine spezielle Verwendung im Zusammen
hang mit automatischen Pipettierungseinrichtungen findet. Die
Matrix kann außerdem für übliche mit Hand durchgeführte Einzel
analysen Anwendung finden. Die Matrix ist durch ein zylindrisches
Rohr gebildet, die eine Trägeroberfläche
mit einer Vielzahl an radial nach innen ragenden Flügeln aufweist,
deren äußeres Ende mit der Innenfläche der Trägerfläche verbunden
ist und deren inneres Ende ein zentral angeordnetes zylindrisches
Volumen bildet, in das eine Pipette eingesetzt werden kann,
um Flüssigkeitsproben anzu
saugen und abzugeben.
Die Verwendung der Flügelstabgeometrie hat in einigen Fällen
eine unerwartete und zur Zeit unerklärte Erhöhung der Reaktions
geschwindigkeit über diejenige zur Folge, die auf der Basis der
Oberfläche bestimmt wurde. Auf Grund der Entdeckung, daß geo
metrische Faktoren die Reaktionsgeschwindigkeit beeinflussen,
war es wichtig, eine gleichmäßige Festphasen-Geometrie von einer
Probe zur anderen zu schaffen, um gleichmäßige Ergebnisse zu
erzielen. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen schaffen eine
solche Gleichmäßigkeit und tragen ferner dazu bei, menschliche
und mechanische Fehler wie Veränderung der Rührgeschwindigkeit,
Zeitfehler oder Konvektion auszuschalten.
Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Matrix wird eine Festphasen-Reaktion
ausgeführt, indem man eine oder mehrere Reaktionskomponenten
verwendet, die fest an die Oberfläche der in die Reaktionsflüssig
keit eingetauchten Matrix gebunden sind. Zur Erläuterung werden
Reaktionen, die in Teströhrchen durchgeführt werden, beschrieben,
und Matrices, die so beschaffen sind, daß sie in die Teströhrchen
hineingegeben werden können, werden abgehandelt. Die Reaktion
wird leicht eingeleitet, indem man die Matrix in das Röhrchen
tut, das die mobile Komponente enthält, und kann durch Entfernung
des Einsatzes beendet werden. Gegebenenfalls kann die Reaktion
wieder eingeleitet werden, indem man die Matrix einfach wieder
hineingibt, oder eine zweite Reaktion kann eingeleitet werden,
indem man eine neue Matrix, die eine zweite fixierte Komponente
trägt, hineingibt. Die Matrix kann gegebenenfalls in ein zweites,
das Reagens enthaltende Röhrchen hineingegeben werden oder direkt
in eine radioaktive Zählkammer oder andere Meßvorrichtungen
je nach Art der Bestimmungsmethode übergeführt werden.
Die Festphasen-Reaktionskinetiken sind komplexer als für
Homogenphasen-Reaktionen. Eine ins einzelne gehende theoretische
Basis zum Optimieren von Einsatzformen ist nicht verfügbar. Jedoch
können gewisse allgemeine Grunderwägungen berücksichtigt werden.
Die Gesamtoberfläche in Kontakt mit der Lösung ist ein wichtiger
Faktor. Je größer die Oberfläche ist, desto größer ist die
Menge an fixierter Komponente, die in der Reaktion vorliegen
kann. Die Erhöhung der effektiven Konzentration jeder der Kompo
nenten erhöht im allgemeinen die Gesamtreaktionsgeschwindigkeit.
Da die Menge an fixierter Komponente unter anderem durch die
Oberfläche der Festphase bestimmt wird, sollte die Reaktionsge
schwindigkeit sich direkt mit dem Verhältnis von Oberfläche zu
Volumen ändern. Ein vergrößertes Verhältnis von Oberfläche zu
Volumen wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß man einen Einsatz
schafft, der eine vergrößerte Oberfläche im Verhältnis zu der
jenigen, die auf der inneren Oberfläche des Teströhrchens ver
fügbar ist, aufweist. Ein zweiter, wahrscheinlich die Reaktions
geschwindigkeit beeinflussender Faktor ist der durchschnittliche
Diffusionsabstand zwischen den mobilen und den stationären bzw.
fixierten Reaktionsteilnehmern. Unter dem Ausdruck "durch
schnittlicher Diffusionsabstand" versteht man die Summe der
Abstände, die jedes der Moleküle der mobilen Komponente diffun
dieren muß, durch den kürzestmöglichen Weg, um eine fixierte
Komponente zu erreichen, geteilt durch die Gesamtanzahl der
artiger Moleküle. Die erfindungsgemäßen Matrices sind so be
schaffen, daß sie weitestgehend den Durchschnittsdiffusions
abstand der Mobilphasen-Moleküle zu der an den Oberflächenelementen
der Matrix haftenden Komponente gegenüber dem Durchschnitts
diffusionsabstand derartiger Moleküle zu einer fixierten Kompo
nente, die auf den inneren Oberflächen des Reaktionsgefäßes
festgehalten werden, wenn keine Matrix vorhanden ist, reduziert.
Der Übergang der mobilen Reaktionsteilnehmer zur reaktiven
Oberfläche wird durch Verringerung des Durchschnittsabstands
zwischen den mobilen Reaktionsteilnehmern und den reaktiven
Oberflächen erleichtert. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Matrices wurden erhöhte Reaktionsgeschwindigkeiten beobachtet,
wie im einzelnen in den Beispielen beschrieben wird.
Unerwarteterweise wurde in einer Anzahl von Fällen beobachtet,
daß die beobachtete Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit größer
war als auf der Basis des erhöhten Verhältnisses von Oberfläche zu
Volumen erwartet worden war. Gleichermaßen scheinen Reaktionen
das Gleichgewicht bei Verwendung der Flügelstab-Matrices schneller
zu erreichen als bei der Verwendung eines überzogenen Röhrchens.
Obgleich diese Erscheinungen nicht
quantitativ bestimmt worden sind, scheinen sie häufiger und
leichter beobachtet zu werden bei der Verwendung von Flügelstäben
mit einer größeren Anzahl an Flügeln.
Obgleich nicht ständig beobachtet, tritt das Phänomen der erhöhten
Reaktionsgeschwindigkeit und schnelleren Erzielung des Gleichge
wichtes mit ausreichender Häufigkeit auf, um die Vermutung zu
stützen, daß geometrische Faktoren der Matrixkonfiguration, bei
denen es sich nicht um die Oberfläche als solche handelt, die
Festphasen-Reaktionsgeschwindigkeit bedeutend beeinflussen
können. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Matrices schafft
somit vorteilhafte Reaktionsgeschwindigkeit für Festphasen-
Reaktionen im allgemeinen. Praktische Erwägungen diktieren eine
Obergrenze der einzelnen Elemente wie beispielsweise Flügel, die
an dem Griff des Stabes befestigt werden können. Beispielsweise
sollten die Elemente nicht zu eng beieinander sein, oder irgend
welche anderen Kapillarkräfte verursachen die Retention des
Reaktionsgemischs zwischen den Elementen, die das Waschen oder
selbst einfaches Abtropfen schwierig machen. Außerdem kann, wenn
ein Flügelstab durch Gießen herzustellen ist, die
Anzahl an Flügeln durch die Möglichkeit, eine Form mit der ge
wünschten Anzahl an Flügeln herzustellen, begrenzt sein. Die
obere Grenze, die durch derartige Überlegungen gegeben ist,
hängt von der Größe des Stabes und dem Zweck ab, für den er
verwendet werden soll. Für Stäbe, die für Reaktionsvolumen in
der Größenordnung von etwa 1 ml verwendet werden sollen, ist die
bevorzugte Anzahl an Flügeln mindestens 8. In einer besonders be
vorzugten Ausführungsform werden 18 Flügel, die radial um einen
zentralen Griff angeordnet sind, verwendet.
