DE2824302A1 - Reinigungsvorrichtung fuer messelektroden - Google Patents
Reinigungsvorrichtung fuer messelektrodenInfo
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- G01N27/30—Electrodes, e.g. test electrodes; Half-cells
- G01N27/38—Cleaning of electrodes
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- B08B3/00—Cleaning by methods involving the use or presence of liquid or steam
- B08B3/02—Cleaning by the force of jets or sprays
Description
Reinigungsvorrichtung für Messelektroden
Die Prozesskontrolle in der chemischen Verfahrenstechnik
bringt für zahlreiche messtechnische Aufgabenstellungen oft
erhebliche Schwierigkeiten mit sieh. Beispielsweise können
sich aus den zu messenden Lösungen auf den Messfühlern niederschlage absetzen. Solehe Ablagerungen sind mit verschiedenen
Nachteilen behaftet: Die geforderte kurze Ansprechzeit eines Messfühlers wird erheblich vergrössert;
es besteht die Gefahr, dass ein sogenannter memory-effect auftritt, indem sieh die Ablagerung mit einer bestimmten
Probe vollsaugt und bei Aenderungen der Eigenschaften der Probe der Messfühler diese Aenderung nicht sofort wahrnimmt.
Die Polge dieser Ablagerungen ist eine unzulässige Verfälschung
der messteehnisehen Information, insbesondere dann, wenn der Messfühler Bestandteil eines Regelkreises ist. Der
Regler wird dann infolge der nicht dem tatsächlichen Zustand der Probe entsprechenden Messwert eine falsche Korrektur vornehmen.
Diese Erfahrungen machen es notwendig, die Messfühler in der Prozesskontrolle stets sauber zu halten. Dies kann - im
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Gegensatz zu Laboruntersuchungen - nicht durch manuelle Reinigung erfolgen. Vielmehr müssen Massnahmen getroffen
werden, solche Reinigungsphasen vollautomatisch ablaufen zu lassen. Hierfür sind eine Anzahl verschiedener Vorrichtungen
bekannt geworden. Beispielsweise kann die Oberfläche der Messfühler durch mechanisch angetriebene Wischer
gesäubert werden, oder es empfiehlt sich ein Ueberschleifen derselben. Bei öligen oder fettigen Substanzen versagt diese
Methode, da diese über die Oberfläche des Messfühlers verschmiert werden. In solchen Fällen kann die Reinigung in
einem Ultraschallfeld erfolgen.
In wiederum anderen Fällen muss durch Abspulen oder Abspritzen
der Messfühler mit speziellen Reinigungslösungen für das Entfernen der Ablagerungen gesorgt werden. Stets
muss in Abhängigkeit von den physikalischen und chemischen Eigenschaften der Ablagerungen die richtige Reinigungsmethode gewählt werden. Ein guter Ueberblick über solche
Methoden ist in der Zeitschrift LABO, Oktober 1975, S.906 911
zu finden. Auch eine Firmenschrift der Firma Dr. Ingold, CH-8902 Urdorf, Schweiz, nennt verschiedene Möglichkeiten.
Im Laufe umfangreicher Betriebsversuche hat sich gezeigt, dass an ein solches Reinigungssystem über das Entfernen von
Ablagerungen hinaus noch eine Reihe zusätzlicher Forderungen zu stellen sind. So können Reinigungslösungen stark korrodierende
Eigenschaften aufweisen; in anderen Fällen enthält das Reinigungsgemisch organische Lösungsmittel. In beiden
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Fällen müssen die Werkstoffe, mit welchen die Reinigungslösung in Berührung kommt, ganz unterschiedliche Eigenschaften
aufweisen.
Einen weiteren wichtigen Punkt stellt die Explosionsgefahr am Einsatzort des Messfühlers dar. Dann darf nur eine Reinigungsmethode
Verwendung finden, welche den Erfordernissen des Explosionsschutzes genügt.
