DE2824623A1

DE2824623A1 - Fabrikfertige, gasisolierte mittelspannungsschaltanlage

Info

Publication number: DE2824623A1
Application number: DE19782824623
Authority: DE
Inventors: Fritz Hollmann; Harald Urbig
Original assignee: DRIESCHER SPEZIALFAB FRITZ; FRITZ DRIESCHER SPEZIALFABRIK fur ELEKTRIZITAETSWERKSBEDARF
Current assignee: Fritz Driescher KG Spezialfabrik fur Elektrizitae
Priority date: 1978-06-05
Filing date: 1978-06-05
Publication date: 1979-12-06

Description

Fabrikfertige, gasisolierte Mittelspannungsschaltanlage
Die Erfindung betrifft eine fabrikfertige, gasisolierte tittelspannungsschaltanlage, die im wesentlichen aus gasdicht gekapselten Schaltzellen besteht.
zur erstellung der Kapselung bekannter gas isolierter Hochspannungsschaltanlagen wurde bisher Metall verwendet. Gasisolierte Hochspannungsschaltanlagen ab etwa 60 kV an aufwerts arbeiten mit Gasfüllungen, die unter relativ hohem Druck stehen. Dementsprechend mußte die Kapselung dieser Anlagen außerordentlich druckfest und gasdicht sein, so daß als Werkstoff eigentlich nur metall in Frage kam.
Seit kurzem werden Anstrencjungen unternommen, gasisolierte -IittelsDannungsschaltanlagen für einen Spannungsbereici von etwa 1 - 36 kV herzustellen. Um hierbei zu einer möglichst wirtschaftlichen Bauweise zu kommen, wird ein relativ niedriger gasdruck angestrebt.
Derngemß wurde bereits vorgeschlagen, daß die Kapselung von gas isolierten Mittelspannungsscbaltanlagen aus dünnwandigen Blechteilen hergestellt werden soll.
Der erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine gasisolierte Schaltanlage zu schaffen, die gegenüber den bekannten gasisolierten anlagen zeitssarend und einfacher herstellbar ist, ein niedrigeres Gewicht aufweist und über einen ausreichenden Berührungsschutz verfügt.
Diese Aufgabe wurde bei einer Schaltanlage der eingangs genannten Art dadurch gelost, daß die Kapselung der Schaltanlage durchweg aus leitfähigem Kunststoff besteht.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß die guten Formgebungseigenschaften der Kunststoffe für die Fertigung von gas isolierten Schaltanlagen nutzbar gemacht wurden, so daß insbesondere komplizierte Kapselungsteile in relativ kurzen Fertigungszeiten herstellbar sind. Im Vergleich zur geerdeten Metallkapselung wird ein gleich hoher Berührungsschutz erreicht, indem alle aus leitfähigem Kunststoff bestehenden Kapselungsteile geerdet werden.
Durch Verwendung von Kunststoff gelang es außerdem, das Gewicht solcher Anlagen gegenüber entsprechenden Ausführungen mit Metallkapselungen erheblich zu reduzieren.
Die Leitfähigkeit der Kunststoffe kann erzielt werden, z.B.
durch Metallisieren, durch Auftragen leitender Schichten wie z. B. Lacke, Folien und dgl. oder durch Zusätze wie iP oder Graphit.
Vorzugsweise wird zur Herstellung der Kapselung ein gieß-bzw. spritzfähiger Kunststoff verwendet, wie z. B. Gießharz, Polyamid, Polypropylen oder dergleichen. Auch Kunststoff-Preßmassen sind anwendbar. Je nach den mechanischen Anforderungen kann es von Vorteil sein, glasfaserverstärkte Kunststoffe zu verwenden. Besteht die Kapselung aus mehreren einzelnen Kunststoffteilen, so empfiehlt sich eine Verbindung dieser Teile durch Ultraschallbehandlung. Diese Verbindungsart beansprucht nur relativ wenig Zeit und nat sich als besonders gasdicht erwiesen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
Fig. 1 zeigt in Perspektive zwei mit Isoliergas, z. B.
SF6 gefüllte, gasdicht gekapselte, dreipolige Schaltzellen 1, 2, die z. B. an einem Sammelschienenkasten 3 befestigt sind. Der Sammelschienenkasten 3 ruht auf Stützen 4, von denen hier nur eine sichtbar ist. Die in den Schaltzellen 1, 2 befindlichen Schaltgeräte werden durch je einen gasdicht herausgeführten Antriebshebel 5, 5 betätigt. Die in der Frontkapselung der Zellen eingelassenen Sichtscheiben 7, 8 dienen zur Beobachtung des Zelleninneren, insbesondere zur Überwachung des Schaltzustandes der eingebauten Schaltgeräte. Die Kabelphasen 9, lo werden über Hochspannungsstecker 11 an die Schaltzellen angeschlossen.
Die Kapselung der Schaltzellen 1, 2 und die Wände des Sammelschienenkastens bestehen durchweg aus leitfähigem Kunststoff. Die Verbindung mit Erdpotential erfolgt beispielsweise über die geerdete, vorzugsweise aus Metall bestehende Stütze 4. Es ist ferner möglich, die einzelnen Kapselungsabschnitte untereinander mit Erdungsbändern zu verbinden, wenn hohe Ubergangswiderstände zu überbrücken sind.
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Claims

Patentansprüche 1. Fabrikfertige, gas isolierte Mittelspannungsschaltanlage, im wesentlichen bestehend aus gasdicht gekapselten Schaltzellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapselung der Schaltanlage durcheg aus leitfähigem Kunststoff besteht.
2. chaltanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der leitfähige Kunststoff Ruß enthält.
3. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der leitfähige Kunststoff Graphit onthelt.
4. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff auf der zuganglichen Seite der Kapselung einen leitfahigen Überzug besitzt.
5. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zugängliche Oberfläche der Kapselung metallisiert ist.
6. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein gieß- bzw. spritzf&higer Duro- oder Thermoplast ist.
7. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß gepreßte Kunststoffteile bei der Hcrstellung der Kapselung verwendet werden.
S. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapselung aus mehreren Kunststoffteilen besteht, die miteinander ultraschallverschweißt sind.
9. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapselung der in Betrieb befindlichen Schaltanlage mit Erdpotential verbunden ist.
10. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Tlberbrückung hoher Übergangswiderstände einzelne Kapselungsabschnitte durch Erdungsleitungen untereinander verbunden sind.