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"Rübenerntemaschine"
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432 Die Erfindung bezieht sich auf eine gezogene Rübenerntemaschine,
mit einem mittels Laufräder am Boden abgestützten Chassis sowie mindestens teilweise
davon getragener Köpfvorrichtung und Rodevorrichtung, wobei die Köpfvorrichtung
vorzugsweise der/den neben der/den zu rodenden Rübenreihe(n) liegenden Reihe(n)
zugeordnet ist.
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Derartige Rübenerntemaschinen sind in der Praxis bereits mehrfach
bekannt geworden. Insbesondere bei Maschinenausführungen zum Roden mehrerer Reihen
besteht aufgrund der schweren Ernteaggregate der Nachteil, daß eine ungünstige Lastverteilung
innerhalb der Rübenerntemaschine gegeben ist, zumal bei der Arbeit und bei der Straßenfahrt
unterschiedliche Erfordernisse vorliegen. Beim Arbeiten ist eine verhältnismäßig
hohe Aufsattellast auf die Schlepperhinterachse erstrebenswert, um so ein günstiges
Fahrverhalten und ausreichenden Kraftschluß der treibenden Schlepperräder zu erzielen
und bei der Fahrt (Straßenfahrt) auf öffentlichen Verkehrswegen darf aufgrund bestehender
Bestimmungen die Aufsattellast nur etwa 3-20 % des angehängten Maschinengewichts
betragen.
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Ein befriedigender Kompromiß zwischen diesen beiden Bedingungen
ist
bei mehrreihig rodenden Rübenerntemaschinen (insbesondere wenn es sich um solche
mit ausreichend großem Rübenbunker handelt) bisher nicht gefunden worden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Rübenerntemaschine
der eingangs erwähnten Bauart zu schaffen, bei der die Aufsattellast sowohl beim
Arbeiten als auch bei der Straßenfahrt den erforderlichen Wert aufweist, so daß
stets ein gutes Fahrverhalten erzielt wird.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß die Köpfvorrichtung
an der Maschine von vorne, dabei vorzugsweise etwa in Höhe der Rodevorrichtung gehalten,
nach hinten verlagerbar sowie in beiden Endstellungen festsetzbar ist, wobei der
Maschinenschwerpunkt zwischen den Köpfvorrichtung-Schwerpunkten der beiden Endstellungen
liegt, so daß die Köpfvorrichtung in Maschinen-Arbeitsstellung die Aufsattellast
erhöht und in Maschinen-Transportstellung die Aufsattellast reduziert.
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Bei einer derart ausgebildeten Rübenerntemaschine ist in einfacher
Weise für richtige Aufsattellast beim Arbeiten sowie bei der Straßenfahrt gesorgt.
Die Verlagerung der insgesamt schweren Köpfvorrichtung, welcher im selben verlagerbaren
Vorrichtungsgestell eine Blattfördereinrichtung und/oder eine Rübenputzvorrichtung
zugeordnet sein kann/können, läßt sich dabei einfach durchführen und kann durch
Verschwenken bzw. Verschieben einer Tragekonstruktion erfolgen oder die gesamte
Einheit (deren Traggestell) ist lösbar und wahlweise an im vorderen sowie hinteren
Maschinenbereich vorgesehenen Halterungen, vorzugsweise unter Einsatz von Schnellkupplungen,
in Arbeitsstellung oder Transportstellung festsetzbar.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Köpfvorrichtung
(ggf. einschließlich der zugeordneten Blattfördereinrichtung und RUbenputzer) in
der Transportstellung in Maschinenlängsrichtung hinter dem bzw. (bei Tandemachskonstruktion
od. dgl.)
hinter dem hinteren Laufrad sowie in Maschinenbreitenrichtung
in Richtung auf die gegenüberliegende Maschinenseite hin verlagert gehalten. Diese
Ausführungsform ist speziell bei mehrreihig (z. B.
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2- oder D-reihig) rodenden Rübenerntemaschinen vorteilhaft, weil so
zusätzlich zu dem Effekt der richtigen Lastverteilung gleichzeitig eine Maschinenbreitenreduzierung
auf die vorgeschriebene 3 m-Breite für die Transportstellung erreicht wird - eine
seitliche Anordnung der verlagerbaren Köpfvorrichtung an einem verschwenkbaren Tragarm/Traggestell
ergibt dabei eine besonders einfache Konstruktion.
