DE2832122A1 - Messlanze fuer siedewasserkernreaktoren - Google Patents
Messlanze fuer siedewasserkernreaktorenInfo
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- Y02E30/30—Nuclear fission reactors
Description
KRAFTWERK UlHON AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen
VPA 78 P 9 3 5 9 BRDf
Meßlanze für Siedewasserkernreaktoren
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Meßlanze als Teil der Kerninstrumentierung von Siedewasserkernreaktoren,
die vom Boden des Reaktordruckgefäßes aus vorzugsweise die ganze Höhe des Reaktorkernes im
Wasserspalt zwischen den Brennelementen durchsetzt und in verschiedenen Höhenlagen des Reaktorkernes mit jeweils
einer Strahlungsmeßeinrichtung - kurz Detektor genannt - versehen ist sowie ein sogenanntes Fahrkammersystem
zur Eichung der Detektoren und kontinuierlichen Erfassung der Neutronenflußverteilung enthält. Die Verwendung
solcher Meßlanzen für Siedewasserkernreaktoren ist allgemein bekannt und üblich, eine genaue Beschreibung
befindet sich z.B. in der Zeitschrift VGB Kraftwerkstechnik 53, Heft 3, März 1973, Seiten
165 - 168. Diese Meßlanzen erstrecken sich im einge-
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bauten Zustand praktisch über die gesamte Höhe des
Reaktorkernes und sind mit Neutronenflußdetektoren in verschiedenen Höhen bestückt. Diese Detektoren sind
starr mit einem sogenannten FahrkammerfUhrungsrohr verbunden, in dessen Inneren ein Neutronendetektor - die
sogenannte Fahrkammer - während des Reaktorbetriebes über die gesamte Höhe des Reaktorkernes verfahren
werden kann, so daß damit eine Eichung sowie eine Kontrolle der Funktionstüchtigkeit der fest installierten
Detektoren möglich ist.
Dieses Meßsystem hat sich bis heute sehr gut bewährt, es hat jedoch den Nachteil, daß bei einem Ausfall eines
Detektors das Reaktordruckgefäß geöffnet werden muß, da die Meßlanze nur nach oben entfernt werden kann. Zu
diesem Zweck müssen weiterhin vorher eine Reihe von Brennelementen entladen werden, was einen zusätzlichen
Zeitaufwand benötigt.
Da bekanntlich jede Unterbrechung im Betrieb eines Kernkraftwerkes, insbesondere durch den Ausfall der
Stromlieferungen, mit großen finanziellen Verlusten verbunden ist, stellte sich die Aufgabe, die bisher
durch das Auswechseln der Meßlanzen notwendigen Betriebsunterbrechungen eines Kernkraftwerkes durch
eine neue Meßlanzenkonstruktion zu vermeiden bzw. sehr stark zu reduzieren.
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Dieae Aufgabe wurde erfindungegemäß dadurch gelöst,
daS die Meßlanze entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 aufgebaut ist, wobei die Detektoren innerhalb von gegenüber dem Druckgefäßinnenraum abgedichteten
durch die Druckgefäßwand hindurchgeführten Fingerhutrohren angeordnet sind und auch während des Reaktorbetriebes einzeln verstellbar bzw. auswechselbar sind. Die
zur Aufnahme der Detektoren vorgesehenen Fingerhutrohre sind dabei innerhalb eines mit seitlichen Bohrungen ver
sehenen Lanzenhüllrohres angeordnet und vom Reaktor
kühlwasser umströmt. Außerdem sind Mittel zur Kühlung der Detektoren vorgesehen, damit deren Lebenserwartung
nicht durch die hauptsächlich durch die Gammastrahlung des Reaktors induzierte Aufheizung herabgesetzt wird.
