DE2816064C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft veterinärmedizinische Zubereitungen,
insbesondere Zubereitungen für die Behandlung von bakteriellen
und Protozoen-Erkrankungen bei Geflügel.
Eine verbreitete Erkrankung bei Geflügel ist Coccidiose,
die von Arten von Protozoenparasiten der Gattung Eimeria
verursacht wird. Die Infektion tritt im allgemeinen bei Geflügel
im Alter zwischen zwei und vierzehn Wochen auf und
kann bei Nichtbeachtung große Verluste verursachen. Die
Verhinderung und Behandlung von Coccidiose in der Geflügelhaltung
ist daher von größter wirtschaftlicher Bedeutung.
Ein in therapeutischen Zubereitungen zur Behandlung von
Coccidiose häufig verwendetes Medikament ist Sulfachinoxalin
[N-(2-Chinoxalyl)-sulfanilamid], das in Organic Medicine and
Pharmaceutical Chemistry, 4th Edition, J. B. Lippincott Co.,
Philadelphia, beschrieben wird, das in großen Dosen jedoch
toxisch ist. Im allgemeinen wurde beobachtet, daß durch Kombinieren
von Sulfonamiden mit einer bestimmten Gruppe von
Verbindungen die Wirksamkeit des Sulfonamids als antibakterielles
Mittel erhalten bleibt, die benötigte Dosis jedoch
verringert wird. In den vergangenen Jahren enthielten verschiedene
Zubereitungen zur Behandlung von Coccidiose Sulfachinoxalin
zusammen mit Diaveridin [2,4-Diamino-5-(3,4-
dimethoxybenzyl)-pyrimidin], einem Sulfonamidverstärker.
In den US-PSen 10 28 204 und 11 08 112 werden solche Zubereitungen
beschrieben.
Trimethoprim [2,4-Diamino-5-(3,4,5-trimethoxybenzyl)-pyrimidin]
ist ein anderes antibakteriell wirkendes Mittel, das
zur Behandlung von Menschen und Tieren häufig kombiniert mit
bestimmten Sulfonamiden, wie z. B. Sulfathiazol, Sulfamethoxazol,
Sulfadiazin, Sulfadimidin und Sulfadoxin, verwendet
wurde. Es wurde bislang jedoch noch nicht vorgeschlagen,
Trimethoprim mit Sulfachinoxalin zur Behandlung von Coccidiose
bei Geflügel zu kombinieren.
Es wurde nunmehr gefunden, daß Trimethoprim und Sulfachinoxalin
enthaltende Zubereitungen eine wirksame und verbesserte
Behandlung von Coccidiose ermöglichen, einschließlich von
durch sulfachinoxalinresistente Protozoenstämme der Gattung
Eimeria verursachter Coccidiose. Diese Kombination ist ferner
unerwartet wirksam bei der Behandlung bakterieller Infektionen,
einschließlich derjenigen, die durch bestimmte sulfonamidresistente
Stämme von Escherichia coli verursacht wurden,
und bei der Behandlung von Malaria bei Geflügel. Dies
ist besonders überraschend, da die Meinung vertreten worden
war (Lewis, Anderson and Lacey, J. Clin. Path., 1974, 27,
87-91), eine Potenzierung zwischen Sulfonamiden und Trimethoprim
trete in vitro nicht ein, wenn die Infektion sulfonamidresistent
ist.
Gegenstand der Erfindung sind demgemäß veterinärmedizinische
Zubereitungen, die als Wirkstoff Trimethoprim und Sulfachinoxalin
enthalten, wobei diese Zubereitungen des Trimethoprim in
Kombination mit dem Sulfachinoxalin in einem Gewichtsverhältnis
von 1 : 1 bis 1: :4, sowie gegebenenfalls übliche veterinärmedizinische
Zusätze, enthalten.
Trimethoprim kann als freie Base, und Sulfachinoxalin als
Salz mit einer veterinärmedizinisch verträglichen Base vorhanden
sein.