Zusätzliche Vorteile werden durch die vorliegende Erfindung ge
geben. Eine vergrößerte Gesamtoberfläche macht es möglich,
quantitative Bestimmungen über einen weiteren Bereich von mobilen
Reaktionskonzentrationen durchzuführen auf Grund der erhöhten
Feststellbarkeit am niedrigen Ende des Konzentrationsbereichs
und erhöhter Bindungskapazität dahin gehend, daß die proportional
aufgeteilte Reaktion bei höheren Konzentrationen des mobilen
Reaktionsteilnehmers möglich ist. Außerdem können die erfindungs
gemäßen Matrices zur Durchführung von quantitativen Direkt-
oder Sandwich-Bestimmungen verwendet werden. Für diese Anmeldung
ist die erhöhte Bindungskapazität der erfindungsgemäßen Matrices
erforderlich, um die Materialien über den gesamten Bereich der
potentiellen Konzentrationen zu immobilisieren und nicht nur
einen einfachen "Ja-Nein"-Test zu erzielen, vgl. US-PS 38 26 619
(DE-OS 22 62 479). Für immunologische Bestimmungen vom Sandwich-Typ ist der
Bereich an Antigen-Konzentrationen, der unter Verwendung der
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung quantitativ gemessen
werden kann, sehr groß, wie in Beispiel 7 veranschaulicht wird.
Für konkurrierende immunologische Bestimmungen wird der anwend
bare Bereich der Bestimmung durch eine komplexe Wirkung bestimmt,
wozu die Geometrie der Matrix, die Menge und die Verteilung von
auf der Matrixoberfläche immobilisiertem Antikörper und die
Methode der Immobilisierung gehören. Die Anzahl, der Sitz, die
Größe und die Form der Matrixoberflächenelemente beeinflussen
die Kinetiken der immunchemischen Reaktion, die ihrerseits die
Menge an immobilisierter Komponente beeinflußt, die erforderlich
ist, um eine unterschiedliche Reaktion mit der zu messenden Menge
an mobiler Komponente zu schaffen. Außerdem sind die Stabilität
der gebundenen Komponente und die Gleichmäßigkeit ihrer Verteilung
Parameter, die die Beschaffenheit der überzogenen Matrix beein
flussen. Vorteilhafte Ergebnisse werden bei der Verwendung der
erfindungsgemäßen überzogenen Matrices in einer konkurrierenden
immunologischen Bestimmung erzielt, indem man die Steuerung
aller bedeutenden, die Empfindlichkeit, die Geschwindigkeit und
die Reproduzierbarkeit beeinflussenden Faktoren gestattet.
Außerdem erlaubt die Verwendung der erfindungsgemäßen Matrices ein Reaktions
volumen, das groß genug ist, um zu gestatten, daß eine Serum
probe mit einem Puffer verdünnt wird, um den pH-Wert zu steuern
und um Fehler zu reduzieren, die auf Grumd der Veränderung des
pH-Wertes in der Probe auftreten, oder andere Faktoren wie
Proteinkonzentration und, falls erforderlich, von Probe zu Probe
ein konstantes Volumen zu schaffen. Erfindungsgemäße Matrices
sind nicht für die Verwendung mit einem einzigen definierten
Reaktionsvolumen begrenzt, da sie in das Reaktionsgefäß nicht
innerhalb einer engen Toleranz hineinpassen müssen. Es ist keine
besondere Größe oder Form des Reaktionsgefäßes erforderlich.
Die erfindungsgemäße Matrix muß nicht eng in das Reaktionsgefäß
hineinpassen oder sogar dessen Wände berühren. Die Matrixelemente
mit glatten planen oder kurvigen Oberflächen sollten gleichmäßig
innerhalb der Tiefe der Reaktionsflüssigkeit verteilt sein und
in einigen Systemen vorzugsweise sich über diese Oberfläche
erstrecken, um eine im wesentlichen gleichmäßige geometrische
Beziehung zwischen Mobilkomponentenmolekülen und der Matrix
oberflächen über einen weiten Bereich der Reaktionsflüssigkeits
volumen zu schaffen.
Sowohl in immunchemischen konkurrierenden als auch Sandwich-
Bestimmungen hängt die zur Durchführung dieser Bestimmung er
forderliche Zeit von der Geschwindigkeit ab, mit der die Reaktion
ihr Gleichgewicht erreicht. Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Matrices
durchgeführte Reaktionen erreichen das Gleichgewicht schneller
als übliche Bestimmungsmethoden mit überzogenen Röhrchen und
können deshalb in kürzerer Zeit durchgeführt werden. Außerdem
schafft die Verwendung der erfindungsgemäßen Matrix sehr wirksame
und genaue Mittel zum Starten und Stoppen der Reaktionen. Dieser
Vorteil wird bedeutend, wenn es erforderlich ist, eine Vielzahl
an Bestimmungen gleichzeitig durchzuführen. In diesen Fällen wird
die für die Handhabung des Startens und Stoppens der Reaktion
erforderliche Zeit auf ein Minimum reduziert und kann für alle
Proben in der Reihe präziser gesteuert werden. Dieses Merkmal
ist besonders vorteilhaft im Vergleich mit überzogenen Röhrchen,
die dekantiert werden müssen, Schwämme, die ausgedrückt oder
massiert werden müssen, um die letzten Spuren des Reaktionsgemischs
zu entfernen, und insbesondere zu Materialien, die zentrifugiert
und dekantiert werden müssen.
Ein weiterer Vorteil, der sich aus der erhöhten Reaktionsgeschwindigkeit
und erhöhten Kapazität der erfindungsgemäßen Matrices
ergibt, besteht darin, daß die gleiche Matrix sowohl für
Sandwich- als auch konkurrierende Bestimmungen verwendet werden
kann. Bei der Verwendung in einer quantitativen konkurrierenden
Bestimmung schafft die Matrix einen weiten Bereich an
Proportional aufgeteilten Reaktionen wie vorstehend beschrieben
und in den Beispielen veranschaulicht wird.
Weitere Vorteile resultieren aus der geometrischen Konfiguration
der erfindungsgemäßen Matrices.
Wie vorstehend ausgeführt, resultiert die Verwendung der
Matrices in einer sichtbaren Erhöhung der Reaktionsgeschwindig
keit, für die nicht die vergrößerte Oberfläche als solche verant
wortlich ist. Zwar gibt es für diese Erscheinung im Augenblick
keine Erklärung, jedoch wird vermutet, daß die Schaffung einer
Reihe von planen oder kurvigen Oberflächen, die sich durch die
Tiefe der flüssigen Probe erstrecken, den Durchschnittsabstand
zwischen mobilen Reaktionsteilnehmern und der auf jeder Ober
fläche verteilten fixierten Komponente reduziert und daß eine
solche Reduktion in einer schnelleren Gesamtreaktionsgeschwindig
keit resultiert. Außer den schnelleren Reaktionsgeschwindigkeiten
und den sich daraus ergebenden Vorteilen liefern die beschriebenen
Vorrichtungen gleichmäßigere Ergebnisse. Die geometrische Be
ziehung zwischen den mobilen und den fixierten Reaktionsteil
nehmern ist konstant und von Versuch zu Versuch reproduzierbar
im Gegensatz zu bestimmten Festphasen-Systemen, worin die
Teilchen die Tendenz besitzen, sich mit einer Geschwindigkeit
abzusetzen, die von der Teilchengröße und der Teilchengrößenver
teilung abhängt. Die erfindungsgemäßen Matrices sind weniger empfindlich
gegenüber Fehlern auf Grund von Konvektion, was eine
wesentliche Schwierigkeit ist, die mit der Verwendung von über
zogenen Röhrchen verbunden ist. Die erfindungsgemäßen Matrices
sind mit im wesentlichen glatten Oberflächen ausge
stattet, um ein schnelles Abtropfen des Reaktionsgemischs zu ge
statten, wenn die Matrix aus der Lösung entfernt wird. Durch
dieses Merkmal können die Reaktionen schnell beendigt werden,
die Waschstufen vereinfacht oder weggelassen werden, und es werden
potentielle Verunreinigungsverfahren bei der Verwendung von
Radioisotopen reduziert. Viele Quellen von potentiellen mensch
lichen Fehlern fallen hierbei weg. Vorzugsweise verwendet man
Stäbchen mit maximaler Oberflächenglätte, die durch ein Ver
formungsverfahren hergestellt wurden, worin die Formoberflächen
zu Spiegelglätte poliert worden sind. Maximale Oberflächenglätte
kann durch Herstellung der Matrix aus gegossenem Kunststoff
unter Verwendung einer Form mit zu Spiegelglätte polierten Ober
flächen erzielt werden. Dieser aus der Verwendung von maximal
glatten Oberflächen sich ergebende Vorteil mag im Gegensatz zu
den Erwartungen stehen, da die rauheren Oberflächen einen größeren
Oberflächenbereich liefern. Jedoch werden solche maximal glatten
Oberflächen in einer bevorzugten Ausführungsform der Matrix
verwendet, um die Entfernung der Reaktionsflüssigkeits
komponenten von den Matrixoberflächen zu maximieren und nicht
spezifische Hintergrundsstörungen auf ein Minimum herabzu
setzen.