Und schliesslich muss von einer automatischen Reinigungsvorrichtung
verlangt werden, dass sie über mindestens ein Jahr wartungsfrei arbeitet, abgesehen vom Nachfüllen von
Reinigungslösung in einen Vorratsbehälter.
In der DT-OS 1 598 819 ist ein chemisches Reinigungssystem offenbart, bei dem die Reinigungslösung unter Druck steht
und ein Magnetventil von einem Programmgeber angesteuert wird. Das Ventil gibt die Reinigungslösung frei, die über
eine Düse auf den Messfühler gespritzt wird. Dieses System weist die folgenden Nachteile auf:
- Der für die Betätigung des Magnetventils benötigte Strom widerspricht den Anforderungen an den Explosionsschutz;
- Die Membran des Magnetventils kann nicht einfach ausgewechselt und den unterschiedlichen Eigenschaften des
Reinigungsmittels angepasst werden;
- Es müssen eine Vielzahl von verschiedenen Ventiltypen bereitgehalten werden;
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- Die Vorrichtung selbst ist den Dämpfen des Reinigungsmittels ausgesetzt und dadurch korrosionsanfällig.
Ein weiteres Reinigungsverfahren, von der Firma Conducta,
D-7000 Stuttgart-Stammheim unter der Bezeichnung "Chemoclean"
herausgebracht, verwendet einen Wasserstrahlinjektor, der die Reinigungslösung ansaugt und auf den Messfühler spritzt.
Nachteile dieses Systems liegen wieder in der Verwendung eines elektrisch betätigten Magnetventils, was keinen Explosionsschutz
gewährleistet, ferner darin, dass die Reinigungslösung durch das Injektorwasser verdünnt und in
ihrer Wirksamkeit herabgesetzt wird.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile und betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Messelektroden, die
gemäss einem vorgegebenen Programm von einem aus einer Düse austretenden Strahl einer Reinigungslösung angespritzt
werdffn, und zeichnet sich dadurch aus, dass die Reinigungslösung
aus einem Vorratsbehälter mittels einer pneumatisch wirkenden Peristaltikpumpe intermittierend angesaugt und
durch die Düse ausgetrieben wird.
Die pneumatisch wirkende Peristaltikpumpe kann so aufgebaut sein, dass die für ihre Steuerung benötigten elektrischen
Schaltmittel ausserhalb des Bereiches angeordnet werden, in dem explosionsgefährdete Teile des Reinigungssystems liegen.
Zudem erfolgt keine Verdünnung der Reinigungslösung, da diese nicht durch Injektoren weiterbefördert wird.
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Dadurch, dass die pneumatisch wirkende Peristaltikpumpe mit grosslumigen Förderorganen ausgestattet ist, besteht keine
Gefahr von Verstopfungen an irgendwelchen Engpässen. Bin weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die die Reinigungslösungen fördernden Teile der Peristaltikpumpe aus chemisch
widerstandsfähigem Material herzustellen.
Die pneumatisch wirkende Peristaltikpumpe lässt sich aber nicht nur für die intermittierende Förderung von Reinigungslösungen einsetzen, sie eignet sich auch für zahlreiche
Transportaufgaben fluider Medien, insbesondere wo mechanische Pumpen oder Injektoren aus betrieblichen Gründen wegfallen.
Anhand der Beschreibung und der Figuren wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 schematisch eine komplette Reinigungsvorrichtung,
teilweise im Schnitt,
Figur 2 eine Pumpe, teilweise im Schnitt, im Ruhezustand, und
Figur 3 dieselbe Pumpe, teilweise im Schnitt, mit zusammengedrücktem
Pumporgan.
