DE2816523C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einpunkt-Anlegeinsel zum Übergeben
von aus einem Offshore-Öl- oder -Gasfeld gewonnenen Kohlen
wasserstoffen an ein Tankschiff nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Eine Schwierigkeit bei einer solchen Einrichtung ist das
Enfernen von Gasen entweder in kontinuierliche Weise oder
auch in Notfällen. Eine beispielsweise aus der GB-PS 14 67 800
bekannte einfache Maßnahme zur Lösung des Problems besteht
darin, das Gas mittels eines an der Einpunkt-Anlegeinsel
angeordneten Abblaserohres abzufackeln oder abzublasen.
Hierbei tritt jedoch der Nachteil auf, daß die Gase, die
Wärme, der Rauch, unverbrannte Gase und im Abblaserohr ent
standene mögliche Flüssigkeitströpfchen eine Gefahr und
Behinderung für das an der Einpunkt-Anlegeinsel festgemachte
Tankschiff bilden, da die Stellungsrichtung von Abblaserohr
und Tankschiff je nach Wind- und Strömungsrichtung gleich sein
kann. Bläst der Wind vom Abblaserohr zum Hubschrauber-Lande
deck, kann auch der Hubschrauber-Flugbetrieb ernstlich
behindert sein oder sogar unmöglich werden. Die gleichen
Probleme wie beim Tankschiff können auch auftreten, wenn an
der Anlegeinsel ein Versorgungsschiff festgemacht hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art so auszubilden,
daß ein gefahrloses Abfackeln und Abblasen von Gasen und Rauch
ermöglicht ist.
Eine diese Aufgabe lösende Einrichtung ist im Patentanspruch 1
gekennzeichnet.
Durch die drehbare Anordnung des Abblaserohres kann dieses
jeweils in eine den Tanker oder den Hubschrauber nicht gefähr
dende Stellung gedreht werden.
Bei einer möglichen Ausführungsform der Erfindung ist das
Abblaserohr an einem um eine vertikale Achse drehbaren Dreh
teil angeordnet.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Er
findung ist das Abblaserohr an der drehbaren Anlegevorrichtung
angeordnet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
weiteren Unteransprüchen gekennzeichnet.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
einer Einpunkt-Anlegeinsel an ihrem Einsatzort,
Fig. 2 eine Schrägansicht derselben Einpunkt-Anlegeinsel,
Fig. 3 eine Seitenansicht derselben Einpunkt-Anlegeinsel
bei Schleppfahrt,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform
einer Einpunkt-Anlegeinsel an ihrem Einsatzort,
Fig. 5 die Seitenansicht IV-IV in Fig. 4 und
Fig. 6 eine vergrößerte Draufsicht auf die Anlegeinsel
gemäß Fig. 4.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 3, welche zur Ver
wendung in einem Offshore-Ölfeld bestimmt ist, hat eine
Einpunkt-Anlegeinsel 1 einen Schwimmkörper 2 und an diesem
befestigte Ballastkörper 4. Der Schwimmkörper 2 trägt mittels
einer Anzahl von Säulen 5 ein Deck 3 und einen Aufbau 6. Der
Schwimmkörper 2 ist von kreisringförmige Gestalt. Die Ballast
körper 4 dienen bei dieser Ausführungsform dazu, eine angemes
sene Stabilität der Einpunkt-Anlegeinsel 1 in wirkungsvoller
Weise zu erhalten.
Das Deck 3 ist mit einer kreisringförmigen Schiene 7 versehen.
An der Schiene 7 ist eine Anlegevorrichtung 18 so angeordnet,
daß sie um eine vertikale Achse relativ zum Aufbau 6 drehbar
ist. An der Anlegevorrichtung 18 läßt sich ein Tankschiff 8 in
entsprechender Weise vertäuen, wozu bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 und 2 eine Festmachetrosse 9 dient. Die Einpunkt-
Anlegeinsel 1 ist am Meeresboden 10 mittels herkömmlicher
Ankertrossen 11 und nicht gezeichneten Ankern verankert.
