DE19722032A1 - System zum Übertragen von STM-1-Signalen - Google Patents
System zum Übertragen von STM-1-SignalenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Übertragen
von STM-1-Signalen der Synchronen Digitalen Hierarchie,
welche mehrere Rahmensynchronwörter aufweisen, wobei in
einer Sendeeinrichtung durch einen Stopfvorgang die Bitrate
eines auszusendenden Signals an eine Referenzbitrate
angepaßt wird.
Der Rahmenaufbau eines STM-1-Signals ist in den ITU-T-Empfehlungen
G.708 und G.709 definiert. Für die
Datenübertragung sind bestimmte Datenstrukturen vorgegeben,
die sogenannten Synchronous Transport Modules (STM), für die
es verschiedene Hierarchiestufen gibt. Die niedrigste
Hierarchiestufe bilden die STM-1-Signale, welche eine
Bitrate von 155,52 Mbit/s haben. Die STM-strukturierten
Signale, egal welcher Hierarchiestufe sie sind, stellen alle
einen Rahmen in einer Blockstruktur dar, in dem es einen
Nutzsignalbereich gibt und den sogenannten Section Overhead
(SOH), in dem sich neben Steuerinformationen und
Hilfsdiensten verschiedenster Art auch mehrere
Rahmensynchronwörter befinden.
In Übertragungssystemen für STM-1-Signale kommt es vor, daß
zwei oder mehr STM-1-Signale untereinander synchronisiert
werden müssen; beispielsweise in einem Richtfunksystem, wenn
zwei modulierte STM-1-Signale in derselben Frequenzlage,
jedoch mit unterschiedlichen Polarisationen übertragen
werden. In einem solchen Fall werden empfangsseitig
sogenannte Depolarisationsentkoppler eingesetzt, um eine
unzulässige Beeinträchtigung der Übertragungsqualität durch
die Depolarisationserscheinungen im Funkfeld zu vermeiden.
Die Depolarisationsentkoppler erzielen nur dann eine
optimale Wirkung, wenn die beiden zu übertragenden
Datensignale sendeseitig untereinander bzw. mit einem
Referenztakt synchronisiert werden.
Ein System zur Synchronisation zweier STM-1-Signale, wie
einleitend dargestellt, ist aus der EP 0 475 497 B1 bekannt.
Bei diesem System wird eine Bittaktsynchronität zwischen
zwei STM-1-Signalen hergestellt, indem im virtuellen
Container VC (Nutzdatenbereich) des STM-1-Rahmens an
vorgegebenen Stellen feste und variable Stopfbits eingefügt
werden. Die festen Stopfstellen müssen immer mit einem
Stopfbit versehen werden, während die Stellen für die
variablen Stopfbits je nach Entscheidung einer
Stopfendscheidungsschaltung entweder mit einem
Informationsbit oder mit einem Stopfbit besetzt werden.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 wird für die
Synchronisation der Bitrate eines STM-1-Signals auf eine
Referenzbitrate ein Stopfvorgang angewendet, bei dem ein
oder mehrere Bits in eines der Rahmensynchronwörter des STM-1-Signals
eingefügt oder aus diesem entfernt werden. Dieses
System benötigt keine Redundanz.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gemäß Anspruch 1
gehen aus den Unteransprüchen hervor. Danach werden in einer
Empfangseinrichtung, die das STM-1-Signal mit veränderter
Bitrate empfängt, der Abstand der Rahmensynchronwörter des
STM-1-Signals ermittelt und zur Wiederherstellung der
ursprünglichen Rahmensynchronwörter eine entsprechende
Anzahl von Bits eingefügt oder entfernt.
In der Sendeeinrichtung kann zusätzlich die Information der
Rahmensynchronwörter geändert und in der Empfangseinrichtung
können die Rahmensynchronwörter aufgrund ihrer geänderten
Information identifiziert werden.
In der Sendeeinrichtung wird das auf einen vorgegebenen
Referenz-Bittakt zu synchronisierende STM-1-Signal in einen
elastischen Speicher eingeschrieben, dessen Schreibtakt dem
aktuellen Bittakt des STM-1-Signals und dessen Lesetakt dem
Referenz-Bittakt entspricht. In Abhängigkeit von der
Differenz zwischen Schreib- und Lesetakt werden so viele
Bits in eines der Rahmensynchronwörter des STM-1-Signals
eingefügt oder aus ihm entfernt, daß es zu einer Angleichung
zwischen dem Schreib- und dem Lesetakt kommt.
