DE2823851A1 - Verfahren und vorrichtung fuer isoelektrische konzentration ohne verwendung von traegerampholyten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung fuer isoelektrische konzentration ohne verwendung von traegerampholytenInfo
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Description
■1" D V Patentanwälte:
TlEDTKE - DÜHLING - IVlNNE Dipl.-Ing. H Tiedtke
r% Dipl.-Chem. G. Bühling
- ΡELLIVIANN Dipl.-Ing. R. Kinne ·
DipL-lng. R Grupe I Dipl.-Ing. B. Pellmann
5 Bavariaring 4, Postfach 202403
8000 München 2
Tel.: 089-539653
Telex: 5-24845 tipat
cable: Germaniapatent München
31. Mai 1978
B 8965/case 17312/ih
Ingenjörsfirman Gradient Birgit och Harry Rübe
Göteborg / Schweden
Verfahren und Vorrichtung für isoelektrische Konzentration ohne Verwendung von Trägerampholyten
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung
von Ampholyten durch isoelektrische Konzentration gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ferner bezieht
sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Unter Gleichgewichtszustand-Elektrolyse versteht man ein Elektrolyseverfahren, das zwischen unveränderbaren
Elektroden über einen mindestens an einigen Teilbereichen konvektionsfreien elektrolytischen Leiter solange durchgeführt
wird, daß alle vorhandenen Elektrolyte in allen Teilen
der elektrolytischen Apparatur zeitlich unabhängiae 0 bzw. konstante Konzentrationen erreichen. Das Merkmal
des Gleichgewichtszustandes bzw. Stabilzustand ist ein dynamisches Gleichgewicht zwischen dem Massentransport
aufgrund der Ionenwanderung und dem Massentransport .aufgrund von Diffusion. Bei einem genauen Gleichgewichtszustand
ist inbegriffen, daß keine Materialverluste aufgrund anodischer Oxidation, kathodischer Reduktion, Verdampfung,
vi/12 809860/8871'
Deutsche Bank (München) Kto. 51/61070 Dresdner Bank (München) Kto. 3939 844 Postscheck (München) Kto. 670-43-804
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Ausfällung usw. auftreten. Die Entwicklung von Wasserstoff an der Kathode und Sauerstoff an der Anode kann jedoch
kaum vermieden werden, jedoch ist ihre einzige Auswirkung ein langsamer Wasserverbrauch.
Da bei der Elektrolyse Säuren zur Anode und Basen zur Kathode gezogen werden, entwickelt sich in dem konvektionsfreien
elektrolytischen Leiter eine gleichförmig von der Anode zur Kathode ansteigende pH-Konzentration. Ein derartiger
pH-Gradient kann zur Analyse und Absonderung von Ampholyten bzw. amphoteren Elektrolyten wie insbesondere
Proteinen verwendet werden, da diese in sauren Medien positiv und in alkalischen Medien negativ geladen sind. Sie
werden daher von beiden Elektroden abgestoßen und konzentrieren sich an derjenigen Stelle in dem Elektrolytenleiter,
an der der örtliche pH-Wert mit dem isoelektrischen Punkt des Ampholyts übereinstimmt. Dieser Vorgang wird
isoelektrische Konzentration genannt; sein Erfolg hängt gänzlich von der Erfüllung folgender drei Bedingungen ab,
nämlich daß 1) der pH-Gradient zeitlich stabil ist, 2) nirgends eine Elektrolyt-Leere bzw. -Verdünnung entsteht,
bei der die Tendenz zu einer Stromunterdrückung und/oder einer örtlichen Übererwärmung besteht, und 3) der pH-Gradient
d(pH)/dx in dem bei der tatsächlichen Absonderuncr interessierenden pH-Bereich einen aeringen Wert hat. Im
allgemeinen bestehen bei der Gleichgewichtszustands-Elektrolyse in einem konvektionsfreien Medium keine Schwierigkeiten,
die erste Bedingung zu erfüllen. Es ist jedoch bekannt, daß sich bei einer unerwünschten Verlängerung die
pH-Gradienten in Gel-Medien stark verschlechtern. Die letzten beiden Bedingungen können erfüllt werden, wenn als
Elektrolytsystem sogenannte Trägerampholyte verwendet werden und im wesentlichen Salze ausgeschlossen werden.
Die Trägerampholyte sind als Ampholyte mit verhältnismäßig
qeringem Molekularqewicht definiert, die im isoelektrischen Zustand sowohl Leitfähigkeit als auch Pufferfähiakeit haben.
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Zur Bildung geeigneter pH-Gradienten ist es erforderlich, eine große Anzahl von Trägerampholyten mit isoelektrischen
Punkten zur Verfügung zu haben, welche entlang der pH-Skala verteilt sind. Bei gut arbeitenden Trägerampholyten
muß auch in Bezug auf die Proteinanalyse eine recht große Anzahl anderer Erfordernisse erfüllt sein.
Auf dem chemischen Markt ist keine ausreichende Anzahl einzelner Trägerampholyte erhältlich. Daher sind die be-ο
sonders hergestellten Präparate mit den Warenzeichen Ampholine und Servalyt nahezu die für diesen Zweck einzigen
brauchbaren. Sie erfüllen alle vernünftigen Forderungen an Trägerampholyte, so daß daher das isoelektrische
Konzentrieren unter Verwendung von Ampholine oder Servalyt zu einer sehr brauchbaren und allgemein angewendeten Analyse-
und Absonderungsmethode für Proteine entwickelt wurde. Ihr Auflösungsvermögen ist konkurrenzlos, was auf den
Umstand zurückzuführen ist, daß die elektrische Konzentrationskraft des Ausbreitungsbestreben durch Diffusion ausgleicht.
Eine Zusammenfassung der Theorie der isoelektrischen Konzentration bei Vorliegen von Trägerampholyten wurde
von Harry Rübe in "Ann. N.Y. Acad. Sei." 209 (1973),
Seiten 11 bis 22, gegeben; im gleichen Band sind auch zahlreiche Beschreibungen unterschiedlicher Versuchsanordnungen
und ihrer Anwendung zu finden.