Aus Vorstehendem ist ersichtlich, daß die Gestaltung einer richtig
funktionierenden Matrix in jeder Richtung Aufmerksamkeit er
fordert und daß Abweichungen die durchzuführende Reaktion be
einflussen. Außer der Schaffung einer strukturellen Basis für
erhöhte Reaktionsgeschwindigkeiten, einfache Handhabung, auf
ein Mindestmaß herabgesetzte Hintergrundsstörung und aller
anderen erfindungsgemäßen Vorteile ist es wichtig, eine überzogene
Oberfläche zu schaffen, auf der die immobilisierten Reaktions
teilnehmer so verteilt sind, daß deren Reaktivität maximal ist.
Die immobilisierte Komponente sollte so gleichmäßig wie möglich
auf der Oberfläche verteilt sein. Hohlräume im Überzug, die
beispielsweise durch eine Luftblase auf der Matrixoberfläche
während der Überzugsstufe verursacht werden könnten, müssen ver
mieden werden. Die Moleküle des immobilisierten Reaktionsteil
nehmers müssen auf der Matrixoberfläche frei liegen und dürfen
nicht durch überschüssige Reaktionsteilnehmer oder anderes
Trägermaterial begraben sein. Vorzugsweise sollte der immobili
sierte Reaktionsteilnehmer so fest an die Matrix gebunden sein,
daß keine wesentliche Menge an Reaktionsteilnemher desorbiert
oder auf andere Weise während der Inkubations- und Waschstufe
der Reaktion entfernt wird.
Ausführungsformen mit einer Vielzahl an einzelnen herausragenden
Oberflächen wie Flügel oder Stäbe sind brauchbare Methoden zur
Durchführung verschiedener Tests auf einmal, indem man einzelne
Flügel oder Stäbe schafft mit unterschiedlichen, darauf immo
bilisierten Materialien. Die in Fig. 3 gezeigte Konfiguration
aus einem Bündel von Stäben ist besonders für derartige Techniken
geeignet. Die Stäbe können so gefertigt sein, daß sie einzeln
anzubringen und abzunehmen sind, so daß jede Kombination an für
diesen Zweck geeigneten Bestimmungen in einer einzelnen Reaktions
stufe durchgeführt werden kann und die Ergebnisse nicht einzeln
gemessen werden müssen.
Außer den vorstehend genannten Vorteilen des Einsatz-Matrix
systems in quantitativen Analysen besteht ein Produktionsvorteil
von wirtschaftlicher Bedeutung. Insbesondere können die Techniken
zum Immobilisieren der fixierten Komponente so gestaltet sein,
daß sie auf eine große Vielzahl an Matrices zur gleichen Zeit
angewandt werden können, entweder in einem diskontinuierlichen
oder kontinuierlichen Herstellungsverfahren. Die sich daraus
ergebende Wirtschaftlichkeit des im Großen herzustellenden
Produktes mit erhöhter Gleichmäßigkeit bedeuten einen klaren
Vorteil.
Eine alternative Ausführungsform der Festphasen-Matrix, die sich für die Ver
wendung mit einer automatischen Pipettierungsapparatur eignet,
kann nach den Prinzipien der vorliegenden Erfindung konstruiert
werden. Diese ist bereits oben beschrieben worden. Sie kann
vorzugsweise
durch Gießen oder Extrudieren als eine einheitliche Struktur
oder alternativerweise als einzelne Stücke hergestellt, die durch
geeignete Verbindungstechniken wie Nut und Feder oder einen
Klebstoff miteinander verbunden werden. Die inneren Enden der
sich erstreckenden Teile bilden ein zentral angeordnetes
zylindrisches Volumen, das einen schnellen Zutritt und Austritt
einer Sonde einer automatischen Pipettierungsapparatur in den
Boden des die Matrix enthaltenden Testrohres gestatten. Die
radial sich erstreckenden Oberflächen sind in Ebenen angeordnet,
die die zentrale Achse des zentral angeordneten zylindrischen
Volumens schneiden. Je größer die Anzahl der sich erstreckenden
Teile ist, desto größer ist die reaktive Oberfläche und desto
schneller die Reaktionszeit innerhalb der praktischen Grenzen,
wie vorstehend diskutiert für die Flügel-Stab-Ausführungsform.
Die erfindungsgemäßen Matrices können außerdem Anwendung finden
in industriellen Labors für Qualitätskontrolle für chemische
oder enzymkatalysierte Routinereaktionen, die in einem Festphasen-
System durchgeführt werden können. Außerdem können die Vor
richtungen für kontinuierliche oder nichtkontinuierliche Pro
duktionsverfahren verwendet werden, worin es erwünscht ist,
eine bestimmte Substanz vom Reaktionsgemisch zu entfernen.
Beispielsweise können Matrices, die mit Ionenaustauschharz über
zogen sind, zur Entfernung bestimmter Ionen von der Lösung
verwendet werden. Bestimmte auf den erfindungsgemäßen Matrices
immobilisierte spezifisch adsorbierende Proteine können zur
Entfernung von Verunreinigungen wie Spurenmetalle aus dem Pro
duktionsstrom verwendet werden. Übliche Katalysatoren können
zum Überziehen der Oberflächen der beschriebenen Einsatz-
Matrices verwendet werden für kontinuierliche Umwandlung von
Reaktionsteilnehmern, Behandlung von ausfließenden Stoffen u. ä.
Die erfindungsgemäßen Matrices können, wenn sie so angepaßt
sind, daß sie in die entsprechende Größe des Reaktionsgefäßes
passen, für großindustrielle als auch Laboratoriumsverfahren
verwendet werden. Festphasen-Reaktionen mit gasförmigen Reak
tionsteilnehmern, Dämpfen, Aerosols, Teilchensuspensionen und
ähnlichem sind ebenfalls vorgesehen. Die erfindungsgemäßen
Matrices finden besonders Anwendung in fließenden Systemen,
worin es erwünscht ist, Reaktionssysteme ohne Reduzierung der
Fließgeschwindigkeit oder der Schaffung eines Rückstaus in das
System durchzuführen.
Fig. 1 veranschaulicht die bevorzugte Ausführungsform einer
Festphasen-Matrix, die erfindungsgemäß konstruiert ist.
Fig. 2 veranschaulicht eine Modifikation der in Fig. 1 veran
schaulichten Ausführungsform, worin eine Vielzahl von Aussparungen
angebracht ist, um die reaktive Oberfläche zu vergrößern.
Fig. 3 veranschaulicht eine andere Ausführungsform der Erfindung
mit einer Vielzahl von nach unten sich erstreckenden Zinken.
Fig. 4 veranschaulicht eine andere Ausführungsform der Erfindung
mit konzentrischen zylindrischen Oberflächen.
Fig. 5 veranschaulicht eine andere Ausführungsform der Erfindung
mit einer sich kontinuierlich erstreckenden Oberfläche in Form
einer Spiralrampe.
Fig. 6 veranschaulicht eine andere Ausführungsform in Form
von gestapelten Scheiben.
Fig. 7 veranschaulicht die Ergebnisse der in Beispiel 12
beschriebenen, bei 37°C mit unterschiedlichen Matrices
durchgeführten Vergleichsversuche.
Fig. 8 veranschaulicht die Ergebnisse der in Beispiel 3
beschriebenen, mit 8- und 16-flügeligen Matrices durch
geführten Versuche.
