DE2814039B2 - Verfahren zur Herstellung von Hybrid-Bakterien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Hybrid-BakterienInfo
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- C12N15/00—Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
Description
IO
(a) ein bakterielles Plasmid von nicht mehr als 21 Megadalton mit ein oder mehreren cos-Stellen
eines Lambda- oder !ambdoiden Phagen und mit jeweils nur einer Spaltstelle je Restriktionsendonuklease
in Gegenwart von ein oder zwei Restriktionsendonukleasen spaltet,
(b) das gespaltene Plasmid mit einem DNS-Fragment in Gegenwart einer Ligase zu einem
Hybrid-PIasmid kuppelt,
(c) das gebildete Hybrid-PIasmid mit dem Lysat
eines Lambda- oder lambdoiden Phagen verpackt und
(d)Jas Verpackungsprodukt in Escherichia coli unter Bildung von Hybrid-Bakterien transduzierL
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Plasmid von nicht mehr als 18
Megadalton und/oder mit nur einer cos-Stelle
einsetzt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe (a) ein an nur einer
Stelle in Gegenwart einer Restriktionsendonuklease gespaltenes Plasmid einsetzt, das mit einem DNS-Fragment
gekuppelt ist, das sich in Stufe (a) an nur einer Stelle in Gegenwart einer anderen Restriktionsendonuklease
spalten läßt
Die möglichen technischen Anwendungen der Gentechnologie sind enorm, wenn man an die Möglichkeit
denkt, DNS einer beliebigen Quelle, von z. B. Bakterien, Hefe, Pilzen, Tieren und Menschen in (andere)
Bakterien einzubringen. Die Fortschritte der DNS-Chemie und der Molekulargenetik von Escherichia coli
machen es wahrscheinlich, daß die Anwendung der DNS-Transplantationstechnolie zur Herstellung von
Hybrid-Bakterien, die mit Fremd-DNS Produkte von wirtschaftlichem Interesse erzeugen können, nur eine
Frage der Zeit ist. Die Herstellung beispielsweise eines menschlichen Hormons ode. eines Pilz-Antibiotikums
I) Transformations-System
DNS-Fragment/Lambda-DNS
(Träger = Vektor) System
(Träger = Vektor) System
mit einem leicht kultivierbaren bzw. fermentierbaren Bakterium, wie Escherichia coli, ist technisch von
hervorragendem Interesse.
Collins gibt eine Übersicht über das bekannte Transformations-Verfahren in Current Top. Microbiol.
Immunol., 78 (1977), 121-170, 129. Hohn & Murray beschreiben in Proc. Nat. Acad. Sei. USA, 74 (1977),
3259-3263 die Verpackung von DNS des Phagen Lambda und lambdoider Phagen, die in vitro mit
Fremd-DNS-Fragmenten kombiniert worden sind, zur In-vitro-Herstellung neuer Hybride. Es folgt ein Schema
dieser bekannten Systeme:
+ E. coli
(Transformalion) Hybridbakterien
2) Verpackungs/Transduktions-System
(Hohn & Murray)
(Hohn & Murray)
DNS-Fragment/Lambda-DNS
(Träger = Vektor) — System
(Träger = Vektor) — System
+ Phagenhülle (Verpackung) Verpackungsprodukt
4- E. coli
(Transduktion)
Hybridbakterien.
Diese bekannten Systeme haben jedoch hinsichtlich ihres Wirkungsgrades bzw. Leistungsfähigkeit noch
nicht befriedigt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren mit einem besseren Wirkungsgrad vorzusehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren zur Herstellung von Hybrid-Bakterien gelöst, bei dem man eine gebildete Hybrid-DNS mit dem Lysat
eines Lambda- oder lambdoiden Phagen verpackt und das Verpackungsprodukt in Escherichia coli transduziert,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist,
to daß man
(a) ein bakterielles Plasmid von nicht mehr als 21 Megadalton mit ein oder mehreren cos-Stellen
eines Lambda- oder lambdoiden Phagen mit jeweils nur einer Spaltstelle je Restriktionsendonuklease in
Gegenwart von ein oder zwei Restriktionsendonukleasen spaltet,
(b) das gespaltene Plasmid mit einem DNS-Fragment in Gegenwart einer Ligase zu einem Hybrid-PIasmid
kuppelt,
(c) das gebildete Hybrid-Plasmid mit dem Lysat eines Lambda- oder lambdoiden verpackt und
(d) das Verpackungsprodukt in Escherichia coli unter
Bildung von Hybrid-Bakterien trmsduziert.
Der Begriff des Plasmids ist von Collins in Current Top. MicrobioL Immunol, 78 (1977), 121 -170, auf Seite
122 näher erläutert; dort findet sich auch weitere Literatur. Die Herstellung von Plasmiden ist dem
Fachmann geläufig; sie kann z. B. gemäß Clewell ScHelinsky, Biochem, 9 (1970), 4428-4440, oder in
analoger Weise vorgenommen werden. Zur Bestimmung der Plasmid-Größe kann sich der Fachmann
üblicher analytischer Verfahren bedienen, z. B. der Gel-Elektrophorese; vgl. z. B. Collins in Current Top.
