DE2817830A1

DE2817830A1 - Reaktordruckbehaelter

Info

Publication number: DE2817830A1
Application number: DE19782817830
Authority: DE
Inventors: Gerd Pollak; Milan Dipl Ing Sulic
Original assignee: Kraftwerk Union AG
Current assignee: Kraftwerk Union AG
Priority date: 1978-04-24
Filing date: 1978-04-24
Publication date: 1979-10-25
Also published as: DE2817830C2

Description

Reaktordruckbehälter
Die Erfindung betrifft einen Reaktordruckbehälter mit einer von unten durch die Behälterwand führenden Leitung für eine Meßeinrichtung, wobei die rohrförmige Leitung von einem Rohr umgeben ist, das im Bereich der Behälterwand gegenüber einem in diese eingeschweißten Stutzen abgedichtet ist.
Aus der Zeitschrift "VGB-Kraftwerkstechnik 53" vom März 73, Seite 170, ist es bekannt, daß die Leitungen von Neutronenflußmeßeinrichtungen, zum Bei spiel Ionisationskammern, zu einer sogenannten Kernflußmeßlanze in einem Rohr zusammengefaßt sind, das mit einem Dichtkegel an dem mit einem Flansch versehenen Ende des Stutzens befestigt ist.
Da an einer dem Dichtkegel zugeordneten Spannmutter ein Schutzrohr für Kabelstecker sitzt, ist die Neßlanze mindestens nicht ohne weiteres ausbaubar.
Die Erfindung geht Jedoch gerade von dem Problem aus, daß Meßleitungen der vorgenannten Art oft leicht auswechselbar sein sollen, weil zum Beispiel die Meßeinrichtungen selbst empfindlich sind oder Störungen beim Brennelementwechsel verursacht werden können. Dabei kommt es darauf an, daß die Auswechselung auch vorgenommen werden kann, ohne daß aus dem Reaktordruckbehälter das Kühlmittel, insbesondere das Wasser von Leichtwasserreaktoren,vollständig abgelassen werden muß. Andererseits muß aber auch vermieden werden, daß das Kühlmittel beim Auswechseln aus dem Stutzen austritt und den meist nur schlecht zugänglichen Bereich unterhalb des Reaktordruckbehälters kontaminiert.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die Leitung unterhalb der mit einer Verschraubung versehenen lösbaren Dichtungsstelle eine Kupplungsstelle aufweist, der eine Abdeckung zugeordnet ist.
Die Erfindung ermöglicht es, die Leitung unterhalb der Dichtungsstelle mit der Kupplungsstelle leicht zu lösen. Nach dem Lösen kann die Abdeckung auf die Dichtungsstelle gesetzt werden. Danach kann die Dichtungsstelle geöffnet werden, da nunmehr die Abdeckung für die gewünschte Dichtigkeit sorgt. Dann kann das Rohr mit den Leitungen aus dem Stutzen herausgezogen werden. Der Einbau eines neuen Rohres geschieht in umgekehrter Reihenfolge.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für nichtelektrische Meßeinrichtungen, zum Beispiel für Messungen des Kühlmitteldruckes, bei der das Kühlmittel durch dünne Rohre geführt wird. Hier kann die Kupplungsstelle in an sich bekannter Weise selbstdichtend ausgeführt sein, zum Beispiel mit einem unter Federwirkung schließenden Ventilkörper.
Bei Dichtungsstellen, die einen Zwischenflansch umfassen, der mit Schrauben an einem Flansch des Rohrstutzens befestigt ist, ist es günstig, wenn die Abdeckung mit einer Verschraubung befestigt wird, die zentrisch zu der Verschraubung der Dichtungsstelle sitzt.
Im Hinblick auf geringe Breitenabmessungen, die für die Ausbildung der Abdeckung mit der Dichtungsstelle vorteilhaft sind, kann das Rohr mehrere Meßleitungen enthalten, deren Kupplungsstellen gegenüber der Dichtungsstelle versetzt sind.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 einen Ausschnitt aus dem stählernen Reaktordruckbehälter eines Siedewasserreaktors für 1000 MWe mit einer Leitungsdurchführung durch die Behälterwand und Fig. 2 Einzelheiten der Durchführung in größerem Maßstab.
Nach Fig. 1 umfaßt der Reaktordruckbehälter 1 einen im wesentlichen zylindrischen Mantel 2 und einen gewölbten Boden 3. In diesen sind Stutzen 4 für Steuerstabantriebe eingesetzt. Daneben sitzen Stutzen 5 für Meßleitungen. Die Stutzen 4,5 sind in dem Reaktordruckbehälter 1 so eingeschweißt, daß ihre Enden 7 in das Innere ragen.
Die Stutzen 5 bilden, wie Fig. 2 deutlich zeigt, eine Dichtungsstelle 6 gegenüber dem im Reaktordruckbehälter 1 enthaltenen Kühlwasser, das im Betrieb einen Druck von 70 bar und eine Temperatur von fast 3000C aufweist. Zu diesem Zweck enden sie außerhalb des Reaktordruckbehälters 1 in einem Flansch 8, der Gewindebohrungen 9 aufweist. Dort ist ein Zwischenflansch 10 befestigt. Dieser bildet mit einem rohrförmigen Fortsatz 11 einen Sitz für einen Konus 12 an einem Rohr 13.
Das Rohr 13 enthält zwei rohrförmige Meßleitungen 14 und 15 zur Messung des im Inneren des Reaktordruckbehälters 2 zum Beispiel an einer Trennwand 18 auftretenden Kühlmitteldifferenzdruckes, der von nicht dargestellten Umwälzpumpen herrührt.
Das Rohr 13 läuft in einem Gewindezapfen 19 aus. Dieser ist im Betriebszustand mit einer Mutter 20 festgeschraubt, so daß an der Dichtungsstelle 6 mit den aufeinander gepreßten Konusflächen 11, 12 der volle, beim Betrieb des Reaktors auftretende Druck von 70 bar aufgenommen werden kann.
Unterhalb der Dichtungsstelle 6 sind im Zuge der Meßleitungen 14, 15 zwei selbstsperrende Kupplungsstellen 22 und 23 vorgesehen, die so nahe wie möglich an der Dichtungsstelle 6 angeordnet, aber wegen der begrenzten seitlichen Ausladung gegenüber der Dichtungsstelle 6 in der Höhe versetzt sind, wie die Fig. 2 zeigt.
Dort kann zum Auswechseln der Meßleitungen 14, 15 bei drucklosem, aber geflutetem Reaktordruckbehälter 1 eine Auftrennung der Meßleitungen vorgenommen werden, indem die Leitungsenden aus der bei 14' dargestellten Schließstellung nach unten abgezogen werden, wie für die Leitung 15 gezeigt ist.
Durch Lösen der Mutter 20 läßt sich die Dichtungsstelle 6 öffnen, weil eine Abdeckhaube 25 mit einem Außengewinde 26 konzentrisch zum Zapfen 19 gegen den Zwischenflansch 10 geschraubt worden ist. Danach kann das Rohr 13 nach oben ausgebaut werden. Nach dem Einsetzen eines neuen Rohres 13 läßt sich die Dichtungsstelle 6 wieder verschließen, ohne daß aus dem gefüllten Reaktordruckbehälter 1 Kühlwasser austreten kann. Lediglich das Volumen im Inneren der Abdeckhaube 25 ist als Leckmenge angefallen, die gegebenenfalls wegen Radioaktivität mit der üblichen Sorgfalt beseitigt werden muß.
5 Patentansprüche 2 Figuren