Fig. 9 veranschaulicht die Ergebnisse des in Beispiel 3
beschriebenen, mit einer 8-flügeligen Matrix in einer
45minütigen Reaktion bei 22°C durchgeführten Versuche.
Fig. 10 veranschaulicht die Ergebnisse der in Beispiel 2
beschriebenen, bei Raumtemperatur mit unterschiedlichen
Matrices durchgeführten Vergleichsversuche.
Fig. 11 veranschaulicht die Ergebnisse der in Beispiel 3
beschriebenen, bei 37°C mit unterschiedlichen Matrices und
einem überzogenen Rohr durchgeführten Vergleichsversuche.
Fig. 12 veranschaulicht die Ergebnisse der in Beispiel 6
beschriebenen, bei 37°C mit unterschiedlichen Matrices und
einem überzogenen Rohr durchgeführten Vergleichsversuche.
Fig. 13 veranschaulicht die Ergebnisse der in Beispiel 5
beschriebenen, mit einer 8-flügeligen Matrix und einem
überzogenen Rohr durchgeführten Vergleichsversuche.
Fig. 14a und 14b sind Abtastelektronenmikrographs von Matrix
oberflächen.
Fig. 1 veranschaulicht die bevorzugte geometrische Form eines
Festphasen-Einsatzes 10, der erfindungsgemäß konstruiert ist.
Der Einsatz hat eine Vielzahl von im gleichen Abstand ange
ordneten Flügeln 12 mit äußeren Enden 14, die ein im allgemeinen
zylindrisches Volumen bilden, das in das Testrohr 16 hineinpaßt,
in enger Nachbarschaft mit der Innenwand 18. Das Testdrohr 16
funktioniert als Flüssigkeitsbehälter für die zu bestimmende
Probe zur Bestimmung der Konzentration oder des Vorhandenseins
von Komponenten wie Antikörpern und Antigenen gemäß dem er
findungsgemäßen Verfahren. Der Einsatz hat ein vertikal sich
erstreckendes Griffteil 22, an das eine Vielzahl von im gleichen
Abstand angeordneten radial sich erstreckenden Flügeln ange
bracht sind, die einen Radius aufweisen, der gleich oder etwas
geringer ist als der Radius des Testrohres. Der Stab funktioniert
als ein Griff. Der untere Teil 26 jedes Flügels ist vorzugsweise
so geformt, daß der Einsatz dem Boden des Testrohres angepaßt
ist. Die Flügel sind vorzugsweise als Teil einer einheitlichen
Struktur gebildet, die einen mittleren Stab enthält. Jedoch
können die Flügel an den Stab mit Hilfe physikalischer Verbindungen
wie Nut und Feder oder eines geeigneten Klebstoffs befestigt
sein.
Während die Ausführungsform der Fig. 1 8 sich radial erstreckende
im gleichmäßigen Abstand abgebrachte Flügel veranschaulicht,
kann eine andere Anzahl und andere Konfiguration von Flügeln
bei der Durchführung der Erfindung verwendet werden. Es wurde
gefunden, daß eine Vergrößerung der Oberfläche des Einsatzes
durch Anbringen einer erhöhten Anzahl an Flügeln die Reaktions
geschwindigkeit der mobilen und der fixierten Komponente erhöht.
Außerdem wurde unerwarteterweise gefunden, daß in vielen Fällen
ein 8-flügeliger Einsatz eine proportional größere Reaktionsge
schwindigkeit gegenüber einem bekannten überzogenen Rohr hat
als durch den Unterschied ihrer relativen Oberflächen erklärt
werden kann, vgl. Fig. 7 und 10. Ähnliche Vorteile wurden
beobachtet mit einer größeren Anzahl an Flügeln wie 12, 16 und 18.
Im Hinblick auf diese Beobachtungen ist eine bevorzugte Aus
führungsform der Erfindung eine Flügelmatrix ähnlich der in Fig. 1
gezeigten mit einer Vielzahl an Flügeln von 8 bis 18. Eine
18-flügelige Matrix, die die am meisten bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung darstellt, wurde hergestellt. Bei den
Flügelvorrichtungen des in Fig. 1 gezeigten Typs wird die
Anzahl an Flügeln, die praktisch verwendbar ist, durch die er
höhte Schwierigkeit begrenzt, ein freies Ablaufen zu erzielen
auf Grund der kapillaren Haftung der Reaktionsflüssigkeit, insbe
sondere im Bereich des Griffteils, wo die Flügel sich gegenseitig
näher kommen bei spitzer werdendem Winkel, wenn die Anzahl an
Flügeln erhöht wird.
Ein Vergleich der Daten der Fig. 7 zwischen dem 8-flügeligen
Einsatz mit dem des bekannten überzogenen Rohres zeigt an,
daß andere Erwägungen die Reaktionsgeschwindigkeit der mobilen
und der fixierten Komponenten außer dem Bereich der freiliegenden
Oberfläche, die mit der fixierten Komponente überzogen ist,
beeinflussen. Obgleich diese Gesichtspunkte zur Zeit nicht be
kannt sind, wird angenommen, daß die Verringerung des durch
schnittlichen Diffusionsabstandes in dem 8-flügeligen Einsatz
gegenüber demjenigen im überzogenen Rohr mindestens einer
dieser Gesichtspunkte ist.
Fig. 2 veranschaulicht eine andere Ausführungsform der Erfindung,
die mit der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform in allen Punkten
identisch ist, außer daß eine Vielzahl an Aussparungen 28 in
den Flügeln angebracht ist, um die Oberfläche der fixierten
Komponente zu erhöhen, die durch die zu bestimmende Probe be
netzt wird. Die Aussparungen 28 können sich vollständig durch
die Flügel erstrecken. Wie veranschaulicht ist, können die Aus
sparungen kreisförmig oder länglich sein oder können irgendeine
andere Form haben. Um die Oberfläche des Einsatzes durch An
bringung von kreisrunden Aussparungen zu vergrößern, muß der
Radius der Aussparungen weniger als das 2fache der Wandstärke 30
betragen.
In Fig. 3 wird eine weitere Ausführungsform der Erfindung ge
zeigt mit einem Griff 50, an dem flache Scheiben 52 angebracht
sind, die so geschnitten sind, daß ihr Durchmesser etwas geringer
ist als ein Testrohr, in das die Vorrichtung hineinpassen soll.
Eine Vielzahl an sich nach unten erstreckenden Zinken 54 ist
mit der Scheibe 52 verbunden. Die unteren Enden der Zinken 56
können von gleichmäßiger Länge oder von abgestufter Länge sein
in Anpassung an den Rundboden eines Testrohres. Die Zinken 54
sind mit zylindrischem Querschnitt gezeigt, jedoch können sie
in anderen Ausführungsformen andere Querschnittsformen aufweisen.
Die Zinken 54 können einzeln von der Scheibe 52 abnehmbar und
ansetzbar sein. Die Ausführungsform der Fig. 3 eignet sich
besonders für komplexe Analysen, die verschiedene unterschiedliche
Testreaktionen in der gleichen Probe umfassen, zusätzlich zu
ihrer allgemeinen Brauchbarkeit in Festphasen-Reaktionen.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung mit
einem als Mittelstab ausgebildeten Griffteil 22, mit dem eine
Vielzahl von konzentrischen zylindrischen Oberflächen mit Hilfe
von radial sich erstreckenden Streben 64 verbunden sind.
Fig. 4 zeigt ein Paar solcher zylindrischer Oberflächen 60 und
62. Zur Anpassung an den Rundboden des Testrohres erstreckt
sich der innere konzentrische Zylinder 60 unter den äußeren
Zylinder 62, und der Mittelstab 22 erstreckt sich etwas über
den inneren Zylinder 60 hinaus. Ein Satz von unteren Streben 66
verleiht dem unteren Ende der Struktur Starrheit und erleichtert
außerdem das freie Abtropfen der Flüssigkeit.