In der Empfangseinrichtung wird das STM-1-Signal, dessen
ursprüngliche Rahmensynchronwortlänge wieder hergestellt
ist, in einen elastischen Speicher eingeschrieben und mit
einem Lesetakt wieder ausgelesen, der der ursprünglichen
Bitrate auf der Sendeseite entspricht.
Anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele wird nachfolgend die Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen STM-1-Rahmen,
Fig. 2 mehrere Rahmensynchronwörter,
Fig. 3 das Funktionsdiagramm einer Sendeeinrichtung und
Fig. 4 das Funktionsdiagramm einer Empfangseinrichtung.
Ein STM-1-Rahmen, wie er in den ITU-T-Empfehlungen G.708 und
G.709 definiert ist, ist in der Fig. 1 dargestellt. Der
STM-1-Rahmen besteht aus einem virtuellen Container VC - das
ist der Nutzdatenbereich - und einem ihm vorgesetzten
Section Overhead. Der Section Overhead besteht aus einem
Regenerator Section Overhead RSOH und einem Multiplex
Section Overhead MSOH.
Der Regenerator Section Overhead RSOH enthält drei
Rahmensynchronwörter A1 und drei Rahmensynchronwörter A2.
Außerdem sind darin die Bytes E1 und F1 zur Sprach- und
Datenübertragung, die Bytes D1, D2 und D3 als
Datenkommunikationskanal für Netzmanagementaufgaben, ein
Byte C1 zur Identifikation der einzelnen STM-1-Rahmen, sowie
ein Byte B1 zur Information über die aufgetretenen
Paritätsverletzungen durch Bitfehler in einem
Regeneratorabschnitt enthalten.
Der Multiplex Section Overhead MSOH enthält drei Bytes B2
zur Information über aufgetretene Paritätsverletzungen durch
Bitfehler in einem Multiplexabschnitt des SDH-Netzes.
Weiterhin sind Bytes D4 bis D12 zur Übertragung von
Netzmanagementinformationen vorgesehen. Außerdem gibt es
Bytes K1 und K2 zur Steuerung von Ersatzschaltungen im SDH-
Netz, sowie Bytes Z1 und Z2, die bisher noch für künftige
Anwendung reserviert sind. Die gekreuzten Felder
symbolisieren sechs Bytes, die für nationale Nutzung
freigehalten sind. Schließlich sind noch derzeit 26 Bytes
(freie Felder) für zukünftige internationale
Standardisierungen reserviert.
Zwischen dem Regenerator Section Overhead RSOH und dem
Multiplex Section Oerhead, MSOH befindet sich eine
Administration Unit AU.
Für den nachfolgend beschriebenen Synchronisationsvorgang
sind nur die Rahmensynchronwörter A1 und A2 von Interesse.
Diese Rahmensynchronwörter A1 und A2 sind im Detail in der
Fig. 2 dargestellt. Die mittlere Reihe in Fig. 2 zeigt die
Rahmensynchronwörter A1 und A2 mit ihren normalen Wortlängen
von jeweils 8 Bit. Alle Rahmensynchronwörter A1 und A2
zusammen haben dann die Rahmensynchronwortlänge RSWL. Bei
dem ersten Rahmensynchronwort sind nicht alle 8 Bits mit
Informationen belegt, sondern nur das halbe
Rahmensynchronwort 1/2 A1 enthält Information und die
anderen 4 Bits sind frei. Die Aufteilung zwischen belegten
und freien Bits kann auch anders sein als in diesem
Ausführungsbeispiel angegeben. Ebenso kann auch irgendein
anderes der insgesamt 6 Rahmensynchronwörter A1, A2 nur
teilweise mit Information belegt sein.
In der Fig. 3 ist ein Funktionsdiagramm einer
Sendeeinrichtung dargestellt, die ein STM-1-Signal S1 an
seinem Eingang in seiner Bitrate so verändert, daß sie an
einen Referenztakt T2 angepaßt ist. Der Referenztakt T2 ist
entweder aus einem anderen STM-1-Signal, zu dem das
Ausgangssignal S2 synchron sein soll, abgeleitet oder es
stammt aus einem zentralen Referenztakt-Generator.