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Das Verlagern der Köpfvorrichtung hinter das Laufrad sowie seitwärts
in Richtung gegenüberliegender Maschinenseite hat insbesondere bei einer Maschinenausführung
mit Rübenbunker - welcher das entleerungsseitige Laufrad normalerweise erst bei
teilweiser Bunkerfüllung stärker belastet, bei leerem Rübenbunker während der Straßenfahrt
jedoch oftmals eine zu geringe Radbelastung bewirkt - den großen Vorteil, daß zusätzlich
auch noch eine stärkere Belastung des dem Rübenbestand abgewandten Laufrades erfolgt,
so daß bei der Straßenfahrt eine bessere Lastverteilung zwischen den Laufrädern
beider Maschinenseiten erreicht wird, was sich insbesondere bei abbremsbaren Laufrädern
vorteilhaft auswirkt und ohne zusätzliche spezielle Bremsenausbildung größere Verkehrssicherheit
gewährleistet.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Der Gegenstand der Erfindung erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale
der einzelnen Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer Rübenerntemaschine mit
in Arbeitsstellung verschwenkter Köpfvorrichtung und Fig. 2 eine Draufsicht auf
dieselbe Rübenerntemaschine, wobei die Transportstellung der Köpfvorrichtung in
Strich-Punkt-Punkt-Linien eingezeichnet ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist insbesondere als gezogene Rübenerntemaschine
ausgebildet. Diese Rübenerntemaschine weist ein mittels Laufräder 1, 2 am Boden
abgestütztes Chassis 3 auf, von dem mindestens teilweise die einzelnen Ernte einrichtungen
(Köpfvorrichtung 4, Rodevorrichtung 5) sowie ggf. mindestens ein Bunker (insbesondere
Rübenbunker 6) sowie andere Aggregate getragen sind.
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Die Laufräder 1, 2 können an voneinander unabhängigen Achsteilen oder
an einer gemeinsamen Achse, ggf. Triebachse, gelagert sein -ohne Berücksichtigung
der verschiedensten Achsausführungen wird im folgenden die Laufradachse mit 7 beziffert.
Als Verbindungsorgan zum Schlepper dient eine Zugdeichsel 8, die mittels Stellzylinder
gegenüber dem Chassis 3 verschwenkbar ist.
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Die erfindungsgemäße Rübenerntemaschine ist als mehrreihig, vorzugsweise
2-reihig, arbeitende Maschine ausgeführt und ihre Köpfvorrichtung 4 und Rodevorrichtung
5 arbeiten vorzugsweise in nebeneinander liegenden Reihen, d. h. bei einer Maschinendurchfahrt
werden beispielsweise zwei Reihen geköpft und die beiden danebenliegenden Reihen
gerodet.
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In Arbeitsstellung können die Köpfvorrichtung 4 und Rodevorrichtung
5 in einer Flucht quer zur Fahrtrichtung verlaufend angeordnet sein - diese Anordnung
bringt die beste Lastverteilung. Um jedoch vom Schlepper aus eine bessere Sicht
auf die zu.köpfenden Rüben (bei gleichzeitig guter Einsicht der Rodewerkzeuge) zu
gewährleisten,
kann es vorteilhaft sein, die Köpfvorrichtung 4
in Maschinenfahrtrichtung F gesehen gegenüber dw Rodevorrichtung 5 vorzuverlagern
(vergleiche Fig. 2).
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Die Rodevorrichtung 5 besitzt für jede zu rodende Rübenreihe ein Rodeschar,
das beliebig ausgeführt und gehalten sein kann, Jedem Rodeschar oder allen Rodescharen
gemeinsam ist eine Rübenförder-und Siebeinrichtung 9, beispielsweise Siebrad, nachgeschaltet.
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Von dieser Einrichtung (9) aus können die gerodeten Rüben über geeignete
Mittel im Schwad auf dem Acker abgelegt, mittels einer Überladeeinrichtung auf ein
neben der Rübenerntemaschine fahrendes Fahrzeug gefördert oder aber in den maschineneigenen
Rübenbunker 6 hochbewegt werden.