Diese Erfindung geht demnach von dem Gedanken aus, die Meßlanze und die Detektoren nicht mehr wie bisher unlösbar miteinander zu verbinden, sondern beide Elemente
zu trennen. Neben dem Fingerhutrohr für die Fahrkamme?
dem Fahrkammerführungsrohr, ist für jeden einzelnen
Detektor ein eigenes Fingerhutrohr vorgesehen. Diese Fingerhutrohre sind durch den Boden des Reaktordruckbehälters druckdicht herausgeführt, so daß deren Außenseite innerhalb des Reaktordruckbehälters vom Reaktor-
kühlmittel umströmt wird, die im Inneren angeordneten Detektoren jedoch absolut trocken bleiben und in ihrer
Lage genau einstellbar sind.
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- /Γ
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Die Anordnung der neuen Meßlanzen entspricht jener der bisher üblichen, d.h. sie sind jeweils an Kreuzungspunkten der Wasserspalten zwischen jeweils vier benachbarten
Brennelementen vorgesehen. 5
Die mit dem neuen Meßlanzenprinzip erreichbaren wesentlichsten Vorteile sind dabei folgende:
a) Der Detektorwechsel kann ohne öffnung des Reaktordruckgefäßes
stattfinden, nämlich von außerhalb des Druckgefäßes, d.h. vom Steuerstabantriebsraum
aus, der sich beim Siedewasserreaktor unterhalb des Druckbehälters befindet.
b) Beim Wechsel der Detektoren ist kein Brennelementausbau notwendig, demgegenüber mußten bisher mindestens
10 benachbarte Brennelemente ausgebaut werden, um die Lanze einschließlich der Detektoren
zu wechseln. Durch Vermeidung der dadurch bedingten Stillstandszeiten ergibt sich eine Ersparnis von
einigen 100.000,— DM.
c) Der Detektorwechsel ist unabhängig vom Brennstabzyklus; bisher mußte der Detektorwechsel tunlichst
an die Brennstoffzyklen angepaßt werden, bei denen sowieso zum Brennelementwechsel ein Abschalten
des Reaktors notwendig ist.
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d) Die Detektorlebensdauer kann optimal auegenützt werden. Da die Detektoren an Orten unterschiedlich
hoher Neutronenflüsse eingesetzt sind, erreichen sie das Ende ihrer Lebensdauer nach verschieden
langen Zeiten. Bisher mußte eine Lanze insgesamt ausgetauscht werden, wenn nur einer ihrer Detektoren
das Ende seiner Lebensdauer erreicht hatte. Nunmehr können einzelne Detektoren ohne Beeinflussung der
übrigen Detektoren einer Meßlanze ausgewechselt werden.
e) Die Detektoren können sdinell und einfach ausgewechselt
werden. Bei Kernkraftwerken, in denen die Begehbarkeit des Steuerstabantriebsraumes während
des Betriebes möglich und zulässig ist, können diese Detektoren auch während des Betriebes gewechselt
werden.
f) Da die Detektoren und die zugehörigen Koaxialkabel
nicht mehr mit dem Reaktorwasser in Berührung kommen, wird die Korrosionsgefahr auf ein Minimum
reduziert. Durch eine Schutzgasatmosphäre innerhalb der Fingerhutrohre kann diese noch weiter verringert
werden.
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g) Durch die Führung der Detektoren innerhalb der exakt auf gegenseitigen konstanten Abstand gehaltenen
Fingerhutrohre ist eine eindeutige Fixierung der Detektoren innerhalb des Reaktorkernes und auch bezüglich
der im Fahrkammerführungsrohr einsetzbaren Detektors gegeben, so daß damit die Genauigkeit
der Detektoreichung erhöht wird.
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h) Geringerer Anfall von radioaktiven Abfällen. Bisher mußte eine Lanze etwa alle drei Jahre ausgebaut und
wegen der ihrer induzierten Radioaktivität unter Wasser zerstückelt und entsprechend aufwendig
weggeschafft werden. Bei der erfindungsgemäßen neuen Meßlanze ist diese Maßnahme nur noch etwa alle
10 Jahre notwendig, so daß der zu beseitigende radioaktive Abfall nur noch 1/3 des zur Zeit anfallenden
beträgt.