Aus dem Eingangssignal S1 wird zunächst in einer
Taktableitungsschaltung 1 die Bitrate, d. h. der Bittakt T1
ermittelt. In einem Schaltblock 2 werden die Daten des
Eingangssignals S1 mit dem Takt T1 übernommen. Dabei findet
eine Rahmensynchronisation in der Weise statt, daß das
Eingangssignal S1 in STM-1-Rahmen eingeteilt wird, wobei
sich die Rahmensynchronisation an den im STM-1-Signal S1
äquidistant enthaltenen Rahmensynchronwörtern A1, A2
orientiert. Im nächsten Schaltblock 3 findet für die
erforderliche Synchronisation des Eingangssignals S1 ein
Stopfvorgang statt, bei dem entweder in das erste
Rahmensynchronwort A1 ein oder mehrere Bits eingefügt
werden, wenn der Bittakt T1 des Eingangssignals S1 kleiner
als der Referenztakt T2 ist, oder bei dem aus dem ersten
Rahmensynchronwort A1 ein oder mehrere Bits entfernt werden,
wenn der Bittakt T1 des Eingangssignals S1 größer als der
Referenztakt T2 ist. Die obere Zeile in Fig. 2 zeigt die
Rahmensynchronwörter A1, A2, aus denen 1 Bit entfernt worden
ist, und die untere Zeile zeigt die um 2 Bit erweiterten
Rahmensynchronwörter A1, A2.
Die Information darüber, wieviele Bits eingefügt oder
entfernt werden sollen, erhält der Schaltblock 3 über ein
Stopfsignal SBS. Nach dem Stopfvorgang wird das modifizierte
Eingangssignal S1 in einen elastischen Speicher 4
eingeschrieben. Der Schreibtakt des elastischen Speichers 4
entspricht dem durch den Stopfvorgang veränderten Bittakt
des Eingangssignals S1. Der Lesetakt des elastischen
Speichers 4, mit dem das Ausgangssignal S2 herausgelesen
wird, ist der Referenztakt T2. Ein Schaltungsblock 5
überwacht den Füllstand des elastischen Speichers 4 und
übergibt einem nachfolgenden Stopfentscheider 6 eine
Information über die Ablage zwischen dem Schreib- und dem
Lesetakt. Der Stopfentscheider 6 gewinnt aus der Differenz
zwischen dem Schreib- und dem Lesetakt das Stopfsignal SBS,
in dem die Information steckt, wie viele Bits in das
Rahmensynchronwort A1 eingefügt oder aus ihm entfernt werden
sollen. Der elastische Speicher 4, die Überwachung 5 seines
Füllstandes und der Stopfentscheider müssen hier nicht näher
beschrieben werden, da sie zum Stand der Technik (z. B.
EP 0 475 497 B1) gehören. Am Ausgang des elastischen Speichers 4
liegt ein STM-1-Signal S2 an, das mit seiner Bitrate auf den
Referenztakt T2 synchronisiert ist.
Das Richtfunksystem darf den Datenstrom nicht in
unzulässiger Weise verändern. Deshalb wird in einer
Empfangseinrichtung, die in Fig. 4 dargestellt ist, der in
der Sendeeinrichtung zuvor durchgeführte Stopfvorgang wieder
rückgängig gemacht. Am Eingang der Empfangseinrichtung liegt
das synchronisierte STM-1-Signal S2 an. Ein Schaltblock 7
leitet zunächst den Bittakt T2 aus diesem Eingangssignal S2
ab. Der Schaltblock 8 führt ähnlich dem oben beschriebenen
Schaltblock 2 eine Rahmensynchronisation des Signals S2
durch, indem er, sich an den Rahmensynchronwörtern A1, A2
orientierend, das Signal S2 in STM-1-Rahmen einteilt.