Bei der allgemeinen Verwendung der isoelektrischen Konzentration
ist der hohe Preis von Ampholine und Servalvt ein hemmender Faktor. Dies ist besonders dann der Fall,
wenn erwünscht ist, das Verfahren zur Herstellung größerer Materialmengen zu verwenden, wobei proportional große Mengen
an Trägerampholyten erforderlich sind»
Ein weiterer hemmender Faktor ist der Umstand, daß die Elektrolyse eine beträchtliche Verminderung der Ionenkraft
und folglich eine sehr geringe Lösbarkeit von Proteinen
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in der Art der Globuline ergibt, die an ihren isoelektrischen Punkten ausfallen, an welchen sie Lösbarkeits-Minima
zeigen. Manche Globuline fallen aufgrund der'Entsalzung im isoelektrischen Zustand sogar irsarersibel aus, d. h. sie
werden denaturiert und können auch durch Zusetzen Von Salzen und Einstellen des pH-Werts auf einen Normalwert nicht
in ihren Ursprungszustand zurückgebracht werden.
Die Möglichkeit einer erfolgreichen isoelektrischen Konzentration ist offensichtlich mit der Möglichkeit der Erzeugung
geeigneter pH-Wert-Verläufe in von einem elektrischen Strom durchströmten elektrolytischen Leitern
gleichzusetzen. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erstellung
von bei Durchströmen eines Gleichstroms stabilen pH-Wert-Verläufen innerhalb eines konvektionsfreien Bereichs eines
elektrolytischen Leiters mit Hilfe gewöhnlicher Puffersubstanzen ohne Verwendung von Trägerampholyten zu schaffen.
An diesen pH-Gradienten können beträchtliche Salzkonzentrationen und Leitfähigkeiten bestehen und ihre Form und
Ausdehnung kann für unterschiedliche Analyse- und Absonderungsprobleme von bestehendem Interesse im Rahmen des
isoelektrischen Konzentrierens verändert und anaepaßt werden.
Das Erfindungsprinzip ist aus den folgenden Betrachtungen
ersichtlich: Bei der Elektrolyse einer gewöhnlichen Pufferlösung, wie beispielsweise eines Acetatpuffers aus
einer Mischung von Natriumacetat und Essigsäure, ruft der elektrische Strom eine vollständige Trennung von Säure und
Base hervor. Im Gleichgewichtszustand bzw. Dauerzustand nimmt die Essigsäure-Konzentration gleichförmig von der
Anode zur Mitte der Apparatur hin ab, wogegen die Natriumhvdroxid-Konzentration von der Kathode zur Mitte hin aleichförmia
abfällt. Daher entwickelt sich eine Elektrolyt-Leere bzw. Elektrolyt-Verdünnung an irgendeiner Stelle im
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' mittleren Teil der Apparatur, so daß dort die sehr geringe
Leitfähigkeit eine Unterdrückung des Stroms und/oder eine örtliche Übererwärmung ergibt. Um das in vermeiden,
kann an dieser Stelle eine Homogenisierung erfolgen, durch die in dem kritischen Bereich eine bestimmte Rückvermischung
■* der Säure und der Base und das Beibehalten einer höheren
Leitfähigkeit erfolgt. Es verbleibt jedoch der Umstand, daß die Pufferlösung elektrolytisch zersetzt wird und der
sich ergebende pH-Verlauf sehr ungünstig und kaum für
irgend etwas brauchbar wird.
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Erfindungsgemäß werden zwei gleiche und konstante Flüssigkeitsströmungen
in Gegenrichtung unter Durchleiten eines konstanten Gleichstroms durch die elektrolytische Apparatur
zwischen zwei Bereichen des elektrolytischen Leiters gebildet
'■* die durch Konvektion wie beispielsweise durch kräftiaes
Rühren unaufhörlich homogenisiert werden und die ieweils
an einer Seite eines konvektionsfreien Bereichs lieaen, in welchem die Absonderung bzw. Trennung erfolgt. Mit den
Flüssigkeitsströmen wird eine stärker saure Lösung zu einem weniger sauren Bereich des elektrolvtischen Leiters
transportiert, während eine schwächer saure Lösung zu einem stärker sauren Bereich transportiert wird. Als Alternative können sowohl der Strom als auch die Flüssigkeitsströmungen unter der Voraussetzung verändert werden, daß
ihr Verhältnis konstant gehalten wird. Der Vorgang soll solange fortgesetzt werden, bis ein Gleichgewichtszustand
entsteht, bei welchem sich die Konzentrationen und die physikalischen Eigenschaften an keinem Teil der elektrolytischen Apparatur mehr verändern.
Innerhalb des Bereichs zwischen den beiden homogenisierten Bereichen der elektrolytischen Apparatur wird
dann so viel des anionischen Bestandteils in Richtung zur Kathode transportiert, wie es der elektrophoretisch zur
Anode hin wandernden Menge entspricht, und auf gleiche
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Weise so viel an kationischem Bestandteil zur Anode hin gepumpt, wie es der elektrophoretisch zur Kathode hin
wandernden Menge entspricht. Beide Ionenarten laufen daher zwischen den beiden homogenisierten Bereichen um, so daß
innerhalb dieses Bereichs das Puffersalz nicht verschwinden kann, sondern eine bestimmte Salzkonzentration einhaltbar
ist. Da der elektrische Strom ständig die Säure von der Base zu trennen sucht, steigt der pH-Wert in Stromrichtung
an, da aber überall in dem konvektionsfreien Bereich beide Pufferkomponenten vorhanden sind, zeigt der pH-Wert eine
Verbindung mit dem Pufferbereich der schwachen Säure. Der
pH-Gradient nimmt daher einen verhältnismäßig niedrigen Wert an, wodurch eine Trennung mit guter Auflösung begünstigt
wird. Es ist bekannt, daß das Auflösevermögen bei der isoelektrischen Konzentration durch eine Verringerung
des pH-Gradienten verbessert wird.
Es ist möglich, durch eine Veränderung des Verhältnisses zwischen dem elektrischen Strom und der Flüssigkeitsströmung
den pH-Verlauf zu beeinflussen. Bei verhältnismäßig geringen Flüssigkeitsströmungen wird ein verhältnismäßig
steiler pH-Verlauf und ein verhältnismäßig großer pH-Bereich erzielt. Wenn die Flüssigkeitsströmungen in
Bezug auf den Strom gesteigert werden, erhält man flachere pH-Verläufe mit einem engerem pH-Bereich.