MicrobioL Immunol, 78 (1977), 121-170, Figur 3 bis 5 aufSeitenl40bisK2.
Unter einer cos-Stelle versteht man beim Phagen Lambda den Bereich, der die kohäsiven, zusammenhaftenden
Enden aufweist.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden nun Plasmide verwendet, in die dieser Bereich eingebaut
worden ist, so daß auch diese Plasmide cos-Stellen aufweisen. Ohne cos-Stellen können Plasmide nicht
verpackt werden. Zur Herstellung von Plasmiden mit cos-Stellen (sogenannten Cosmiden) kann man sich des
von Collins, Fiil, J0rgensen & Friesen ir Control of
Ribosome Synthesis, Alired Benson Symp. IX, Munksgaard, S. 356-369, Verlag Maal0e & Kjelclgaard, j<
> Kopenhagen 1976, angegebenen Verfahrens oder analoger Verfahren bedienen; die cos-Stelle ist in der
angeführten Arbeit in Figur 3 mit m'm bezeichnet. Die Ermittlung des Vorliegens und der Anzahl von
cos-Stellen ist ohne Weiteres möglich; siehe hierzu z. B. r> auch Nichols & Donelson in J. Virology, 26 (1978),
429-434. Selbstverständlich lassen sich für das erfindungspemäße Verfahren auch Cosmide verwenden,
die sich von Cosmiden ableiten, die nach dem bekannten Verfahren oder analogen Verfahren hergestellt wurden.
Zum Stand der Technik von Restriktionsenzymen vergleiche man z. B. Roberts in CRC Crit. Rev. Biochem,
4 (1976), 123-164. Die Anwendung von Restriktionsendonukleasen ist dem Fachmann geläufig,
vgl. z.B. Cohen, Chang, Boyer & Helling, Proc. Natl. -r>
Acad. Sei. USA, 70 (1973), 3240-3244, und Collins, Current Top. Microbiol. Immunol., 78 (1977), 121 -170,
insbesondere Seite 124. Durch übliche analytische Methoden, z. B. durch Gel-Elektrophorese, läßt sich
ermitteln, ob ein Plasmid ein oder mehrere Spaltstellen ·>η
für ein bestimmtes Restriktionsenzym aufweist. So wird beispielsweise bei einer Spaltstelle nur ein Spaltprodukt
gebildet, während bei zwei Spaltstellen zwei Fragmente anfallen.
Es hat sich nun gezeigt, daß sich einige Plasmide mit r>
bestimmten Restriktionsenzymen überhaupt nicht spalten lassen. Um auch derartige Restriktionsenzyme beim
erfindungsgemäßen Verfahren einsetzen zu können, kann man folgendermaßen vorgehen. Man kann ein
Plasmid mit einem Restriktionsenzym spalten, das das t>u
Plasmid an einer Stelle auftrennt. Parallel dazu kann man aus einer Fremd-DNS ein DNS-Fragment herausschneiden,
das an einer Stelle durch ein anderes, das Plasmid nicht spaltendes Restriktionsenzym spaltbar ist.
Danach kann man das Fremd-DNS-Fragment mit dem t>r)
gespaltenen Plasmid kuppeln, wodurch man ein Hybrid-Plasmid erhält, das nun auch mit dem anderen
Restriktionsenzym an einer Stelle spaltbar ist.
Bei dem Fremd-DNS-Fragment, das man bei der vorstehend genannten Stufe (b) des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit dem Plasmid kuppelt, handelt es sich um ein Fragment, mit dem man dem herzustellenden
Hybrid-Bakterium eine gewünschte Eigenschaft verleiht
Bei der Kupplung in Gegenwart einer Ligase kann man z. B. gemäß Cohen, Chang, Boyer & Helling, Proc.
Natl. Acad. Sei. USA, 70 (1973), 3240-3244, oder nach
analogen Verfahren arbeiten. Zur Herstellung von Hybrid-Plasmiden kommen auch sämtliche von Collins,
Current Topics Microbiol. Immunol, 78 (1977), 121-170, auf Seite 126 zusammengestellten Methoden
in Betracht
Zur Herstellung des Phagenlysats kann man Phagen Lambda oder lambdoide Phagen, wie z. B. Phi 80,
verwenden. Zur Herstellung des Phagenlysats, zum Verpacken und zur Transduktion kann man gemäß
Hohn & Murray, Proc, Nat. Acad. Sei. USA, 74 (1977),
3259 — 3263, oder nach analogen Verfahren arbeiten.