Zur weiteren Veranschaulichung und Erläuterung dieser
Erfindung sei nun auf das in den Fig. 1 bis 7 dargestellte Ausführungsbeispiel verwiesen. Der Aufbau und
die geometrische Gestaltung dieser Meßlanze wurden so gewählt, daß sie gegen eine nach dem bisherigen Stand
der Technik aufgebaute ausgewechselt werden kann. Es sind daher auch noch andere Konstruktionsmöglichkeiten
für eine derartige Lanze möglich, insbesondere dann, wenn der Zwang der Austauschbarkeit gegenüber bisher verwendeten
Meßlanzen entfällt.
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Zuordnung zwischen Meßlanze und Kernreaktor, die übrigen
Figuren zeigen eine Meßlanzenkonstruktion mehr im Detail, aus der die konstruktiven Zusammenhänge im Hinblick
auf das dieser Erfindung zugrunde liegende eingangs erwähnte Grundprinzip deutlich hervorgeht.
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In Fig. 1 ist das Reaktordruckgefäß mit 1, darin der gestrichelt gezeichnete Reaktorkern mit 2 bezeichnet.
Dieser wird nach unten von der unteren Kerngitterplatte 21 und nach oben von der oberen Kerngitterplatte
22 begrenzt. Brennelemente und Steueratäbe mit ihren Antrieben sind der Übersichtlichkeit halber
nicht dargestellt. Von einer Vielzahl der im Kernreaktor eingesetzten Meßlanzen ist nur eine schematisch
in ihrer Zuordnung zu den genannten Reaktorbauteilen eingezeichnet. Die Meßlanze besteht äußerlich aus dem
Lanzenhüllrohr 4, das in seinem Inneren das Fingerhutrohr für die Fahrkammer sowie die Fingerhutrohre für die
Detektoren A bis D enthält. Die Lage dieser Detektoren zum Reaktorkern 2 kann in etwa dieser Figur entnommen
werden. Dieses Lanzenhüllrohr 4 stützt sich mit seinem oberen Ende 42 gegenüber der oberen Kerngitterplatte
22 ab und sitzt mit einem Kragen 41 auf einem Lanzenführungsrohr 3, das in den Druckgefäßboden druck-
und wasserdicht eingeschweißt ist. Dieser Kragen 41 hat dabei die Aufgabe, eine Schmutzansammlung im
Zwischenraum zwischen dem Lanzenführungsrohr 3 und dem Lanzenhüllrohr 4 weitgehend zu verhindern. Dies
aus Gründen der größtmöglichen Verhinderung einer Korrosion sowie einer verstärkten Kontamination, die
beim Lanzenwechsel beseitigt werden müßte. An seinem unteren Ende ist das Lanzenführungsrohr 3 mit einem
Flansch 5 versehen, der den druckdichten Abschluß gegenüber dem Lanzenhüllrohr 4 und den von diesem druckdicht
umschlossenen Fingerhutrohren besorgt. Das aus
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diesem Verschluß 5 nach unten vorragende Lanzenhüllrohr 4 ist über eine Kupplung 6 mit einem Verlängerungsstück
71 versehen, das mit die Fingerhutrohre verlängernden
Bohrungen versehen ist, deren Austrittsöffnungen am Endstück 7 einen größeren gegenseitigen
Abstand haben, damit z.B. der Abschluß mit abdichtenden Endkappen räumlich besser möglich ist. Es sei bereits
jetzt darauf hingewiesen, daß dieses Verlängerungsstück 71 nur bei solchen Lanzen notwendig ist, die als
Ersatz der bisher verwendeten ohne Umbauten am Reaktordruckbehälter eingesetzt werden sollen. Da der
Raum unterhalb des Reaktordruckbehälters 1 außerdem eine Vielzahl von Steuerstabantriebseinrichtungen enthält,
muß diese Verlängerungseinrichtung 71 so konstruiert sein, daß die Verbindung mit dem Lanzenhüllrohr
4 an der Stelle 6 sozusagen fernbedient von unten aus vorgenommen werden kann.