In Figur 1 ist eine Reinigungsvorrichtung schematisch gezeigt. Ein Gefäss 1 mit Zulauf 2 und Ueberlauf 3 enthält
eine mit einem Messfühler 4 zu analysierende.Flüssigkeit 5·
Der Messfühler 4 trägt an seinem unteren Ende eine an sich bekannte ionensensitive Elektrode 6. Diese Elektrode ist der
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Ablagerung von Peststoffen, die in der Flüssigkeit 5 enthalten sind, ausgesetzt. Diese Ablagerungen sollen periodisch
und automatisch entfernt werden, ohne dass der Messfühler aus dem G-efäss 1 entfernt und mechanisch gereinigt werden
soll. Zu diesem Zweck wird aus einer Düse 7, die im Gefäss zentrisch oder in einer anderen geeigneten Anordnung angebracht ist, eine Reinigungslösung 11 unter Druck gegen die
Elektrode 6 gespritzt, so dass die Ablagerungen abgelöst und weggeschwemmt werden, worauf sie mit der Flüssigkeit 5
beim Ueberlauf 3 abgeführt werden.
Die Reinigungslösung 11 befindet sich in einem Behälter Das periodische Ausstossen von Reinigungslösung 11 aus der
Düse 7 gegen die Elektrode 6 erfolgt durch eine Pumpe 20, die vorzugsweise als pneumatisch wirkende Peristaltikpumpe
ausgebildet ist. Die Steuerung der Pumpe 20 erfolgt durch ein fluides Druckmittel, das bei 21 zugeführt wird und zunächst
ein steuerbares Magnetventil 22 passiert. Die Steuerung dieses Magnetventils 22 erfolgt durch einen Programmschalter
25, der den zeitlichen Ablauf der Druckmittelzufuhr über Zuleitungen 24, 25 in verschiedene Pumpenabschnitte
bestimmt.
Die Wirkungsweise der pneumatisch wirkenden Peristaltikpumpe zeigen Fig. 2 und J>. Das Pumpengehäuse ist in eine
obere Druckkammer 26 und eine untere Druckkammer 27 unterteilt. Zuleitung 24 ist über eine Bohrung 28 mit der oberen,
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Zuleitung 25 über eine Bohrung 29 mit der unteren Druckkammer verbunden.
Das Magnetventil 22 ist so gestaltet, dass während einer ersten Phase das Druckmittel durch Zuleitung 24 in die
obere Druckkammer 26 geleitet wird. Dadurch wird ein elastischer Schlauch 31 zusammengedrückt und verschliesst
dabei eine Austrittsöffnung 32. Die nächste Phase besteht in der Umsteuerung der Druckmittelzufuhr über Zuleitung 25
zur unteren Druckkammer 27. Dabei wird der in dieser unteren Druckkammer enthaltene elastische Schlauch 33 zusammengedrückt
und sein Inhalt verdrängt. Gleichzeitig wird der Druck aus der oberen Druckkammer 26 über den Auspuff 30 abgelassen,
so dass der elastische Schlauch 31 seine ursprüngliche Form annimmt und damit die Austrittsöffnung 32 freigibt.
Der Inhalt des Schlauches 33 kann also durch die Austrittsöffnung 32 entweichen. Um zu vermeiden, dass der Inhalt
des Schlauches 33 nach unten durch die Ansaugöffnung 34 abgeht, ist ein Rückschlagventil 35 vorgesehen, das in
bekannter Weise bei Auftreten von Ueberdruck im Schlauch schliesst. Wird nun der Druck aus der unteren Druckkammer
über Magnetventil 22 und Auspuff 30 abgelassen, weitet sich der Schlauch 33 zu seiner Normalform auf und saugt dabei
durch die Ansaugöffnung 34 die Reinigungslösung 11 aus dem Behälter 10 an. Dabei gibt das Rückschlagventil 35 den Durchgang
in Ansaugrichtung frei. Die obere Druckkammer 26 wird in dieser Phase unter Druck gesetzt, so dass der elastische
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Schlauch 31 zusammengedrückt wird und die Austrittsöffnung
32 verschliesst. Es kann also beim Ansaugen keine Rückwärtsströmung
eintreten, und die Reinigungslösung 11 wird stets vom Behälter 10 gegen die Austrittsöffnung 32 bzw. zur
Düse 7 gefördert.