Claims

PatentansPrüche Reaktordruckbehälter mit einer von unten durch die Behälterwand führenden Leitung für eine Meßeinrichtung, wobei die rohrförmige Leitung von einem Rohr umgeben ist, das im Bereich der Behälterwand gegenüber einem in diese eingeschweißten Stutzen abgedichtet ist, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Leitung unterhalb der mit einer Verschraubung (19, 20) versehenen lösbaren Dichtungsstelle (6) eine Kupplungsstelle (22, 23) aufweist, der eine Abdeckung (25) zugeordnet ist.
2. Reaktordruckbehälter nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Kupplungsstelle (22, 23) in an sich bekannter Weise selbstdichtend ist.
3. Reaktordruckbehälter nach Anspruch 1 oder 2, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Abdeckung (25) mit einer Verschraubung (26) befestigt ist, die zentrisch zu der Verschraubung (19, 20) der Dichtungsstelle (6) sitzt.
4. Reaktordruckbehälter nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Dichtungsstelle einen Zwischenflansch umfaßt, der mit Schrauben an einem Flansch des Rohrstutzens befestigt ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t, dafl der Zwischenflansch (10) ein Gewinde (26) für die Verschraubung der Abdeckung (25) aufweist.
5. Reaktordruckbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Rohr (13) mehrere Meßleitungen (14, 15) enthält, deren Kupplungsstellen (22, 23) gegenüber der Dichtungsstelle (6) versetzt sind.