Die Anordnung einer derartigen Meßlanze zwischen den einzelnen Brennelementen des Reaktorkernes 2 ist in den
Fig. 2 und 3 in einem Querschnitt dargestellt. Darin sind die Brennelemente mit 23, die Fingerhutrohre für
die Neutronendetektoren mit 8 und das Fahrkammerrohr mit 9 bezeichnet. Bei engerem gegenseitigen Abstand
der Brennelemente entsprechend Fig. 2 wird dann das Lanzenhüllrohr 4 einen etwa kreuzförmigen Querschnitt
aufweisen, bei größeren Wasserspalten zwischen den Brennelementen 23, wie z.B. in Fig. 3 dargestellt,
kann dagegen das Lanzenhüllrohr 4 einen mehr quadratähnlichen Querschnitt haben. An dieser Stelle sei dar-
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auf hingewiesen, daß innerhalb dieses Lanzenführungsrohres noch abstandehaltende, nicht dargestellte,
Elemente zur Sicherstellung der geometrischen Sollabstände zwischen den umfaßten Fingerhutrohren 8 und 9
vorgesehen sind.
Die Fig. 4 zeigt nun einen schematischen Längsschnitt durch die neue Heßlanze. Das LanzenhUllrohr 4 ist an
seinem oberen Ende mit einer teleskopartigen Verlängerung 42 versehen, die sich federnd gegenüber
der oberen Kerngitterplatte 22 abstützt. Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, durchsetzt das Fahrkammerführungsrohr
9 das Lanzenführungsrohr 4 zentral und dient in seinem obersten Teil zur Führung des
Teleskopteiles 42 und der zugehörigen Feder. Es ist stirnseitig mit einem Endstopfen druckfest verschweißt.
Um dieses Fahrkammerführungsrohr herum sind in symmetrischer Weise angeordnet die Fingerhutrohre 8,
die ebenfalls wieder mit Endstopfen 81 druckfest verschlossen sind. In ihnen befinden sich die
Detektoren A, B, C und D, die in dieser Darstellung gestrichelt angedeutet sind. Die geoemtrische Zuordnung
dieser Fingerhutrohre und des Lanzenhüllrohres ist auch
der Fig. 5 zu entnehmen, die einen Querschnitt entlang der Linie V-V zeigt.
Unterhalb des letzten Detektors D, aber noch oberhalb der unteren Kerngitterplatte 21 wird das mehr quadratische
LanzenhUllrohr 4 in einen kreisrunden Querschnitt übergeführt und mit dem Verlängerungsrohr 42 verschweißt.
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An dieser Stelle ist auch ein Kragen 41 aufgeschweißt, der in der dargestellten Weise das Lanzenführungsrohr
umfaßt. Letzteres ist hier nur schematisch mit seinem
oberen Ende an der Durchführung durch die untere
Kerngitterplatte 21 dargestellt.
Die Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch die Meßlanze an der Stelle VI-VI. Aus dieser Ansicht ist auch der
übergang zum kreisrunden Querschnitt sowie die Draufsieht
auf den Kragen 41 zu ersehen.
Diese Verlängerung 43 des Lanzenhüllrohres setzt sich nun nach unten fort bis zur Verbindungsstelle 5 mit dem
Lanzenführungsrohr 3, siehe Fig. 1.
Da, wie bereits erwähnt, ein druckfester Abschluß zwischen dem Lanzenführungsrohr 4/43 und den umschlossenen
Fingerhutrohren 8 und 9 notwendig ist, ist das Verlängerungsstück 43 kurz vor der Verbindungsstelle
5 mit einer weiteren nunmehr massiven Verlängerung 44 verschweißt. Diese Verlängerung 44 ist mit
Bohrungen 91 und 82 versehen, in die die Fingerhutrohre 8 und 9 eingelötet sind.
Vie aus der Fig. 7 ersichtlich, die einen Querschnitt
an der Stelle VII-VII durch die massive Verlängerung darstellt, liegt nunmehr das Fahrkammerführungsrohr 91
nicht mehr in einer zentralen Position, sondern zusammen
mit den anderen Fingerhutrohren bzw. den Verlängerungen 82 derselben auf einem gemeinsamen Mittelpunktskreis.
