DE2814623A1 - Verfahren zur herstellung eines natuerlichen humusbildners und duengers auf rindenbasis - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines natuerlichen humusbildners und duengers auf rindenbasisInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines
- natürlichen Humusbildners und Düngers auf Rindenbasis Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung -eines natürlichen Humusbildners und Düngers auf der Grundlage von bei der Stammholzverarbeitung anfallender Baumrinde, die zunächst zerkleinert und anschliessend einer Dampfatmosphäre ausgesetzt wird.
- In der modernen Forstwirtschaft wird der gefällte Baum im Wald nur noch entastet, das Stammholz jedoch mit Rinde an den Holzverarbeiter weitergegeben. In dem Holzverarbeitungsbetrieb muß der Stamm dann entrindet werden mit der Folge, daß in solchen Betrieben heute große engen an Baumrinde anfallen. Damit stellt sich das Problem der Beseitigung bzw. Weiterverwendung der Baumrinde. Sofern sie nicht verbrannt wird, was jedoch in aller Regel teuere Trockungsprozesse voraussetzt und irn übrigen nur eine geringe Wärmegewinnung mit sich bringt. Andere Überlegungen zur Nutzbarmachuncg gehen dahin, aus Baumrinde Humus zu gewinn-en.
- Da der natürlich Humifizierungsprozeß von Rinde, aber auch von Holz, mehrere @a@re dauert, muß eine wirtschaftliche Lösung in erster Linie aut eine Verkürzung der Verrottungszeit ausgerichtet sein. Es ist bekannt, baumrinde zu zerkleinern und das Rindenpulver zusammen mit Erde zu kompostieren.
- Auch hierbei sind aber noch Vorrottungszeiten von mehreren Jahren bei großem Lagerplatzbedarf hinzunehmen. Um den Verrottungsprozeß zu verkürzen, können der zerkleinerten Baumrinde biologische Aktivatoren zugesetzt werden, welche die bakterielle und mikrobielle Umsetzung der Kompostmasse beschleunigen. Die Verrottungszeit kann hiermit auf drei bis fünf monate reduziert werden.Bei diesem Kompostierungsprozeß werden große Lagerflächen benötigt, da die Kompostmieten nur eine relativ geringe Höhe aufweisen dürfen, um eine einwandfreie Durchlüftung zu erreichen.
- Das eingangs angedeutete bekannte Verfahren (DT-OS 24 32 423) benötigt demgegenüber wesentlich geringere Behandlungszeiten, indem die winde nach dem Trennen von Stammholz zum Trocknen aufgestapelt, später gereinigt und zerkleinert und schließlich in einer Dampf atmosphäre bis 900 C einem Quellprozeß überlassen wird. Danach wird das Rindenpulver getrocknet und in Kornfraktionen abgesiebt. Durch die kurzfristige Dampfbehandlung bei 700 bis 900 C werden die zwischen den @ akromolekülen (Kohlehydrate) vorhandenen Bindungskräfte, die einer Verrottung entgegenwirken, physikalisch angegriffen. Auch die Rindeninhaltsstoffe, wie Phenole, Lipide, iulineralien etc. wirken konservierend, werden durch den Heißdampf jedoch gleichfalls angegriffen und geschwächt. Damit wird aber der gesarnte Gewebeverband gelockert. Eventuell in der Rinde vorhandene Schädlinge, Schädlingsei-er und padogene Keim werden bei Temperaturen über 700 C abgetötet, während bakterien und Fermente sowie die Flora der Rinde keine Schädigung erfahren. Diese mikrozelle Flora und Fauna findet im Gegenteil bei dieser Temperatur und der vorhandenen Feuchtigkeit günstigste Lebensbedingungen vor, so daß eine scnnelle Vermehrung stattfindet.
- Dabei bleibt jedoch - im Gegensatz zu der bekannten Kompostierungsmethode - bei der biologische Aktivatoren in Überschuß zu gesetzt werden, das ökologische Gleichgewicht erhalten.
- Dieses bekannte Verfahren ist im industriellen maßstab durchführbar und liefert in relativ kurzer Zeit einen verwertbaren Humusbildner, der unmittelbar verwendbar ist.