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung mit einer
im allgemeinen radial sich erstreckenden Oberfläche in Form
einer Spiralrampe 36, die sich um einen Zentralkern 32 windet,
der mit dem Griffteil 22 verbunden ist. Die Vorrichtung schafft
eine kontinuierliche im wesentlichen horizontale Oberfläche 36
und eine vertikale Oberfläche 34, die durch die Rampe bzw.
ihre Außenfläche gebildet wird. Die Schräge der Rampe sorgt
für das freie Ablaufen der Reaktionsflüssigkeit durch Gravität
wenn die Vorrichtung aus der Reaktionsflüssigkeit entfernt wird.
Die Ausführungsform der Fig. 5 ist besonders geeignet für Reak
tionen, in denen Rühren erwünscht ist. Die Vorrichtung verjüngt
sich am unteren Ende 38, um einen guten Paßsitz mit dem Boden
eines Testrohrbehälters, wie er in Fig. 1 gezeigt ist, zu
schaffen.
Fig. 6 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung mit einer
Vielzahl von horizontal angeordneten Scheiben 42, die an einem
zentralen Griff 22 befestigt sind und die im wesentlichen parallel
laufende obere und untere Oberflächen 44 und vertikale Kanten 46
aufweisen. Die Scheiben verjüngen sich am unteren Ende des
Stabes 48 in Anpassung an den Rundboden des Testrohres. Während
die geometrische Konfiguration der Fig. 6 zur Durchführung der
Erfindung verwendet werden kann, erfordert dieselbe und ähnliche
Ausführungsformen, die keine frei abfließen lassende Oberflächen
aufweisen, im Verhältnis mehr Arbeitszeit wegen der Wascher
fordernisse, die bei den frei abfließen lassenden geometrischen
Konfigurationen der Fig. 1 und 5 nicht vorhanden sind.
Andere geometrische Konfigurationen des Einsatzes als diejenigen
die in den Fig. 1 bis 6 veranschaulicht sind können bei der
Durchführung der Erfindung verwendet werden. Diese geometrischen
Konfigurationen sollten vorzugsweise vertikal ausgerichtete
glatte Oberflächen in Kontakt mit der Flüssigkeitsprobe haben,
um das Ablaufen durch Gravität nach ihrer Entfernung aus dem
Testrohr zu erleichtern. Jede geometrische Konfiguration, die
eine frei abfließen lassende relativ große Oberfläche aufweist,
kann zur Durchführung der Erfindung verwendet werden. Je größer
die benetzbare Oberfläche ist, desto schneller ist die Reak
tionsgeschwindigkeit zwischen den mobilen und den fixierten Kompo
nenten.
Vor der Verwendung eines erfindungsgemäßen Einsatzes durch
Hineingeben desselben in eine Flüssigkeitsprobe, die eine quan
titativ oder qualitativ zu bestimmende mobile Komponente enthält,
waren alle Oberflächen mit der fixierten Komponente, wie vor
stehend bereits diskutiert, überzogen. Eine Vielzahl von Einsätzen
kann gleichzeitig überzogen werden, um die Herstellungskosten
bis auf einen Punkt zu senken, an dem das Wegwerfen des ver
wendeten Einsatzes wirtschaftlich ist.
Der Einsatz kann aus so ziemlich jedem stabilen wasserunlöslichen
Material hergestellt werden, wie beispielsweise Polymethacrylat,
Polypropylen und Polystyrol.
Fig. 14a ist ein Abtastelektronenmikrograph der Oberfläche
einer bevorzugten Ausführungsform, einer 18-flügeligen Matrix,
die in einer polierten Form gegossen worden ist. Vergrößerung:
300fach; Abtastwinkel 45°.
Fig. 14b ist ein Abtastelektronenmikrograph der Oberfläche
eines Matrixprototyps, der aus dem gleichen Plastikmaterial
wie in Fig. 14a verwendet wurde gegossen wurde, jedoch mit
einer nicht polierten Form. Vergrößerung: 300fach; Abtast
winkel 45°.
Nachstehende Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der
Erfindung und dem Vergleich der Erfindung mit dem St.d.T.
Matrices in Form von 2-flügeligen, 4-flügeligen
und 8-flügeligen Stäben aus Polymethacrylat wurden hergestellt
für die Verwendung in der Festphasen-Reaktion im Vergleich mit
einem bekannten überzogenen Polystyrol-Rohr. Die Stäbe waren
im wesentlichen wie in Fig. 1 gezeigt konstruiert, mit der Aus
nahme, daß die Flügel am unteren Ende nicht abgerundet waren
und somit sich nicht in den Rundbodenteil des Reaktionsrohres
erstreckten. Die gemessenen Oberflächen für jede Konfiguration
der Festphase war wie folgt:
Festphasen-Konfiguration | |||||
Oberfläche | |||||
Überzogenes Rohr | |||||
899 mm² | |||||
2-flügeliger Einsatz | 452 mm² @ | 4-flügeliger Einsatz | 660 mm² @ | 8-flügeliger Einsatz | 1075 mm² |
Die Reaktion war eine Antigen-Antikörper-Reaktion zwischen
I¹²⁵-Thyroxin (T4) und Kaninchen-Anti-Thyroxin-Antikörper.
Der Antikörper wurde als fixierte Komponente verwendet und das
radioaktive Antigen als mobile Komponente.
Um den Antikörper auf den vorstehenden Festphasen-Oberflächen
zu immobilisieren, wurde eine 2,5%ige Lösung von Glutaraldehyd
mit einem gleichen Volumen eines 0,5M Natriumcarbonatpuffers
mit einem pH von 9,5 verdünnt. Die Festphasen-Oberflächen wurden
in die Glutaraldehydlösung mindestens 3 Stunden lang bei Raum
temperatur eingetaucht und dann mit Wasser gewaschen. Die mit
Glutaraldehyd behandelten Oberflächen wurden dann sofort mit
einer 1 : 1000 verdünnten Lösung von Kaninchen-Anti-T4-Serum in
0,5M Natriumcarbonat mit einem pH von 9,5 12 Stunden lang bei
Raumtemperatur zur Reaktion gebracht.
Die Oberflächen wurden dann mit Wasser gewaschen und aufbewahrt
in einer phosphatgepufferten Salzlösung aus 0,006M NaH₂PO₄,
0,024M K₂HPO₄ und 0,15M Natriumchlorid mit einem pH-Wert von
7,4, der 0,1% Bovinserumalbumin und soviel Merthiolat zugesetzt
werden waren, um jegliches an das Serumprotein gebundene T4
freizusetzen, wobei das komplette Gemisch im nachstehenden als
T-4-Puffer bezeichnet wird.
Die Reaktionen wurden durchgeführt, indem man die überzogene
Oberfläche, die den immobilisierten Anti-Thyroxin-Antikörper
trug, mit einer geringen Menge an I¹²⁵-Thyroxin in einem Gesamt
reaktionsvolumen von 1,6 ml inkubierte. Die Poren wurden unter
schiedlich lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Ergebnisse
werden in nachstehender Tabelle gezeigt:
Die Reaktionscharakteristika der Flügeleinsätze gegenüber dem
überzogenen Rohr werden durch vorstehenden Versuch veranschaulicht.
Zunächst darf bemerkt werden, daß das I¹²⁵-Thyroxin etwa 85
bis 90% rein war, so daß die maximale Bindung, die erzielt werden
konnte, etwa 85 bis 90% betrug. Es ist somit ersichtlich, daß
der 8-flügelige Einsatz nach 16 Stunden in etwa ein Gleichgewicht
erreicht hatte. Noch bedeutender ist, daß der 4-flügelige Ein
satz, obgleich er nur etwa ¾ der Oberfläche des überzogenen
Rohres besaß, das Antigen mit einer etwas größeren Geschwindigkeit
immobilisierte als das überzogene Rohr. Außerdem hatte
der 2-flügelige Einsatz mehr Antigen je Oberflächeneinheit
immobilisiert als das überzogene Rohr.