In dem Schaltblock 9 werden die Rahmensynchronwörter A1 und
A2 identifiziert. Dabei wird ermittelt, um wie viele Bits
der Abstand zwischen den Rahmensynchronwörtern zweier
aufeinanderfolgender Rahmen von der Norm (s. Fig. 2
mittlerer Reihe) abweicht. Mit der Information aus dem
Schaltblock 9 gewinnt ein Entstopfentscheider 10 ein
Entstopfsignal SBE, das einem auf die
Rahmensynchronisationsschaltung 8 folgenden Schaltblock 11
zugeführt wird. Im Schaltblock 11 wird das STM-1-Signal S2
entstopft; d. h. dem ersten Rahmensynchronwort eines jeden
STM-1-Rahmens werden aufgrund der Information des
Entstopfsignals SBE so viele Bits hinzugefügt wie in der
Sendeeinrichtung entfernt worden sind oder so viele Bits
entfernt, wie in der Sendeeinrichtung hinzugefügt worden
sind. Das entstopfte Signal wird in einen elastischen
Speicher 12 eingeschrieben. Eine Taktableitung 13 gewinnt
aus dem Schreibtakt einen Lesetakt T3, mit dem das STM-1-
Signal S3 aus dem elastischen Speicher 12 herausgelesen
wird. Der Lesetakt T3 entspricht genau dem Takt T1 und das
Datensignal S3 dem Datensignal S1 auf der Sendeseite.
Um die Identifikation der Rahmensynchronwörter A1, A2 in der
Empfangseinrichtung zu verbessern, kann in der
Sendeeinrichtung im Schaltblock 3 zusätzlich auch die
Information der Rahmensynchronwörter A1, A2 geändert werden.
Die Rahmensynchronisationsschaltung 8 in der
Empfangseinrichtung erkennt die Rahmensynchronwörter an der
geänderten Information. Allerdings muß diese
Informationsänderung in den Rahmensynchronwörtern A1, A2 im
Schaltungsblock 11 wieder rückgängig gemacht werden.
Claims (5)
1. System zum Übertragen von STM-1-Signalen der Synchronen
Digitalen Hierarchie, welche mehrere Rahmensynchronwörter
aufweisen, wobei in einer Sendeeinrichtung durch einen
Stopfvorgang die Bitrate eines auszusendenden Signals an
eine Referenz-Bitrate angepaßt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem Stopfvorgang ein oder mehrere Bits in eines der
Rahmensynchronwörter (A1, A2) eingefügt oder aus diesem
entfernt werden.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Empfangseinrichtung (7, . . ., 13), die das STM-1-Signal (S2)
mit veränderter Bitrate empfängt, den Abstand der
Rahmensynchronwörter aufeinanderfolgender Rahmen in diesem
STM-1-Signal (S2) ermittelt und zur Wiederherstellung der
ursprünglichen Rahmensynchronwortlänge (RSWL) eine
entsprechende Anzahl von Bits einfügt oder entfernt.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Sendeeinrichtung (1, . . ., 6) die Information der
Rahmensynchronwörter (A1, A2) geändert wird und in der
Empfangseinrichtung (7, . . ., 13) die Rahmensynchronwörter (A1,
A2) aufgrund ihrer geänderten Information identifiziert
werden.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Sendeeinrichtung (1, . . ., 6) das auf einen vorgegebenen
Referenz-Bittakt (T2) zu synchronisierende STM-1-Signal (S1)
in einen elastischen Speicher (4) eingeschrieben wird,
dessen Schreibtakt dem aktuellen Bittakt (T1) des STM-1-
Signals (S1) und dessen Lesetakt dem Referenz-Bittakt (T2)
entspricht, und daß in Abhängigkeit von der Differenz
zwischen Schreib- und Lesetakt so viele Bits in eines der
Rahmensynchronwörter (A1, A2) des STM-1-Signals eingefügt
oder aus ihm entfernt werden, so daß es zu einer Angleichung
zwischen dem Schreib- und dem Lesetakt kommt.
5. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Empfangseinrichtung (7, . . ., 13) das STM-1-Signal, dessen
ursprüngliche Rahmensynchronwortlänge (RSWL) wieder
hergestellt ist, in einen elastischen Speicher (12)
eingeschrieben und mit einem Lesetakt (T3) wieder ausgelesen
wird, der dem Bittakt (T1) eines sendeseitigen
Eingangssignals (S1) entspricht.
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