DE2814351C2 - Rahmenstruktur für ein digitales Zeitmultiplexsystem dritter Ordnung - Google Patents

Rahmenstruktur für ein digitales Zeitmultiplexsystem dritter Ordnung

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Description

  • Die Erfindung betrifft eine Rahmenstruktur für ein digitales Zeitmultiplexsystem dritter Ordnung.
  • Mit Hilfe einer solchen Rahmenstruktur soll sowohl in einem plesiochronen Nachrichtennetz eine Bündelung der Informationen von Sekundärsystemen, z. B. nach CCITT Rec G 741 Annex 1 für übertragungstechnische Zwecke als auch in einem synchronen Netz bei Taktfrequenzen von 34,368 MHz eine Bündelung zur Vermittelbarkeit einzelner Fernsprechkanäle oder von Informationen mit der Basisbandbreite des m-fachen eines Fernsprechkanals möglich sein.
  • Die Festlegung international gültiger Normen für Zeitvielfachsysteme höherer Ordnung wurde seit Beginn der siebziger Jahre von Fachleuten der digitalen Übertragungstechnik sehr beschleunigt vorgenommen. Dabei wurde davon ausgegangen, daß Zeitvielfach-Vermittlungen nur auf der Grundlage des PCM-Grundsystems, d. h. mit Zeitvielfachbündeln zu jeweils 30 Fernsprechkanälen realisiert werden können. Daß diese Annahme heute schon technologisch und wirtschaftlich überholt ist, zeigt die Entwicklung und 1976 erfolgte Inbetriebnahme des Zeitvielfach-Vermittlungssystems ESS-N. 4 der Bell Telephone Company. Das System ESS-No. 4 arbeitet intern mit Bündeln von 120 Fernsprechkanälen im Zeitmultiplex (Konferenzbericht ISS. 1972 CHO 617-1-COM. S. 19-25). International spezifiziert sind auch Rahmenstrukturen für digitale synchrone Multiplexeinrichtungen für 120 Fernsprechkanäle (CCITT, 1976, Rec. 741, Annex 1). Damit ist die Entwicklung jedoch noch nicht abgeschlossen, wie auch aus Veröffentlichungen aus dem europäischen Ausland hervorgeht (Eurocon, 1971, Paper-No. B 8-3; Commutation + Electronique, 1973, S. 14).
  • Die Aufgabe der Erfindung leitet sich aus folgenden Überlegungen ab:
    Während von der Übertragungstechnik im wesentlichen die Taktbitraten und Rahmenstrukturen für digitale Systeme bis zur vierten Stufe der digitalen Hierarchie festgelegt worden sind, ist auf Seiten der Vermittlungstechnik davon unabhängig der Zug zur Entwicklung und zum Einsatz hochkanaliger Zeitvielfachsysteme zu erkennen. Damit durch die Einführung der Digitaltechnik ein größtmöglicher Nutzen erreicht werden kann, sollten bei der Auswahl der Multiplexverfahren sowohl Belange der Vermittlungs- als auch der Übertragungstechnik berücksichtigt werden. Zeitvielfachvermittlungen stellen an die beteiligten Eingangstakte die Forderung nach Synchronität, wenn nicht Teile von Informationen verloren gehen sollen. Für Übertragungssysteme höherer Ordnung kann diese Forderung jedoch dann abgeschwächt werden, wenn für die Takte der Untersysteme Toleranzgrenzen definiert werden, bei deren Beachtung die Informationen verlustfrei übertragbar sind.
  • Bei der Anwendung bestimmter Taktanpassungsverfahren in der Multiplextechnik könnte auf lange Sicht beiden Forderungen nachgekommen werden. So ist durch das CCITT-Dokument, TD Nr. 19, Nov. 1971 ein Taktanpassungsverfahren bekannt, das zur Signalisierung von Taktabweichungen mit zwei Zuständen (positiv-negativ) auskommt und im synchronen Fall die beiden Befehle alternierend überträgt. Weiter ist es bei plesiochronen Systemen bekannt, die Zusatzinformationen sowohl zum Zweck der Synchronisierung als auch zur Taktanpassung zu verwenden (Review of the Electrical Communication Laboratories, Jahrgang 1971, H. 9-10, S. 1055-1059). Für einen sehr langen Einführungszeitraum und für besonders hochkanalige Übertragungssysteme könnten Takttoleranzen zulässig sein, ohne daß eine Umstellung auf synchronen Betrieb von vornherein ausgeschlossen wäre. Die Umstellung auf ein synchrones Netz macht neben der Lösung des Synchronisierproblems auch die Einführung elastischer Speicher (sogenannte Phasenausgleicher) erforderlich.