Zur Bestimmung des Wirkungsgrades des erfindungsgemäßen Verfahrens wird sich der Fachmann üblicher
analytischer Verfahren bedienen, um die hergestellten Hybrid-Bakterien zu ermitteln. Der Fachmann wird sich
dabei an eine für die Selektion geeignete Eigenschaft der Hybrid-Bakterien halten, z. B. an deren Resistenz
gegen Antibiotika, wie z. B. Rifampicin oder Ampicillin, wobei es sich vorzugsweise um eine vom Plasmid
kodierte Eigenschaft handelt
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in vitro durchführen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem bekannten Transformationssystem
besteht darin, daß bei der Transduktion ein höherer Wirkungsgrad erreicht wird und daß sich größere
Fremd-DNS-Fragmente transduzieren lassen, z. B. einer Größe von mehr als 2 Md, insbesondere 3 Md und mehr
und vorzugsewise 5 Md und mehr, wobei die Obergrenze durch das gewählte Verpackungs- und Transduktionssystem
vorgegeben wird. So kann beim erfindungsgemäßen Verfahren die Hybridplasmid-DNS mindestens
hundertmal besser in lebende Bakterien eingebracht werden als es bei dem bekannten Transformationssystem
der Fall ist; bei größeren Hybridplasmiden verläuft das erfindungsgemäße Verfahren sogar mindestens
tausendmal bis hunderttausendmal besser; vgl. Collins, loc. cit. 170. Dieser bessere Wirkungsgrad bei
großen Hybridplasmiden beruht auf der sehr starken Gegenselektion, die bei der Transformation großer
Moleküle eintritt.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem bekannten Verpackungs/
Transduktions-System mit Lambda-Vektoren beruht auf der Kleinheit der Plasmid-Vektoren, die die
Verpackung von großen Fremd-DNS-Fragmenten ermöglicht.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren erzielbare überraschend hohe Anteile an Hybridbakterien macht
das weitere Arbeiten sehr viel einfacher, während die Selektionier- und Auslesestufen des bekannten Stands
der Technik nachteilig aufwendig sind.
Vorteilhafterweise verwendet man ein Plasmid von nicht mehr als 18 Megadalton. Bei derartigen Plasmiden
wird das Plasmid selbst (im Unterschied zum Hybrid-Plasmid) wesentlich schlechter verpackt und transduziert,
so daß es zu einer besonders starken Selektion zugunsten der Hybrid-Plasmide kommt; vgl. Collins
& Brüning in Gene 4 (1978), 85-107.
Vorteilhafterweise verwendet man ein Plasmid mit nur einer cos-Stelle. Die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahens in dieser Ausführungsform ist
überraschend, da DNS mit nur einer cos-Stelle als nicht verpackbar angesehen wird; vgl. z. B. Hohn & Katsura
in Current Top. Microbiol. Immunol., 78 (1977), 92 mit weiterer Literatur.
Hinsichtlich der Nomenklatur auf dem vorliegenden Gebiet wird auf die folgenden Arbeiten hingewiesen:
Verwendete Abkürzungen Zitat
Nr.
Nr.
(1) Bachmann, Low & Taylor, Bacteriol. Rev., 40 (1976), 116-167;
(2) Collins, Current Top. Microbiol. Immunol., 78 (1977), 121-170;
(3) Collins & Hohn, Proc. Nat. Acad. Sei. 75 (1978),
4242-4246;
(4) Emmons, Maccosham & Baldwin, J. Mol. Biol. 91
(1975), 133-146;
(5) Hershey, The Bacterophage Lambda, Publ. Cold Spring Harbor Lab.(1971),773-779;
(6) Novick, Clowes, Cohen, Curtiss, Datta & Falkow,
Bacteriol. Rev, 40(1976), 168-189;
(7) Roberts, CRC Crit Rev. Biochem. 4 (1976), 123-164.
Nr. Seite
ATP | 5 | 779 | 775 |
(= Adonosin-5'-tri- | 11 | ||
phosphat) (lambda) b2 | 131 | ||
Bacto-Tryptone | 133-146 | ||
(= Proteinextrakt von | |||
DIFKO Laboratories) | |||
BgIII | 7 | 6 | |
CI15 | 5 | 778 | |
(ts = temperature | |||
sensitiveness = Tem | |||
peraturempfindlichkeit) | |||
CoIEl | 6 | 182 | |
D | 5 | 778 | |
Dithiothreitol | |||
(= 1,4-Dimercapto- | |||
2,3-butandiol) | |||
E | 5 | 778 | |
EcoRI | 2 | ||
Hindlll | 2 | ||
hsm* | 1 | 130 Position 98 der | |
Darstellung | |||
hsr* | 1 | 130 Position 98 der | |
Darstellung | |||
imm 434 | 5 | ||
Kpnl | 7 | ||
leu* | 1 | ||
pel* | 4 | ||
PFU | |||
(= plaque forming unit | |||
= Fleckenbildungs | |||
einheit') |
134
Putrescin | 6 | 172, Zitat 19 |
(= Diaminobutan) | 1 | 135 |
R-Fa ktor | 5 | 778 |
recA* | 1 | 136 |
red3 | 5 | 778 |
rpoB | 5 | 778 |
S | 2 | |
(gen) S | 5 | 778 |
Sail | ||
SLysis | ||
Spermidin | ||
(= N-(3-Aminopropyl- | 1 | 137 |
1,4-butandiamin) | ||
su* (= spu) | ||
Tris | ||
(= Tris-(hydroxy- | 1 | 137 |
methyl)-aminomethan) | 1 | 137 |
thi* | Experimenteller Teil | |
thr* | ||
Plasmide
Die Versuche wurden mit 2 Plasmiden mit einer Größe von 17,3 bzw. 16Md durchgeführt, von denen
jedes nur eine cos-Stelle aufwies, wobei die Plasmide pJC703 bzw. pJC720 bezeichnet wurden. Zumindest eine
Restriktionsendonuklease spaltete das größere Plasmid (p]C703) an zwei und das kleinere Plasmid (pJC720) ar
einer Stelle. Ferner wurde ein Plasmid mit 25 Md als Molekulargewichtsmarke verwendet (pJC802).