Dadurch, dass die Länge der Zuleitungen 24, 25 nicht beschränkt
ist, kann das Magnetventil 22 und die Programmsteuerung 23 an einem Ort untergebracht werden, wo allfällige Schaltfunken keine explosiven Dämpfe entzünden können.
Da das Magnetventil zudem nur neutrales Druckmittel, beispielsweise Luft, steuern muss, ist die Gefahr einer Explosion
ohnehin beseitigt.
Die beschriebene Pumpe ermöglicht eine geradlinige Flüssigkeitsströmung
und arbeitet mit relativ grossen Lumina der Zuleitungen, Ableitungen und der eigentlichen Pumpenorgane.
Dadurch ist die Möglichkeit äusserst klein, dass Pumpenteile durch Fremdkörper verstopfen können.
Durch geeignete Wahl des Materials für die in der Pumpe mit Reinigungslösung 11 in Berührung kommenden Teilen, insbesondere
für die elastischen Schläuche 31, 33» kann die Pumpe für die verschiedensten Arten von Reinigungslösung verwendet
werden, ohne dass Teile ausgewechselt oder verschiedene Pumpentypen bereitgehalten werden müssen. Gegenüber einer
mechanisch betriebenen Peristaltikpumpe hat die erfindungsgemässe Pumpe den Vorteil, dass die Schläuche 31, 33 nicht
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durch Druckstempel oder andere Pressorgane mechanisch beansprucht werden, und dass durch das Einwirken des Druckes auf
die volle Schlaucholaerfläche der Schlauchinhalt rasch ausgestossen
wird und somit an der Düse 7 der Strahl mit hoher G-e s chw indigke it austritt. Damit wird eine intensive Reinigung
der Elektrode 6 erreicht.
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Claims (7)
- PatentansprücheΓ 1.) Reinigungsvorrichtung für Messelektroden, die von einem aus einer Düse austretenden Strahl einer Reinigungslösung gemäß einem vorgegebenen Programm angespritzt wird, dadurch gekennzeichnet , daß die Reinigungslösung (11) aus einem Vorratsbehälter (10) mittels einer pneumatisch wirkenden Peristaltikpumpe (20) intermittierend angesaugt und durch eine Düse(7) ausgestoßen wird.
- 2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet, daß die pneumatisch wirkende Peristaltikpumpe (20) aus mindestens zwei in Druckkammern verlaufenden, hintereinanderliegenden und deformierbaren Schläuchen (31,33) besteht, und daß die Volumina dieser Schläuche durch ab-909813/0668DR. G. MANITZ · DIfL.-INC. M. FINSTERWALD DIP L.-INC. W. ORAMKOW ZENTRALKASSE BAYER. VOLKSBANKEN• MÖNCHEN 33. ROIERT-KOCH-STRASSE I 7 STUTTGART 50 (BAD CANNSTATT) MÜNCHEN. KONTO-NUMMER 7270ORIGINAL INSPECTEDwechselndes Anlegen eines Überdruckes an eine der Druckkammern (26, 27) zusammengedrückt werden und dabei die Reinigungslösung ausstoßen, während die Schläuche (31 ,33) nach Ablassen des Überdruckes aus der jeweiligen Druckkammer ihre ursprüngliche Form zurückgewinnen und sich dabei mit Reinigungslösung (11) vollsaugen.
- 3. Reinigungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Strömungsrichtung der Reinigungslösung durch mindestens ein Rückschlagventil (35) steuerbar ist.
- 4. Reinigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Druckkammern (26, 27) mittels Verbindungsleitungen (24, 25) an ein Magnetventil (22) angeschlossen sind.
- 5. Reinigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß das Magnetventil (22) über einen Programmgeber (23) steuerbar ist.
- 6. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß die Düse (7) die Reinigungslösung (11) senkrecht auf die Elektrode (6) aufspritzt.
- 7. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß die Düse (7) die Reinigungslösung (11) in einem schiefen Winkel gegen die Elektrode (6) spritzt.309813/0668
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