Man verfuhr nach Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß die Reaktionen
unterschiedlich lang bei Raumtemperatur und bei 37°C
durchgeführt wurden. Die Ergebnisse sind in Fig. 7 bei 37°C
und in Fig. 10 bei Raumtemperatur abgetragen. Daraus ist
die Überlegenheit des 8-flügeligen gegenüber dem 4-flügeligen Einsatz
ersichtlich. Der 4-flügelige Einsatz, trotzdem er weniger
Oberfläche hatte als das überzogene Rohr, war zwar in der Lage,
einen höheren Prozentsatz Antigen während des größten Teils des
Reaktionsablaufs bei Raumtemperatur zu binden. Bei 37°C aber band
der 4-flügelige Einsatz nicht mehr Antigen als das überzogene
Rohr. Jedoch hatte der 8-flügelige Einsatz, trotzdem er nur
das 1,2fache der Oberfläche des überzogenen Rohres aufwies, fast
das 1,6fache an Antigen am Ende einer 60minütigen Inkubationszeit.
Die Reaktion von Flügeleinsätzen auf wachsende Konzentration von
Antigen wurde mit derjenigen von überzogenen Rohren verglichen.
Man verfuhr im wesentlichen nach Beispiel 1, mit dem Unterschied,
daß die Antigen-Konzentration durch Zugabe von nicht markiertem
Standard auf der Basis von Thyroxin-Protein verändert wurde,
während die Konzentration von I¹²⁵-Thyroxin konstant blieb.
Die Antigen-Konzentration wurde von 25 auf 400 Nanogramm Thyroxin
je ml Serum auf der Basis eines Probenvolumens von 0,025 ml
verändert. In Fig. 11 wurden 2-, 4- und 8-flügelige Matrices
mit einem überzogenen Rohr bei einer 3stündigen Inkubation bei
37°C in einem Gesamtreaktionsvolumen von 1,725 ml verglichen.
Der Reaktionspuffer war der T4-Puffer von Beispiel 1. Während
die 4- bzw. 8-flügeligen Einsätze einer Familie von Kurven der
gleichen allgemeinen Form zu folgen schienen, waren die über
zogenen Rohre in ihrem Verhalten unterschiedlich, was wiederum
anzeigt. daß die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen den Einsätzen
und dem überzogenen Rohr sich zu unterscheiden schien. Es ist
außerdem ersichtlich, daß die Kurven der Flügeleinsätze, insbe
sondere der 4- und 8-flügeligen Einsätze, einem steileren
Gefälle über einen weiten Bereich an Antigen-Konzentration folgen,
als die Kurve für das überzogene Rohr. Die Flügeleinsätze sind
somit in der Lage, eine bessere unterschiedliche Reaktion über
einen weiten Bereich von Antigen-Konzentration zu schaffen.
In Fig. 8 werden die Ergebnisse eines ähnlichen Versuches ge
zeigt, wobei das Verhältnis von 8-flügeligen und 16-flügeligen
Einsätzen verglichen wird. In diesem Versuch wurden die Matrices
1,5 Stunden lang bei Raumtemperatur in einem Gesamtreaktionsvolumen
von 1,428 ml für den 8-flügeligen Einsatz und 1,025 ml für den
16-flügeligen Einsatz inkubiert. Der 16-flügelige Einsatz ist
für quantitative analytische Zwecke vorteilhaft, wegen seiner
allgemein größeren Reaktion und dem allgemein steileren Gefälle
seiner Reaktionskurve bei den meisten Konzentrationen von
Antigen.
Fig. 9 zeigt die Ergebnisse eines ähnlichen Versuchs unter
Verwendung einer 8-flügeligen Matrix in einer 45minütigen Reaktion
bei 22°C. Das Gesamtreaktionsvolumen betrug 1,325 ml
und das Probenvolumen 0,025 ml. Unter diesen Bedingungen ergab
die 8-flügelige Matrix eine brauchbare Reaktion über den ge
samten getesteten Konzentrationsbereich in einer relativ
schnellen Reaktion.
Man stellte einen Vergleich an zwischen einem 8-Flügelstab
und einem überzogenen Rohr in einer immunchemischen Insulinbe
stimmung. Meerschweinchen-Antiserum gegen Insulin wurde auf
den Oberflächen von Rohren und Stäben gemäß dem im Beispiel 1
beschriebenen Verfahren immobilisiert. Die Reaktion wurde wie
im Beispiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, daß Insulin als
Antigen verwendet wurde. Jedes Reaktionsrohr enthielt eine iden
tische Menge an mit I¹²⁵ markiertem Insulin zusammen mit einer
Menge an nichtmarkiertem Insulin in phosphatgepufferter Salz
lösung, die Bovinserumalbumin enthielt. Das Gesamtreaktionsvolumen
für beide Systeme war 1,3 ml, die 300 µl eines nichtmarkierten
Insulin-Standards und 1 ml phosphatgepufferter Salzlösung wie
in Beispiel 1 enthielten, die 50 mg/ml Bovinserumalbumin ent
hielt. Die Daten, ausgedrückt als % des gesamten, an die
reaktiven Oberflächen gebundenen markierten Materials, werden
in nachstehender Tabelle wiedergegeben.
Der Prozentsatz an mit dem 8-Flügelstab beobachteter Bindung
betrug im allgemeinen mehr als das 2fache der bei dem überzogenen
Rohr beobachteten Menge, obgleich der erstere nur etwa das 1,2fache
der Oberfläche des letzteren hatte, wie in Beispiel 1 gezeigt
wurde.
Der nachstehende Versuch war dazu bestimmt, um die Wirkungen von
unterschiedlichen Oberflächen, von Flügeln, die sich nicht in
den Rundbodenteil des Reaktionsrohres erstrecken und von möglichen
Unterschieden in der Bindungsaffinität zwischen Polymethacrylat
und Polystyrol in einem Vergleich zwischen den 8-Flügelstab-
und überzogenen Rohr-Festphasen zu kontrollieren. Die Reaktion
wurde wie in Beispiel 3 beschrieben durchgeführt unter Anwendung
von Inkubationen für die angezeigten Zeiten bei Raumtemperatur.
Sowohl die in diesem Versuch verwendeten Rohre als auch die
Stäbe waren aus Polymethacrylat konstruiert. Die Rohre waren mit
einem flachen Boden ausgestattet und einer überzogenen Oberfläche,
die groß genug war, um eine Oberfläche zu liefern, die gleich
derjenigen des überzogenen Stabes war. Die Daten sind in Fig. 13
gezeigt. Daraus ist ersichtlich, daß der Wegfall der vor
stehend genannten Variablen das allgemeine Ergebnis der vor
stehenden Beispiele nicht wesentlich verändert, d. h., daß die
Bindung an die überzogenen Stäbe der Erfindung im allgemeinen
schneller erfolgt als an überzogene Rohre, selbst wenn die über
zogenen Oberflächen beide die gleichen sind.
Die Ergebnisse einer Sandwich-Bestimmung von α-Fetoprotein
im Vergleich zwischen 8-flügeligen und 12-flügeligen Matrices
mit einem überzogenen Rohr werden in Fig. 12 gezeigt. Antikörper
gegen α-Fetoprotein wurden durch Adsorption immobilisiert.
Die 8- und 12-flügeligen Stäbe wurden in 1,5 ml einer Lösung,
die 18 µg α-Fetoprotein-Antikörper je ml 0,5M Natrimcarbonat
puffer mit einem pH-Wert von 9,5 enthielt, getaucht und 2 Stunden lang
bei 37°C inkubiert. Polystyrolrohre wurden auf die gleiche
Weise überzogen, indem man sie in 1,5 ml der gleichen Antikörper
lösung in das Rohr tat und unter den gleichen Bedingungen in
kubierte. Am Ende der Inkubationszeit wurden die Rohre und die
Matrices abgespült und 1 Stunde lang in eine phosphatgepufferte
Salzlösung mit einem pH-Wert von 7,4, die 10 ml/mg Bovinserum
albmin enthielt, getan. Die Rohre und Matrices wurden wieder
gespült, und der Bestimmungspuffer wurde den Rohren zugesetzt, die
die 8-Flügelstäbe, Gesamtvolumen 1,5 ml, 12-Flügelstäbe,
Gesamtvolumen 1,1 ml, und die überzogenen Rohre, Gesamtvolumen
1,5 ml, enthielten. Der Bestimmungspuffer war identisch mit dem
vorstehend beschriebenen T4-Puffer im Beispiel 1 mit dem Unter
schied, daß das Merthiolat weggelassen wurde und der Gehalt
an Bovinserumalbumin 10 mg/ml betrug. Es wurde α-Fetoprotein
den Reaktionsrohren zugesetzt, wobei eine Gesamtkonzentration
von 1 ng, 2 ng, 20 ng, 200 ng und 400 ng je ml Serum auf der
Basis eines Probevolumens von 0,1 ml erzielt wurden. Unmittelbar
nach Zugabe von α-Fetoprotein wurden 100 µl I¹²⁵-markierter
Antikörper gegen α-Fetoprotein zugesetzt, wobei eine Gesamtmenge
von 40 000 cpm erhalten wurde. Das Gemisch wurde 1¼ Stunden
lang bei 37°C inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Matrices
entfernt und die Rohre dekantiert. Sowohl Rohre als auch Matrices
wurden kurz gespült und die daran gebundene Radioaktivität in
einem Gammazähler gemessen.