Trimethoprim kann auch als Säureadditionssalz, z. B. als mit
einer veterinärmedizinisch verträglichen Säure gebildetes
Salz, zusammen mit dem freien Sulfachinoxalin verwendet werden;
es können aber auch die beiden Wirkstoffe in ihrer
freien Form unversalzt vorhanden sein.
Das Gewichtsverhältnis Trimethoprim zu Sulfachinoxalin beträgt
vorzugsweise 1 : 3
Es sind zwar bereits Tierheilmittel bekannt geworden, welche
als wesentlichen Wirkstoff Pteridin und daneben Trimethoprim
und Sulfachinoxalin enthalten. Daraus ließ sich indessen, wie
auch aus den nachfolgenden Versuchen ersichtlich ist, die überraschende
Wirkung der erfindungsgemäßen veterinärmedizinischen
Zubereitungen welche die Kombination von Trimethoprim und
Sulfachinoxalin in ganz bestimmten Gewichtsverhältnissen enthalten,
nicht ableiten.
In einer ersten Untersuchungsreihe wurde die Wirksamkeit
der erfindungsgemäßen Trimethoprim/Sulfachinoxalin-Zubereitungen
gegen eine durch eine Sulfonamid-resistenten Stamm an
Hühnern verursachte "Coli-Septicaemie" im Vergleich zu drei
Standardmitteln untersucht.
Bei dieser Untersuchung wurden Hühner, die mit dem Sulfon
amid-resistenten E. coli-Stamm 18 EC infiziert worden sind,
mit einer Zubereitung aus Trimethoprim (TMP) und Sulfachinoxalin
(SQX) in einem Verhältnis von 1 : 3 behandelt. Der
E. coli-Stamm 18 EC verursacht ein Syndrom, das der "Coli-
Septicaemie" ähnelt, welches eine ernste, häufig auftretende
Erkrankung bei Hühnern darstellt (siehe Piercy and West,
J. Comp.Path. 86 (1976) 203).
In ähnlicher Weise infizierte Hühner wurden mit den
drei Standardwirkstoffen Ampicillin, Chlortetracyclin
bzw. Nitrofuran, einer Trimethoprimformulierung
und einer Sulfachinoxalinformulierung behandelt.
Die Hühner wurden in einem Alter von 18 Tagen infiziert
und gewogen. 7 Tage nach der Infektion wurden
die Vögel getötet, erneut gewogen und untersucht. Sämtlichen
Hühnern, abgesehen von den nichtinfizierten und
den infizierten unbehandelten Kontrolltieren, wurde das
mit dem zu untersuchenden Wirkstoff behandelte Trinkwasser
ad libitum beginnend 24 Stunden vor der Infektion
gegeben, wobei bis zur Beendigung der Behandlung
kein Zugang zu wirkstofffreiem Wasser ermöglicht wurde.
Die Wirkstoffdosierungen und die Behandlungsdauern
sind in der nachstehenden Tabelle I zusammengestellt,
in der auch die Ergebnisse der Untersuchung der getöteten
Tiere aufgeführt sind. Das Ausmaß der Krankheitszustände
der getöteten und untersuchten Tiere wurde mit
Hilfe des nachfolgenden Bewertungsmaßstabs von 0 bis 4
bewertet:
Bewertungsziffer
Keine Schädigung0
Entzündungsreaktion in dem injizierten Luftsack1
Entzündung beider Luftsäcke2
Schwere beidseitige Entzündung der Luftsäcke
einschließlich einer Peritonitis3 Sämtliche oben angegebenen Symptome sowie
fibrinöse Peritonitis oder Tod4
einschließlich einer Peritonitis3 Sämtliche oben angegebenen Symptome sowie
fibrinöse Peritonitis oder Tod4
Die Gewichtszunahmen im Verlaufe der 7 Behandlungstage
und die Mortalität einer jeden Gruppe von Hühnern wurden
ebenfalls ermittelt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle I zusammengestellt. Diese Ergebnisse
zeigen, daß die erfindungsgemäße Trimethoprim/Sulfa
chinoxalin-Kombination eine wirksame Bekämpfung der
Infektionen ermöglicht, während der Wirkstoff Sulfachinoxalin
allein und die drei herkömmlichen Behandlungsmittel
unwirksam sind und Trimethoprim lediglich
in einer höheren Dosis teilweise wirksam ist.