Die Umordnung der Fingerhutrohre in diese
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geänderte geometrische Zuordnung ist im Verlängerungsrohr 43 vorgesehen. Die in Anbetracht der großen Länge
dieses Rohrstückes nur ganz geringen Abweichungen der Fingerhutorhre von einer exakten geraden Linie ermögliehen
eine problemlose Bewegung der Detektoren durch dieses Übergangsstück.
In Höhe der Verbindungsstelle 5 ist damit nur noch eine Abdichtverbindung gegenüber dam Lanzenführungsrohr
3 herzustellen. Dies geschieht über die Konusflächen 45 am Teil 44 sowie 51 am Druckflansch 54. Über
eine Mutter 53» die auf einem Außengewinde des Teiles läuft, wird die Konusverbindung 45/51 absolut dicht
zusammengepreßt.
Normalerweise könnten nun am Ende des durchbohrten massiven Teiles 44 die Verschlüsse für die Fingerhutrohre
bzw. der Einführungsmechanismus für das Fahrkammersystem angeordnet werden. Dies ist Jedoch nur
möglich, wenn eine Reaktorkonstruktion bereits auf diese neue Meßlanze ausgerichtet ist, d.h. das Lanzenführungsrohr
3 muß einen solchen Durchmesser aufweisen, daß ein Lanzenhüllrohr 4 hindurch paßt, dessen Fingerhutrohrabstände
keine Schwierigkeit für die Anbringung der entsprechenden Verschlüsse, Anschlußteile usw.
aufweisen.
Im Fall des hler dargestellten Beispieles ist jedoch
eine Lanze dargestellt, die gegen eine der bisher übliehen ausgewechselt werden soll, hier sind die Abstände
zwischen den Fingerhutrohren so eng, daß daran
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angebrachte Endfittings beim Ziehen der Lanze bei geöffnetem Reaktordeckel nicht mehr durch die Verbindungsstelle
5 hindurchgehen würden. Infolgedessen wurde hier ein weiteres Verlängerungsstück 71 vorgesehen, das
eine Erweiterung der gegenseitigen Abstände der Bohrungen 92 und 83 vorsieht. An einer Kupplungsstelle ist
dieses Erweiterungsstück 71, mit einer Feder 65 gegen
Verdrehung gesichert, mit dem Teil 44 verbunden. Die Verbindung selbst geschieht über eine Mutter 61, die ein
Außengewinde 64 aufweist, das über ein Ritzel 77 am Ende einer Betätigungswelle 76 von unten aus auf das Teil 71
aufschraubbar ist. Ein geteilter Ring 62, der mit einem Überwurfring 63 in einer Ringnut des Teiles 44 gehalten
ist, dient der axialen Kraftaufnahme dieser Verbindung. Am unteren Ende des Erweiterungsstückes 71
münden die Verlängerungen der Fingerhutrohre 8, nämlich die Bohrungen 83 in einen Sammelraum 72, das Fahrkammerführungsrohr
93 dagegen durchdringt diesen Raum und endet außerhalb in einem mit einem Außengewinde 93 versehenen
Anschlußstutzen für die nichtdargestelle Zuführungsleitung des Fahrkammersystems. In Verlängerung
der Bohrungen 83 sind Anschlußfittings 84 für die Einführung der Neutronendetektoren und zum dichten Abschluß
dieses Fingerhutsystems vorgesehen. Seitlich steht ein Gasanschluß 73 mit dem Verbindungsraum 72
dieses Anschlußstückes 7 in Verbindung.
Letzterer dient der Aufgabe, die Fingerhutrohre mit einem der besseren Wärmeableitung von den Detektoren
dienenden Medium, z.B. einem Gas zu füllen.