Die Herstellung der Plasmide pJC720 und pJC7O3 (F i g. 1) wurde von Collins et al. in Control of Ribosomc
Synthesis, Alfred Benson Symp. IX, Munksgaard, S. 356
bis 369, Verlag Maal0e &. Kjeldgaard, Kopenhager
1976, und Collins et al. in Davis & Novik, Microbiology Am. Soc Microbiol, Washington 1978, beschrieben.
Bakterien
Die verwendeten Bakterien, ihre Merkmale, Hinterlegungsstelle und Hinterlegungsbezeichnung vgL Tabelle
I.
Es wurde exogene DNS in vitro gemäß Hohn & Mur ray (Proc. Nat Acad ScL USA 74 [1977], 3259-3263
mit den folgenden geringfügigen Abänderungen ver packt Es wurden einzelne Kolonien der Stämme
N205=BHB 2690 und N205 = BHB 2688 auf LA-Platter
auf gestrichen und über Nacht bei 30° C wachser gelassen; hinsichtlich der LA-Platten vgl. Hohn & Hohn
Proc. Nat Acad. ScL USA, 71 (1974), 2372-2376.
Stamm | Merkmale | Hinterlegungs stelle |
Hinter legungs- bezeichnung |
i) Escherichia coli N2O5 = BHB 2690 |
K12-Stamm; hsri, hsmi, recA , siT; (lambda JiDm414Cl,sb2 red3 Eam4 Sam7)/lambda |
DMS Göttingen | 1450 |
N205 = BHB 2688 | K12-Stamm; hsri, hsnik, recA", su"; (lambda imtn434CIlsb2 red3 Dam 15 Sam7)/lambda |
DSM Göttingen | 1451 |
SK | hsrjT, hsmj", thr", thi" | DSM Göttingen | 1454 |
HB 101 | hsTy. hsrrik, leu", pro", recA+ | DSM Göttingen | 1452 |
GLpel21W3 101 | vgl. Emmons et al., J. MoI. Biol., 91 (1975), 133-146 |
DSM Göttingen | 1453 |
CC 703 CC 720 |
I vgl. Collins et al. in Control of I Ribosome Synthesis, loc. cit. S. 357 |
DSM Göttingen DSM Göttingen |
1449 1448 |
ii) Pseudomonas spec. AMI
NCIB
9133
Ferner wurden Vergleichsproben auf Platten aufgebracht, um die Temperaturempfindlichkeit bei 42° C zu
testen. Es wurden einzelne Kolonien in warmes LB-Medium bei einer optischen Dichte bei 600 nm
(0D600) von nicht mehr als 0,15 inokuliert und unter
Schütteln inkubiert, bis ein oDeoo-Wert von 0,3 erreicht
wurde: zum LB-Medium vergleiche Hohn & Hohn, loc. cit. Die Induktion der Prophagen wurde dadurch erzielt,
daß man die Kulturen bei 45° C 15 min lang inkubierte,
wobei man sie stehenließ. Danach wurden sie auf 37°C gebracht und 3 weitere h lang unter kräftiger Belüftung
inkubiert (Es wurde eine kleine Probe jeder Kultur, die infolge der Mutation im Gen S Lysis-inhibiert war, auf
eine Induktion überprüft: Nach Zugabe eines Chloroformtropfens klärte sich die Kultur.) Die beiden
Kulturen wurden danach gemischt, 10 min lang mit 5000 U/min zentrifugiert und erneut bei 0°C in 1/500
des Ausgangskulturvolumens mit Puffer zur Ergänzung suspendiert (4OmM Tris-HCI, pH 8,0, 1OmM Spermidinhydrochlorid,
1OmM Putrescinhydrochlorid, 0,1% Mercaptoäthanol, 7% Dimethylsulfoxid, wobei der
Puffer auf eine ATP-Konzentration von 1,5 mM eingestellt wurde). Der Abbau der biologischen
Aktivität der endogenen DNS kann dadurch erreicht werden, daß man vor dem Konzentrieren mit UV-Licht
bestrahlt Die Zeliensuspension wurde in Portionen (20 μΐ) in 1,5-ml-Kunststoffzentrifugenröhrchen (Eppendorf)
gegeben, in flüssigem Stickstoff eingefroren und bei -6O0C aufbewahrt.
Die Verpackung wurde folgendermaßen durchgeführt Bei Bedarf wurde eine der vorstehend genannten
Zellsuspensions-Proben in flüssigen Stickstoff überführt und auf Eis gegeben. Unmittelbar nach dem Auftauen (3
bis 4 min auf Eis) wurde die zu verpackende DNS (d. h. das Hybridcosmid; 0,01 bis 0.2 μg) in einem Volumen
von 1 bis 5 μΐ zugegeben. Die DNS (das Hybridcosmid) wurde im allgemeinen in dem Ligationspuffer zugegeben,
in dem sie gerade gekuppelt worden war. Die Lösungen wurden beim Auftauen sorgfältig gemischt;
Blasen wurden dadurch entfernt daß man einige see lang mit einer Tischzentrifuge (Eppendorf) zentrifugierte.