Eine Anzahl von in den Meeresboden 10 niedergebrachten Erdöl
bohrungen 12, von denen eine gezeichnet ist, ist mit einem
zentralen Verteiler 13 mittels entsprechender Leitungen 14
verbunden. Der zentrale Verteiler 13 ist durch eine Anzahl von
Steigleitungen 15 mit einer im Aufbau 6 angeordneten Produktions
einrichtung oder Abscheidevorrichtung 16 verbunden, die u. a.
dazu dient, Gas aus dem Rohöl abzuscheiden. Das aus dem Öl
abgeschiedene Gas läßt sich durch eine Gasleitung 20 einem
Abblaserohr 21 zuführen. Das vom Gas befreite Öl läßt sich
durch eine Leitung 22 einem Ladearm 23 zuführen, der von der
Anlegevorrichtung 18 getraten ist. Über den Ladearm 23 steht
die Leitung 22 mit einem vom Ladearm 23 getragenen
Ladeschlauch 24 in Verbindung, der mit dem Tankschiff 8
verbindbar ist.
Das Abblaserohr 21 ist an einem Drehteil 25 angeordnet,
welches am Aufbau 6 relativ zu diesem um eine vertikale Achse
drehbar angeordnet ist.
Das Ablaserohr 21 ragt aus dem Drehteil 25 nach oben und
erstreckt sich seitlich weg vom Aufbau 6, um die aus dem
Abblaserohr 21 austretende abgeblasenen oder abgefackelten
Gase 26 von der Einpunkt-Anlegeinsel 1 und dem Tankschiff 8
fernzuhalten.
Der Einsatz der Einpunkt-Anlegeinsel 1 geschieht in folgender
Weise: Die Einpunkt-Anlegeinsel 1 wird in dem in Fig. 3
dargestellten Zustand mit einem Schlepper 17 zum gewünschten
Einsatzort geschleppt. Im gezeigten Zustand sind die Ballast
körper 4 eingezogen und in einer Stellung verriegelt, in der
sich ein minimaler Tiefgang ergibt.
Beim gezeigten Beispiel erstrecken sich die Ballastkörper 4 in
dieser Stellung nach oben über den Schwimmkörper 2 hinaus.
Während der Schleppfahrt ist der Schwimmkörper 2 von Ballast
mitteln frei, so daß es an der Wasseroberfläche 27 schwimmt.
Nach Eintreffen am gewünschten Einsatzort werden die Ballast
körper 4 abgesenkt, wobei sie durch vertikale Öffnungen im
Schwimmkörper 2 nach unten gleiten. Nachdem die Ballastkörper
4 abgesenkt worden sind und die in Fig. 1 und 2 gezeichnete,
bezogen auf den Schwimmkörper 2 untere Stellung erreicht haben
werden sie mit dem Schwimmkörper 2 erneut verriegelt. Sodann
wird der Schwimmkörper 2 wenigstens teilweise mit Wasser
geflutet, damit die Einpunkt-Anlegeinsel 1 den angestrebten
Tiefgang erreicht (Fig. 1 und 2). Die Einpunkt-Anlegeinsel 1
wird mittels der Ankertrossen 11 und nicht gezeichneten
herkömmlichen Ankern verankert. Abschließend werden die
Steigleitungen 15 installiert, um
zwischen dem zentralen Verteiler 13 und der Abscheidevor
richtung 16 eine Flüssigkeitsverbindung zu schaffen.
In der anfänglichen Produktionsphase des Ölfeldes strömt das
aus einer Anzahl von Erdölbohrungen 12 gewonnene Öl durch die
Leitungen 14, den zentralen Verteiler 13 und die Steiglei
tungen 15 zur Abscheidevorrichtung 16. In dieser anfänglichen
Produktionsphase ist ein Pendel-Tankschiff 8 mittels der
Festmachetrosse 9 an der Anlegevorrichtung 18 vertäut, und der
Ladeschlauch 24 ist mit dem Tankschiff 8 verbunden. In der
Abscheidevorrichtung 16 wird aus dem Öl Gas abgeschieden,
welches über eine nicht gezeichnete, Drehungum eine vertikale
Achse zulassende Dreh-Rohrkupplung und die Gasleitung 20 dem
Abblaserohr 21 zugeleitet wird. Am oberen Ende des Abblaserohres 21
wird das Gas 26 abgeblasen oder verbrannt, so daß sich eine
Fackel bildet.