Die erfindungsgemäßen Flügelstabmatrices gaben unterschiedliche
Reaktionen von größerer Vergrößerung bei allen Antigen-Konzentra
tionen als mit den überzogenen Rohren beobachtet wurde, was von
besonderer Bedeutung ist bei den niederen getesteten Konzentra
tionen. Die 12-flügelige Matrix gab eine Reaktion von größerer
Vergrößerung als alle Konzentrationen von getestetem Antigen
und lieferte eine etwas größere Differentialreaktion.
Eine immunologische Bestimmung von Thyroxin-Stimmulierungshormon
(TSH) wurde unter Anwendung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung durchgeführt. Matrices in der Form, wie sie im
wesentlichen in Fig. 1 dargestellt werden, mit 18 Flügeln wurden
aus gegossenem Polypropylen unter Verwendung einer Form mit
polierten Oberflächen hergestellt, um den an dem Griffteil be
festigten planen Flügeln maximale Glätte zu verleihen.
Die Matrix wurde mit Anti-TSH-Antikörper überzogen, indem man
den Flügelteil 2 Stunden lang bei 37°C in 1,2 ml einer Lösung
eintauchte, die etwa 1 µg gereinigten Antikörper und 10 µg
Bovinserumalbumin in 0,01M Kaliumphosphatpuffer mit einem pH-
Wert von 9 enthielt. Die Matrix wurde anschließend mit Wasser
gewaschen und in eine 0,005%ige Lösung (V/V) von Glutaraldehyd
in 0,01M Kaliumphosphatpuffer mit einem pH-Wert von 9,5 gegeben
und 2 Stunden lang bei 37°C inkubiert. Die Matrix wurde nochmals
mit Wasser gewaschen, dann 10 Minuten lang mit einer langsam
fließenden wäßrigen Lösung von Triton-X-100, vertrieben durch
Rohm und Haas Corporation (2 mg/ml) bei einem pH-Wert von 1,85
und schließlich mit Leitungswasser gewaschen und bis zum Gebrauch
in phosphatgepufferter Salzlösung bei 4°C aufgehoben.
Matrices, die wie beschrieben hergestellt worden waren, wurden
in Rohre eingetaucht, die 0,2 ml von TSH-Standards in Mengen, die
von Rohr zu Rohr unterschiedlich waren und 0,2 ml I¹²⁵-markierten
Anti-TSH-Antikörper enthielten, was eine Gesamtzählung pro
Minute pro Rohr von 174 535 ergab. Eine Reaktion dieser Art,
in der die mobile Komponente der Festphasen-Reaktion und der
Indikator gleichzeitig mit dem Festphasen-Reaktionsteilnehmer
inkubiert werden, bezeichnet man als simultane Sandwich-Be
stimmung. Ein Satz Matrices wurde 2 Stunden lang bei 37°C
und ein zweiter Satz 3 Stunden lang bei 37°C inkubiert.
Das Gesamtreaktionsvolumen betrug 0,4 ml.
Die Ergebnisse werden in nachstehender Tabelle wiedergegeben:
Die Ergebnisse der zweifachen Versuche zeigen ein hochpro
duzierbares Reaktionssystem an. Die relativ geringe Erhöhung
der Menge an gebundenem markiertem Stoff als Ergebnis einer
zusätzlichen 1stündigen Inkubierung zeigt eine schnelle Reaktions
geschwindigkeit an, bei der die meiste Bindung bereits in den
ersten beiden Stunden erfolgte. Das System besitzt eine Empfind
lichkeit, um Mengen von nur 1,5 Mikroeinheiten/ml TSH-Antigen
zu messen, wärend es gleichzeitig eine Kapazität zur Messung
von bis zu mindestens 100 Mikroeinheiten/ml aufweist.
Eine Bestimmung nach der konkurrierenden Methode unter Verwendung
einer bevorzugten Ausführungsform einer 18-flügeligen Matrix,
wie sie im Beispiel 7 beschrieben wird, wird erläutert. Die
Matrix war mit Anti-Digoxin-Antikörper überzogen im wesentlichen
nach dem im Beispiel 7 zum Überziehen einer Matrix beschriebenen
Verfahren. Es war soviel Antikörper vorhanden, um etwa 250 ng
Antikörper je Matrix zu erzielen.
Die konkurrierende Reaktionsflüssigkeit enthielt unmarkiertes
Digoxin in einer Menge von 0, 0,5 und 6,0 ng/ml und 16 163
Gesamtzählungen/Minute [H³] Digoxin in 0,01M Kaliumphosphat
puffer bei einem pH-Wert von 7,5. Das Gesamtreaktionsvolumen
betrug 1,2 ml. Die Reaktionsflüssigkeit wurde in Gegenwart
der Matrix bei 37°C oder bei Raumtemperatur während der in
nachstehender Tabelle angegebenen Zeit inkubiert. Die Ergebnisse
werden als % an gebundenem markiertem Digoxin ausgedrückt, wobei
der Durchschnitt der Ergebnisse aus 2 Versuchen angegeben wird.
Bei der 0,5 ng/ml-Menge erhielt man einen maximalen Unterschied
mit einer 90minütigen Inkubierung bei 37°C, obgleich leicht meß
bare Unterschiede bei 10minütigen Inkubierungen entweder bei 37°C
oder bei Raumtemperatur erzielt wurden.
Eine simultane Sandwich-Bestimmung für TSH, wie sie in Beispiel 7
beschrieben wurden, wurde ausgeführt unter Verwendung einer hier
nicht gezeigten Parallel-Flügelmatrix mit 6 Flügeln und einem
flachen Boden, die in einer nichtpolierten Form wie in Beispiel 10
beschrieben gegossen worden war.
Antikörper gegen TSH wurden durch Adsorption in 0,01M Kalium
phosphat mit einem pH-Wert von 9,0 das 1,4 µg/ml Anti-TSH-Anti
körperprotein und 15 µg/ml IgG enthielt, 1,5 Stunden lang bei
37°C immobilisiert. Nach der Adsorptionsperiode wurden die
Matrices zweimal mit phosphatgepufferter Salzlösung, die 10 µg/ml
Bovinserumalbumin enthielt, gewaschen.
Die Reaktion wurde in Gegenwart der angegebenen Mengen TSH
durchgeführt unter Verwendung eines [I¹²⁵]-markierten Anti-
TSH-Antikörper-Indikators mit Gesamtzählungen/Minute von
127 000. Der Reaktionspuffer war phosphatgepufferte Salzlösung,
und die Reaktionen wurden während der angezeigten Zeiten bei
37°C durchgeführt. Um das Ablaufenlassen von und das Waschen
der Vorrichtung zu erleichtern, wurde die Matrix aus der Reak
tionsflüssigkeit entfernt, kurz abgetrocknet, indem man den
flachen Boden gegen ein saugfähiges Polster drückte und dann
in einem Rohr zentrifugiert, das zur Stütze der Matrix eine
Glaskugel enthielt, um die letzten Spuren der Reaktionsflüssigkeit
zu entfernen. Die Matrix wurde dann in einen Waschpuffer
eingetaucht und das Verfahren zweimal wiederholt. Die Ergebnisse
werden in nachstehender Tabelle wiedergegeben.