Die Mischung wurde 30 min lang bei 37°C inkubiert. Am Ende dieser Inkubierung wurden 20 μΐ einer
eingefrorenen und aufgetauten Verpackungsmischung, die auf eine MgCI-Konzentration von 0,01-M eingestellt
worden und zu der eine fertige DNAse (10μg/ml)
zugegeben worden war, zu jeder Probe zugemischt, wobei man das Inkubieren 20 bis 60 min lang in 0,5 ml
eines SMC-Puffers fortsetzte (hinsichtlich des Puffers vgl. man Hohn & Hohn, Proc. Nat. Acad. Sei. USA, 71
[1974], 2372-2376); es wurde ein Tropfen Chloroform zugegeben. Nach dem Mischen wurde denaturiertes
Material abzentrifugiert; die Lösung wurde als Phagensuspension (Verpackungsprodukt) verwendet.
Man führte die Transduktion durch, indem man 0,4 ml dieser Phagensuspension zu 1 ml N205-Zellen bzw.
peI--ZelIen (frühe Stationärphase; oDmx> = 2,0) in
L-Brühe-Maltose gab (1% Bacto-Tryptone, 0,5% Hefeextrakt [von Oxoid], 0,5% NaCl, 0,4% Maltose).
Für den Versuch mit Pseudomonas-DNS wurde HBlOl als Rezipient verwendet Nachdem man 10 min lang bei
30° C absorbieren ließ, wurde die Mischung 20fach in frischer L-Brühe verdünnt und 2 h lang bei 30° C
inkubiert um die Rifampicin-Resistenz anzuzeigen; zur Prüfung der Rifampicin-Resistenz vgl. man Morrison,
]. Bact, 132 (1977), 349 - 351.
Transformation
(Vergleich)
(Vergleich)
Es wurde eine Transformation mit einem 5 K-Stamm durchgeführt Kulturen, die bis zu einem oDwo-Wert von
0,5 herangewachsen waren, wurden rasch auf Eis abgekühlt, zentrifugiert und im halben Volumen einer
10-mM-NaCl-Lösung auf Eis suspendiert Nachdem man 30 min lang auf Eis stehengelassen hatte, wurden
die Zellen zentrifugiert und erneut im halben Volumen einer SO-mM-CaCb-Lösung suspendiert und erneut
30 min lang bei 0°C inkubiert. Nach dem Abzentrifugieren der Zellen wurden sie in einem Zehntel ihres
Volumens einer 30-mM-CaCl2-Lösung in 20prozentigem Glycerin suspendiert Diese Zellzubereitung wurde
in gleiche Mengen von 1 ml aufgeteilt und bis zur
Verwendung bei — 60°C gefroren gehalten. Zur Transformation wurde die Probe auf Eis aufgetaut,
wobei 0,5 ml TEN (0,04 M TRIS, pH 8,0, 0,04-m NaCI, 1 mM EDTA) zugegeben wurden, die 30 mM CaCb und
die DNS für die Transformation (0,1 bis 1 μg) enthielten.
Nachdem man die Mischung 30 min lang auf Eis stehengelassen hatte, wurde 2 min lang auf 42°C
erwärmt und rasch auf Eis abgekühlt. Die Zellen wurden im Verhältnis 1 : 30 in L-Brühe verdünnt und 2 h lang bei
37CC inkubiert, um die Rifampicin-Beständigkeit zu
ermitteln; zur Ermittlung der Rifampicin-Beständigkeit vgl. Morrison, J. Bact., 132(1977),349-351.
Rifampicin-Beständigkeit
Die Rifampicin-Beständigkeii wurde auf L-Brühe-Platten
getestet, die entweder 100μg/ml Rifampicin
enthielten, wenn Plasmid pJC703 verwendet wurde, oder die 30 μg/ml enthielten, wenn Plasmid pJC720
verwendet wurde. Die sich nach der Transduktion bzw. Transformation von pJC720 bildenden Kolonien wachsen
langsam auf Rifampicin, wobei es 2 Tage bei 370C dauert, um große Kolonien zu bilden. Da Rifampicin
lichtempfindlich ist, müssen die Platten bei dieser langen Inkubation im Dunkeln gehalten werden, um das
Wachstum von Kolonien im Hintergrund (background colonies) auszuschließen.
Restriktions- und Ligations-Reaktionen
(Spaltungs- und Kupplungsreaktionen)
(Spaltungs- und Kupplungsreaktionen)
Die Restriktion mit Hindlll wurde in einem Medium mit 30 mM Tris (pH 7,6), 10 mM MgCl2 und 10 mM NaCI
bis zur Vervollständigung durchgeführt; Hindlll wurde von Boehringer bezogen. Die Behandlung (digestion)
mit SaJI, EcoRI und BgIII wurde im selben Puffer
durchgeführt. SaJI und EcoRI wurden von H. Mayer und H. Schütte bezogen und BgIII von R. Eichenlaub. Die
Behandlung (digestion) mit Kpnl wurde in einem
Medium mit 10 mM Tris (pH 7,9), 6 mM MgCl2, 6 mM
NaCl, 1OmM Dithiothreitol, 100μg/ml Rinderserumalbumin
durchgeführt. Kpnl wurde von Bio-Labs bezogen.