Das vom Gas befreite Öl wird von der Abscheidevorrichtung 16
aus über eine nicht gezeichnete, eine Drehung um eine vertikale
Achse zulassende Dreh-Rohrkupplung, die Leitung 22, den
Ladearm 23 und den Ladeschlauch 24 dem Tankschiff 8 zugelei
tet. Da die Anlegevorrichtung 18 relativ zur Einpunkt-Anlege
insel 1 um eine vertikale Achse drehbar ist, kann sich das
Tankschiff 8 je nach Strömungs- und Windkräften um die Ein
punkt-Anlegeinsel 1 drehen. Um das Tankschiff 8 vor den heißen
Verbrennungsgasen und der von der Fackel erzeugten Wärmestrah
lung oder vor den abgeblasenen Gasen 26 zu schützen, wird das
Drehteil 25 zusammen mit dem Abblaserohr 21 relativ zur
Anlegevorrichtung 18 so gedreht, daß das Ablaserohr 21 eine
Stellung einnimmt, in der die aus dem Ablaserohr 21 aus
strömenden Gase 26 oder die von der Fackel erzeugten Verbren
nungsgase und Wärmestrahlung die geringste Behinderung für das
Tankschiff 8 darstellen. In dieser Stellung kann das Drehteil
25 mit der Anlegevorrichtung 18 verbunden werden, so daß sich
beide gemeinsam drehen.
Sobald das Ölfeld eine Produktionsrate erreicht hat, bei der
eine Unterbrechung der Produktion vom technischen und wirtschaft
lichen Standpunkt unzweckmäßig sein könnte, wird das abtranspor
tierende Pendel-Tankschiff 8 durch ein nicht gezeichnetes
Speicher-Tankschiff ersetzt, das an der Einpunkt-Anlegeinsel 1
ständig vertäut ist, wobei das Vertäuen oder Festmachen des
Speicher-Tankschiffes an der Anlegevorrichtung 18 mittels
eines nicht gezeichneten Festmachejoches geschehen kann, das
zwischen dem Speicher-Tankschiff und der Einpunkt-Anlegeinsel
1 ständig angeordnet ist. Dieses Festmachejoch trägt eine
entsprechende Leitung zum Herstellen einer Flüssigkeitsver
bindung zwischen der Einpunkt-Anlegeinsel 1 und dem Speicher-
Tankschiff. Wenn ein solches Speicher-Tankschiff an der
Einpunkt-Anlegeinsel 1 ständig festgemacht ist, muß darauf
geachtet werden, daß das Drehteil 25 zusammen mit dem Abblase
rohr 21 in eine Stellung gedreht werden kann, in der die Gase
26 und/oder die Hitze und der Rauch aus dem Abblaserohr 21
eine geringstmögliche Behinderung für das Speicher-Tankschiff
darstellen.
In regelmäßigen Zeitabständen legt ein abtransportierendes
Tankschiff am Speicher-Tankschiff an, um beladen zu werden und
das Öl zu einem gewünschten Bestimmungsort zu transportieren.
Im Bedarfsfall läßt sich ein Teil des Schwimmkörpers 2 zum
vorübergehenden Lagern von Öl oder Kondensaten benutzen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 bis 6 ist eine Anzahl von
äquivalenten Bauteilen mit denselben Bezugszeichen wie in Fig.
1 bis 3 bezeichnet, nämlich die Bauteile 1, 2, 4, 5, 6, 8, 10,
11, 13, 14, 15, 16 und 27, für die auf die Beschreibung der
Fig. 1 bis 3 verwiesen wird. Die Einpunkt-Anlegeinsel 1 ist
mit einer Anlegevorrichtung 28 versehen, die an einer kreis
ringförmigen Schiene 35 so angeordnet ist, daß sie um eine
vertikale Achse drehbar ist. Die kreisringförmige Schiene 35
ist an einem Deck 34 angeordnet.
Ein Tankschiff 8 läßt sich an der drehbaren Anlegevorrichtung
28 mittels einer Festmachevorrichtung 29 in Gestalt eines
Festmachejoches festmachen.
Das in der Abscheidevorrichtung 26 vom Gas befreite Öl läßt
sich dem Tankschiff 8 über eine Leitung 30 zuführen.
Das in der Abscheidevorrichtung 16 aus dem Öl abgeschiedene Gas
läßt sich über eine nicht gezeichnete entsprechende Gasleitung
einem von zwei Abblaserohren 31 zuführen, die mit der dreh
baren Anlegevorrichtung 28 durch Verbindungselemente 36 und
kreisringförmige Verbindungselemente 37 verbunden sind. Gas
aus der Abscheidevorrichtung 16 ist einem gewählten Abblase
rohr 31 mittels nicht gezeichneter Ventile zuleitbar. Die
Abblaserohre 31 erstrecken sich nach oben und seitwärts weg
vom Aufbau 6.