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Diese zusätzliche Kühlung der Detektoren kann bei besonders temperaturfesten Detektorsystemen oder auch z.B.
geringeren Reaktorleistungen entfallen. Zur Verlängerung der Lebensdauer ist die Anwendung einer solchen Kühlung
jedoch zu empfehlen. Als einfachstes Medium ist in diesem Ausführungsbeispiel Helium vorgesehen, das eine
sechsfach größere Wärmeleitfähigkeit als Luft aufweist. Durch eine entsprechende Druckerhöhung kann dabei die
Wärmeleitfähigkeit zusätzlich noch erhöht werden. Selbstverständlich können auch andere Gase oder Flüssigkeiten
zur Wärmeabführung Verwendung finden, desgleichen auch wärmeleitende, vorzugsweise metallische Kontaktelemente,
z.B. in Gestalt von Kontaktfedern.
Für die Füllung der Fingerhutrohre 8 mit Helium werden zunächst die Anschlußstutzen 84 mit einer Überwurfmutter
dicht verschlossen und über den Gaseinlaß 73 eine Pumpe zur Evakuierung der Fingerhutrohre 8 angeschlossen. Anschließend
wird dann Helium über diesen Stutzen eingefüllt und ein leichter Überdruck gegenüber der Umgebung
aufrechterhalten. Alsdann werden nacheinander die Anschlußstutzen 84 geöffnet, die Detektoren mit ihren
koaxialen Anschlußkabeln bis zu ihrem Einsatzort in Höhe des Reaktorkernes vorgeschoben. Dieser Ort wird
z.B. durch eine auf das Koaxialkabel aufgeschobene Hülse bereits vorher gekennzeichnet und das Koaxialkabel
in dieser Stellung mit Hilfe einer Überwurfmutter gas-
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dicht mit dem Stutzen 84 verbunden. Dies geschieht der Reihe nach mit allen vier Fingerhutrohren für die
Neutronensonden. Anschließend wird dann auch der Gasanschluß 73 verschlossen.
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Beim Wechseln eines Detektors, der z.B. schadhaft geworden sein kann, wird wieder leichter Heliumgasdruck
aufgegeben, der entsprechende Verschluß 84 geöffnet, der Detektor herausgezogen, Helium strömt ständig nach
und anschließend der neue Detektor eingesetzt und der Verschluß wieder hergestellt. Auf diese Weise wird die
Kühlung der noch im Betrieb befindlichen drei Detektoren ohne Unterbrechung aufrechterhalten.
Wenn, wie eingangs bereits erwähnt, etwa alle 10 Jahre die Heßlanze aus dem Reaktor entfernt und durch eine
neue ersetzt werden muß, geschieht dieses bei geöffnetem Reaktordeckel. Dazu wird dann zunächst das Erweiterungsstück
71 durch Abschrauben der Gewindemutter 61 mit Hilfe der Welle 76 vorgenommen und sodann
der geteilte Ring 62 mit Uberwurfring 63 und Gewindemutter 61 nach unten abgestreift. Alsdann wird die
Mutter 53 an der Verbindungsstelle 5 gelöst und entfernt. Da das Reaktorkühlmittel nunmehr praktisch drucklos
ist, hält die Konusverbindung 45/51 noch dicht. Nunmehr wird eine nicht dargestellte,einseitig verschlossene
lange Dichthülse in das Innengewinde 52 des Flansches eingeschraubt und damit der Verschluß wieder hergestellt.
Nunmehr kann das Lanzenhüllrohr 4 mit samt den eingebauten Fingerhutrohren 9 und 8 nach Entfernung der oberen
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Kerngitterplatte 42 sowie einiger Brennelemente nach oben abgezogen werden.
Auf umgekehrte Weise wird nunmehr eine neue Lanze eingesetzt und die Konusdichtung 45/51 wieder geschlossen.
Nunmehr kann die nicht dargestellte Dichthülse wieder aus dem Innengewinde 52 herausgeschraubt
werden, die geringe Menge des in ihr enthaltenen evtl. leicht radioaktiven Reaktorkühlmittels kann leicht
der Vasserreinigungsanlage zugeführt werden. Nach dem Anziehen der Mutter 53 ist die Konusdichtung 45/51 wieder
druckfest, d.h. die Vorbereitungen für das Wiederanfahren des Kernreaktors können in Angriff genommen
werden, während dessen das Erweiterungsstück 71 angekoppelt und die Einführung der Meßsonden vorgenommen
werden kann.