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Bei der zeichnerisch fixierten Lösung ist der Rübenförder- und Siebeinrichtung
9 eine absiebende Übergabeeinrichtung 10, vorzugsweise ein weiteres Siebrad, nachgeschaltet,
welche die Rüben auf einen Höhenförderer 11 bewegt, der die Riiben dann zum Rübenbunker
6 hochfördert. In bevorzugter Weise ist der Höhenförderer 11 von einem um den Rübenbunker
6 umlaufenden, innenseitig mit Mitnehmern 12 versehenen Tragförderer gebildet.
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Der Rübenbunker 6 kann beliebig ausgebildet und angeordnet sein -in
bevorzugter Weise ist er höhenverschwenkbar und mit einem Rollboden ausgestattet
und derart angeordnet, daß das Laufrad 2 (welches auf der dem Rübenbestand abgewandten
Maschinenseite liegt) erst mit zunehmender Bunkerfüllung stärker belastet und bei
vollem Rübenbunker 6 die vorgesehene Belastung erzielt wird.
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Um die Aufsattellast sowohl beim Arbeiten als auch bei der Straßenfahrt
in einer erforderlichen Größe (beim Arbeiten eine verhältnismäßig hohe Aufsattellast
und bei der Straßenfahrt eine verhältnismäßig niedrige Aufsattellast von 3-20 ,4
des angehängten Maschinengewichts) zu gewährleisten, ist die Köpfvorrichtung 4 innerhalb
der Maschinenlängsrichtung von einer vorderen Arbeitsstellung in eine hintere Transportstellung
verlagerbar sowie in den Endstellungen
festsetzbar vorgesehen
und in beiden Endstellungen bei der seits der quer zur Maschinenfahrtrichtung F
verlaufenden Maschinenschwerelinie gehalten.
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Die Verlagerung der insgesamt schweren Köpfvorrichtung 4, welcher
im selben verlagerbaren Vorrichtungsgestell eine Blattfördereinrichtung 13 und/oder
eine Rübenputzvorrichtung 14 zugeordnet sein 1çann/können, läßt sich dabei einfach
durchführen und kann durch Verschwenken bzw. Verschieben einer Tragekonstruktion
erfolgen oder die gesamte Einheit ist lösbar und wahlweise an im vorderen sowie
hinteren Maschinenbereich vorgesehenen Halterungen, vorzugsweise unter Einsatz von
Schnellkupplungen, in Arbeitsstellung oder Transportstellung festsetzbar.
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In bevorzugter Weise ist die Köpfvorrichtung 4 in Transportstellung
(hinterer Stellung) hinter der Laufradachse 7, insbesondere hinter dem rübenbestandseitigen
Laufrad 1, gehalten. Damit zusätzlich zu dem Effekt der richtigen Lastverteilung
gleichzeitig eine Maschinenbreitenreduzierung auf die vorgeschriebene 3 m-Breite
für die Transportstellung erreicht wird, ist die Köpfvorrichtung 4 (einschließlich
der ihr nachgeschalteten Einrichtung 13, 14) zur Transportstellung mindestens teilweise
in Richtung auf die gegenüberliegende Maschinenseite (d. h. etwa in das Breitenmaß
des Chassis 3) hineinbewegbar und dort festsetzbar vorgesehen. Die Seitwärtsverlagerung
der Köpfvorrichtung 4 führt auch dazu, daß das dem Rübenbestand abgewandte Laufrad
2 in der Transportstellung stärker belastet wird, so daß eine bessere Lastverteilung
zwischen den Laufrädern 1, 2 beider Maschinenseiten erreicht wird, was sich insbesondere
bei abbremsbaren Laufrädern 1, 2 vorteilhaft auswirkt und ohne zusätzliche spezielle
Bremsenausbildung größere Verkehrssicherheit gewährleistet.