Die Einpunkt-Anlegeinsel 1 ist weiterhin mit einem Hub
schrauber-Landedeck 33 versehen, das mit der drehbaren Anlege
vorrichtung 28 durch Verbindungselemente 38 und die bereits
erwähnten Verbindungselemente 36 und 37 verbunden ist.
Die beiden Abblaserohre 31 sind zu einer vertikalen Ebene A-A
symmetrisch angeordnet, die durch die vertikale Drehachse der
Anlegevorrichtung 28 und durch die Mitte der Festmachevorrich
tung 29 geht. Beim gezeigten Beispiel sind die beiden Abblase
rohre 31 zur Festmachevorrichtung 29 und zum Hubschrauber-
Landedeck 33 so angeordnet, daß der für die Benutzung des
Hubschrauber-Landedecks 33 und für das Anfliegen desselben
notwendige freie Raum ausreicht und die von einem Abblaserohr
31 abgegebenen Gase 32 so weit wie möglich vom Hubschrauber-
Landedeck 33 und vom Tankschiff 8 ferngehalten werden.
Bei normalem Betrieb wird je nach Wind- und Strömungsverhält
nissen und abhängig von der tatsächlichen Stellungsrichtung
des Tankschiffes 8 eines der Abblaserohre 31 zur Benutzung so
ausgewählt, daß die vom ausgewählten Abblaserohre 31 abgeblasenen
Gase 32 für das Tankschiff 8 die gerinstmögliche Behinderung
darstellen.
Die erfindungsgemäße Einrichtung läßt sich jedoch ebenso gut
in einem Offshore-Erdgasfeld einsetzen. In diesem Falle werden
aus dem Erdgas Kondensate abgeschieden und in ein an der
Einpunkt-Anlegeinsel 1 festgemachtes Tankschiff geladen. Das
Anlandefördern des Erdgases geschieht mit einer Pipeline. In
einem Notfall wird das Erdgas mittels der beschriebenen
Abblaserohre 21 bzw. 31 abgefackelt.
Claims (7)
1. Einpunkt-Anlegeinsel (1) zum Übergeben von aus einem
Offshore-Öl- oder -Gasfeld gewonnenen Kohlenwasserstoffen an
ein Tankschiff (8) mit
- - einer um eine vertikale Achse drehbare Anlegevorrichtung (18; 28) zum Vertäuen des Tankschiffes (8),
- - einer Abscheidevorrichtung (16), die an der Einpunkt-Anlege insel (1) angeordnet ist,
- - einer Leitung (14), die vom Offshore-Öl- oder -Gasfeld zur Abscheidevorrichtung (16) geführt ist,
- - einer Leitung (22), die von der Abscheidevorrichtung (16) ausgeht und mit dem an der Anlegeinsel (1) festgemachten Tank schiff (8) verbindbar ist,
- - einem Abblaserohr (21; 31) zum Abfackeln oder Abblasen von Gasen, sowie
- - einer Gasleitung (20), die die Abscheidevorrichtung (16) mit dem Abblaserohr (21; 31) verbindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abblaserohr (21; 31) an der Einpunkt-Anlegeinsel (1) um
eine vertikale Achse drehbar angeordnet ist.
2. Einpunkt-Anlegeinsel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abblaserohr (21) an einem um eine vertikale Achse
drehbaren Drehteil (25) angeordnet ist.
3. Einpunkt-Anlegeinsel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abblaserohr (31) an der drehbaren Anlegevorrichtung
(28) angeordnet ist.
4. Einpunkt-Anlegeinsel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Abblaserohre (31) an der drehbaren Anlegevor
richtung (28) angeordnet und über je ein Ventil an die
Abscheidevorrichtung (16) angeschlossen sind.
5. Einpunkt-Anlegeinsel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zwei Abblaserohre (31) hat, die zu einer vertikalen
Ebene (A-A) symmetrisch angeordnet sind, welche durch die
vertikale Drehachse der Anlegevorrichtung (28) und durch eine
Festmachevorrichtung (29) an der Anlegevorrichtung (28) geht.
6. Einpunkt-Anlegeinsel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das an dem Drehteil (25) angeordnete, um eine vertikale
Achse drehbare Abblaserohr (21) relativ zu der drehbaren
Anlegevorrichtung (18) drehbar ist.
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