Es ist demnach ersichtlich, daß bei der erfindungsgemäßen Errichtung eines stabilen pH-Verlaufs mindestens
ein konvektionsfreier Bereich des elektrolytischen Leiters und mindestens zwei durch Konvektion homogenisierte Bereiche
erforderlich sind, zwischen welchen mit Hilfe eines geeigneten Systems für Flüssigkeitsförderung zwei gleiche
Flüssigkeitsströme in Gegenrichtungen gebildet werden.
Gemäß einem besonderen Verfahren und einer besonderen Anordnung zur Durchführung der Erfindung erfolgt der Flüs-
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sigkeitsaustausch zwischen dem Anolyt und dem Katolyt.
Normalerweise tritt in diesen Lösungen eine r lebhafte Entwicklung
von Sauerstoff und Wasserstoff auf. Da diese Gase eine Konvektion hervorrufen, kann möglicherweise eine Homogenisierung
mittels anderer Mittel als überflüssia betrachtet werden. Der Flüssiqkeitsaustausch zwischen dem Anolyt
und dem Katalvt hat den Vorteil, daß der sich eraebende pH-Verlauf verhältnismäßig einfach berechnet werden kann,
wenn bestimmte vereinfachende Annahmen als erfüllt erachtet werden. Im allgemeinen Fall können derartige Berechnungen
nicht durchgeführt werden, jedoch können immer aufgrund von pK-Wertenund Konzentrationen der verwendeten
schwachen Protolyte qualitative Vorhersagen hinsichtlich des pH-Verlaufs gemacht werden. Hinsichtlich des weiteren
müssen empirische Verfahren zur Wahl geeigneter Protolyt-Zusammensetzungen für jeweilige besondere Trennungsprobleme
angewandt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert
.
Fig. 1 bis 4 zeigen Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen für isoelektrische Konzentration,
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Fig. 5 zeigt graphisch den räumlichen Verlauf von pH-Werten und Leitfähigkeitswerten.
Fig. 6 zeigt graphisch den räumlichen Verlauf von pH-Werten.
Das Erfindungsprinzip ist in der Blockdarstellung in Fig. 1 für den Fall eines Flüssigkeitsaustauschs zwischen
dem Anolyt und dem Katolyt gezeigt. In Fig. 1 sind 1 eine Anode, 2 eine Anodenkammer, die den Anolyt enthält, der
mittels eines Rührwerks 3 homogenisiert ist, 4 eine Katho-
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de, 5 eine Kathodenkammer, die den Katolyt enthält, der
mittels eines Rührwerks 6 homogenisiert ist, 7 ein konvektionsfreier Bereich bzw. eine konvektionsfreie Zone des
elektrolvtischen Leiters, in der -sich beim Gleichaewichtszustand
der gewünschte pH-Verlauf entwickelt, 8 eine Pumpanordnung, die zwei gleiche und einander entgegengesetzt
gerichtete Flüssigkeitsströmungen erzeugt, und 9, 10, 11
und 12 vier Flüssigkeitskanäle außerhalb der Elektrolyse-Apparatur,
die alle die gleiche Flüssigkeitsströmung haben. Innerhalb der Elektrolyseapparatur besteht keine restliche
Flüssigkeitsströmung. Versuche haben gezeigt, daß die beiden Flüssigkeitsströmungen genau gleich sein müssen.
Im einfachsten Fall enthält eine Pufferlösung ein einziges Salz, von dem einer seiner Ionenbestandteile zusammen
mit einem Überschuß eines schwachen Protolyts wie einer Säure oder einer Base, die dem Ionenbestandteil entspricht,
innerhalb des gewünschten pH-Bereich puffert. Wenn beispielsweise ein pH-Gradient in dem Bereich 3 bis 6 erwünscht
ist, ist es zweckdienlich, eine Pufferlösuna mit
Natriumacetat und Essigsäure herzustellen- Wenn der gewünschte pH-Bereich an der alkalischen Seite des neutralen
Punkts liegt, kann ein Amin mit einem pK-Wert gewählt werdender
innerhalb des geeigneten pH-Bereichs liegt, das Amin teilweise mit Schwefelsäure neutralisiert werden und
die sich ergebende Pufferlösung als Elektrolyt-Medium verwendet werden. Bei Verwendung eines einzigen Pufferionenbestandteils
kann mit diesem Verfahren ein pH-Bereich von nicht mehr als 2,5 bis 3 pH-Einheiten erfaßt werden; dies
erfolgt gemäß einer anwendbaren Theorie dadurch, daß eine Durchflußgeschwindigkeit V angewandt wird, die geringfügig
größer als Ti/2FC ist, wobei i die elektrische Stromstärke ist, F die Farady-Konstante ist, C die Anfangskonzentration
ist und T die Überführungszahl des Ionenbestandteils
ohne Pufferwirkung ist. Wenn eine zu niedrige Durchflußgeschwindigkeit
verwendet wird, verschwindet eine der
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Pufferkomponenten vollständig aus einem der homogenisierten
Bereiche, zwischen welchen der Flüssiakeitsaustausch stattfindet. Bei einem bestimmten optimalen Überschuß der
Pufferkomponente tritt dies gleichzeitig für beide Komponenten ein, so daß sich die vorstehend angegebene kritische
Durchflußgeschwindigkeit auf diesen optimalen Überschuß bezieht. Wenn die Durchflußgeschwindigkeit niedriger
als der kritische Wert ist, vergrößert sich der pH-Bereich beträchtlich, jedoch entfällt zugleich die Pufferwirkung
in den äußeren Bereichen der Apparatur, so daß der pH-Verlauf ungünstig wird. Wenn die Durchflußgeschwindigkeit
beträchtlich größer als der kritische Wert wird, wird der pH-Bereich kleiner und der pH-Verlauf flacher.
Dies ist für eine Feintrennung innerhalb eines schmalen pH-Bereichs günstig.