In einer weiteren Untersuchungsreihe wurde die Wirksamkeit
verschiedener Trimethoprim/Sulfachinoxalin-Kombinationen
gegen die experimentell durch einen resistenten
E. coli-Stamm an Hühnern erzeugte "Coli-Septicaemie"
untersucht. Die Untersuchung erfolgte mit
Hilfe einer ähnlichen Verfahrensweise wie der oben
beschriebenen, mit dem Unterschied, daß lediglich die
Gewichtszunahme nach 7 Tagen bestimmt wurde und die
Behandlung mit verschiedenen Trimethoprim/Sulfachinoxa
lin-Kombinationen erfolgte. Die Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Tabelle II zusammengestellt.
Die obigen Ergebnisse lassen erkennen, daß das außerhalb
der erfindungsgemäßen Lehre liegende SQ/TMP-Verhältnis
von 5 : 1, wie es aus der GP-PS 14 05 246 bekannt
ist, wesentlich weniger wirksam ist als die beiden
erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen.
In einer weiteren Untersuchungsreihe wurde die Wirksamkeit
der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination aus Trimethoprim
und Sulfachinoxalin gegen Kokzidioseinfektionen
bei Hühnern untersucht, welche durch einen Sulfa
chinoxalin-resistenten Stamm von Eimeria acervulina
verursacht wurden.
Bei dieser Untersuchung wurden Gruppen von jeweils fünf
1 Woche alten Hähnchen (Ranger cockerels) jeweils oral
mit 250 000 Oocysten, die Sporen gebildet hatten, des
Sulfachinoxalin-resistenten Dessord Mill-Stamms von
E. acervulina in zwei getrennten Experimenten infiziert.
Die verwendete Trimethoprim/Sulfachinoxalin-
Zubereitung ergab Endkonzentrationen von 33 ppm Trimethoprim
und 99 ppm Sulfachinoxalin im Trinkwasser.
Die Behandlungen während 5 aufeinanderfolgenden Tagen
begannen um 9.00 Uhr in der Früh am Infektionstag
oder einen oder zwei Tage später und endeten am 5. Tag
danach um 9.00 Uhr früh. Es wurden auch infizierte unbehandelte
und nichtinfizierte unbehandelte Vergleichstiere
untersucht, welchletzteren zur Vortäuschung einer
Infektion Wasser über eine Sonde verabreicht wurde. Das
Kriterium zur Ermittlung der Aktivität ist die jeweilige
Gewichtszunahme eines jeden Vogels im Verlaufe von
2 Wochen (dividiert in 4-, 3- bzw. 7-Tageperioden) vom
Tag der Injektion. Die Hühner wurden an den angegebenen
Tagen um 9.00 Uhr früh gewogen. Für jede Behandlung
wurden sechs Gruppen von Hühnern herangezogen.
Die Gewichtszunahmen wurden statistisch durch Kovarianzanalyse
und mit dem Ducan-Mehrfachbereichstest ausgewertet.
Die Gewichtszunahmen der Hühner sind in der
nachfolgenden Tabelle III zusammengestellt.
Die obigen Ergebnisse zeigen daß im Verlaufe der Periode
von 14 Tagen sämtliche behandelten Tiere eine wesentlich
bessere Gewichtszunahme zeigen, als die infizierten
Vergleichstiere und zusammen etwa 97% der Gewichtszunahme
der nichtinfizierten Vergleichstiere.