Diese neue Meßlanze ist in ihrer Konstruktion selbstverständlich unabhängig von der Art der Detektoren im Hinblick
auf deren Funktionsprinzip und spezieller Aufgabenstellung. So können z.B. anstelle von Neutronenmeßsonden
auch einfache Temperaturfühler im Inneren des Reaktorkernes auf diese Weise installiert werden.
Um eine Vorstellung von der Länge einer derartigen Meßlanze zu geben, sei abschließend erwähnt, daß diese etwa
in der Größenordnung von 15 m liegt und selbstverständlich von Reaktortyp zu Reaktortyp verschieden sein kann.
7 Figuren
7 Patentansprüche
q η π ■'■■ ο - '"*_/_ η
Claims (7)
- Patentansprüche78 P 9 3 5 9 BRDy, Meßlanze als Teil der Kerninstrumentierung von Siedewasserkernreaktoren, die vom Boden des Reaktordruckgefäßes aus vorzugsweise die ganze Höhe des Reaktorkernes im Wasserspalt zwischen den Brennelementen durchsetzt und in verschiedenen Höhenlagen des Reaktorkernes mit jeweils einer Strahlungsmeßeinrichtung - kurz Detektor genannt - versehen ist sowie ein sogenanntes Fahrkammersystem zur Eichung der Detektoren und kontinuierlichen Erfassung der Neutronenflußverteilung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Detektoren (A, B, C, D) innerhalb von gegenüber dem Druckgefäßinnenraum abgedichteten durch die Druckgefäßwand hindurchgeführten Fingerhutrohren (8) angeordnet sind und auch während des Reaktorbetriebes einzeln verstellbar bzw. auswechselbar sind.
- 2. Meßlanze nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Fingerhutrohre (8) innerhalb eines mit seitlichen Bohrungen versehenen Lanzenhüllrohres (4) vom Reaktorkühlwasser umströmt und Mittel zur Kühlung der Detektoren vorgesehen sind.
- 3. Meßlanze nach Anspruch 2, dadurch geken. η zeichnet , daß die Mittel aus Verbesserung der Wärmeableitung den Fingerhutrohren (8) bewirkenden Stoffen, wie z.B. Gasen oder Flüssigkeiten, bestehen.
- 4. Meßlanze nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet , daß die Mittel aus wärmeleitenden, vorzugsweise metallischen Kontaktelementen zwischen Detektoren (A - D) und Fingerhutrohren (8) bestehen.909885/0449/NSPECTED2532122- 2 - VPA 78 P 9 3 5 9 BRD
- 5. Meßlanze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Lanzenhüllrohr (4) in seinem Querschnitt der Form des Wasserspaltes zwischen vier symmetrisch zueinander angeordneten Brennelementen (23) angepaßt ist und vier Detektorfingerhutrohre (8) sowie ein zentrales Fahrkammerrohr (9) umschließt, mit diesen eine Baueinheit bildet und als solche druckdicht mit dem Druckgefäßboden (1) lösbar verbunden sowie bei abgeschaltetem Reaktor und geöffnetem Druckgefäßdeckel nach oben auswechselbar ist.
- 6· Meßlanze nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet , daß das Lanzenhüllrohr (4) oberhalb der unteren Kerngitterplatte (21) mit einem nach unten einen Ringspalt aufweisenden Kragen (41) versehen ist, der über das Ende eines Lanzenführungsrohres (3) greift, das durch den Druckgefäßboden führt und mit diesem verschweißt ist sowie an seinem unteren, über diesen Boden vorstehenden, Ende (5) mit der Lanze lösbar druckdicht verbunden ist.
- 7. Meßlanze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß das untere Ende des Lanzenführungsrohres (3) nach dem Lösen der Verbindung (5) mit der Meßlanze mit einer einseitig verschlossenen Dichthülse vor der Entnahme der Meßlanzeneinheit wasserdicht verschließbar ist.909885/0449
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