Die Gelelektrophorese wurde in l%igen Agarose-Gelen durchgeführt; vgl. dazu Collins, Current Top.
Microbiol. Immunol, 78 (1977), 121-170.
Herstellung eines
verpackbaren Substrats aus Plasmid-DNS
verpackbaren Substrats aus Plasmid-DNS
Plasmide pJC703 (Figur) liefern zwei HindlH-Spaltfragmente,
nämlich Fragment A, das die Lambda-cos-Stelle und das CoIEl-Replikon enthält, und Fragment B,
das das Gen fü ' die Rifampicin-Resistenz enthält (rpoB).
Es wurde erwartet, daß die Spaltung und Kupplung von Plasmiden pJC703 mit Hindlll und DNS-Ligase eine
Population von Polymeren liefern würde, die das natürliche Substrat zum Verpacken imitieren könnten.
Das wesentliche Merkmal zum Verpacken und Spalten von Lambda-DNS scheinen cos-Stellen zu sein, die etwa
23 bis 33x10* Dalton auseinanderliegen; vgl. Feiss,
Fisher, Crayton & Egner, Virology, 77 (1977), 281 -293. Das Vorliegen ist in dieser unregelmäßig verknüpften
Mischung durch die Bildung von Molekülen wie ABBA, ABBBA und AABA zu erwarten. Die Spaltung
derartiger Moleküle an den cos-Stellen und der folgende Ringschluß würden zum völligen Verlust eines
Α-Fragments führen, so daß ABB-, ABBB- und AAB-Plasmide gebildet würden.
ίο
Analyse der nach
Verpacken und Transduktion gebildeten Plasmide
Verpacken und Transduktion gebildeten Plasmide
Nach dem Verpacken der mit Ligase behandelten Hindlll-Fragmente des pJC703 und dem Transduzieren
in den Stamm N205 wurden mehrere Tausend Rifampicin-resistente Kolonien erhalten (Versuch 1 in
Tabelle II). Die Ausbeute an Rifampicin-resistenten Klonen hängt sehr von der Konzentration der
Vektor-DNS (Cosmid) bei der Ligase-Behandlung ab. Dadurch wird die Annahme gestützt, daß durch die
Bildung von langen Polymeren das Verpacken wirksamer wird, wie vorstehend ausgeführt wurde. Demgegenüber
ist die Bildung von derartigen hochpolymeren Ketten für den Wirkungsgrad der Transformation
außerordentlich nachteilig, wie zuvor ausgeführt wurde; vgl. Collins, Current Top. Microbiol. Immunol, 78 (1977),
121-170.
Zum weiteren Testen wurdeTr52\Kolonien willkürlich
ausgewählt. Man stellte fest, daß sieVüle Colicin-El-resistent
und Colicin-E2-empfindlich w^ren, was anzeigte, daß die vom Plasmid kodierte El-Immunität auf dem
Hindill-Fragment A saß. Es wurden jeweils kleine, klare Lysatmengen (small clearedlysates) hergestellt, um die
Anwesenheit und die ungefähre Größe der Plasmid-DNS zu prüfen; dazu wurden Proben (5 μΙ; +SDS
bis 0,1%) auf Tris-Borat-Agarose-Gelen (0,8% Borat) einer Elektrophorese unterworfen; vgl. Collins, Current
Top. Microbiol. Immunol, 78 (1977), 121 -170. Aus den ersten 12 Proben und ferner aus den Proben unter den
restlichen 40 Proben, bei denen die Anwesenheit von Plasmiden größer als pJC703 ermittelt wurde, wurde
superhelikale DNS hergestellt. Diese DNSäuren und in einigen Fällen die Produkte einer zweiten Verpackungsstufe
wurden sorgfältiger untersucht, wobei die folgenden Spaltenzyme verwendet wurden:
BgIIl, Kpnl.
Sail. EcoRI und
Sail. EcoRI und
Die Mehrzahl der Plasmide fiel in eine der folgenden drei Größenklassen: 17,3 Md, ca. 24 Md und ca. 29 Md
(nach einer Elektrophorese von superhelikalen Molekülen in Agarose-Gelen mit pJC703 und pJC802 [25 Md]
4) als Molekulargewichts-Marken). Bei der Spaltung mit
einer speziellen Nuklease lieferten diese größeren Plasmide gleichgroße Banden wie die Ausgangsplasmide
und eine zusätzliche Bande. Abgesehen von dieser neuen Bande wurde festgestellt, daß die Banden der
so HindlUe-Fragmente (B) im Vergleich zu den Banden der
HindlIIA-Fragmente (A) intensiver ausfielen.
