DE2348947C3 - Brennelement für gasgekühlte Kernreaktoren - Google Patents
Brennelement für gasgekühlte KernreaktorenInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C3/00—Reactor fuel elements and their assemblies; Selection of substances for use as reactor fuel elements
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- G21C3/32—Bundles of parallel pin-, rod-, or tube-shaped fuel elements
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brennelement für gasgekühlte Kernreaktoren, insbesondere schnelle
Brüter, bestehend aus einer Mehrzahl von an einer mit Durchtrittsbohrungen für das Kühlmittel versehenen
Stabhalteplatte befestigten Brennstäben, die über jeweils eine durchbohrte Endkappe über in der
Stabhalteplatte eingebaute Kanäle an ein Spaltgasabführungssystem angeschlossen sind. Solche Brennelemente
werden in der Literatur auch als ventilierte Brennelemente bezeichnet. Bei ihnen verbleiben die
Spaltgase also nicht im Inneren des jeweiligen Brennstabes, sondern werden zu einem Spaltgassammeisystem
abgeleitet, so daß im Innenraum der Brennstäbe kein unzulässiger oder unerwünschter
Überdruck entstehen kann und eine evtl. vergiftende Wirkung der Spaltgase in Grenzen bleibt.
Entsprechend dem Stand der Technik werden die einzelnen Brennstäbes eines Brennelementes durch
Verschraubung bzw. durch Löten oder Schweißen mit der oberen Brennstabhalteplatte des Brennelementes
verbunden und die Ventilationskanäle in den Endkappen mit einem besonderen Gasführungsgitter verlötet,
siehe z.B. die französische Patentschrift 15 69 218, insbesondere Fig. 5. Zur Durchführung dieser Verlötungsarbeiten
muß das Brennelement wenigstens zum Teil in einen Lötofen gebracht werden, damit alle
Lötungen gleichzeitig entstehen.
Dieses Herstellungsverfahren ist nicht nur technisch sehr aufwendig, sondern erschwert auch die Auswechslung
einzelner Brennstäbe, wenn z. B. eine Lötverbindung undicht sein sollte.
Es stellte sich daher die Aufgabe, diese Befestigungsund Verbindungstechnik möglichst so zu vereinfachen,
daß in jedem Fall eine leichte Auswechselbarkeit einzelner Brennstäbe gewährleistet bleibt. Insbesondere
sollte diese Auswechselbarkeit die Verbindungen der übrigen Brennstäbe des Brennelementes nicht nachteilig
beeinflussen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Brennelement erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
durchbohrten Endkappen mit einem Außengewinde versehen und in die Stabhalteplatte eingeschraubt sind
und daß für die Abdichtung zwischen Stabhalteplatte und Brennstabendkappe mit einer Restrauhigkeit von
4— 16μπι versehene, mit Hilfe der Verschraubung
aufeinander gepreßte Flächen an diesen Teilen angearbeitet sind. Dies bedeutet, daß in einem einzigen
Arbeitsgang die Befestigung des Brennstabes in der Stabhalteplatte und gleichzeitig der Anschluß an das
Spaltgasabführungssystem hergestellt wird. Da dies mit einer reinen Schraubverbindung bewerkstelligt wird,
werden benachbarte Verbindungen dadurch nicht beeinflußt, jeder Brennstab kann leicht und einfach
ausgewechselt werden. Die Größe der Dichtungsflächen richtet sich nach An und Größe des konstruktiv
möglichen Gewindes. Eine konische Gestaltung der
Dichtungsflächen ist dabei nicht notwendig, es hat sich herausgestellt, daß Dichtungsflächen senkrecht zur
Brennstabachse eine hervorragende Dichtheit der Verbindung gewährleisten, einfach herstellbar sind und
praktisch keine Justierungsprobleme mit sich bringen.
Mit Hilfe der Fig. 1—4 sei nun an einem Ausführungsbeispiel das Grundprinzip der vorliegenden
Erfindung näher erläutert. Die F i g. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines gasgekühlten Kernreaktors. Der
eigentliche Reaktorkern 1 besteht aus einer Vielzahl
JO von Brennelementen 10, die an der Tragplatte 2 hängen.
Diese Tragplatte 2 ist beispielsweise in einem Reaktorgefäß 3 aus vorgespanntem Stahlbeton gelagert.