Wenn die isoelektrische Konzentration innerhalb eines
breiteren pH-Bereichs erwünscht ist, kann ein Salz verwendet werden, in welchem beide Ionenbestandteile Pufferwirkung
haben. Das beste Ergebnis wird dann erzielt, wenn der Pufferbereich des Kations um ungefähr 3 pH-Einheiten
höher als derjenige des Anions liegt, da sich in diesem Fall die beiden Pufferbereiche einfach addieren, so daß
ein sehr brauchbare pH-Verlauf innerhalb eines pH-Bereichs doppelter Ausdehnung erzielt wird. Ein gutes Beispiel dieses
Verfahrens ist die Anwendung von Imidazol-Hydroacetat, das durch Mischen äquivalenter Mengen von Imidazol und
Essigsäure hergestellt werden kann. Der kationische pH-Wert
liegt bei pH = 7, während der anionische pK-Wert bei pH = 4,7 liegt. Daher kann eine stationäre Hvdrolvse mit
einem sehr brauchbaren pH-Gradienten in dem Bereich zwischen den pH-Werten 3,2 und 8,5 erwartet werden. Es ist
kein Überschuß an Imidazoloder Essigsäure notwendig/ falls
jedoch trotzdem ein derartiger Überschuß verwendet wird, erfährt der verwendbare pH-Bereich eine Verschiebung nach
oben oder unten. Die durch Elektrolyse von Salzen mit zwei
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Pufferionenbestandteilen erzielbaren pH-Verläufe sind weiterhin einer Berechnung zugänglich, was einen Vorteil darstellt.
. Es ist ferner möglich, Puffersysterne mit mehr als einem
anionischen Pufferbestandteil sowie Puffersysteme mit mehr als einem kationischen Pufferbestandteil· zu verwenden.
Eine Berechnung des zu erwartenden pH-Veriaufs ist dann aber kaum mögiich, jedoch können qualitative Voräussaqen
qemacht werden/ wobei zum Erzielen brauchbarer Puffersvsteme
für besondere Zwecke immer das empirische Verfahren anwendbar ist.
Als allgemein qültige Regel kann aufgestellt werden, daß monovalente Pufferionenbestandteile vorzuziehen sind. Soweit
möglich, sollten auch Ionenbestandteile gewählt werden, die nicht durch Verluste bei dem Prozeß aufgrund von
anodische Oxidation, kathodischer Reduktion oder Verdampfung beeinträchtigt werden. Demnach ist Ammoniak zu flüchtig,
während sich bei in die Anodenkammer gelangendem Anilin
ein schwarzer Farbstoff ergibt. Halogenide sind auszuschließen, da sie an der Anode zu freien Halogenen oxi diert
werden.
Schwierigkeiten können beim Auffinden von Pufferionenbestandteilen
auftreten, die völlicr Widerstandsfähia gegen
anodische Oxidation sind. Da diese Verfahren durch eine hohe Stromdichte günstig beeinflußt werden, sollten möglichst
große Elektroden verwendet werden. Wenn Grund besteht, bei einem gegenüber Oxidation empfindlichen Ionenbestandteil
zu große Verluste an der Anode anzunehmen, ist es möglich, als Anolyt eine schwache Lösung von Schwefelsäure
oder Phosphorsäure zu verwenden, welche sehr stabil gegenüber Oxidation sind, und das Pumpsystem zwischen einem
homogenisierten Bereich in Abstand von der Anode und einem homogenisierten Bereich nahe oder an der Kathode
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arbeiten zu lassen.
Es ist wesentlich, daß nur die Puffersubstanzen über
das Pumpsystem außerhalb der elektrolytischen Apparatur
gefördert werden. Wenn daher der pH-Gradient zur Trennung von Proteinsystemen mit Komponenten verwendet wird, deren
isoelektrische Punkte außerhalb des pH-Bereichs in der Apparatur liegen, muß verhindert werden, daß die Komponenten
in die homogenisierten Bereiche wandern. Am einfachsten erfolgt dies durch Einfügen von proteindichten Membranen
zwischen die beiden homogenisierten Bereiche und den mittleren Teil der Elektrolyseapparatur.
Mit der Erfindung wird auch eine Vorrichtung zur Durchführung
der isoelektrischen Konzentration mit Hilfe der pH-Gradienten angegeben. Diese Vorrichtung hat zum Merkmal,
daß eine bekannte Apparatur für isoelektrische Konzentrierung mit Vorrichtungen zum Homogenisieren an mindestens
zwei Teilbereichen der Elektrolyseapparatur und mit einer Vorrichtung für Flüssigkeitsförderung kombiniert
ist, welche zwei gleiche Flüssigkeitsströme in einander entgegengesetzten Richtungen zwischen den beiden homogenisierten
Bereichen hervorruft.
Wie schon angeführt wurde, müssen die beiden Flüssigkeitsströme
in den einander entgegengesetzten Richtungen einander sehr genau gleich sein. Wenn diesa Bedingung nicht
erfüllt wird und wenn der konvektionsfreie Bereich einen geringen Durciflußwiderstand hat, ergibt sich eine Restflüssigkeitsströmung
über den konvektionsfreien Bereich, die gleich dem Unterschied zwischen den beiden äußeren
Strömungen ist. Versuche haben gezeigt, daß sich in diesem Fall in dem größeren Teil der Apparatur ein konstanter
pH-Wert bildet, wogegen in dem restlichen kleineren Teil ein steiler pH-Verlauf erzielt wird. Ein derartiger steiler
pH-Verlauf ist völlig nutzlos. Wenn der konvektions-
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freie Bereich einen.großen Durchflußwiderstand hat, erfolgt
ein unaufhörlicher Restflüssigkeitstransport von einem homogenisierten Bereich zu dem anderen, was unannehmbare
Folgen hat. Dies kann jedoch durch Vorrichtungen vermieden werden, mit welchen eine automatische Rückströmung
von dem zum überfließen neigenden homogenisierten Bereich zu dem zum Trockenfallen neigenden Bereich
erfolgt. Dies kann beispielsweise leicht mit Hilfe eines Siphons bzw. Heberohrs erfolgen, von dem Flüssigkeit in
denjenigen homogenisierten Bereich herabträufelt, bei dem
die Neigung zum Trockenfallen besteht. Bei einer derartigen Anordnung kann kein elektrischer Strom über den Siphon
fließen. Man kann auch einen vollständig mit Flüssigkeit gefüllten Kanal zwischen den beiden homoaenisierten Bereichen
verwenden, wenn dieser Kanal ausreichend lang und eng ist, damit' der hindurchfließende elektrische Strom
im Vergleich zum Hauptstrom vernachlässigbar ist.