Obgleich das vorstehende eine der am wenigsten bevorzugten
Ausführungsformen ist, ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße
Vorrichtung und das Verfahren selbst wenn sie auf diese Weise
angewandt werden wirksam sind.
Eine 18-flügelige bevorzugte Matrix wie die in den Beispielen 7
und 8 verwendeten wurde unter einem Abtastelektronenmikroskop
geprüft, um die Wirkung der Oberflächenglätte der bei der Her
stellung verwendeten polierten Form zu bestimmen. Zum Vergleich
wurde die Oberfläche eines Prototyps einer Matrix, die aus dem
gleichen Plastikmaterial in einer unpolierten Form gegossen
worden war, ebenfalls geprüft. Fig. 14a zeigt die Oberfläche
der in der polierten Form gegossenen Matrix in 300facher Ver
größerung bei einem Abtastwinkel von 45°. Fig. 14b zeigt die
Oberfläche der in der nichtpolierten Form gegossenen Matrix
unter den gleichen Bedingungen. Die Verwendung einer Form mit
spiegelpolierten Oberflächen hat eine wesentlich verbesserte
Oberflächenglätte zur Folge.
Obgleich beide Oberflächen vom sensorischen Standpunkt aus
im wesentlichen glatt sind und somit innerhalb des Rahmens der
Erfindung liegen, ist interessanterweise laufend festzustellen,
daß die in der polierten Form hergestellte Matrix bevorzugt
wird.
Die Verwendung der Matrix der bevorzugten Ausführungsform wie
sie in Fig. 14a gezeigt wird hatte hochreproduzierbare Ergebnisse
zur Folge mit einem geringen Hintergrund von nichtspezifischer
Bindung.
Die in Beispiel 7 beschriebene Festphasen-Matrix wurde in einer
enzymgebundenen immunologischen Bestimmung für Ferritin verwendet
und die Ergebnisse mit denjenigen verglichen, die unter Ver
wendung eines überzogenen Rohres erzielt wurden. Die Bestimmungs
methode war eine Sandwich-Bestimmung, worin die 18-flügelige
Matrix bzw. das Reaktionsrohr mit Antikörper gegen Ferritin über
zogen worden waren und wobei man dieselben in einer Reaktions
flüssigkeit, die eine Testprobe von Ferritin enthielt,
reagieren ließ. Die Matrix oder das Rohr wurden dann von der
Reaktionsflüssigkeit abgetrennt, gewaschen und mit einem enzym
konjugierten Antiferritin-Antikörper inkubiert. Alternativerweise
könnte eine simultane Sandwich-Bestimmung durchgeführt werden,
worin die Ferritin- und Antiferritin-Antikörper-Enzymkonjugate
zusammen mit dem immobilisierten Antiferritin-Antikörper inku
biert werden. In jedem Fall gestattete die Gegenwart von Ferritin
die Bindung des Antikörper-Enzymkonjugats an die Festphase
in Mengen, die proportional der vorhandenen Ferritinmenge waren.
Die Menge an gebundenem Antikörper-Enzymkonjugat wurde durch
Einführung eines chromogenen Enzymsubstrats gemessen, wobei die
Wirkung des gebundenen Enzymteils des Konjugats eine Farbänderung
verursachte. Die Menge an Farbänderung war proportional der
Menge an gebundenem Konjugat.
Beim Vergleich der Ergebnisse einer solchen Bestimmung unter
Verwendung von entweder der 18-flügeligen Matrix oder einem
überzogenen Rohr wurde festgestellt, daß bei der gleichen Inku
bierungszeit die Verwendung der 18-flügeligen Matrix eine
optische Dichte zur Folge hatte, die in der Größenordnung von
8 oder mehrfach größer war als diejenige, die bei Verwendung
eines überzogenen Rohres erzielt wurde.
Claims (5)
1. Festphasen-Matrix zum Einsatz in ein Reaktionsgefäß
oder in Form eines einseitig geschlossenen zylindrischen
Rohres zur Bestimmung oder zum Nachweis einer mobilen
Komponente in einer zu untersuchenden Flüssigkeitsprobe,
welche gleichmäßig mit einer Zusammensetzung überzogen
ist, an der die zu bestimmende mobile Komponente, falls
vorhanden, haften wird, gekennzeichnet durch
entweder ein vertikal sich erstreckendes Griffteil (22, 50), an dessen einem Ende eine Vielzahl von Elementen mit glatten planen oder gekrümmten Oberflächen in Form von radial sich erstreckenden Flügeln (12) mit oder ohne Aussparungen (28), ausgenommen eine Festphasen-Matrix zum Einsatz in ein Reaktionsgefäß mit Flügeln ohne Aus sparungen mit einem Querschnitt von der Form eines X, nach unten sich erstreckenden Zinken (54), konzentrisch zylindrischen Oberflächen (60, 62), die mit Hilfe von radial sich erstreckenden Streben (64) verbunden sind, einer radial sich erstreckenden Spiralrampe (36) oder horizontal angeordneten Scheiben (42) befestigt ist,
oder, sofern die Matrix durch ein zylindrisches Rohr gebildet ist, eine Trägeroberfläche mit einer Vielzahl an radial nach innen ragenden Flügeln, deren äußeres Ende mit der Innenfläche der Trägeroberfläche verbunden ist und deren inneres Ende ein zentral angeordnetes zy lindrisches Volumen bildet, in das eine Pipette einge setzt werden kann,
wobei die Elemente gegenseitig und gegenüber dem Griff teil bzw. die Flügel gegenseitig und gegenüber der Trägeroberfläche so angeordnet sind und eine derartige Größe und Form aufweisen, daß, wenn die Matrix in den Flüssigkeitsbehälter eingesetzt wird, die Matrix sich durch die Tiefe der Flüssigkeitsprobe erstreckt und daß die Elemente gleichmäßig innerhalb der Tiefe der Flüs sigkeit verteilt sind.
entweder ein vertikal sich erstreckendes Griffteil (22, 50), an dessen einem Ende eine Vielzahl von Elementen mit glatten planen oder gekrümmten Oberflächen in Form von radial sich erstreckenden Flügeln (12) mit oder ohne Aussparungen (28), ausgenommen eine Festphasen-Matrix zum Einsatz in ein Reaktionsgefäß mit Flügeln ohne Aus sparungen mit einem Querschnitt von der Form eines X, nach unten sich erstreckenden Zinken (54), konzentrisch zylindrischen Oberflächen (60, 62), die mit Hilfe von radial sich erstreckenden Streben (64) verbunden sind, einer radial sich erstreckenden Spiralrampe (36) oder horizontal angeordneten Scheiben (42) befestigt ist,
oder, sofern die Matrix durch ein zylindrisches Rohr gebildet ist, eine Trägeroberfläche mit einer Vielzahl an radial nach innen ragenden Flügeln, deren äußeres Ende mit der Innenfläche der Trägeroberfläche verbunden ist und deren inneres Ende ein zentral angeordnetes zy lindrisches Volumen bildet, in das eine Pipette einge setzt werden kann,
wobei die Elemente gegenseitig und gegenüber dem Griff teil bzw. die Flügel gegenseitig und gegenüber der Trägeroberfläche so angeordnet sind und eine derartige Größe und Form aufweisen, daß, wenn die Matrix in den Flüssigkeitsbehälter eingesetzt wird, die Matrix sich durch die Tiefe der Flüssigkeitsprobe erstreckt und daß die Elemente gleichmäßig innerhalb der Tiefe der Flüs sigkeit verteilt sind.
2. Festphasen-Matrix nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der radial sich erstreckenden Flügel (12)
8 bis 18 beträgt.
3. Festphasen-Matrix nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der radial sich erstreckenden Flügel (12)
16 bis 18 beträgt.
4. Festphasen-Matrix nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß sie durch ein Gießverfahren unter
Verwendung einer Form mit polierten Oberflächen hergestellt
wurde.
5. Festphasen-Matrix nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die an dem Griffteil befestigten Elemente
so dimensioniert sind, daß sich die Matrix der gleichen
Größe für die Verwendung in Reaktionsflüssigkeitsvolumen
eignet, die mindestens um das 3fache schwanken.
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