  • Dieser Zusammenhang wurde bereits eingehend erörtert (Proceedings of the IEE, Vol. 60, No. 5, May 1972, p. 594-601) und dabei wurde auch auf den relativ großen Speicherbedarf bei höheren Taktfrequenzen hingewiesen. Theoretisch scheint die Durchführbarkeit eines weltweit angelegten synchronen Netzes möglich (IEEE Transactions on Communications, June 1974, p. 839-845) und die Frage der Herstellbarkeit preiswerter elastischer Speicher, auch für größere Inhalte, in wenigen Jahren lösbar.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wesentliches, durch die Festlegung auf positive Taktanpassung für Übertragungssysteme bestehendes Hindernis beim Aufbau eines synchronen Netzes für die dritte Ebene der digitalen Multiplexhierarchie durch die Angabe einer optimalen Rahmenstruktur zu beseitigen. Bei der Lösung wird dabei davon ausgegangen, daß sowohl der Informationsfluß der Eingangssysteme mit 8,448 Mbit/s als auch die Bitrate am Ausgang des Multiplexers mit 34,368 Mbit/s festgelegt sind und nicht mehr durch internationale Gremien verändert werden können.
  • Eine weitere Forderung ist, daß bei den Sollfrequenzen aller beteiligten Takte der Impulsrahmen genau alle einlaufenden Informationen von den Informationsflüssen der niederen Klasse aufnehmen kann, ohne daß im Impulsrahmen der höheren Klasse Leerbits (stuffing bits) entstehen.
  • Nimmt man die durch die Arbeit von Häberle, "Theorie der Blocksynchronisation binärer Übertragungssysteme", Dissertation TH München, 1966, bekannte Forderung nach einer optimalen Länge des Synchronisiermusters in den Forderungskatalog auf, so kommt man zu der in der Fig. 1 dargestellten Tabelle. In dieser Tabelle sind die jeweils möglichen Bitzahlen für die Nutzinformation, die Zusatzinformation, die sich durch die Summe beider ergebende Blocklänge und die optimale Länge des Synchronisierworts sowie die Anzahl der zu übertragenden bzw. zu vermittelnden Kanäle zeilenweise untereinander angeordnet. Alle dort sich aus den Spalten ergebenden Rahmenstrukturen erfüllen die vorstehend aufgeführten Forderungen. Hingewiesen sei auf den Umstand, daß die Rahmenstruktur mit einer Blocklänge von 716 bit bereits von der sowjetischen Verwaltung im Rahmen der CCITT-Arbeit als Vorschlag eingebracht wurde.
  • Erhebt man neben den durch diese Tabelle erfüllten Forderungen nach kurzer Synchronisierzeit die weitergehende Forderung nach Unempfindlichkeit gegen Bitfehler, des Taktanpassungs-Synchronisierworts einer ausreichend großen zulässigen Taktabweichung der Eingangs- und Ausgangsinformationsflüsse sowie einer kanal- bzw. blockweisen Verschachtelbarkeit der Eingangsinformationen, so zeigt sich, daß diese Forderungen gemeinsam nur von einer Spalte der Tabelle erfüllt werden.
  • Zur Lösung der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe wird von einer Rahmenstruktur für die digitales Zeitmultiplexsystem dritter Ordnung mit einer sowohl der Synchronisierung als auch der Signalisierung von Taktabweichungen dienenden Zusatzinformation zur Vereinigung von vier mit jeweils 120 Fernsprechkanälen belegbaren Informationsflüssen von 8,448 Mbit/s zu einem Informationsfluß von 34,368 Mbit/s ausgegangen, wie es aus der Zeitschrift "Elektrisches Nachrichtenwesen" 52 (1977) Nr. 4, Seiten 308-314) bekannt ist.
  • Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß bei einer solchen Rahmenstruktur jeweils 1056 Informationsbit 18 Bit Zusatzinformation vorangestellt sind, wobei die ersten 13 Bit der Synchronisierung und der Signalisierung von Taktabweichungen, das 14. und 15. Bit zur Zuordnung der Taktabweichungssignalisierung zum jeweiligen Untersystem, das 16. Bit sowohl als Informationsbit bei positiver Taktabweichung des jeweiligen 8,448 Mbit/s-Eingangs als auch zur Signalisierung eines nicht dringenden Alarms, und das 18. Bit als Reservebit für internationale Aufgaben dienen.