Das Kühlmittel strömt mit Hilfe eines Gebläses 4 von oben nach unten durch den Reaktorkern 1, tritt in
der unteren Hälfte des Reaktorbehälters 3 wieder aus und gelangt über einen Wärmetauscher 5 zurück zum
Gebläse 4. Die Sekundärseite des Wärmetauschers 5 ist in an sich bekannter Weise an einen nicht dargestellten
Sekundärkreislauf angeschlossen. Unterhalb des Reaktorkernes 1 befinden sich schematisch dargestellt die
Brennelementlademaschine 6, oberhalb des Reaktorkernes die Regelstabantriebe 7. Das Spaltgasabführungssystem
ist durch eine gestrichelte Linie 24 angedeutet, die zu einer außerhalb des Reaktorbehälters
3 angeordneten Gasabsauge- und Spaltgastrenneinrichtung 25 führt. Das gereinigte Abgas wird über eine
weitere Leitung 24a zur Saugseite des Gebläses 4 zurückgeführt.
Die F i g. 2 zeigt einen Querschnitt durch den oberen Teil eines Brennelementes und seine Halterung an der
Tragplatte 2. Das hier dargestellte Brennelement hat einen sechseckigen Querschnitt, der nach oben in einen
runden Querschnitt für den Einsatz in der Tragplatte 2 übergeht. Dadurch wird eine sehr dichte Packung der
Brennelemente im Reaktorkern erreicht, wie sie z. B. für einen gasgekühlten schnellen Brutreaktor notwendig ist.
Die Befestigung des Brennelementes 10 in der Tragplatte 2 wird in diesem Beispiel durch einen
drehbaren Ring 23 erreicht, der mit Vorsprüngen 25 in entsprechende bajonettartig gestaltete Ausnehmungen
des oberen Brennelementrandes 18 eingreift. Selbstverständlich kann auch eine beliebig andere Befestigungsart
gewählt werden. Das Brennelement selbst besteht aus einem Mantel 11, der gleichzeitig mit Hilfe der
Stabhalteplatte 13 als Traggerüst für die Brennstäbe 12 fungiert.
1.11 dient außerdem zur Führung des Reaktorkühlmittels,
das das beiderseits offene Brennelement von oben
nach unten durchströmt. Die Befestigung der Brennstäbe
12 in der Stabhalteplatte 13 ist in den F i g. 3 und 4 näher dargestellt Diese Stabhalteplatte 13 ist in nicht
dargestellter Weise mit zusätzlichen Bohrungen für den Durchtritt des Kühlmitteis versehea Die Brennstäbe 12
selbst sind in diese Platte eingeschraubt und damit gleichzeitig über ihren inneren Gasabführungskanal mit
den in der Stabhalteplatte eingebauten Kanälen 131 für die Spaltgasabführung verbunden. Diese Kanäle stehen
ihrerseits mit einem Filter 15 oberhalb des Brennstabpaketes in Verbindung, das wiederum über die Leitung 16
mit den Gasabführungskanälen 24 innerhalb der Brennelementtragplatte 2 in Verbindung steht Das
Filter besteht z. B. aus einer mit Aktivkohle gefüllten Kammer und hat die Aufgabe, den Austritt der
Spaltgase zu verzögern — die Verzögerung kann etwa eine Woche betragen — und damit das Abklingen der
Radioaktivität eines Teiles dieser Spaltgase zu erreichen. Neben der bereits erwähnten Befestigung der
Brennelemente 10 in der Tragplatte 2 ist i.. diesem Beispiel eine Abdichtung derselben durch Kolbenringe
17 vorgesehen. Die erwähnte Gasabführungsleitung 16 mündet zwischen den beiden Dichtungsringen 17 an der
Oberfläche des Brennelementkopfes und trifft dort auf einen Ringnut 21, die ihrerseits in Verbindung mit den
bereits erwähnten Gasabführungskanälen 24 steht Diese Verbindung der Gasabführungsleitung wird also
beim Einsetzen der Brennelemente mit Hilfe der Lademaschine automatisch hergestellt, es bedarf dazu
keines besonderen Arbeitsganges.
Die Fig.3 zeigt nun eine teilweise geschnittene Längsansicht eines in der Stabhalteplatte 13 befestigten
Brennstabes 12. Dieser besteht aus dem Hüllrohr 121, das an beiden Seiten mit den Endkappen 14 und 124
abgeschlossen ist und im Inneren den Kernbrennstoff — vorzugsweise in Tablettenform — 123 enthält. Zwischen
diesem Kernbrennstoff und der oberen Endkappe 14 ist oftmals auch eine Patrone 122 aus Spaltgasadsorptionsmaterial
vorgesehen, das wie das Filter 15 im Brennelement den Austritt der Spaltgase verzögert.