- Das bekannte Verahren konnte sich dennoch in der Praxis nicht einführen, weil es nicht wirtschaftlich genug arbeitet. Die sestehungskosten für den solchermaßen hergestellten Humusbildner sind so hoch, daß das Produkt nicht zu konkurrenzfähigem Preis angeboten werden kann. Die Ursache liegt in erster Linie an dem erforderlichen Investitionsaufwand für die Anlagetechnik und hierbei insbesondere für die Trocknung der Rinde. Dies gilt sowohl für die Vortrocknung, doh. das Lagern der Rinde auf Stapeln, als auch für das abschließende Trocknen, das mit Warmluft geschieht. Hier können wegen der Sntzündungs- und Explosionsgefahr des Rindenpulvers nur relativ niedrige Trocknungstemperaturen angewandt werden. Zudem müssen teure Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das vorgenannte Verfahren dahingehena weiter zu entwickeln, daß der Humushildner bzw. Dünner zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Baumrinde nach einer Vorzerkleinerung bis auf einen Feuchtegehalt von etwa 40 ',0 gepreßt, anschließend auf den gewünscnten Feinheitsgrad zerkleinert und a@schließend bedampft wird.
- Durch die Vorzerkleinerung und die Baumrinde mechanisch aufgeschlossen, so daß beim anschließenden Pressvorgang nicht nur das Oberflächenwasser, sondern auch das Kapillarwasser weitgehend abgepreßt werden kann. Der Feuchtegehalt läßt sich somit von ursprünglich ca. 65 » auf etwa 40 senken. Das Abpresse des Wassers läßt sich mit Kolbenpressen od. dgl. In sehr einfacher Weise verwi-rklichen. Ar apparative Kostenaufwand beträgt nur etwa 20 % der bisher für die Trocknung aufzuwendenen kisten. Auch die Verweilzeit der Rinde wird auf ein Minimum reduziert. Mit dem beschriebenen Verfahren wird ein guter und preiswerter Humusbildner erhalten.
- Die Baumrinde hat von Hause aus ein ungünstiges Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff in der Größenordnung von 100:1.
- Dieses entspricht einerseits nicht dem bei normalen Böden vorhandenen Verhältnis von 15:1, und ist andererseits auch Ursache für den langsamen Verrottungsprozeß der Rinde im Boden. Um diese Stickstoffarmut zu beheben und aus dem bekannten Produkt einen vollwertigen Dünger zu machen, schlägt die Erfindung weiterhin vor, der Baumrinde vor dem Bedampfen natürliche organische Stickstoffträger zuzusetzen. Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, beim Kompostieren von Rinde Stickstoffträger in natürlicher oder synthetischer Form zuzugeben. Diese können ihre Wirkung jedoch deshalh nur ungenügend entfalten, weil die Verrottung der Rinde und die Verwesung bzw. Zersetzung der Stickstoffträyer in erheblich verschiedenen Zeiträumen erfolgt. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, nämlich die zerkleinerte Rinde und die natürlichen Stickstoffträger der Dampf atmosphäre auszusetzen findet der Zersetzungsprozeß gleichzeitig statt. Die Geruchsbelästigung und die hygienischen Gefahren, die bei der Verwendung natürlicher Stickstoffträger stets auftreten, lassen sich auf diese Weise leicht beherrschen. Es entsteht ein inniges Gemisch von aufgeschlossener Rinde und Stickstoffträger, dessen Kohlenstoff-Stickstoffverhältnis wunschgemäß eingestellt werden kann.
- Als Stickstoffträger lassen sich insbesondere Abfälle aus der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, wie Biertrester, Bierhefe, Rizinusschrot, Hornmehl, Linsamenabfälle oder auch Lederabfälle verwenden, die bisher weitgehend ungenutzt ge@lieben sind.
- Praktische Versuche haben gezeigt, daß ein optimaler Aufschluß von Rinde und Stickstoffträger bei einer Dampftemperatur von ca. 120° C erfolgt.