Die Weiterverfolgung dieses Gedankenzugs führt zu der logischen Schlußfolgerung, daß eine Doppelpumpe oder zwei
Einzelpumpen mehr sind, als für die Verwirklichung des Verfahrens im Falle eines großen Durchflußwiderstands in
dem konvektionsfreien Bereich notwendig ist. Es reicht
eine einzige Pumpe mit einer konstanten Durchflußgeschwindigkeit
oder mit einer proportional zum Strom geregelten Durchflußgeschwindigkeit in Verbindung mit einer Vorrichtung
zur automatischen Rückströmung zwischen den beiden homogenisierten Bereichen der Apparatur aus. Diese Anordnung
ist aufgrund ihrer Einfachheit so sehr vorzuziehen, daß sehr starke Gründe dafür sprechen, zum Ermöglichen der
Anwendung des Prinzips der automatischen Rückströmung eine durchflußdichte Membrane wie beispielsweise ein Blatt CeI-lophan
oder tierisches Gewebe irgendwo in einer Einrichtung mit geringerem Flußwiderstand zum konvektionsfreien
Bereich einzusetzen. Diese Membran sollte an einer Stelle eingesetzt werden, bei der die Gefahr einer elektro-
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osmotischen Strömung auf ein Mindestmaß herabgesetzt ist.
Da die meisten Membrane elektrisch negative Eigenschaften haben, bedeutet dies, daß die Membrane an dem sauren homogenisierten
Bereich an der zur Mitte der Apparatur gerichteten Seite eingesetzt werden sollte.
Insbesondere beim Arbeiten in alkalischen Medien kann es schwierig sein, eine Membran zu finden, die ausreichend
durchflußdicht ist und eine ausreichend geringe elektroosmotische Wirkung hat. In diesem Fall wird es notwendig,
eine Flüssigkeitsförderungsvorrichtung zu gestalten, die genau gleiche Strömungen in einander entgegengesetzten
Richtungen ergibt. Keine bekannten Pumpen arbeiten mit der hohen Genauigkeit, die in diesem Zusammenhang erforderlich
ist, Dieses Problem kann durch Verwendung einer in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung gelöst werden.
In einem Flüssigkeitskanal 9 sind die Anodenkammer 2 und eine Membranpumpe 13 hintereinander geschaltet, während
gleichermaßen in einem Flüssigkeitskanal 12 die Kathodenkammer 5 und eine weitere Membranpumpe 13 hintereinander
geschaltet sind. Diese Pumpen arbeiten mit Geschwindigkeiten, die weitaus größer als die Geschwindigkeit für den
gewünschten Flüssigkeitsaustausch zwischen den beiden homogenisierten Bereichen der Apparatur sind. Beide Strömungen
führen über ein Zweiwegeabsperrventil bzw. einen Zweiwegehahn 14 zu der Kammer zurück, aus der sie gekommen sind.
Es erfolgt daher zwischen dem Anolvt und dem KatoIyt kein
Flussiqkextsaustausch, solange der Zweiweqehahn 14 nicht
geschaltet bzw. gedreht wird. Die Membranpumpen 13 wirken ausschließlich als Rührwerk für den Inhalt der entsprechenden
Kammer.
Bei der durch die ausgezogenen Linien gezeigten Stellung des Hahns ist ein oberer Hahnkanal 15 mit Anolyt gefüllt,
während ein unterer Hahnkanal 16 mit KatQlyt gefüllt ist.
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Der Zweiwegehahn wird nun zwischen den beiden Ausrichtungen verstellt, die durch die ausgezogenen Linien und die
gestrichelten Linien dargestellt sind. Dies erfolgt mit Hilfe einer Exzenterscheibe 17, die mit konstanter Drehzahl
dreht, einer Stange 18 mit zwei Anschlägen 19 und
und eines Hebelarms 21 des Zweiwegehahns, an dem die beiden Anschläge angreifen. Aufgrund dieses Aufbaus wird der
Zweiwegehahn während eines verhältnismäßig großen Teils einer Umdrehung der Exzenterscheibe geöffnet- Bei der mit
gestrichelten Linien dargestellten Ausrichtung des Hahns wird der obere Kanal 15 mit dem KatoIyt und der untere
Kanal 15 mit dem Anolyt gefüllt, jedoch fließen auch, bei
dieser Ausrichtung beide Flüssigkeiten zu den Kammern zurück, aus denen sie stammen.
Der Flüssigkeitsaustausch zwischen Ano.lyt und Katolyt wird auf diese Weise genau auf den Wechsel zwischen den
beiden Endstellungen des Zweiwegehahns beschränkt. Der Zweiwegehahn dient als Flüssigkeitsumschalter. Die Geschwindigkeit
des Flüssigkeitsaustausch ist durch die Volumina der beiden Hahnkanäle und durch die Frequenz der
Zweiwegehahnbewegunqen bestimmt. Die Durchflußgeschwindicrkeit
über die Pumpen hat keinerlei Einfluß auf die Geschwindigkeit des Flüssigkeitsaustausch zwischen den Elektrodenkammern.
Auch ein möglicher Unterschied zwischen den Volumina der Hahnkanäle spielt keinerlei Rolle, da jeder
Kanal abwechselnd mit Anolyt und mit KatP'lyt gefüllt wird.
Das vorstehend über die Anodenkammer und die Kathodenkammer sowie über den ArP Iyt und den KatP Iyt Angeführte
gilt auch für irgendwelche anderen Kammern und ihren Inhalt, die für den ständigen Flüssigkeitsaustausch gemäß
dem Erfindungsprinzip gewählt werden können.
Bei der herkömmlichen isoelektrischen Konzentration sind vier unterschiedliche Arten von Apparaturen von vorherr-
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sehender Bedeutung. Diese werden nachstehend kurz beschrieben,
wobei im Zusammenhang damit erläutert wird, wie sie mittels zusätzlicher Einrichtungen für das Arbeiten gemäß
den Erfindungsprinzipien angepaßt werden können.
Die erste Apparaturenart weist eine Mehrzahl von gekühlten und homogenisierten Kammern auf, die durch eine
Mehrzahl von Membranen getrennt sind, welche im wesentlichen senkrecht zur Elektrostromrichtung stehen und eine
Durchlässigkeit haben, die ausreichend gering ist, sie im wesentlichen komvektionsfrei zu halten, jedoch ausreichend
hoch ist, Proteine frei durchzulassen. Der erfindungsgemäße Flüssigkeitsaustausch kann zwischen irgendeinem
beliebigen Paar von Kammern bewerkstelliat werden.