In einer weiteren Untersuchungsreihe wurde die Wirksamkeit
der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination aus Trimethoprim
und Sulfachinoxalin gegen Kokzidiose-Infektionen
bei Vögeln ermittelt und der Wirksamkeit von zwei
handelsüblichen Präparaten gegenübergestellt, die Sulfachinoxalin
und Diaveridin (2,4-Diamino-5-(3,4-di
methoxybenzyl)-pyrimidin) enthalten.
Bei dieser Untersuchung wurden Gruppen von fünf 1 Woche
alten Hähnchen (Ranger cockerels) oral mit 50 000
Oocysten, die Sporen gebildet hatten, des Weybridge-
Stamms von Eimeria tenella infiziert. Dies führt bei
den unbehandelten Hühnern zu einer Mortalität von
73,5%. Die Tiere wurden mit einer 3 : 1-Sulfachinoxa
lin/Trimethoprim-Lösung (mit einer Endkonzentration
von 133 ppm) und mit zwei kommerziellen Produkten, nämlich
Darvisul L (einer 4 : 1-Sulfachinoxalin/Diaveridin-
Lösung mit einer Endkonzentration von 96 ppm) und
Saquadil (einer 1,4 : 1-Sulfachinoxalin/Diaveridin-Lösung
mit einer Endkonzentration von 93,75 ppm) behandelt.
Die Behandlungen erfolgten am Infektionstag und
dauerten 3 oder 4 Tage. Die Ergebnisse der Mortalitätsuntersuchung
sind in der nachfolgenden Tabelle IV als
Prozentsatz der behandelten Tiere angegeben.
Die bekannte Wirkstoffkombination Saquadil ist ein
handelsübliches Produkt, welches unter die Definition
der GB-PS 10 28 204 fällt, während die Vergleichs-Wirkstoffkombination
Darvisul L ein Handelsprodukt darstellt,
welches unter die Definition der GB-PS 11 08 122
fällt.
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäße Sulfa
chinoxalin/Trimethoprim-Kombination sowohl bei drei Behandlungstagen
als auch bei vier Behandlungstagen eine vollständige
Wirksamkeit zeigt, während die vorbekannten
Sulfachinoxalin/Diaveridin-Kombinationen nur bei einer
Behandlungsdauer von vier Tagen vollständig wirksam
sind.
Zusammenfassend läßt sich erkennen, daß die erfindungsgemäße
Wirkstoffkombination den einzeln eingesetzten
Wirkstoffen und auch vorbekannen Wirkstoffkombinationen
auf der Grundlage von Sulfachinoxalin und Trimethoprim
bzw. Diaveridin erheblich überlegen ist. Dies ist als
überraschend anzusehen, insbesondere bei Berücksichtigung
der Tatsache, daß es aus der Literatur (Lewis, Anderson
and Lacey, J. Clin. Path. 27 (1974) 87 bis 91)
bekannt ist, daß bei einer Sulfonamid-resistenten Infektion
keine in vivo-Potenzierung durch die Kombination
von Trimethoprim mit einem Sulfonamid möglich ist.
Die erfindungsgemäßen veterinärmedizinischen Zubereitungen
sind normalerweise pulverförmig oder flüssige Konzentrate.
In den erfindungsgemäßen Pulvern wird vorzugsweise ein
Alkalimetallsalz des Sulfachinoxalin, so z. B. das Natriumsalz,
verwendet. Gemäß der üblichen veterinärmedizinischen
Praxis können zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
den Pulvern gebräuchliche wasserlösliche Zusätze,
wie Laktose oder Saccharose zugesetzt werden. So enthalten
besonders brauchbare erfindungsgemäße Pulver 50 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise 60 bis 80 Gew.-% eines Gemisches aus Trimethoprim
und einem Alkalimetallsalz des Sulfachinoxalin, sowie
0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-% übliche veterinärmedizinische
Zusätze. Das Gewichtsverhältnis Trimethoprim
zu Sulfachinoxalin ist dabei wie oben beschrieben.