Der Einfluß der Größe
auf den Wirkungsgrad der Cosmid-Hybrid-Verpackung
auf den Wirkungsgrad der Cosmid-Hybrid-Verpackung
Es ist offensichtlich, daß die Cosmide p]C703 (173 Md) in vitro viel seltener verpackt werden als ihre
größeren Hybridderivate. Dieser hohe Prozentsatz der Verpackung von großen Hybriden belegt, daß die
Größenselektion auch bei mit Restriktionsendonuklease gespaltener und danach wieder gekuppelter DNS
eintritt. Diese Größenabhängigkeit wurde auch unter Verwendung von Cosmiden pJC720 (16Md) getestet,
die eine einzige Hind IH-St el Ie enthalten (Fig. i), um
Fragmente des R-Faktors Rldrd-19 zu klonen (Versuch
3 in Tabelle II). Die Hindlll-Fragmente dieser Plasmide
besaßen folgende Größen: 42,8, 11,5, 2£, 2,0, 1,95, 1,8,
0,15 und 0,1 Md; Blohm, Proc. 2nd Int Symp. Microbiol.
Drug Resist.. Bd. 2, Tokyo 1977. Die 11,5Md großen
Fragmente tragen das Gen für die Ampicillin-Resistenz. Es wurde festgestellt, daß auch 90% der getesteten
Rifampicin-beständigen Klone Ampicillin-beständig waren und zumindest das 11,5 Md große Hindlll-Fragment
des R1drd-19 trugen, das neu eingesetzt worden war. Daraus ergab sich eine sehr starke Größenselektion,
bei der die 27,5 bis 29,5 Md großen Hybride hinsichtlich der Verpackung und Transduktion gegenüber
den 17 bis 18 Md großen Hybriden bevorzugt wurden. Demgegenüber lieferte die Transformation mit
derselben DNS einige Rifampicin- und Ampicillinbeständige Hybride.
Schließlich wurde im Versuch 4 (Tabelle U) pJC720
verwendet, um Fragmente chromosomaler DNS von Pseudon-icnas AMI zu klonen, die teilweise mit Hind!!!
gespalten worden war. Die meisten der ersten getesteten 32 Klone trugen neue DNS-Fragmente einer
Größe entsprechend 4 bis 14 Md, wobei die Mehrzahl Fragmente einer Größe von mehr als 7 Md trug. Auf
dieser Basis können einige Hundert der erhaltenen Klone eine Genbank von chromosomaler Pseudomonas-AMl-DNS
in Escherichia coli bilden; vgl. Clarke & Carbon,Cell,9(1976),91 -99.
Bei dem gel--Stamm hängt der Wirkungsgrad der DNS-Injektion von der Größe der Lambda-DNS ab;
vgl. Emmons, ]. Molec. Biol. 93 (1974), 511 -525. Als der
gel--Stamm als Wirtsstamm für mit Hindlll gespaltene, wieder verknüpfte und verpackte p]C703 verwendet
wurde, wurde eine noch stärkere Größenabhängigkeit festgestellt. Von 28 getesteten Klonen besaßen 19
Plasmide im Bereich von 24 bis 25 Md und 8 im Bereich von 29 bis 30 Md, wobei die Bestimmung durch
Gelelektrophorese klarer Lysate durchgeführt wurde; ein einziges Plasmid besaß die Ausgangsgröße von
17 Md. Es wurde festgestellt, daß alle größerenj'lasmide
(23,6 und 29,9 Md) die Form ABB bzw. ABBB besaßen (Spaltung mit Sail und EcoRl), wie unter Verwendung
von N205 als Wirtsstamm festgestellt worden war.
Verpackung von Cosmid-Hybriden
als sehr wirksames Klonungssystem für
große DNS-Fragmente
(Vergleich mit dem Transformationssystem und
dem Hohn & Murray-Transduktionssystem)
dem Hohn & Murray-Transduktionssystem)
Es wurde gezeigt, daß das Verpacken von Plasmid-DNS in Bakteriophage-Lambda-Teilchen als eine
Methode zur Herstellung von Plasmid-Hybriden im Größenbereich von 20 bis 30 Md angewendet werden
kann, wenn Plasmid-DNS verwendet wird, die in vitro mit Fremd-DNS-Fragmenten verknüpft worden ist. Die
Ausbeute an Klonen mit einem Gehalt an diesen Hybriden ist insbesondere in der größeren Größenklasse
mehrere hundert- bzw. mehrere tausendmal besser als bei der üblichen Transformation. Ferner werden bei
der Verwendung von kleinen Plasmiden, die kaum transformiert werden, die mitlaufenden nicht-hybridisierten
Klone wirksam in einer einzigen Stufe eliminiert, ohne daß man die DNS-Substrate modifzieren oder
Selektionier- oder Ausiesearbeitsweisen vorsehen muß,
die normalerweise bei Klonierversuchen angewendet werden.
Der Einsatz von Cosmiden in dieses System kann sehr vorteilhaft mit dem in vitro vorgenommenen Verpakken
von Lambda-Kloniervektoren verglichen werden, das unabhängig von der Größe der DNS im Bereich von
24 bis 28 Md ist (Hohn & Murray, Proc. Nat. Acad. Sei.