Die obere Endkappe 14 ist zur Abführung der Spaltgase mit einer Zentralbohrung 143 versehen, die an
der stirnseitigen Dichtfläche 142 austritt. Zur Befestigung des Brennstabes ist die Endkappe außerdem mit
einem im Außengewinde 141 — z. B. einem metrischen Feingewinde — sowie mit einer sechseckigen Schlüsselfassung
145 versehen. Zwischen beiden ist ein dünner Kragen 144 angeordnet, der zur Drehsicherung des
Brennstabes mit einer entsprechenden Ausnehmung der Stabhalteplatte in Eingriff gebracht werden kann.
Diese Stabhalteplatte ist ausschnittsweise in Fig.4
dargestellt Für den Eingriff des Kragens J44 ist eine Nut 135 vorgesehen, die diagonal zur Gewindebohrung
132 verläuft in diese wird die Brennstabendkappe mit ihrem Gewinde 141 eingeschraubt Die Gegendichtfläche
ist mit 133 bezeichnet, eine zentrale Bohrung 134 führt zum Gasabführungskanal 131. Wichtig ist, daß die
Dichtflächen 142 sowie 133 eine gewisse Restrauhigkeit von 4— 16μηι besitzen. Die dadurch verbleibenden
geringen Erhebungen werden beim Anziehen der Schraubverbindung plastisch verformt und sorgen für
eine hervorragende Abdichtung. Auch nach mehrmaligem Lösen der Verschraubung bleibt die Dichtigkeit
dieser Verbindung gewähneistet, da stets neue Rauhigkeitserhebungen
verformt werden und für eine einwandfreie Abdichtung sorgen. Sollte jedoch einmal eine
geringfügige Undichtigkeit an dieser Stelle auftreten, so spielt diese praktisch keine Rolle, da auch an der
Kolbenringabdichtung zwischen Brennelement und Kentragplatte Undichtigkeiten vorkommen können und
die Absaugeeinrichtung 25 stets dafür sorgt, daß das Kühlgas in die Gasabsaugeleitungen zu einem geringen
MaUe eindringen kann und dann wieder gereinigt in den Kühlkreislauf zurückgeführt wird. Ein Austreten von
evtl. radioaktiven Spaltgasen in das Kühlmittel wird damit praktisch mit Sicherheit verhindert.
Durch diese Ausführungen wurde gezeigt daß es mit Hilfe dieser relativ einfachen Befestigungsart möglich
ist, die einzelnen Brennstäbe eines Brennelementes leicht zu montieren oder auch zu demontieren und dabei
eine Beschädigung bereits bestehender Verbindungen zu vermeiden. Gleichzeitig wird dabei auch ein sehr
zuverlässiger Anschluß an das Spaltgasabführungssystem bewerkstelligt, der nach dem bisher bekannten
Stand der Technik stets gesonderte Arbeitsgänge erforderte.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Brennelement für gasgekühlte Kernreaktoren, insbesondere schnelle Brüter, bestehend aus einer
Mehrzahl von an einer mit Durchtrittsbohrungen für das Kühlmittel versehenen Stabhalteplatte befestigten
Brennstäben, die über jeweils eine durchbohrte Endkappe über in der Stabhalteplatte eingebaute
Kanäle an ein Spaltgasabführungssystem angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die durchbohrten Endkappen (14) mit einem Außengewinde (141) versehen und in die Stabhalteplatte
(13) eingeschraubt sind und daß für die Abdichtung zwischen Stabhalteplatte (13) und
Brennstabendkappe (14) mit einer Restrauhigkeit von 4—16 um versehene, mit Hilfe der Verschraubung
aufeinander gepreßte Flächen (142) an diesen Teilen angearbeitet sind.
2. Brennelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß diese Flächen (142) senkrecht zur Brennstabachse angeordnet sind.
3. Brennelement nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durchbohrten Endkappen
(14) hinter dem Außengewinde (141) mit einem dünnen Kragen (144) versehen sind, der als
Drehsicherung mit der Stabhalteplatte (13) in Eingriff gebracht werden kann.
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