Diese Pulver können entweder dem Tierfutter zugegeben werden,
z. B. in Form einer Vormischung, oder in dem Trinkwasser
der Tiere aufgelöst werden. Als besonders wirksam bei
Geflügel erwies sich die Auflösung eines erfindungsgemäßen
Pulvers in Wasser mit einem Anteil von 133 ppm Trimethoprim
und Sulfachinoxalin als Wirkstoffe. Es können also für eine
wirksame Geflügelbehandlung 20 g Pulver, das zu 70 Gew.-%
aus einem Gemisch aus Trimethoprim und Natriumsulfachinoxalin
besteht, zu 100 l Trinkwasser gegeben werden.
Erfindungsgemäße flüssige Konzentrate enthalten am besten
Trimethoprim und ein wasserlösliches, veterinärmedizinisch
verträgliches Salz des Sulfachinoxalin; dieses wird durch
Vermischen einer Sulfachinoxalinlösung mit einer wasserlöslichen
Base, insbesondere einer organischen Base wie
Äthanolamin oder Diäthanolamin, in einem veterinärmedizinisch
verträglichen wassermischbaren Lösungsmittel gebildet. Zu
den geeigneten Lösungsmitteln gehören Polyäthylenglycol,
Propylenglycol, Glycerin, Glycerinformal oder eines dieser
Lösungsmittel vermischt mit bis zu 30 Vol.-% Äthanol. Polyäthylenglycol
erwies sich als besonders brauchbares Lösungsmittel
für erfindungsgemäße flüssige Konzentrate. Am besten
wird ein Sulfachinoxalinsalz in situ gebildet, indem in dem
flüssigen Konzentrat zusammen mit dem Sulfachinoxalin eine
organische Base vorhanden ist.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft
ein flüssiges Konzentrat, das 10 bis 50% (Gew./Vol.),
vorzugsweise 24% (Gew./Vol.), eines Gemisches aus Trimethoprim
und einem Sulfachinoxalinsalz enthält, das aus einer
veterinärmedizinisch verträglichen, wasserlöslichen organischen
Base in einem aus Glycol, Propylenglycol, Glycerin
oder Glycerinformal gewählten Lösungsmittel gebildet wurde.
Dabei ist das Gewichtsverhältnis Trimethoprim zu Sulfachinoxalin
wie oben beschrieben.
Die erfindungsgemäßen flüssigen Konzentrate werden
dem Trinkwasser von Tieren, insbesondere von Geflügel,
zugesetzt. Sie sind besonders geeignet für den automatischen
Zusatz zum Trinkwasser von Geflügel, wenn
Wasserproportionierer verwendet werden. Die erfindungsgemäßen
veterinärmedizinischen Zubereitungen sind besonders
für die Behandlung von Coccidiose bei Hühnern
geeignet.
Zur Behandlung von bakteriellen Erkrankungen bei Geflügel
werden oral 1 bis 100 mg/kg, insbesondere 5 bis 70 mg/kg,
vorzugsweise 20 bis 40 mg/kg der erfindungsgemäßen veterinärmedizinischen
Zubereitung verabreicht.
Zur Behandlung der Coccidiose werden täglich die oben
erwähnten Dosen der erfindungsgemäßen veterinärmedizinischen
Zubereitung oral verabreicht. Zur Behandlung von
Malaria bei Geflügel werden ebenfalls täglich die oben
erwähnten Dosen der erfindungsgemäßen veterinärmedizinischen
Zubereitung oral verabreicht.
Die folgenden Beispiele zeigen die veterinärmedizinische
Wirksamkeit der Zubereitungen und ihrer Darreichungsformen.
Die hier angeführten Konzentrationen in Gewicht/Volu
men-Prozentzahlen verstehen sich in g/100 ml.
Antibakterielle und Antiprotozoen-Wirkung von Trimethoprim/
Sulfachinoxalin-Zubereitungen.
Küken, die mit sulfonamidresistenten E. coli Stämmen 18EC
infiziert worden waren, wurden mit einer Trimethoprim/Sulfa
chinoxalinzubereitung in verschiedenen Dosierungen behandelt.