Aus offensichtlichen Gründen werden diese Kammern so qewählt,
daß sie einen ziemlich großen geaenseiticren Abstand haben. Für den gegenseitigen Flüssigkeitsaustausch
können auch die Elektrodenkammern gewählt werden, falls nicht die anodische Oxidation, die kathodische Reduktion
oder die Gasentwicklung in diesen diese Wahl unzweckmäßig macht. Die homogenisierten Kammern, zwischen welchen der
Flüssigkeitsaustausch erfolgt, können gegenüber dem Mittelteil der Apparatur durch proteindichte Membrane abgedichtet
werden, wenn dies notwendig erscheint.
Die zweite Apparaturenart weist zwei Elektrodenkammern auf, zwischen welchen eine horizontale, gekühlte und elektrisch
isolierenden Platte liegt, die zum Aufbringen einer Feuchtigkeitsschicht eines Kapillarsystems in elektrolytischer
Verbindung mit den Elektrodenkammern geeignet ist. Diese Art von Apparatur kann für die Erfindung dadurch angepaßt
werden, daß die wirkungsvolle Homogenisierung in den Elektrodenkammern herbeigeführt wird und zwischen diesen
ein ständiger Flüssigkeitsaustausch hervorgerufen wird.
Wenn die Elektrodenkammern für diesen Zweck ungeeignet sind, können zwischen diese und das Kapillarsystem zwei
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zusätzliche Kammern eingefügt werden. Die Homogenisierung und der Flüssigkeitsaustausch erfolgen dann ^ in diesen bzw.
zwischen diesen zusätzlichen Kammern.
Die dritte Apparaturenart weist zwei Elektrodenkammern mit unterschiedlichem Niveau bzw. Höhenpegel auf, zwischen
welchen mindestens ein vertikales, gekühltes und elektrisch isolierendes Rohr liegt, das mit einem Feuchtigkeitskapillarsystem
in elektrolytischer Verbindung mit den Elektrodenkammer füllbar ist. Das Kapillarsystem ist häufig aus
einem Polyacrylamid-Gel mit einem so großen Durchflußwiderstand
gebildet, daß der Überdruck in der oberen Elektrodenkammer keinerlei meßbare Flüssigkeitsströmung durch
das Gel hindurch ergibt. Jedoch kann das Rohr oder können die Rohre auch mit einem stärker porösen Kapillarensystem
gefüllt sein, wobei die Durchfluß-Flüssigkeitsströmung
dadurch zu verhindern ist, daß der Druckunterschied zwischen den Elektrodenkammern ausgeschaltet wird, was am
einfachsten durch Anbringen eines Steigrohrs an der unteren Elektrodenkammer erfolgt, welches mit der Flüssigkeit
auf den gleichen Pegel wie in der oberen Elektrodenkammer gefüllt wird. Diese Art von Apparatur kann an die Erfindung
dadurch angepaßt werden, daß in den Elektrodenkammern eine wirksame Homogenisierung und zwischen den Kammern ein
ständiger Flüssigkeitsaustausch erfolgt. Wenn die Elektrodenkammern für diesen Zweck ungeeignet .sind, können zwischen
sie und die konvektionsfreien vertikalen Rohre zwei zusätzliche Kammern eingefügt werden, in welchen dann die
Homogenisierung erfolgt und zwischen welchen der Flüssigkeitsaustausch erfolgt.
Die vierte Apparaturenart weist eine sogenannte Dichtegradientensäule
auf, d. h. eine Säule, in der die Dichte nach unten zu aufgrund eines Konzentrationsgradienten eines
schweren Nichtelektrolyts wie üblicherweise Sucrose an-35
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steigt- Sie weist ferner ein Gasaustrittsrohr auf, das gleichfalls vertikal steht und das mit der Säule am Boden
mit einer der Elektroden in Verbindung steht, während die zweite Elektrode am oberen Ende der Säule liegt. Diese
Art von Apparatur kann nur mit großen Schwierigkeiten für das erfindungsgemäße Verfahren umgestellt werden.
Im folgenden werden anhand der Fig. 3 und 4 als Ausführungsbeispiele
Vorrichtungen für die isoelektrische Konzentration gezeigt. Ferner kann zusätzlich die zur Erläuterung
des Prinzips verwendete Fig. 1 als Darstellung eines Beispiels einer elektrolytischen Apparatur angesehen werden,
bei welcher der konvektionsfreie Bereich 7 eine horizontale Schicht aus einem Gel oder einer Pulverpaste ist,
die auf einer ebenen gekühlten Unterlage liegt. Die Flüssigkeitsfördereinrichtung
8 kann eine Verbindung zweier Membranpumpen und eines Flüssigkeitsumschalters gemäß Fig. 2
sein, wodurch die Rührwerke 3 und 6 im Anolyt und im Kato-Iyt
dann überflüssig werden. Die Einrichtung 8 kann auch eine einzige peristaltische bzw. Schlauchpumpe sein, die
mit einer konstanten Geschwindigkeit den Anolyt in die Kathodenkammer hinüberbebefordert, während Flüssigkeitskanäle 10 und 12 nicht über irgendeine Pumpe laufen, sondern
direkt miteinander verbunden sind und als Rückflußrohr für die automatische Rückforderung des Katolyts zur
Anodenkammer 2 dienen.