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Von den vorerwähnten Möglichkeiten der Verlagerung der Köpfvorrichtung
4 ist die zeichnerisch fixierte Lösung besonders bevorzugt und bezieht sich auf
eine seitenverschllenkbare Halterung der Köpfvorrichtung 4. Dabei ist die insbesondere
als Exaktköpfer mit geschobenem oder gezogenem Köpfmesser ausgebildete Köpfvorrichtung
4 mit
ihrem Vorrichtungsgestell 15 an einem Tragarm 16 angeordnet,
der auf einer im Bereich der Laufradachse 7 aufrechtstehend angeordneten Schwenkachse
17 lagert.
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Die Schwenkachse 17 ist mit ihrem oberen Ende am Chassis 3 angebracht
und stützt sich mit ihrem unteren Ende über ein Lagerauge auf der Laufradachse 7
ab bzw. ist mit ihrem unteren Ende an einem sich auf der Laufradachse 7 abstützenden
Tragteil angeordnet.
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Sie kann auch vor oder hinter der Laufradachse 7 vorgesehen sein.
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Um mit geringem Aufwand die Köpfvorrichtung 4 in der Transportstellung
mit größerer Bodenfreiheit als in der Arbeitsstellung zu halten, ist die Schwenkachse
17 mit ihrem oberen Ende in Maschinenfahrtrichtung nach vorn geneigt schräggestellt.
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Der Tragarm 16 ist desweiteren so ausgebildet und/oder angeordnet,
daß die zur Arbeitsstellung nach vorne verlagerte Köpfvorrichtung 4 für Fahrten
auf dem Vorgewende u. dgl. ausgehoben werden kann.
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Eine bevorzugte, nicht dargestellte Ausführungsform sieht dabei vor,
daß der Tragarm 16 bei in Arbeitsstellung gehaltener Köpfvorrichtung 4 mit der entsprechenden
Tragkonstruktion (z. B. Grindel) der Rodevorrichtung 5 höhenmäßig gekoppelt ist;
dadurch wird beim Ausheben der Rodevorrichtung 5 eine automatische Aushebung der
Köpfvorrichtung 4 erzielt. Der Tragarm 16 kann auch gesondert höhenbewegbar, z.
B. höhenverschwenkbar oder insgesamt höhenverschiebbar angeordnet sein, wobei mindestens
ein Hydraulikzylinder als Verstellmittel dient.
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Zwecks Seitensteuerung der Köpfvorrichtung 4 ist der Tragarm 16 in
der nach vorne geschwenkten Stellung begrenzt seitenbewegbar (seitenverschwenkbar)
gehalten und entweder mit einer eigenen Steuerungseinrichtung ausgestattet oder
mit derjenigen der Rodevorrichtung 5 gekoppelt.
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Für den Arbeitsvorgang "Gassenroden" kann der Tragarm 16 im erforderlichen
Maß seitwärts verschwenkbar und in dieser speziellen Arbeitsstellung erneut festsetzbar
sein, wobei auch hier die Einsteuerung auf die zu köpfenden Rüben möglich ist.
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Für die Seitwärtsverlagerung der Köpfvorrichtung 4 kann der Tragarm
16 einknickbar ausgebildet sein. Des weiteren läßt sich der Tragarm 16 mit einem
seitwärts gerichteten, vorzugsweise quer zur Maschinenlängsrichtung verschiebbaren
Ausleger ausstatten, der die Köpfvorrichtung in den Tragarm-Endstellungen (Arbeits-
und Transportlaze) seitenverschiebbar trägt.
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Dem Tragarm 16 kann eine mechanisch und/oder motorisch betreibbare
Verschwenkeinrichtung zugeordnet sein, mit deren Hilfe das Verlagern der Köpfvorrichtung
4 von der Arbeitsstellung in die Transportstellung erleichtert wird.
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Der Tragarm 16 läßt sich am Chassis 3 durch an sich bekannte Mittel
festlegen, z. B. durch Halteketten, Haltebügel, Halteseile, Rastverbindungen od.
dgl.
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Die Blattfördereinrichtung 13 kann als ableitendes Förderorgan ein
Gebläse 13a aufweisen, dessen Blasstutzen vor einem quer durch die Maschine, vorzugsweise
unter dem Rübenbunker 6 verlaufenden Förderkanal 18 endet. In bevorzugter Weise
ist dieser Förderkanal 18 mindestens auf dem ausförderseitigen Endteil mit einem
Förderband als Kanalboden ausgestattet.