- Eine alternative Lösung der Erfindungsaufgabe besteht darin, daß die zerEeinerte Rinde lediglich auf eine Temperatur von ca. 1200 C erhitzt wird. Bei dieser Lösung entfällt das Pressen, wie auch jeylicher anderer Trocknungsvorgang,, aber auch ein gesonderter Bedampfungsvorgang. Durch die Erhitzung wird der größte Anteil des in der Rinde enthaltenen Wassers verdampft, so daß sich die für den biologischen Aufschluß der Rinde notwendige Dampfatmosphäre von selbst einstellt. Um einen kontrdlierten Ablauf zu gewährleisten, erfolgt die Erhitzung unter ständigem Umwälzen der Rinde in einen @eschlossenen @efäß, das nach Art eines Mischers gestaltet sein kann. Die vorgenannten natürlichen organischen Stickstoffträger können vor und/oder während des Erhitzens zu@egenen werden.
Claims (7)
- Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung eines natürlichen Humusbildners und Düngers auf der Grundlage von bei der Stammholzverarbeitung anfallender Baumrinde, die zunächst zerkleinert und anschließend einer Dampfatmosphäre ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Baumrinde nach einer Vorzerkleinerung bis auf einen Feuchtegehalt von etwa 40 % gepreßt, anschließend auf den gewünschten Feinheitsgrad zerkleinert und abschließend bedampft wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Baumrinde vor dem Bedampfen natürliche organische Stickstoffträger zugesetzt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Stickstoffträger, Biertrester, Bierhefe, Rizinusschrot, Hornmehl, Leinsamenabfälle, Lederabfälle od. dgl. zugegeben werden.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedampfung bei einer Temperatur bis zu 1200C erfolgt.
- 5. Verfahren zur Herstellung eines natürlichen Humusbildners und Düngers auf der Grundlage von bei der Stammholzverarbeitung anfallender, zerkleinerte Baumrinde, dadurch geifrin zeichnet, daß die zerkleinerte Baumrinde auf eine Temperatur von ca. 1200 C erhitzt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung unter ständigem Umwälzen in einem geschlossenen Gefäß erfolgt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Baumrinde vor und/oder während des Erhitzens natürliche organische Stickstoffträger , z.B. Stickstoffträger gemäß Anspruch 3, zugegeben werden.
Priority Applications (8)
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CS186079A CS225812B2 (en) | 1978-04-05 | 1979-03-21 | The production of the fertilizer from the tree rind |
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ES479275A ES479275A1 (es) | 1978-04-05 | 1979-04-04 | Procedimiento para la preparacion de un formador natural de humus y abono a base de corteza de arboles. |
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2814623A1 true DE2814623A1 (de) | 1979-10-18 |
DE2814623C2 DE2814623C2 (de) | 1987-01-08 |
Family
ID=6036187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19782814623 Expired DE2814623C2 (de) | 1978-04-05 | 1978-04-05 | Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels aus Baumrinde |
Country Status (1)
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DE (1) | DE2814623C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3235452A1 (de) * | 1982-09-24 | 1984-03-29 | Lentia GmbH Chem. u. pharm. Erzeugnisse - Industriebedarf, 8000 München | Verfahren zur herstellung eines vollwertigen humustraegers und duengers auf rindenbasis |
DE3330749C1 (de) * | 1983-08-26 | 1984-10-11 | GPV Gartenbedarfs GmbH & Co KG Produktions- & Vertriebsgesellschaft, 4950 Minden | Dünge- und Bodenverbesserungsmittel |
Families Citing this family (1)
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DE4041329A1 (de) * | 1990-12-21 | 1992-06-25 | Wilfried Schraufstetter | Verfahren zum herstellen eines torfersatzstoffes aus pflanzlichen roh- und abfallstoffen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2236814A1 (en) * | 1973-07-13 | 1975-02-07 | Moitry Rene | Organic-mineral fertilisers produced from bark - by grinding, grading, swelling with steam, drying and screening |
-
1978
- 1978-04-05 DE DE19782814623 patent/DE2814623C2/de not_active Expired
Patent Citations (1)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2814623C2 (de) | 1987-01-08 |
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