Bei der Vorrichtung mit dem Aufbau nach Fig. 3 besteht der konvektionsfreie Bereich 7 der Elektrolyseapparatur
aus Säulen 22, die ein flüssigkeitsdichtes Gel oder eine auf Gelstopfen am Boden vertikaler Rohre ruhende Pulverpackung
enthalten und die eine obere Anodenkammer 2 mit einer unteren Kathodenkammer 5 verbinden. Bei der Apparatur
gemäß dieser Fig. ist zur gleichzeitigen isoelektrisehen Analyse mehrerer Proben eine Anzahl parallel geschalter
Säulen vorgesehen. Alle Säulen sind mittels eines Kühl-
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mittels gekühlt, das über Seitenrohre 23 und 24 in und aus einer Kühlkammer ausströmt, die durch eine Zylinderwandung
25, eine Bodenolatte 26, und .eine Deckenplatte 27 gebildet
ist. In der Kathodenkammer hat der Katolyt oberhalb einer Kathode 4 und Flügeln eines Rührwerks 6 bei 28 seinen
Meniskus. An der Kathode entwickelter Wasserstoff entweicht über eine Öffnung 29. Die Kathode 4 ist an die zylindrische
Innenwandung der Kathodenkammer 5 an einigen Stellen an ihrem Umfang befestigt und an einem Punkt mit einem äußeren
Bananenstecker 30 über einen durch diese Innenwand führenden Draht verbunden. In der Anodenkammer 2 mit einer konischen
Decke 31 hat der Anolyt seinen Meniskus bzw. seine Oberfläche 32 oberhalb einer Anode 1 und den Flügeln eines
Rührwerks 3. Die Anode 1 ist an der konischen Decke 31 der Anodenkammer 2 an einigen Umfangsstellen befestigt und über
einen durch die Decke führenden Draht an einem Punkt mit einem äußeren Bananenstecker 33 verbunden. Die beiden Rührwerke
3 und 6 sind an einer gemeinsamen vertikalen Achse befestigt, die als Rohr 34 ausgebildet ist, das an seinem
oberen Ende mit einer Riemenscheibe 35 und an seinem
Boden mit einer Spitze 36 versehen ist, welche in eine konische Ausnehmung in der Bodenplatte der Kathodenkammer 5 eingesetzt
ist. Eine peristaltische bzw. Schlauchpumpe 8 ist über ein Rohr 12 mit dem Katolyt und über ein Rohr 11 mit
dem Anolyt verbunden. Ein Baumwollstopfen 37 verhindert den
Durchlaß von Wasserstoffbläschen. Der automatische Rückfluß eines Anolyts in die Kathodenkammer 5 erfolgt über
ein Loch 38 in dem als Rührachse dienenden Rohr 34. Zur Verringerung der Fläche des Anolyt-Meniskus 32 ist dieses
Loch weit oben in der Anodenkammer angeordnet.
Bei dem Vorrichtungsaufbau gemäß Fig. 4 besteht der konvektionsfreie Bereich 7 der Elektrolyseapparatur aus einer
Anzahl von Membranen 39, die sich senkrecht zur Stromrichtung erstrecken und eine Anzahl von Kammern 40 voneinandertrennen,
die vorzugsweise sowohl umgerührt als auch gekühlt
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werden. Die Membrane 39 müssen für Proteine durchlässig sein und können aus Filterpapier bestehen. Die die Anodenkammer
2 abgrenzende Membran sollte jedoch sehr dicht sein und keinerlei Flüssigkeitsdurchgang aufgrund eines daran
entstehenden geringen Überdrucks zulassen. Der Anolyt und der Katolyt werden mit Rührwerken 3 und 6 homogenisiert.
Eine peristaltische Pumpe 8 fördert über Kanäle 10 und 12 Katolyt zu der Anodenkammer 2, während ein automatischer
Rückfluß des Anolyts zur Kathodenkammer 5 über ein Siphon bzw. ein Heberohr 42 erfolgt, das zu arbeiten beginnt,
wenn der Pegelunterschied zwischen Anolytmeniskus bzw. der Anolytoberfläche und der Spitze des Heberohrs einen
bestimmten Wert erreicht hat. Sowohl der Kanal 12 in dem Katolyt als auch das Heberohr 42 in dem Anolyt haben
umgelenkte Rohrenden 43, um zu verhindern, daß Gasblasen von den Elektroden die Flüssigkeitsströmung begleiten.
Die Erfindung wurde mit einer Mehrkammer-Apparatur gemäß Fig. 4, jedoch ohne die dichte Membran 41 und ohne
ein Heberohr für den automatischen Rückfluß erprobt. Statt dessen wurden mit Hilfe der Vorrichtung nach Fig. 2 zwei
genau gleiche Flüssigkeitsströmungen in einander entgegen gesetzten Richtungen geschaffen.
Bei einem Versuch wurde ein Acetatpuffer mit der Zusammensetzung 0,0775 m Natriumacetat, 0,110 m Essigsäure und
0,010 m Natriumsulfat verwendet. Zwischen dem Anolyt und
dem Katolyt wurde der Flüssigkeitsaustausch herbeigeführt. Die Stromstärke war 1,0,A,während die Pumpgeschwindigkeit 2,82
cm3/min war. Die Anzahl der Kammern war gleich 17, während
das Gesamtvolumen ungefähr 1 1 betrug. Jede Kammer hatte Einrichtungen sowohl zum Kühlen als auch zum Rühren. Nach
weniger als 24 h wurde der Dauerzustand bzw. Gleichgewichtszustand erreicht; danach ergab sich in der Elektrolyse-
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apparatur ein unveränderter pH-Verlauf gemäß der Darstellung in Fig. 5. Der nutzbare pH-Gradient betrug daher in
diesem Fall 1,3 pH-Einheiten zwischen den pH-Werten 3,9 und 5,2. In Fig. 5 ist auch der Leitfähigkeitsverlauf gezeigt.
Die Leitfähigkeit ist im Anolyt am geringsten und im Katolyt ungefähr 3 mal so hoch. Die feldstärke ändert
sich daher innerhalb der elektrolytischen Apparatur um einen Faktor 3. Dies ist zwar ungünstig, jedoch ändert
sich beim herkömmlichen isoelektrischen Konzentrieren unter Vorhandensein der Trägerampholyte die Feldstärke
weitaus stärker. Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt
damit auch in dieser Hinsicht eine Verbesserung.
Bei einem weiteren Versuch wurde ein Boratpuffer mit
der Zusammensetzung 0,1 m Borax und 0,1 m Borsäure mit einem Strom von 0,6 A und einer Flüssigkeitsströmung von
3,09 cm3/min der Elektrolyse unterworfen. Dieser Versuch
wurde mit einer -20-Kammer-Einrichtung durchgeführt, bei
welcher jede Kammer 25 cm3 enthielt. Zwischen den den Elektrodenkammern nächstilegenden Kammern wurde der Flüssigkeitsaustausch
herbeigeführt. Dieser Versuch ergab einen stabilen pH-Verlauf gemäß Fig. 6.
Mit der Erfindung sind ein Verfahren und eine Vorrichtung angegeben, mit welchen ein Ampholyt dadurch gereinigt
bzw. geklärt wird, daß er in ein Kapillarsystem eingeschlossen wird, welche eine konvektionsfreie Zone bildet, durch
welche Gleichstrom geleitet wird. Der Elektrolyt enthält wenigstens einen Pufferionenbestandteil. An beiden Seiten
der konVektionsfreien Zone werden Elektrolytzonen geschaffen. Zum Homogenisieren des Elektrolyts in den Elektrolytzonen
wird in diesen eine Konvektion hervorgerufen. Zwischen den beiden homogenisierten Elektrolytzonen werden
zwei gleiche Flüssigkeitsströmungen in einander entgegengesetzten Richtungen hervorgerufen.