(E. coli Stamm 18EC verursacht ein der "Coli-Septicaemie"
eindeutig ähnelndes Syndrom. Diese ist eine schwere, häufig
auftretende Erkrankung von Brathähnchen; vergleiche
(Piercy and West, J. Comp. Path., (1976) 86, 203). Ähnlich
infizierte Küken werden zu Kontrollzwecken auch mit einer
Trimethoprimzubereitung und den zwei handelsüblichen Zubereitungen
Sulfachlorpyridazin und Oxytetracyclin behandelt.
Die Küken wurden im Alter von 18 Tagen infiziert und gewogen.
Sieben Tage nach der Infektion wurde das Geflügel getötet,
erneut gewogen und seziert. Außer den nichtinfizierten
und infizierten unbehandelten Kontrolltieren wurde allen
Küken Trinkwasser mit Medikament in beliebiger Menge
angeboten, ohne daß sie Zugang zu Wasser ohne Medikament
hatten, und zwar angefangen 24 Stunden vor der Infektion
bis zum Abschluß der Behandlung. Die Medikamentspiegel und
Behandlungsperioden sind in Tabelle I aufgeführt, in der
die bei der Sektion gemachten Beobachtungen zusammengestellt
sind. Das Ausmaß der bei der Sektion beobachteten
pathologischen Befunde wurde auf der folgenden Grundlage
in einer Skala von 0 bis 4 bewertet:
Bewertung
Keine pathologischen Befunde0
Entzündliche Reaktion im injizierten Luftsack1
Entzündung beider Luftsäcke2
Schwere bilaterale Luftsackentzündung plus
Pericarditis3 Die obigen Symptome plus fibrinöse Peritonitis,
oder Tod4
Pericarditis3 Die obigen Symptome plus fibrinöse Peritonitis,
oder Tod4
Gruppen von je fünf eine Woche alten Ranger Hähnchen wurden
oral mit einem Gemisch aus 50 000 sporulierten Oocysten des
Ongar Stammes von E. acervulina und 50 000 Oocysten des
Weybridge Stammes von E. maxima und 50 000 Oocysten des
Weybridge Stammes von E. brunetti infiziert. Dies führte zu
einer Sterblichkeitsrate von 72% bei unbehandelten Küken.
Die Küken wurden mit einer 3 : 1 Sulfachinoxalin/Trimethoprim-
Zubereitung in Trinkwasser (endgültige Konzentration 132 ppm)
behandelt. Fünftätige Behandlungen begannen am Tag der Infektion
oder einen bzw. zwei Tage danach. Infizierte unbehandelte
und nichtinfizierte unbehandelte Gruppen wurden als
Kontrollen verwendet, wobei die letzteren eine Wasserimpfung
erhielten. Tabelle II zeigt die Gewichtszunahme der Küken nach
den Zeiträumen von 0 bis 4, 4 bis 7, 7 bis 14 und 0 bis 14
Tagen (Tag 0=Tag der Infektion). Mit der Behandlung wurden
Sterblichkeit und Blutung/Diarrhöe vollständig unter Kontrolle
gehalten.
Gruppen von je 5 eine Woche alten Ranger Hähnchen wurden
oral mit 50 000 sporulierten Oocysten des Weybridge Stammes
von Ei. tenella infiziert. Dies führte zu einer Sterblichkeit
von 73,5% bei unbehandelten Küken. Die Küken wurden
mit einer 4 : 1 Sulfachinoxalin/Diaveridin-Lösung (endgültige
Konzentration 96 ppm) und mit einer 3 : 1 Sulfachinoxalin/
Trimethoprim-Lösung (endgültige Konzentration 133 ppm) behandelt.
Die Behandlung begann am Tag der Infektion und
dauerte drei bzw. vier Tage. Einzelheiten der Sterblichkeitskontrolle
sind in Tabelle III aufgeführt. Die Sulfa
chinoxalin/Diaveridinlösung ergab einen 95%igen Schutz gegen
Sterblichkeit nach einer dreitägigen Behandlung und 100%igen
Schutz nach viertägiger Behandlung, während die Sulfachino
xalin/Trimethoprimzubereitungen 100%igen Schutz sowohl bei
dreitägiger als auch bei viertägiger Behandlung verliehen.