USA, 74 [1977], 3259-3263) und bei dem die übliche ' größenabhängige Selektion für Lambda-Hybride nicht
vorgesehen werden kann, sofern nicht ein zweiter Infektionszyklus (infectious cycle) durchgeführt wird;
zur normalen größenabhängigen Selektion für Lambda-Hybride vgl. z. B. Thomas, Cameron & Davis, Proc. Nat.
in Acad. Sei. USA, 71 (1974), 4579-4583; Murray & Murray,
Nature, 251 (1974), 476-481; Murray, Brammar& Murray, Molec. gen. Genet., 150 (1977), 53-61;
Blattner, Williams, Blechl, Denniston-Thompson, Faber, Furlong, Grundwald, Kiefer, Moore, Schumm, Shel-
!■■> don & Smithies, Science 196 (1977), 161-169. Ein
derartiger zweiter Zyklus bringt die Gefahr der Herstellung von Zwillingsklonen und des selektiven
Verlustes von eingen Hybriden mit sich; vgl. Cameron, Panosenko, Lehman & Davis, Proc. Nat. Acad. Sei. USA,
2n 72 (1975), 3416-3420. Im Bereich von 24 bis 31 Md ist
jedoch eine Größenabhängigkeit für ein in vitro erfolgendes Verpackungssystem beschrieben worden
(Sternberg, Tiemeier & Enquist, Gene, 1 [1977], 255-280), jedoch wird eine niedrigere Größenbegren-
2"' zung für den Vektor durch die Forderung nach
bakteriophaten Genen zur Fleckenbildung (plaque production) gesetzt. Diese Größenabhängigkeit erlaubte
die Herstellung einer transduzierten Population, bei der 5 bis 10% aller Flecken Hybrid-Phagen enthielten;
w vgl. Sternberg, Tiemeier & Enquist, Gene, 1 (1977),
255 — 280. Im Unterschied dazu wurden bei den Versuchen 3 und 4 (Tabelle H) im wesentlichen nur
Hybride erhalten.
Tabelle II
(Vergleich mit dem Transformationssystem)
(Vergleich mit dem Transformationssystem)
4(i Wirkungsgrade von Transformation und Verpackung
von Plasmiden mit cos-Stellen vor und nach Spaltung mit Hindlll und Verknüpfen mit DNS-Ligase. Das zu
transformierende bzw. (nach dem Verpacken) zu transduzierende Material wurde für ein Medium mit
4-, einem Gehalt an Rifampicin selektiert. Die Ausbeuten sind ausgedrückt als Rifampicin-resistente Kolonien^g
eingesetzte DNS. Bei Versuch 1 betrifft der Prozentsatz an Hybrid-Klonen Klone mit mehr als einer Kopie des
Hindllle-Fragments. Etwa 90% der Rifampicin-resi-
ϊ<> stenten Kolonien des Versuchs 3 enthielten gleichfalls
das HindlH-Fragment (11 Md) aus R1drd-19, das ferner
eine Ampicillin-Resistenz trägt.
Der Wirkungsgrad des Verpackens von Lambdab2-DNS in Parallelversuchen betrug etwa 107 bis 10"
pFU/^g eingesetzte DNS.
F i g. 1: Restriktionsendonuklease-Schema für pJC703
und pJC720. Die Fragmente, die mit jedem Enzym erhalten wurden, sind alphabetisch entsprechend ihrer
Größe angeführt. Die gestrichelten Linien zeigen die
W) relative Stellung der EcoRl-Spaltstelle jedes Schemas
und die durchgehenden senkrechten Linien die Hindlll-Spaltstellen. Der Abstand der Hindill-Spaltstelle zur
nächsten Spaltstelle jedes Restriktionsenzyms ist in Md angegeben. Diese Werte werden bei der Analyse von
b5 Plasmiden verwendet, die polymere Hindi H-Fragmente
enthalten. Der ColEI-Teil dieser Plasmide leitet sich von einem ungewöhnlichen Isolat (p]C309) ab, das eine
Sall-Spaltstelle aufweist, die CoIEl fehlt
14
Ver- DNS | Molekular | DNS-Kon | Transformation | Hybrid | Verpacken und | Trans- |
such | gewicht des | zentration | duzieren | |||
Cosmids | in der | Rifampicin- | Rifampicin- | Kybrid | ||
Kupp | resistente | resistente | ||||
lungsstufe | Kolonien/;jg | KoIonien/μg | ||||
DNS (d. h. alle | DNS (d. h. alle | |||||
Kolonien = | (%) | Kolonien = | ||||
Hybride + | Hybride + | |||||
(Md) | Nichthybride) | Nichthybride) | (%) | |||
pJC703 x HindIII 17,3
(2 Spaltstellen),
verknüpft
pJC720 x Hindllll ver 16
Rldrdl9XHindIIl[ knüpft
pJC720 x HindIII .... 16
Pseudomonas
AMl xHindIII
AMl xHindIII
verknüpft
500 50
146 17
330 75
30 1,4XlO3
4,1 x 102
nicht getestet
nicht 1,0X10";
getestet 2,4XlO4 1,0X10-
0,15
1,8XlO3; 2,4 x 103
5XlO3
ca.
ca.
ca.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Hybrid-Bakterien unter Verpacken einer gebildeten Hybrid-DNS
mit dem Lysat eines Lambda- oder lambdoiden Phagen und Transduzieren des Verpackungsp-odukts
in Escherichia coli, dadurch gekennzeichnet,
daß man
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