  • Bei der Einführung des erfindungsgemäßen Zeitmultiplexrahmens sowohl für die digitale Übertragung als auch für digitale Zeitvielfachvermittlung ergibt sich der Vorteil, eine Vielzahl von Multiplex- bzw. Demultiplex-Einrichtungen einsparen zu können. Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Taktanpassungsverfahrens ergibt sich weiter ein zusätzlicher Freiheitsgrad in bezug auf die Art der Verschachtelung: Sowohl bit-, wort- als auch bitgruppenweise Verschachtelung der Informationen der Untersysteme werden ermöglicht. In der dritten Stufe der digitalen PCM-Hierarchie sind digitale Zeitvielfach-Koppelstrukturen sowohl für Fernsprechkanäle, als auch für Breitbandkanäle mit z. B. zwei-, drei-, fünf-, sechs- oder zehnfach größeren Informationsflüssen als sie ein Fernsprechkanal benötigt, einsetzbar.
  • Die erfindungsgemäße Rahmenstruktur ist in Fig. 2 für die Multiplexbildung von vier jeweils mit 120 (132) Fernsprechkanälen belegbaren Informationsflüssen von 8,448 Mbit/s der unteren Stufe der digitalen Hierarchie zu einem Informationsfluß der oberen Stufe mit 34,368 Mbit/s dargestellt. Die in Klammern gesetzte Zahl von 132 schließt die acht für die Synchronisierung und Kennzeichenübertragung von jeweils 30 Fernsprechkanälen reservierten Kanäle sowie vier Kanäle zur Synchronisierung und Taktanpassung im Sekundärsystem mit ein.
  • Die Rahmenstruktur der Fig. 2 wurde aus der Vielzahl von möglichen Rahmenstrukturen nach der Fig. 1 ausgewählt, um eine kurze Synchronisierzeit zwischen Sender und Empfänger zu gewährleisten sowie zu erreichen, daß für eine Übergangszeit, in der mit plesiochronen Takten aller Eingangsinformationsflüsse und in der Multiplexeinrichtung gerechnet werden muß, sowohl eine Taktanpassung (justification) als auch eine Signalisierung von dringenden oder nicht dringenden Alarmen möglich sein muß und zusätzlich noch ein Bit je Rahmen für internationale Aufgaben reserviert werden kann.
  • Die Rahmenstruktur nach der Erfindung macht hierzu einerseits von dem beim Stand der Technik erwähnten Verfahren, die Zusatzinformation sowohl zum Zweck der Synchronisierung als auch zur Taktanpassung zu verwenden, als auch von dem gleichfalls erwähnten bekannten Taktanpassungsverfahren mit zwei im synchronen Fall alternierend übertragenen Taktanpassungsbefehlen Gebrauch. Damit ist der synchrone Betriebszustand des Netzes von Anfang an eingeschlossen.
  • Um die Rahmenstruktur später auch für Zeitmultiplexvermittlungen beibehalten zu können, wird die Zusatzinformation von 576 kbit/s in Form von vier Blöcken zu jeweils 18 bit genutzt.
  • Wesentliche Teile der Zusatzinformation (14 von 18 bit) eines derartigen Blockes werden dabei zum Zweck der Signalisierung von Taktanpassungsbefehlen und zur Übertragung überschüssiger Bits aus den jeweiligen Informationsflüssen der niederen Klasse einem bestimmten Untersystem zugeordnet. Die Verschachtelung der Informationen der Untersysteme im gemeinsamen Zeitmultiplex erfolgt acht-bitweise bzw. später bei synchronem Betrieb PCM-wortweise bzw. blockweise im Falle des Multiplexens (später Vermittelns) von Breitbandkanälen. Durch diese gebündelte Übertragung der Taktanpassungsinformationen ist empfangsseitig ein Kriterium für die im Sender gewählte Zuordnung erforderlich, damit während des plesiochronen Betriebes die den jeweiligen Eingangsinformationsflüssen zugehörigen Taktabweichungen im Empfänger ausgewertet werden können. Daher werden
    ld s = n bit,
    daher bei s = 4 Untersystemen n = 2 bit, zur Kennzeichnung der Nummer s des jeweiligen Informationsflusses der niederen Klasse, zu dem die signalisierte Taktanpassungsinformation gehört, in den Zusatzbits übertragen. Weiterhin wird für die Übermittlung von dringenden Alarmen ein weiteres Bit je Rahmen reserviert aber für die Signalisierung eines nicht dringenden Alarms das Bit in den Zusatzbits mitbenutzt, das für die Übertragung von Information bei positiven Taktabweichungen des Informationsflusses eines Untersystems vorgesehen ist.