Gruppen von je fünf eine Woche alten Ranger Hähnchen wurden
oral mit 250 000 sporulierten Oocysten des sulfachino
xalinresistenten Dessord Mill Stammes von E. acervulina
infiziert. Die Küken wurden mit einer 3 : 1 Sulfachinoxalin/
Trimethoprim-Zubereitung in Trinkwasser behandelt (endgültige
Konzentration 132 ppm). Fünftägige Behandlungen begannen
am Tag der Infektion oder 1 bzw. 2 Tage danach. Infizierte
unbehandelte und nicht-infizierte unbehandelte Gruppen
wurden als Kontrollen verwendet, wobei die letzteren
Wasser zur Scheininfizierung erhielten. Tabelle III zeigt
die Gewichtszunahme von Küken nach Zeiträumen von 0 bis 4,
4 bis 7, 7 bis 14 und 0 bis 14 Tagen (Tag 0=Tag der Infektion).
Innerhalb der gesamten 14 Tage erzielten alle behandelten
Gruppen Gewichtszunahmen, die signifikant besser waren,
als die der infizierten Kontrollen, und von etwa 97%
bezogen auf die Gesamtheit der nicht-infizierten Kontrollen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
Eine 24%ige Lösung einer 3 : 1 Sulfachinoxalin/Trimethoprim-
Zubereitung wurde aus den folgenden Bestandteilen zubereitet:
Trimethoprim 6 g
Sulfachinoxalin18 g
Monoäthanolamin 4 g
Polyäthylenglycol 200 bis zu 100 ml
Das Trimethoprim wurde in 70 ml Polyäthylenglycol 200 aufgelöst
und auf 70 bis 80°C erhitzt. Monoäthanolamin und
Sulfachinoxalin wurden zugegeben und das Gemisch gerührt,
bis sich die Bestandteile aufgelöst hatten. Die Lösung wurde
auf Raumtemperatur abgekühlt und mit Polyäthylenglycol
200 aufgefüllt. Die erhaltene Lösung wurde zur Sicherstellung
ihrer Homogenität gründlich gemischt.
Ein lösliches Pulver, das eine 3 : 1 Zubereitung aus
Sulfachinoxalin/Trimethoprim enthielt, wurde mit den folgenden
Bestandteilen hergestellt:
Sulfachinoxalinnatrium10,73 g
Trimethoprim 3,3 g
Natriumlaurylsulfat 0,1 g
Laktose 5,87 g
Laktose, Trimethoprim und Sulfachinoxalinnatrium wurden
in einem Mischer gründlich vermischt. Das Natriumlaurylsulfat
wurde in einer kleinen Menge Wasser gelöst und diese
Lösung wurde zum Granulieren der Pulver verwendet. Das
erhaltene Granulat wurde gesiebt und getrocknet und die
getrockneten Granula erneut gesiebt. Die gesiebten getrockneten
Granula wurden gründlich gemischt, so daß sie eine
geeignete Form zur Verabreichung in Tierfutter oder Tiertrinkwasser
hatten.
Claims (2)
1. Veterinärmedizinische Zubereitung, die als Wirkstoffe
Trimethoprim und Sulfachinoxalin enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Trimethoprim in
Kombination mit Sulfachinoxalin in einem Gewichtsverhältnis
von 1 : 1 bis 1 : 4 sowie gegebenenfalls übliche
veterinärmedizinische Zusätze enthält.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Trimethoprim und
Sulfachinoxalin in einem Gewichtsverhältnis von
1 : 3 enthält.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB15459/77A GB1596044A (en) | 1977-04-14 | 1977-04-14 | Veterinary compositions |
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DE2816064A1 DE2816064A1 (de) | 1978-10-19 |
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ID=10059514
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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