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Leerseite
Claims (16)
1. Verfahren zur Reinigung von Ampholyten mittels isoelektrischem
Konzentrieren durch Hindurchleiten von Gleichstrom über einen elektrolytischen Leiter mit mindestens
einem konvektionsfreien Bereich in Form eines Kapillarsystems, das die Ampholyte enthält, Gekennzeichnet durch
ein Elektrolytsystem mit mindestens einem Pufferionenbestandteil,
mindestens zwei Bereiche jeweils an einer Seite des konvektionsfreien Bereichs, in welchen durch
Konvektion eine ständige Homogenisierung erfolgt, und zwei gleiche Flüssigkeitsströme in Gegenrichtungen zwischen
den beiden homogenisierten Bereichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die homogenisierten Bereiche des elektrolytischen Leiters der Anolyt und der Katholyb sind und daß zwischen diesen
Bereichen die gleichen Flüssigkeitsströme fließen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrolytische Leiter auf eine Anzahl von Kammern aufgeteilt ist, in welchen eine ständiae Homogenisierung
hervorgerufen wird, wobei die Kammern durch eine Anzahl von Membranen getrennt sind, die im wesentlichen
senkrecht zur Stromrichtung stehen und deren Durchlässigkeit klein genug ist, die Kammern konvektionsfrei
zu halten, jedoch groß genug.ist, einen freien Durchgang von Proteinen zu erlauben.
VI/17
8098 5 0/0871
Deutsche Bank (München) KIq. 51/61070
Dresdner Bank (München) Kto. 3939844
Postscheck (München) Kto. 670-43-804
ORIGINAL INSPECTED
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4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der konvektionsfreie Bereich des elektrolytischen
Leiters ein Gel ist.
5. Verfahren nach einem der Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der konventionsfreie Bereich des elektrolytischen
Leiters eine Pulverpackung ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrolytsystem ein Salz einer
starken Base mit einer schwachen Säure und einen Überschuß der schwachen Säure enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrolytsystem ein Salz einer
starken Säure mit einer schwachen Base und einen"Überschuß
der schwachen Base enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Elektrolytsystem ein Salz einer schwachen Base und einer schwachen Säure enthält.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrolytsystem zum Schutz
eines oxidierbaren Ionenbestandteils gegen anodische Oxidation mindestens eine starke Säure enthält, die gegen anodische
Oxidations widerstandsfähig ist, und daß zwischen dem Anolyt und irgendeinem anderen Teil des elektrolytischen
Leiters kein Flüssigkeitsaustausch erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,daß die beiden homogenisierten Bereiche, zwischen welchen der Flüssigkeitsaustausch bewerkstelligt
wird, gegenüber dem konvektionsfreien Bereich durch Membrane begrenzt sind, die für die abzusondernden
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Ampholyte undurchlässig sind.
11. Vorrichtung durch Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte Einrichtung zur isoelektrischen Konzentrierung mit
Einrichtungen (3,6) zum Homogenisieren von mindestens zwei Bereichen (2,5) an der jeweiligen Seite des konvektionsfreien
Kapillarsystems (7), in welchem die Absonderung erfolgt, und mit einer Flüssigkeitsfördervorrichtung (8) zur
Erzeugung zweier gleicher Flüssigkeitsströme in Gegenrichtungen zwischen den beiden homogenisierten Bereichen kombiniert
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, bei welcher das konvektionsfreie
Kapillarsystem einen sehr großen Strömungswiderstand hat, gekennzeichnet durch eine Flüssigkeits- ■
pumpe (8) zum Transport von Flüssigkeit von einem homogenisierten Bereich zu dem anderen und durch einen Flüssigkeitskanal
(34,42) hohen elektrischen Widerstands für den selbsttägigen Rückfluß aus dem anderen homogenisierten Bereich
zu dem ersteren Bereich.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, bei der das konvektionsfreie Kapillarsystem einen niedrigen Strömungwiderstand
hat, gekennzeichnet durch zwei Umwälzpumpen (13)für
schnelle Umwälzung zur Homogenisierung der beiden Bereiche des elektrischen Leiters und einen Flüssigkeitsumschalter
in Form eines Zweiwegehahns (14) mit zwei Hahnkanälen (15,16) für die beiden Flüssigkeitsströme und mit
einer mechanischen Vorrichtung (17 bis 21) zum regelmäßigen Wechseln der Funktionen der Hahnkanäle.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, mit einer Anzahl gekühlter und homogenisierter Kammern (40), die durch Membrane
(39) getrennt sind, die im wesentlichen senkrecht zur Stromrichtung stehen und für die abzusondernden Ampholyte
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' durchlässig sind, gekennzeichnet durch eine Pumpvorrichtung
(8) für den ständigen Flüssigkeitsaustausch zwischen zwei Kammern der Vorrichtung.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11, mit zwei Elektrodenkammern,
zwei Kammern mit Einrichtungen zur Homogenisierung und einer zwischenliegenden horizontalen, gekühlten und
isolierenden Platte, die zur Aufbringung einer Benetzunasschicht eines Kapillarsvstems in elektrolytischer Verbin-
"Ό dung mit den beiden homogenisierten Kammern geeignet ist,
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung für den ständigen Flüssigkeitsaustausch zwischen den Kammern.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11, mit zwei Elektrodenkammern
(2,5) mit unterschiedlichen Höhenpeqeln und Einrichtungen (3,6) zur Homogenisierung und mit mindestens
einem dazwischenliegenden, vertikalen, gekühlten und isolierenden Rohr (22), das zum Füllen mit einem benetzten
Kapillarsystem hohen Flußwiderstands geeignet ist und
das mit den beiden homogenisierten Kammern in elektrolytischer Verbindung steht, gekennzeichnet durch eine Flüssigkeitspumpe
(8), die Flüssigkeit von der niedrigeren in die höhere homogenisierte Kammer fördert,- und durch ein
Rohr (34), über welches die gleiche Menge an Flüssigkeit wieder in die niedrigere homogenisierte Kammer zurückfließt.
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