  • Beim Übergang auf eine synchrone Betriebsweise im Zusammenhang mit der Inbetriebstellung digitaler Vermittlungen in der dritten Stufe der digitalen Hierarchie werden die Zusatzbits Nr. 14 und 15 (Fig. 2) für Signalisierungsaufgaben zwischen Vermittlungen verfügbar, z. B. zur Übertragung von Speicherfüllzuständen, wie in einem phasengemittelten Netz nach dem Synchronisierverfahren mit Rückmeldung (NTZ 1970, H. 8, S. 402-411) erforderlich. Außerdem entfällt unter diesen Bedingungen auch die Notwendigkeit, mehrere (2 oder 3) Muster für die Erkennung des Synchronwortes unterscheiden zu müssen (Zusatzbits Nr. 1-13) und das 16. Bit steht dauernd zur Signalisierung eines nicht dringenden Alarms zur Verfügung.
  • Ausdrücklich hinzuweisen ist jedoch darauf, daß sich für die Dauer des plesiochronen Betriebes infolge der bitweise vorzunehmenden Taktanpassung, bei acht-bitweiser Verschachtelung der Informationen von den Informationsflüssen der niederen Klasse der digitalen Hierarchie eine wortweise Verschachtelung im Sinne von Fernsprechkanal-PCM-Worten nicht aufrechterhalten läßt. Als Nebenbedingungen für die Umstellung auf die synchrone Betriebsweise ergibt sich daraus weiterhin die Forderung, daß die Einrichtungen für den Phasenausgleich auch die PCM-Kanalgrenzen zu erkennen haben.
  • Neben dem Vorteil der Vermittelbarkeit einzelner Fernsprechkanäle im synchronen Betrieb gestattet der erfindungsgemäße Rahmenaufbau eine um den Faktor drei schnellere Synchronisierung des Demultiplexers nach der (o. a: Dissertation aus dem Jahre 1966, TH München) Beziehung °=c:30&udf54;&udf53;vu10&udf54;&udf53;vz2&udf54; &udf53;vu10&udf54;als im Falle des vom CCITT bisher angenommenen Impulsrahmens für das Multiplexsystem der dritten Stufe der digitalen Hierarchie. In der angeführten Beziehung sind mit T K die Zeitdauer für einen Kurzrahmen, mit b K die Anzahl der Bits je Kurzrahmen und mit n die Anzahl der zur Synchronisierung verwendeten Bits bezeichnet. In der Rahmenstruktur nach der Erfindung lautet die Beziehung für die mittlere Synchronisierzeit, wenn mit zwei zulässigen Synchronisiermustern gearbeitet wird: °=c:30&udf54;&udf53;vu10&udf54;&udf53;vz2&udf54; &udf53;vu10&udf54;

Claims (1)

  1. Rahmenstruktur für ein digitales Zeitmultiplexsystem dritter Ordnung mit einer sowohl der Synchronisierung als auch der Signalisierung von Taktabweichungen dienenden Zusatzinformation zur Vereinigung von vier mit jeweils 120 Fernsprechkanälen belegbaren Informationsflüssen von 8,448 Mbit/s zu einem Informationsfluß von 34,368 Mbit/s, dadurch gekennzeichnet, daß 1056 Informationsbit 18 Bit Zusatzinformation vorangestellt sind, wobei die ersten 13 Bit der Synchronisierung und der Signalisierung von Taktabweichungen, das 14. und 15. Bit zur Zuordnung der Taktabweichungssignalisierung zum jeweiligen Untersystem, das 16. Bit sowohl als Informationsbit bei positiver Taktabweichung des jeweiligen 8,448 Mbit/s-Eingangs als auch zur Signalisierung eines nicht dringenden Alarms, das 17. Bit zur Signalisierung eines dringenden Alarms, und das 18. Bit als Reservebit für internationale Aufgaben dienen
DE19782814351 1978-04-03 1978-04-03 Rahmenstruktur für ein digitales Zeitmultiplexsystem dritter Ordnung Expired DE2814351C2 (de)

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